Kaiserreich Drachenstein

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Die Seeraben kommen [Versuchs-Abenteuer]

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Annabelle Hamilton 27.07.2015, 19:44

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Annabelle führt die Gruppe weiter. Es befinden sich mehrere Herrenhäuser und Villen hier. Keine Paläste, aber so großartig ist die Stadt ja auch nicht. Auffallend ist auf jeden Fall, dass bei den Villen mehrere Gestalten zu sehen sind die Wache schieben. Auch wenn die Bewohner fort sind, scheint um die Sicherheit bemüht zu sein, vielleicht sogar mehr als wenn sie da wären. Ausgenommen ist eine brüchig wirkende Villa weiter hinten und ein robustes Herrenhaus auf das sie gerade zusteuern. Annabelle flüstert zurück, offenbar findet sie Gefallen am Flüsterspiel:

Seeraben. Sie kommen aus dem Meer und entführen kleine Kinder, das hat mir mein Daddy als ich noch klein war erzählt.

Wenn ich singe dass sie nicht kommen sollen, dann kommen sie auch nicht.

Dabei grinst sie ganz stolz über das ganze Gesicht.

Das da ist mein Haus... Daddys Haus.

Sie wird bis an die Tür heran getragen und klopft an. Ein wenig später wird ihr auch geöffnet von einem schlacksigen aber gut gekleideten Herrn im Anzug mit hoher Stirn und einfallenden Wangen als hätte er zuvor in eine Zitrone gebissen. Er mustert die Ankömlinge kurz und öffnet die Tür dann ganz.

"Willkommen zurück, Fräulein Annabelle."

Sollte der Mann verwundert darüber sein, dass die neue, minderjährige Hausherrin, dessen Vater vor kurzem gestorben war mitten in der Nacht mit einigen komischen Gestalten ankommt, dann ist ihm absolut nichts an zu merken.

Das Kind drückt ihm ihren Hasen entgegen und sieht ihn vorwurfsvoll an. Der Herr rollt entnervt mit den Augen.

"UND Mister Bunny."

Als sie auch noch auf die anderen rundherum zeigt scheint seine Geduld auf eine erneute Probe gestellt zu werden als er erwiedert

"UND Gäste."

Erst jetzt ist Annabelle zufrieden und sie können eintreten.

Das Haus ist geräumig, alt, mit schweren Möbeln und Teppichen. Nichts zu aufwendiges oder zu kostbares, mehr praktisch mit ein paar dekorativen Messingvasen ohne Inhalt auf kleinen Tischchen. Irgendwie dunkel und wäre nicht so gründlich staub gewischt worden, man hätte schwören können, er würde hier überall liegen.

Mein Zimmer mit meinen Puppen ist oben!

Annabelle zeigt die Treppe hinauf.

Tiffi 27.07.2015, 21:05

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Tiffi betrachtet die prunkvollen Anwesen. Eine Schande, dass Annabelles Vater nicht genug lange gelebt hat, um ihnen ein hübsches Honorar zu bezahlen. Wobei das Aussehen dieser Bruchbude, auf welche das Mädchen gerade zusteuert, nicht gerade auf ein grosses Vermögen hindeutet. Sie nickt dem Langen Kerl an der Türe anständig zu und folgt Annabelle dann ins Innere des Hauses. Ordentlich aufgeräumt, kein Staub. Aber definitiv nicht viel von Wert zu holen. Der Duft von Seife und... etwas anderem, das Tiffi nicht einordnen kann, steigt ihr in die Nase. Neugierig sieht sie sich um, während sie Annabelle ins Obergeschoss folgt. 

Annabelle Hamilton 27.07.2015, 21:53

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Der Geruch scheint ebenfalls von oben zu kommen. Tiffi scheint eine gute Nase zu haben, oder aber ihre Eigenschaften als Chemistress haben sie geprägt. In ihrem Kopf formt sich etwas zusammen. Eine Substanz dessen Name ihr nicht einfallen will welche sie sonst nur als teures Ikredienz in ausgezeichneten Labors oder im Arsenal von vermögenden anderen Chemisters kennt. Teuer, wertvoll, grandios, das sind Schlagworte die ihr durch den Kopf hallen, aber kein Name oder Eigenschaft... vorerst.

