Kaiserreich Drachenstein

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Gute Heimreise

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Tilia Cale 25.01.2017, 10:51

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Wäre sie nicht schon gewohnt, dass andere die Arbeit bei ihr abladen wollen, wäre Tilia sicher sauer geworden. So aber zuckt sie nur mit den Schultern.

Zu der Sache mit dem Schluckauf muss sie wieder grinsen, verbirgt es sogleich mit der Hand.

Es ist gut zu wissen worin deine Talente liegen.

Deine Erzählungen werden überdies hilfreicher sein als du denkst. Nicht jeder welcher einen Verwandlungszauber unterliegt kann seinen Gedanken und Eindrücken danach noch Ausdruck verleihen. In forschender Hinsicht bist du also ein Glücksfall.

Tilia hat kaum geendet, als ihre Augen groß werden und sie Sven verdeckt mustert.

Sven von Aviz 25.01.2017, 11:38

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Sven der Glücksfall.

wiederholt Sven nur und sitzt wie ein Häufchen Elend auf Tilias Hand. Er weiss nicht wirklich, was er von all dem halten soll. Ein Teil seines Herzens macht sich Hoffnungen, dass er eines Tages wieder ein richtig tolles Leben als Mensch haben wird. Ein anderer Teil mahnt ihn zur Vorsicht, um ihn vor Enttäuschungen zu bewahren. Ein dritter, viel grösserer Teil schreit unaufhörlich "Roooowaaaaan." in seinem Inneren und das stimmt ihn traurig. Ein vierter Teil lässt es in seinem Bauch warm werden, wenn er Tilia ansieht. Sie bedeutet für ihn Hoffnung und.. vielleicht ja irgendwann mal wieder "zuhause". Der fünfte Teil jedoch ist der, der Sven am meisten zu schaffen macht. Es ist das Gefühl, sich überhaupt nicht ändern zu wollen. Weil alles andere nur viel zu viel Angst macht.

Ich ähm.. ja ich bin dankbar, dass ich wenigstens noch sprechen kann. Also zumindest mittlerweile, wo ich doch.. naja Freundschaften schliesse.

Tilia Cale 25.01.2017, 12:20

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Sie schüttelt kurz den Kopf, doch dieser Gedanke bleibt in ihrem Kopf sitzen. Sven hat die richtige, und damit meint sie kleine, Größe und Intelligenz für Praxiszauber. Sven wäre der perfekte Kandidat. Der Magieaufwand wäre wegen seiner Größe geringer und ließe sich leichter regulieren. Gleichzeitig kann er Rückmeldung geben. Sie hat auch bei Lucia den ein oder anderen Zauber probiert, klarerweise mit deren Einverständnis, allerdings kam ihr dabei Lucias eigene Kräfte in die Quere. Ich müsste noch einige Berechnungen anstellen... Schiebt sie die Entscheidung auf. Der Fortschritt ihrer Leistungen sind ihr wichtig, aber nicht zum Preis Sven irgendetwas zustoßen zu lassen.

Behutsam streichelt sie Sven über den Kopf.

Sven von Aviz 25.01.2017, 13:24

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Es verunsichert Sven zusätzlich ein wenig, dass Tilia jetzt nichts mehr sagt. Und von ihren Gedanken hat er erst recht keine Ahnung. Will sie etwa nicht seine Freundin sein? Oder hat sie nicht verstanden, dass er sie gemeint hat? Er wirft seine Gedanken aber schnell wieder über Bord, als sie ihn zu kraulen beginnt.

Also.. willst du, dass ich es dir erzähle, ja?

fragt er schliesslich nach und fummelt dabei ein wenig verlegen mit den Vorderpfoten in seinem buschigen Schwanz herum. Kann doch nicht so schwierig sein, es noch einmal zu erzählen. Immerhin hat er das vor ein paar Tagen schon einmal getan.

Wie es sich anfühlt, verwandelt zu werden?

Tilia Cale 25.01.2017, 18:55

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Tilia sieht Sven wieder interessierter an. Sie war zu sehr in das Für und Wider Sven als Versuchsperson zu benutzen als das sie viel auf das Erzählte geachtet hätte. Sie nickt schließlich aufgeregt und holt schnellstmöglich Blätter und Feder und Tinte hervor.

Aber sicher doch! Du kannst mir alles erzählen und lass kein Detail aus, wie unwichtig es dir auch scheinen mag.

Sven von Aviz 26.01.2017, 07:49

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Sven nickt und schürzt die behaarten Lippen. 

