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Tilia und Lucia versuchen nicht Nya auf zu halten und lassen sie machen. Allen ist deutlich unwohl bei dem Thema. Schließlich geht es darum die Seelen verstorbener seinen Willen auf zu zwingen. Und schlimmer noch, es ist ein Schüler welcher sich damit befasst, keine hohe Autorität. Schnell ist alles wieder im Versteck. Lucia bricht als erstes das Schweigen.
"Und jetzt? Melden wir ihn?"
Tilia richtet ihre Brille wieder.
Ich weiß nicht ob das sich etwas bringt. Selbst wenn wir seine Sachen vorweisen, es ist nur eine Seite. Er kann sagen, dass er sie irgendwo gefunden hat. Außerdem wissen wir gar nicht ob er dieses Wissen überhaupt anzuwenden versucht. Vielleicht ist seine Neugierede.. theoretischer Natur.
Celina mustert Silas ganz genau. Das Gespräch hat eine unerwartete Wendung genommen. Unter anderen Umständen hätte sie genauso lächelnd zugesagt und den armen Tropf von seinem Los befreit. Doch dieser Vampir ist ein hoch angesehener Geheimniswahrer der Alchemistengilde. Außerdem besteht noch der Verdacht, dass er es nicht so gut mit ihr meint wie er tut.
Sie lehnt sich zurück, die Hände ineinander gefaltet.
Geheimniswahrer, ich muss sagen, Ihr überrascht mich. Ihr legt es so dar als wäre es keine große Angelegenheit mit der Ihr zu mir kommt. Einerseits ist es eine große Gabe, andererseits ein weitaus größerer Fluch.
Eigentlich wäre 'Herausforderung' der passendere Ausdruck für die Schwierigkeit die sich ergibt. Celina ist stets positiv eingestellt. Sie hat mit Absicht einen Ausdruck gewählt welcher zeigen soll ob Silas sich der Tragweite seines Geschenks bewusst ist.
Silas' Mine wird ernst. Die Herzogin hat ihn unterschätzt, so viel ist klar. Und das ist ihm mehr als recht. Er greift in seine Tasche und zieht die fertig gestopfte Pfeife daraus hervor.
Ihr habt doch nichts dagegen?
Dann lehnt er sich wieder zurück, wartet aber noch mit dem Entzünden des Feuers, bis die Gastgeberin eingewilligt hat. Alles andere würde sich nicht ziemen.
Wem viel gegeben wird, von dem wird viel verlangt. Womöglich zu viel. Ich bin kein Magier und dennoch ist mir bewusst, welcher Fluch auf diesem "Geschenk" lastet. Ich mag nicht, wie es mich beeinflusst. Ich mag nicht, was es aus mir macht. Wenn es jedoch jemanden gibt, der diese Macht in geordnete Bahnen lenken kann, sie zügeln kann, dann seid Ihr es.
Aber das wisst Ihr bereits, nicht wahr?
Sein Ausdruck bleibt ernst und bestimmt. Er meint jedes seiner Worte genau so, wie er es sagt. Nichts davon ist geheuchelt.
Danke.
Celina nickt überlegend. Es tut gut wenn ehrlichere Worte ausgetauscht werden und sie will es ihm sogleich vergelten. Sein rauchen stört sie nicht. Wenn er sich so wohler fühlt um so besser. Sie führt mit ihren Händen einige Streiche durch die Luft. Bücher bewegen sich und fliegen auf sie zu, während sie mit Silas weiter spricht.
Ich kann Eure Besorgnis verstehen und kann Euch sagen, sie ist berechtigt. Magie und Seele sind im Körper eines Sterblichen eng miteinander verwoben. Wer das eine nimmt, der muss auch mit dem anderen rechnen. Es verändert den Träger und in den schlimmsten Fällen wird er selbst zu einer Wiedergeburt dessen.
Sie schlägt ein Buch auf welches einzig und allein über den Creator handelt und lässt es neben sich levitieren. Andere Bücher bleiben auch links und rechts von ihr stehen und dienen als Nachschlagewerke.