Oben angekommen verfliegt der Geruch nicht, sondern scheint allgegenwärtig zu sein und damit von unbestimmbarem Ursprung. Das Obergeschoss ist mit einem Schlafzimmer, einem Badezimmer, einem Arbeitszimmer und einem Kinderzimmer ausgestattet. Natürlich zieht Annabelle Tiffi geradewegs ins Kinderzimmer hinein. Mit ihrer Puppensammlung hat sie wahrlich nicht übertrieben. Das nicht besonders große Zimmer ist vollgestopft mit Puppen in verschiedenen Größe, Ausführungen und Kleidern. Zwischen etwa drei menschengroßen Exemplaren, fein ausgearbeitet mit beweglichen Armen und Beinen, sitzen noch gut hundert Stück von ihnen überall im Raum. In zwei langen Regalen die bis zur Decke reichen sind sie zu einer Tribüne aufgebahrt. Dazu noch beim Tischchen, Stühlen, Kinderbett und so ziemlich überall, außer quer am Boden liegend. Dazu kommt die unterschiedliche Herkunft. Von süß und niedlich bis abstrakt und ins gruselige gehend ist alles dabei. Sollte irgendjemand eine Puppenphobie besitzen, wäre dieser Raum wohl dafür gedacht ihn umzubringen.

Annabelle geht summend hinein und räumt ein paar der Puppen von den Stühlen um ein kleines Tischchen um sogleich ein Teeservice aus zu packen.

Tiffi 28.07.2015, 10:52

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Tiffi schnuppert. Sie kann diesen Duft beim besten Willen nicht zuordnen. Ja, er kommt ihr schrecklich bekannt vor und sie müsste wissen, worum es sich dabei handelt. Resignierend schüttelt sie den Kopf. Erinnerungsblitze zucken vor ihrem inneren Auge. Ein Labor. Ihr alter Meister... Doch sie helfen ihr leider nicht dabei, den Geruch einzuordnen.

Als sie Annabelles Kinderzimmer sieht, bleibt sie sprachlos im Türrahmen stehen. 

Ach du liebe Güte, Annabelle, das sind ja verd.. unglaublich viele Puppen, die du da hast. Hast du die alle von deinem Papa bekommen?

Sie betritt den Raum und betrachtet staunend die Sammlung. Ihr Blick bleibt an einem besonders schauerlichen Exemplar mit fratzenähnlich verzerrtem Gesicht hängen.  Ob das niedlich sein soll? Tiffi hat die Faszination für Puppen nie verstanden. Die einzige, die sie jemals besessen hat, hat sie säuberlich zerlegt, die Holzteile aus Langeweile neben dem offenen Kaminfeuer auf dem rauhen Steinboden fein zermahlen und zum ersten mal in ihrem Leben gesehen, wie verheerend mächtig aber wunderschön eine Staubexplosion sein kann.

Annabelle Hamilton 28.07.2015, 11:33

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Tiffi hat sehr schöne Kindheitserinnerungen :D

Von meinem Daddy und von Freunden von meinem Daddy und ein paar habe ich mir selbst gekauft.

Ich hab in jedem Haus meine Püppchen und meine Lieblinge nehm ich immer mit.

Das ist Meredyth, das da Pedro, das da vorne ist Bell, daneben ihr Bruder Burt,...

Annabelle zeigt wissend auf die einzelnen Figuren und benennt sie der Reihe nach. Und irgendwann kommen zu den Namen auch einzelne kleine Hintergrund- und Familiengeschichten dazu. Sie scheint wirklich viel Zeit mit ihren Puppen verbracht zu haben.