Ok.. dann... also dann fange ich mal an.

Sein rechtes Auge beginnt unkontrolliert zu zucken.

Am besten da, wo... brauchst du die ganze.. oder nur den Teil mit..

Er hüpft von Tilias Hand und setzt sich wieder neben sie auf das weiche Sitzpolster der ruckelnden Kutsche, damit sie ihre Schreibutensilien hervor holen kann.

Also ich bin da in etwas hinein geraten. Sozusagen. Da war ein junger Mann, der mir sehr gefallen hat. Andrej war sein Name.

Seltsam. Sonst haben ihn diese Worte immer geschmerzt. Diesmal jedoch ist ihm Andrej gleichgültig. Stattdessen wandern seine Gedanken heute erneut zu Rowan, was allerdings nicht weniger schmerzhaft ist.

Er hat mir Avancen gemacht. Ziemlich eindeutige. Ich meine hey - ich war ein verdammt gut aussehender Kerl, weisst du. Locken so leuchtend wie die Sonne. Dazu muskulös und braun gebrannt von der Arbeit auf dem Feld..

Er lässt seine Augenbrauen tanzen und grinst Tilia dabei frech an.

Zumindest glaube ich, dass es so war. Weisst du, manche Dinge vergisst man eben im Laufe der Jahre.

Tilia Cale 26.01.2017, 13:26

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Tilia schreibt fein säuberlich in Stichworten mit, kann sich aber keinen menschlichen Sven so recht vorstellen. Als er von seiner Haut und seinen Locken erzählt baut sich in ihrem Geist der Körper eines Jungen, mit dem Gesichts eines Hörnchens auf. Benimm dich und sei nicht albern. Kann sich trotzdem ein Grinsen nicht verkneifen.

Ähm ja. Gut. Bisher habe ich alles. Also du und Andrej. Was ist passiert?

Sven von Aviz 26.01.2017, 13:48

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Sven nickt. 

Ich und Andrej. Sein Vater war Magier, das wusste ich. Aber wir haben uns immer nur heimlich getroffen, sein Vater hat mich nie gesehen. Er wäre wohl nicht sonderlich begeistert von mir gewesen. Zumindest hat Andrej das immer behauptet.

Eines Tages gab es.. Ärger. Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, was der Auslöser war.. etwas dummes vermutlich. Aber wir haben uns gestritten. Sehr heftig sogar. Ein paar Tage habe ich nichts von ihm gehört oder gesehen. Und ich konnte ja auch nicht einfach bei ihm vor der Tür stehen, so unwillkommen wie ich anscheinend war.

Es dauerte eine Weile und ich glaubte schon, Andrej niemals wieder zu sehen. Doch irgendwann klemmte ein Zettel an meinem Fenster. Ich erkannte Andrejs Handschrift und folgte den Anweisungen, welche mich abends alleine zur Küste führten. Dort setzte ich mich auf die Felsen und wartete.

Das Hörnchen macht eine Pause und scheint angestrengt nachzudenken. Gar nicht so leicht, sich an Details zu erinnern. Aber Tilia möchte ja Details. 

Und das war die verhängnisvollste Nacht meines Lebens. Nicht Andrej tauchte auf, sondern sein Vater. Er hatte stechende, dunkle Augen, daran kann ich mich erinnern. Noch ehe ich etwas sagen oder auch nur meine Verwunderung über sein Erscheinen zum Ausdruck bringen konnte, murmelte er etwas und die Zeit blieb stehen. Also zumindest für mich. Ich konnte mich nicht mehr regen, nichts sagen.. selbst meinen kleinen Finger konnte ich nicht mehr rühren. Ganz im Gegensatz zu ihm. Es war nicht so, dass mich eine Starre ergriffen hätte oder sowas. Es fühlte sich eher an, als hätte ich schlicht vergessen, wie man seinen Körper bewegt. Aber einen solchen Zauber kennst du wahrscheinlich schon. Das war ja noch nicht die Verwandlung.

Tilia Cale 28.01.2017, 23:45

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Tilia wird mit dem Schreiben immer langsamer, bis sie schließlich ganz aufhört und sich ganz auf Svens Worte, nein weniger seine Worte, eher seine Gefühle konzentriert. Sie nickt sacht als Sven sich persönlich an sie wendet.

Ein Starrezauber. Dieser kann die Muskeln verkrampfen lassen. Nein, warte... wenn du sagst dein Körper hat sich nicht mehr gerührt, du hättest nichts mehr gefühlt. Nein, dann muss es ein Zauber gewesen sein welcher dir die Kontrolle deiner Gliedmaßen entzieht.