Was Euch widerfährt ist einfach zu erklären, wenn der Vorgang auch kompliziert ist. Durch die Übertragung der Fähgikeiten des Creators habt Ihr auch einen Teil seiner Seele zu Euch Einlass gewährt. Das bedeutet nicht, dass der Creator als zweites Lebewesen in Euch weiterlebt wie ein Parasit, nein, vielmehr verschmelzt Ihr und der Teil des Creators ineinander zu einer neuen Person welche den Silas den Ihr kennt sehr ähnlich sein dürfte und doch ein anderer ist. In wie weit genau diese Änderungen von statten geht, hängt von mehreren Faktoren ab und ist von Individeum zu Individeum verschieden.
Die Bücher ruhen um sie herum und sie beugt sich interssiert nach vorne.
Vielleicht fangt Ihr von vorne an, Silas da Rumata, und erzählt mir, wie Ihr in den Besitz dieser Fähigkeiten gelangt seid. Das ist wichtig für unser weiteres vorgehen.
Nun, zu diesem Schluss bin ich selbst ohne Studium der Magielehre gekommen. Ich weiss, dass die Magie des Creators mich verändert. Und mit jedem Tag spüre ich es mehr. Vermutlich ist es meinem Wohlbefinden nicht gerade zuträglich, dass das Gedankengut des Creators dem meinen nicht im entferntesten ähnelt.
Silas beschwört ein kleines Flämmchen herauf und entzündet den Tabak in seiner Pfeife. Nachdenklich lässt er ein paar Rauchringe in die Luft steigen.
Ich habe ihn getötet. Erstochen, mit einem Seelendolch. Diese Klingen sind mittlerweile in so vielen Händen, dass ihre Benutzung in den letzten Monden schon fast inflationär geworden ist.
Er beobachtet interessiert die schwebenden Bücher, die links und rechts neben der Direktorin ihren Platz eingenommen haben, dann richtet er seinen Blick wieder auf die Magierin selbst.
Ihr spürt es? Gut. Das bedeutet, dass Ihr noch differenzieren könnt.
Sie blättert in einem der Bücher welches aufgeschlagen neben ihr schwept.
Nicht jeder kann dies vorweisen. Einer der Gründe warum Magieraub sehr verpönnt ist. Auch das Ihr einen Seelendolch angewendet habt, hat sein Gutes. Wie Ihr sicher wisst, wurden solcherlei Waffen dafür geschaffen die Seele des Feindes zu zerstören, die endgültigste aller Tötungsmethoden. Es hat bei Eurer Aufnahme eine Vorarbeit geleistet. Gefiltert, könnte man sagen.
Eure Aussage zu deren Vorkommen überrascht mich allerdings. Ich wusste bisher nur von zwei Trägern in unserer heutigen Zeit. Ich persönlich würde einiges für dieses Instrument geben.
Sie liest einige Absätze nach und hält sich überlegend einen Finger vor die Lippen.
Mhmm, wie ich es mir dachte. Es gibt nicht viele Methoden die Fähigkeiten zu übertragen ohne dass der Träger dabei stirbt oder Entzwei gerissen wird. Zumeist geschieht dies nämlich nicht freiwillig. Die Meisten in Eurer Situation nehmen die Veränderung im Kauf um diese Macht zu erhalten.
Ich kann noch unterscheiden. Aber nicht immer aus freien Stücken entscheiden.
erwidert Silas und zieht genüsslich an seiner Pfeife. Dann lächelt er.
Es sind drei Träger mittlerweile. Viele, verglichen damit, dass es in den letzten Jahrhunderten keinen einzigen gab.
Das Lächeln des Vampirs wird noch etwas breiter.
Die meisten wählen die Macht? Dann dürfte mein Angebot noch etwas interessanter für Euch werden.
Eine weitere dramaturgische Pause folgt, während sich Silas der Direktorin entgegen beugt, als würde er ihr ein Geheimnis anvertrauen.