Squirrel 28.07.2015, 11:54

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Da es ziemlich unwarscheinlich sein dürfte, das ein Wächter ohne Hausverwalter ein Anwesen bewacht, erfinde ich mal einen Buttler, wäre toll wenn den jemand spielen könnte :)

Während sich Tiffi und Annabelle scheinbar an irgend etwas Ihm unbekannten an Squirrel köstlich zu amüsieren scheinen, beäugt Squirrel das Haus und den Wächter am Tor.

Das Haus ist gross und ordentlich bewirtschaftet. So ganz ärmlich scheint Annabelles Vater nicht zu sein, jedenfalls hatte er genug Geld sich einen Gärtner, eine Wache und wie es aussieht einen Buttler zu leisten. Dieser tritt nämlich gerade vor die Türe und zieht verwundert die Augenbrauen nach oben. Noch sind Sie aber nicht in "Hörweite" eines distinguierten Buttlers, der sicherlich nicht schreien wird um Gäste zu begrüssen.

Der Wächter vorhin ist ein typischer Vasall eines wohlhabenden Herren. Dürftig wenn auch nicht ärmlich gekleidet steckt er in einer schlecht sitzenden Uniform. Marke Standard-Millitärähnliche-Klamotte. So ist es auch nicht verwunderlich, das er keinerlei Anstallten macht das Kleine Fräulein und vier völlig Unbekannte einfach so passieren zu lassen. Schliesslich bringen Kinder ja jeden Tag Scharfschützen und Sprengmeister mit nach Hause nicht wahr?

Armer Hund. Dient seinem Herren immer noch, auch wenn der Herr längst nicht mehr da ist.

Wer diese beiden Gestallten wohl bezahlt? Oder hat der Buttler Zugang zu einem Teil des Vermögens der Hamiltons? Jedenfalls scheint das für Squirrel, nach den Briefen, eine Person zu sein, die er als Informationsquelle nutzen sollte.

Inzwischen sind Sie am Tor angekommen.

"Wilkommen in Haus Hamilton Herrschaften, wen darf ich melden? "

Squirrel denk dazu: "

Wem willst Du denn melden du Affe?

Bevor Squirrel aber etwas sagen kann, übernimmt schon die quirrlige Annabelle.

Öhm das ist der Hausverwalter und einzige Anwesende. Wächter gibts bei dem Haus keinen (bei den Nachbarn und beim Eingang zum Viertel schon)... Hat schon alles seine Richtigkeit. :)

Frag sonst einfach ;)

Der bonierte Herr lässt die Herrschaften eintreten nachdem Fräulein Annabelle und Tiffi gleich nach oben verschwunden sind und verschließt die schwere Eingangstür danach wieder. Sie sieht äußerst stabil aus und besitzt mehrere Riegel.

"Ich fürchte, wir haben nicht genug Gästezimmer für alle Anwesenden. Ich werde etwas provisorisch organisieren. Wünschen die Damen und Herren noch etwas?"

Squirrel 28.07.2015, 14:10

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Ich sehe grade, ich habe die letzte Seite übersprungen... schreibt doch nicht so schnell :P ... ups hab ich das gesagt?

Squirrel hebt bescheiden die Hand:

Macht euch keine Mühe werter Herr, ein Zimmer für uns alle genügt vollauf. Wir sind genügsam. Doch sagt...

Er nimmt den Hausverwalter an die Seite, so das er mit Ihm alleine sprechen kann.

 

Entschuldigt bitte unser Eindringen ohne uns atequat vor stellen zu können. Ach ja Kinder. Ihr kennt das ja. Ihr denkt Euch sicher, was will ein so bunter Haufen hier. Mein Name ist Squirrel und die Anwesenden sind meine Angestellten. Unseres Zeichens sind wir Personenschützer.

zumindest gerade jetzt

Wir wurden zum Schutz der jungen Lady angeheuert. Leider kahm es nicht mehr dazu, das wir Herrn Hamilton selbst kennen lernen durften. Doch wir fühlen uns der Sache nach wie vor verpflichtet. Wir haben leider recht deutliche Hinweise, das der Verstorbene nicht einem natürlichen Tode erlag.