Tilia sieht verlegen zu Boden als ihr bewusst wird wie sie darüber redet.

Entschuldige, das... wolltest du sicher nicht hören.

Sven von Aviz 29.01.2017, 15:48

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Starrezauber... die Kontrolle entzieht.. Sven hört aufmerksam und interessiert zu und Tilias Worte ergeben Sinn. Er denkt sich zurück in die Situation und nickt schliesslich, während er - so versunken in seine Gedanken - ihren letzten Satz im ersten Augenblick gar nicht wahr nimmt.

Ja.. du hast recht. Das war kein Starrezauber... Er konnte mich danach ganz leicht bewegen ich bin.. ihm praktisch freiwillig den Küstenweg hinunter zu seiner Kutsche gefolgt. Obwohl ich es nicht wollte.. aber.. was? Nein!

Sven lächelt und entblösst dabei seine langen Schneidezähne.

Ich meine, das ist schon gut, ich habe doch zu Beginn meines neuen Lebens Jahre damit verbracht, herauszufinden, wie ich es rückgängig machen kann.

Tilia Cale 31.01.2017, 21:37

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Tilia nickt, kritzelt dann ein paar Worte aufs Papier um sich später an die Ausführungen besser zu erinnern. bis zur Kutsche gefolgt... Kontrollzauber? Und entfernt dann die Feder wieder vom Papier um nicht zu aufdringlich zu erscheinen. Sie stützt ihr Gesicht mider Hand auf der Feder ab und betrachtet Sven mit einer gewissen faszination.

Erzähl weiter,... wenn du willst.

Sven von Aviz 01.02.2017, 07:37

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Angestachelt vom begeistertem Funkeln in Tilias Augen fährt Sven fröhlich fort, als erklärte er ihr die Zubereitung von Hühnersuppe und spräche nicht gerade über den folgenschwersten Tag seines Lebens.

Ich weiss noch, dass ich mich die ganze Zeit über gefragt habe, was das alles soll. Er hat kein Wort gesagt, weisst du? Und dennoch habe ich getan, was er wollte. Ich sass also in der Kutsche - und es war eine schöne Kutsche, nicht so schlicht wie diese hier - und versuchte, wenigstens etwas zu sagen. Ihn zu fragen, was das alles soll und wo Andrej ist. Aber ein leises Keuchen war alles, was ich aus eigenen Kräften hervorbringen konnte. Glaub nicht, dass ich darüber nicht glücklich gewesen wäre. Da gab es wenigstens etwas an meinem Körper, das ich noch beeinflussen konnte. Doch er hat nur gelacht und mich den Rest des Weges über interessiert beobachtet.

Es war nicht weit bis zu seinem prächtigen Haus. Und ich hatte noch nicht einmal Angst, als ich fremdgesteuert aus der Kutsche gestiegen bin. Ich dachte, bestimmt steht Andrej irgendwo und wartet bereits. Und alles wird sich aufklären. Aber die Wahrheit ist: ich habe ihn nicht wieder gesehen und bis heute weiss ich nicht, ob das alles über seinen Kopf hinweg geschehen ist oder die beiden doch unter einer Decke steckten. Sein Vater jedenfalls hat mich ins Haus geführt. Ich stieg endlos lange Treppen nach unten, tief unter die Erde, ohne es zu wollen. Danach verschwimmt die Erinnerung.

Sven blickt auf und lächelt.

Keine Sorge. An die Verwandlung kann ich mich aber erinnern.

Tilia Cale 01.02.2017, 23:11

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Ein stummes Nicken ist alles was Tilia hervorbringt. Vor ihren geistigen Augen folgt sie Svens Erzählungen und sieht sich in der Kutsche, angestarrt von dem höhnischen Funkeln dieses Magiers welcher einem unter seiner Kontrolle hält. Fast ist es so als könne sie das muffige Gemäuer riechen, wenn es überhaupt muffig war vielleicht ist dies nur Teil von Tilias Fantasie; in welcher Sven hinabgeführt wird.

Sie kratzt sich kurz an der Nasenspitze und merkt gar nicht wie der Federkiel einen Tintenstrich auf ihrer Backe hinterlässt als sie Sven bittet fort zu fahren.

Was ist das Erste an das du dich wieder erinnern kannst?

Sven von Aviz 02.02.2017, 08:11

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Angst.

antwortet Sven und steckt sich die Vorderpfote in den Mund, um ein Stück Käse aus seiner Backentasche zu angeln und es genussvoll erneut zu verspeisen. 