Denn ich nehme den Tod in kauf, um die Macht los zu werden. Ob Ihr mein Angebot annehmt, oder auch nicht.
Solltet Ihr nicht eher froh sein, überhaupt so ein langes Leben gelebt haben zu können, Vampir?
Plötzlich steht Kathryn völlig aus dem Nichts einige Schritte hinter Celina und mustert die beiden.
Celina zuckt augenblicklich herum und erkennt den uneingeladenen Besuch.
Kathryn? Wie schön dass Ihr vorbei kommen konntet.
Sie lächelt so ehrlich es ihr möglich ist, den tief in ihrem inneren ärgert sie sich warum sie so einfach eindringen konnte. Ich muss mit Serenia noch über meine Abschirmung reden. Offenbar ist der Schutz gegen Engel nicht ausreichend. Zu Silas gewandt.
Silas, das hier ist Kathryn. Sie kommt nicht von hier und hat leider einige Vorbehalte gegenüber Vampiren.
Kathryn, geh ich Recht in der Annahme, dass Ihr mein Angebot wahrnehmen möchtet? Wie Ihr jedoch seht bin ich gerade mitten in einem Gespräch.
Nicht direkt.
sagt Kathryn nur und geht unbeeindruckt an Celina vorbei. Sie war tatsächlich gekommen, um mit ihr zu sprechen und sie über die Entscheidung ihrer Familie in Kenntniss zu setzten. Doch nun ruht ihr Blick auf Silas, wie Celina ihn vorgestellt hat. Langsam geht sie an der Magierin vorbei auf ihn zu.
Warum habe ich das Gefühl, dass Ihr kein gewöhlicher Vampir seid, Silas?
Sie lässt sich neben ihm nieder und kann so nah bei ihm noch mehr diese Energie spüren, die ihn umgibt. Aber sie ist icht eindeutig. Eher verworren.
Silas lehnt sich auf seinem Stuhl zurück, zieht an seiner Pfeife und betrachtet die Frau, die gerade hinter der Direktorin aufgetaucht ist, leise lachend.
Sieh einer an. Noch ein Engel.
Ich war wohl ganz schön töricht, wenn ich geglaubt habe, im Büro der mächtigsten Magierin Drachensteins sei man vor neugierigen Ohren geschützt...
Er seufzt theatralisch und steht dann auf, den Blick jetzt wieder auf Celina gerichtet.
Lasst mich bis Sonnenuntergang wissen, ob Ihr an meinem Angebot interessiert seid.
Und nun, meine Damen, bitte ich Euch beide, mich zu entschuldigen. Es ist mir eine Freude, Eure Bekanntschaft zu machen, Kathryn, leider bin ich jedoch gerade etwas unpässlich für einen Plausch darüber, wer oder was ich bin.
Ich empfehle mich.
Und damit verneigt sich Silas galant und wendet sich zum gehen.
Kathryn hatte es nicht erwartet, aber sie ist nun tatsächlich überrascht. Silas wendet sich zwar ab, doch einen Moment später steht Kathryn bereits wieder vor ihm.
Ihr kennt Antariel? Wo ist sie?
Ihre Stimme hat ein panische Flimmern, was sich hinter ihrer Engelsmaske aber gut verbergen lässt. Ein Teil der Energie um ihn herum, wäre damit erklärt. Aber auch nur einen Teil.
Ok, jetzt sollten wir den Thread mal splitten. ^^ Wenn wir Nya mit Tilia und Lucia weiter schicken, dann vielleicht in einem Thema mit passenderem Titel. Der hier ist schon etwas alt...
Nya vergewissert sich, dass das Dielenbrett wieder sorgfältig im dafür vorgesehenen Loch verschwindet und steht dann auf. Ihr ist mulmig zumute, natürlich hat sie gedacht, dass Saskian etwas verbotenes tut. Aber sowas?!
Wir können doch nichts sagen. Sonst müssten wir zugeben, dass wir in sein Zimmer eingedrungen sind.. Na los, lasst uns hier verschwinden. Das wird mir echt ein wenig zu gruselig..