Ruhig einmal auf die Buschtrommel klopfen. Wie sagt Whizzler immer:  "Völlige Kompetenz zeigen bei gleichzeitiger völliger Ahnungslosigkeit".

Der von uns gegangene Herr Hamilton, hatt uns leider weder bezahlt noch genauer über dieses Mandat instruiert. Hat er Euch gegenüber eventuell etwas näheres Erwähnt? Vielleicht eine Bedrohung, einen Streit, ein Schuldengeschäft in das er verwickelt war, etwas in der Art? Oder könnt Ihr uns eine oder gleich mehrere Personen nennen, die Ihm oder der jungen Lady übles wollen? Wir hörten viele Gerüchte und versuchen nun das ganze etwas in Ordnung zu bringen. Eure Hilfe wäre hier natürlich sehr entscheidend.  

Was Lady Annabelle angeht, hatt Sie noch lebende Verwandschaft oder Nachkommen die sich um die junge Lady kümmern und sich auch um das Haus und Euer Gehalt für die Zukunft bekümmern können?

Und sagt, verzeiht so viele Fragen, wo ist denn das Büro? Es wäre notwendig es genauer zu untersuchen.

Ahja, das erklärt einiges. :) oh und wie hilfreich verschwiegenen Personal sein kann ;)

Dem Hausverwalter scheint es gar nicht zugefallen von Squirrel beiseite genommen zu werden, geschweige den von ihm angefasst zu werden. Er sieht äusserst pikiert drein, sagt aber nichts dazu. Statt dessen antwortet er auf die Fragen  slangsam und mit gehobenem Tonfall.

Mister Hamilton hat wert darauf gelegt, dass sich sein Personal nicht in die beruflichen oder privaten Angelegenheiten seines Dienstgebers einmischt. Als Hausverwalter welcher seit nunmehr 11 Jahren im Dienste der Hamiltons stehe, habe ich diesen Wunsch stets respektiert und bin ihm nachgegangen. Mit Gerüchten oder Klatsch kann ich Euch, Mister Squirrel, deshalb nicht dienen. Das gehört auch nicht zu meinen Aufgaben. Bedauerlicherweise ist das Koch- und Putzpersonal, kurz nach dem Todesfall von Mister Hamilton abgereist. Eine derartige Auskunft wäre wohl in ihrem Aufgabenbereich gestanden, wenn Ihr mit diese offenherzigkeit erlauben würdet. Meine Aufgabe liegt bei der Führung dieses Haushalts und nicht mehr, und dementsprechend wüsste ich nicht warum ich mich als Ahnenforscher betätigen sollte, genauso wie Sie nichts im Arbeitszimmer des Hausherren zu suchen habe, Mister.

Squirrel 28.07.2015, 16:53

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Squirrel hat den aufgeblasenen Gecken jetzt schon satt. Immerhin, er hat plaziert das Sie sich weiter um Annabelle kümmern. Wenn also jemand an Ihr Interessiert ist, weiss derjenige jetzt, wen er zu suchen hat. Der Pfau hier, das ist sich Squirrel sicher, weis auch genau, was bei seinem Ehemaligen Herrn los war. So ein Unschuldslamm, nein aber auch. Er wird es Ihm nicht offen sagen, aber Squirrel hat seine Methoden. Nicht ganz  fein, aber ja wenn es denn sein muss.

Verzeiht bitte mein Guter Herr Hausverwalter. Ich finde Euren Mangel an Interesse am Leben des eigenen Hausherrn äusserst bedauerlich. Wie könnt Ihr denn da seine Anforderungen erfüllen? Nun denn, dann Verwaltet doch bitte weiterhin das Haus und nicht mehr. Ja es ist so schwer heute noch richtig gutes Personal zu finden. Welches, das auch den Dienst als Berufung und nicht als Bestraffung wahrnimmt nicht wahr?