Ja.. dann hatte ich Angst. Ich erinnere mich, dass ich in einem Kellergewölbe war. Wie tief unten kann ich dir nicht sagen, es gab keine Fenster. Ich sass auf etwas hartem, konnte mich noch immer nicht regen und auch nicht weg sehen, als der Magier sich vor mir aufbaute. Sein Gesicht wirkte im Licht der Gaslaternen seltsam verzerrt, doch er begann zu sprechen. Anfangs habe ich noch aufgeatmet und dachte, jetzt würde sich alles klären. Aber bald schon habe ich mir diese selige, unwissende Stille zurück gewünscht.

An den genauen Wortlaut kann ich mich nicht mehr erinnern. Er hat einen Monolog gehalten.. eine Rede über seinen Sohn und wie talentiert er doch sei. Was aus ihm noch alles werden wird. Ich wollte ihm zustimmen, aber alles, was ich hervor brachte, war ein gurgelndes Geräusch in meinem Hals. Das fand er ganz amüsant, ich erinnere mich, wie er gelacht hat.

"Sven.. Sven.. Sven... " hat er gesagt und sein Gesicht berührte schon fast das meine. "Weisst du.. manchmal ist man eben einfach zur falschen Zeit am falschen Ort."

Du hast da was.

sagt das Hörnchen schliesslich freundlich und deutet auf Tilias Backe.

Tilia Cale 02.02.2017, 23:55

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Tilia horcht Sven weiterhin zu. Auch als er schon längst geendet hat. Hat sie selbst seine letzte Aussage als ein Ausspruch des Magiers gehalten. Erst als Sven unnachgiebig weiterhin auf sie und ihre Backe deutet, fährt sie perplex mit dem Handrücken über die Wange und entdeckt ein wenig verwischte Tinte.

Das Mädchen lacht unterdrückt auf und wischt sich noch einmal mit der Handinnenseite über das Gesicht.

Ach das... das passiert manchmal. Danke.

Aber wie ging es weiter?

Sven von Aviz 03.02.2017, 07:35

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Sven kichert. Noch immer ist eine blass blaue Stelle auf Tilias Wange zurückgeblieben, aber er sagt nichts weiter. Stattdessen atmet er tief durch und angelt in Gedanken nach dem roten Faden seiner Geschichte. 

Er ist ohne einen weitern Kommentar gegangen. Ich sass eine Weile alleine da unten und habe versucht, meine Beine an Bewegung zu erinnern. Du weisst schon... "Hallo Knie, es wäre Zeit, sich zu bewegen" und so... aber es hat alles nichts geholfen. Bis ich schliesslich bemerkt habe, dass mein Atem das einzige war, das ich offensichtlich noch einigermassen kontrollieren konnte. Ich atmete ein und aus, immer tiefer und tiefer. Der Stuhl, auf welchem ich sass was nicht sonderlich stabil und irgendwie gelang es mir wohl, zur Seite zu kippen. Aber so genau weiss ich das nicht mehr. Ich erinnere mich nur, plötzlich mit hämmerndem Kopf auf dem gepflasterten Boden wach geworden zu sein. Er war schrecklich schmutzig und gedämpft hörte ich die Schritte des Magiers, den ich durch den Lärm wohl alarmiert hatte.

An dieser Stelle hält Sven inne und schluckt tief. Man kann ihm ansehen, dass dieser Teil der Geschichte nicht mehr ganz so leicht zu erzählen ist. 

Andrejs Vater hat mich auf die Füsse gerissen und gegen die nächste Wand gepresst, aber ganz ohne mich dabei zu berühren. Er ging vor mir auf und ab, dann blieb er stehen und sah mich direkt an. "Du bist stärker, als ich dachte, Sven." sagte er dann, zog eine kleine Phiole aus der Tasche und hielt sie mir vor die Augen. "Wertvoller, als ich dachte.." und er begann wie von Sinnen zu lachen. Dann stellte er das kleine Fläschchen auf den Tisch und begann, seltsame Zeichen auf den Boden zu malen. Vermutlich waren das irgendwelche.. magischen.. Runen oder sowas.

Tilia Cale 04.02.2017, 03:19

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Tilia nickt sacht.

Mit Sicherheit. Es dürfte ein aufwendiges Ritual gewesen sein um dich zu verwandeln. Die Willenskraft des Opfers ist ein entscheidenter Widerstand. Zwar hat er dir die Kontrolle über deinen Körper genommen, nicht aber deinen Willen.