Kathryn!
Celina ist aufgestanden und sieht keineswegs mehr so sanft und nachgiebig aus wie noch vor einigen Minuten. Ernst und erhaben sieht sie auf den Eindringling und ein leises Knistern liegt in der Luft.
Ihr seid hier Gast genauso wie der Geheimniswahrer da Rumata. Benehmt Euch dementsprechend und lasst meine Gäste zufrieden wenn sie nicht mit Euch zu sprechen wünschen.
Tilia blickt noch einmal über das Chaos. Es juckt sie in den Fingerspitzen hier etwas Ordnung rein zu schaffen. Selbstverständlich ist das unsinnig, es würde entdeckt werden.
Es ist sicher das Beste zu gehen.
Mit dem Fuß schiebt sie einen Kleiderhaufen etwas zur Seite um den Boden frei zu bekommen.
Wir müssen ja auch zum Unterricht.
[url=http://drakestrin.de/thread/view/2366]Hier gehts weiter[/url]
Silas dreht sich mit vielsagendem Blick zu Celina um und lächelt amüsiert. Dann geht er an Kathryn vorbei zur Tür.
Ihr versteht das nicht, Magierin.
erwidert Kathryn ganz unengelsgleich und lässt Silas nicht bis zur Tür kommen. Erneut steht sie vor ihm und versperrt ihm den Weg.
Was habt Ihr mit meiner Schwester gemacht?
Nun bleibt der Vampir doch stehen. Immerhin bleibt ihm nicht viel anderes übrig, wenn er seine Hand nicht gegen eine Dame erheben will. Dass ihm das allerdings nicht sonderlich gefällt, hört man dem tiefen Seufzer an, den er von sich gibt, als er sich zu einem perfekten, freundlichen Lächeln zwingt.
Ich weiss nicht, wie Ihr nur aus der Tatsache, dass ich weiss, WAS Ihr seid, darauf schliesst, dass ich Eure Schwester kenne. Ihr gebt Euch leicht zu erkennen, teleportiert ohne Teleporter und ohne magisches Portal und dringt ohne Vorwarnung in das Büro der Direktorin einer Magierakademie ein, wo Ihr auch noch Teile eines Gespräches mit angehört habt, das nicht für Eure Ohren gedacht war. Wem ausser einem Engel könnte das sonst gelingen, frage ich mich?
Er lacht leise und sieht sie an.
Und nun entschuldigt mich bitte. Ich habe noch einiges zu erledigen.
Plötzlich huscht ein kleines Lächeln und Hoffnung über Kathryns Züge.
Ihr kennt sie also.
Ihr blickt wird etwas weicher, auch wenn Silas nun sichtlich genervt von ihr ist.
Und das habe ich nicht nur Euren Worten, sondern auch der Energie, die Euch umgibt, entnommen.
Sie wirkt mehr als ein wenig erfreut, von ihrer Schwester zu hören, versucht ihre Mimik jedoch unter Kontrolle zu halten.
Also... Wieso versucht Ihr, es zu verleugnen?
Ich habe nichts geleugnet. Ich bin mit vielen Geschöpfen bekannt, womöglich auch mit Eurer Schwester. Doch Ihr seid nicht meinetwegen hier. Also entschuldigt mich nun bitte. Für gewöhnlich habe ich nichts gegen einen Plausch mit einer freundlichen Dame wie Euch, doch heute ist meine Zeit unglücklicherweise sehr begrenzt.
Er nickt der Herzogin noch einmal zu, dann geht er abermals an Kathryn vorbei und diesmal verlässt er das Büro endgültig und geht auf den Innenraum der Wendeltreppe zu. Weiter oben im Turm scheint nicht mehr wirklich viel zu sein, zumindest kommen von da keine Schüler. Der Vampir geht einen beherzten Schritt über den Abgrund der schwindelerregend hohen Treppe und lässt sich dann sanft nach unten gleiten.