Um den Rest kümmern wir uns jetz. Das ich im Arbeitszimmer des verstorbenen Herrn nichts zu suchen habe, ist ja wohl Eure alleinige Meinung. Es tut mir sehr leid, das sich hier unsere Meinungen nicht decken. Zum Schutz unserer Auftraggeberin und Nachvolgerin des Verstorbenen, Fräulein Annabelle, ist dies leider unumgänglich. Ihr dürft Es uns selbstverständlich gerne auch erleichtern, etwas Licht in diese Angelegenheit zu bringen. Ich respektiere Eure Meinung, wirklich ja, das tue ich. Solange Diese sich auch mit der Meinen deckt. Ihr dürft mich gerne unsympathisch finden.

Und nun da Ihr meine Auffassung kennt, könnt Ihr uns selbstverständlich bei der Aufkärung helfen oder Euch in die Nesseln setzen. Und ich meine das im wahrsten Sinne. Herr Bonsai hier ist dann nämlich ausgesprochen interessiert an der Flora im Garten, und wenn Frau Anabelle es erlaubt, könntet Ihr Ihm in diesem Fall keinen grösseren Gefallen tun als Ihm alle Blumen im Garten genau zu erklären. Ich bin sicher Ihr werdet es amüsant finden, wie er jeder Blume einen Namen zu geben pflegt und Ihn mit Euch auswendig lernen wird. Ich bin sicher Herr Bonsai wird Euch für Stunden Zerstreuung bieten.

Entschuldigt bitte, das ich dann wärend Eurer Absenz ein wenig nach dem besagtem Zimmer suche. Wer weis was sich noch interessantes findet. Zum Beispiel in den Räumen der Bediensteten. Nun? Ach nein, das würde ich doch nie tun. Das macht man doch nicht. Aber sagt, wollt Ihr es uns nicht doch gerne ein wenig die Suche erleichtern und wir lassen Euch schon recht bald wieder in Ruhe? 

Ich habe Euch nichts mitzuteilen, Mister... Squirrel.

Diese Worte kann er gerade noch durch bringen, bevor dieser ihn mit einer 'Drohung' nach der anderen zuwirft. Vor so viel Unverschämtheit, offenbar ist er niemals in den Gassen unterwegs gewesen, stockt ihm sichtlich der Atem. Sein Mund klappt auf und zu wie bei einem Karpfen.

Schließlich wird sein Tonfall etwas beissender, und doch ist er unter diesem aggressiven Äußeren eingeschüchtert.

Ich möchte ganz klar feststellen, dass ich nichts widerrechtliches getan habe. Ich verwalte dieses Haus zehn Monate im Jahr allein und bin in Anwesenheit des Hausherrn stets zu Diensten. Was geht es mich an, ob das besitzende Fräulein ein kleines Mädchen ist, so lange ich meinen Posten bewahren kann...

Er stockt und knirscht mit den Zähnen, redet aber weiter.

Ich weiß wirklich nicht viel über das Geschäftsfeld des verblichenen Herrn Hamilton. Ich bin für meine Diskretion bekannt, dafür werde ich eingestellt und das wurde auch stets geschätzt.

Aber gut, das Wenige was ich weiß werde ich Euch mitteilen... aber kein Wort zum werten Fräulein.

Er geht ein paar Schritte voraus bis zum Saloon. Wieder schwere Möbel welche das ganze Haus zu dominieren scheinen. Er wartet bis Squirrel ihm folgt, dann fängt er an zu reden.

Mister Hamilton hat großen Gewinn im Walfang und Walöl gemacht, vor etwa zwei Jahrzehnten. Aber das wisst Ihr sicherlich. Vor wenigen Jahren, als Mrs. Hamilton gestorben ist und Mr. Hamilton und Fräulein Annabelle zurückließ fingen die finanziellen Schwierigkeiten erst recht an. Mein Gehalt wurde immer pünktlich bezahlt, wofür ich sehr dankbar war, ich bemerkte es erst als einige Händler mit offenen Rechnungen bei uns anklopften und ihren Lohn forderten für Lebensmittel, Heizmaterial und dergleichen. Mister Hamilton versicherte mir, dass wir, das heißt das Dinstpersonal, uns keine Sorgen machen sollten. Und das taten wir auch nicht. Den eines Tages war es vorbei. Mister Hamilton hat alle offenen Rechnungen beglichen und konnte sich und der kleinen Annabelle wieder mehr gönnen. Noch mehr... Puppen...