Auch wenn ich das mit dem 'wertvoller' nicht ganz verstehe.

Runen speichern, transformieren und lenkt die Magie in eine Richtung. Wie ein Fluss welcher in viele, viele Bäche zur Bewässerung von Feldern aufgeteilt wird um ihn ideal zu verteilen.

Sven von Aviz 04.02.2017, 14:38

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Also wäre es schwieriger für ihn gewesen, mich zu verwandeln, hätte er nur einen Starrezauber auf mich gelegt und nicht meinen Willen unter seine Kontrolle gebracht?

fragt Sven interessiert. Diese ganzen Zauber sind eigentlich wirklich ziemlich spannend und es ist aufregend, vielleicht endlich zu verstehen, was damals passiert ist. 

Ich habe kurz nach der Verwandlung die Runen aufgezeichnet, an die ich mich noch erinnern konnte. Aber.. naja, das alles ist im Laufe der Jahre verloren gegangen... Jedenfalls waren es ganz schön viele und es hat lange gedauert, bis er sie fertig gemalt hatte. Dabei hat er ununterbrochen irgendwelche Worte gemurmelt, die ich aber nicht verstanden habe. Stattdessen habe ich gelauscht. Ich dachte, ich höre auf der Treppe bestimmt bald Schritte und Andrej findet mich. Und er holt mich da raus, da war ich sicher. Überflüssig zu sagen, dass er nicht gekommen ist, oder?

Tilia Cale 06.02.2017, 22:26

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Nunja, es hat ihn bestimmt nicht behindert.

Obwohl sich Tilia auch dabei nicht ganz sicher ist. Verkniffen beißt sie auf die Federspitze. Wenn der Magier seinen Körper kontrolliert und gleichzeitig einen dauerhaften Verwandlungszauber vorbereitet hat, musste er sich auf mindestens zwei Dinge kontrollieren. Und das ist keine Leichtigkeit. Svens Wille musste soweit unterdrückt werden um  ihn bewegungslos zu halten. Nur ihn etwas tun lassen was er nicht möchte, wie zum Beispiel sich oder jemanden töten, würde noch mehr Konzentration einfordern. Ihr Verstand sickert langsam wieder in die Gegenwart. Zum Glück hat sie bei Vorträgen ein einzigartiges Gedächtnis und kann selbst wenn sie woanders überlegt das worauf sie sich nicht konzentriert hat im Kopf noch einmal revue passieren lassen. So bleibt Tilia zwar einige Sekunden still, hat aber trotzdem alles mitbekommen was Sven gesagt hat.

Er hat es bestimmt nicht gewusst.

Versucht sie ihn zu trösten, auch wenn es in ihren Ohren kläglich klingt. Sie versucht es besser, logischer:

So wie du das alles erzählst, hat er das alles sehr gut vorbereitet und wird schon allein um nicht gestört zu werden Andrej nichts gesagt haben. Selbst wenn er seinem Vater hörig ist, es wäre ein Sicherheitsrisiko gewesen. Also muss er im Umkehrschluss nichts gewusst haben.

Sven von Aviz 07.02.2017, 08:42

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Oder sie haben von Anfang an unter einer Decke gesteckt und Andrejs Avancen haben lediglich dazu gedient... mich in diese missliche Lage zu bringen. Ich weiss es nicht..

Sven schüttelt etwas niedergeschlagen den Kopf. Diese Frage hat er sich schon so oft gestellt, aber beantworten wird er sie nie mit Sicherheit können. War er einfach nur dumm? 

Wie auch immer. Er war jedenfalls nicht da, um mich da raus zu holen. Und auch sonst keiner. Vor meinen Augen war der Magier noch immer damit beschäftigt, alles vorzubereiten. Er hat seltsame Dinge aus den Regalen zusammengesucht, aber so genau habe ich nicht gesehen, was es ist. Ich konnte mich ja nicht wirklich bewegen. Vermutlich.. Dinge, die man eben zu einer Verwandlung braucht. Davon verstehe ich nichts.

Sven erinnert sich gut, dass er noch versucht hat, sich alles zu merken. Um später davon zu berichten. Aber die meisten Details sind im Laufe der Jahre verloren gegangen oder sie waren schon kurz nach der Wandlung weg. 

Als er fertig war, hat er meinem Körper befohlen, sich in die Mitte des Kreises zu stellen. Er tat es bereitwillig, ich konnte ja nur empört schnauben, viel mehr nicht.