Staubfänger. Verzeihung der Herr.

Die bloße Erwähnung von Staubfängern hat den Herrn wohl dazu verleitet das Esszimmer zu reinigen. Schlißelich fängt er an mit einem Federbusch für ihn sichtbaren Staub zu entfernen während er weiter spricht.

Etwa zu diesem Zeitpunkt fingen die nächtlichen Besuche an. Merkwürdige... Gestalten. Immer am späten Abend oder Nachts. Mister Hamilton bestand darauf diese Gäste selbst zu empfangen und ich respektierte seinem Willen als guter Hausverwalter. Ich war nie neugierig. Um ganz ehrlich zu sein, ich habe zu Anfangs einen der Besucher gesehen und fand es für mein eigenes Wohlergehen besser sie nie wieder zu beobachten. Ihr versteht?

Dicklick, mit hohem Hut, Brille. Doch was sich einbrandte war dieses Grinsen. Dermaßen breit und hönisch... als wäre er der Leibhaftige...

Dem Mann schüttelt es wirklich. Es ist nicht gespielt.

Ich weiß wann ich wegsehen soll. Mister Hamilton ging mit seinem Besuch jedes Mal ins Arbeitszimmer und zumeist kehrten sie kurz darauf wieder zurück und der Gast wurde verabschiedet. Das geschah während Mister Hamilton hier weilte teils mehrmals pro Nacht in den letzten zwei Jahren. Er war in diesen Jahren auch immer höchst angespannt. Die letzten Wochen sogar sehr nervös. Etwas machte ihn zu schaffen. Was genau, nun ich möchte nicht spekulieren. Das war auch die Zeit wo er zwei neue Herrschaften bei sich hatte die ihm nicht von der Seite wichen.

Und dann starb er. Es heißt bei der Besichtigung einer seiner Fabriken. Er ist in den Kessel gefallen.

Er hat seine Putztour beendet und wendet sich wieder an Squirrel direkt.

Das ist alles was ich Euch sagen kann. Wirklich. Wenn es sein muss, sucht mit Erlaubnis des Fräuleins im Arbeitszimmer des Verblichenen. Die Treppe hoch, erste Tür rechts, gleich neben dem Kinderzimmer... aber bitte, macht keine Unordnung.

Wenn Ihr mich jetzt entschuldigen würdet, ich muss die 'Gästezimmer' richten.

Dyesebel & Obadiah 28.07.2015, 18:12

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Das laute Donnern der Schießeisen lässt Dyesebel merklich zucken. Beide Kugeln sausen an ihr vorbei und schlagen irgendwo hinter ihr im Gemäuer ein. Verrückte! Einfach mir nichts - dir nichts drauf los zu schießen! Sofort sind ihre Gedanken wieder im Jetzt. Was ist mit ihrem Bruder? Hat er wirklich beiden Kugeln ausweichen können? Besorgt ruft sie nach ihm. 

Oba!? Obadiah!? 

Er antwortet nicht. Sie hört kein Lebenszeichen. Erneut ruft sie ihn. 

Obadiah?!

Ihre Stimme klingt schon fast wehleidig. Es wird schon alles gut sein. Das muss sie sich einreden. Bei all dem Getöse wird er sie einfach nicht hören. Dass er auch nicht besser auf sie hören kann. Das Annähern von Schritten reißt sie aus ihrer Gedankenwelt. Dyesebel ahnt die Bedrohung. Sofort sind alle Sinne wieder auf höchster Alarmstufe. Jede Reaktion muss nun die Richtige sein. So überrumpeln lassen wie kurz davor, dass kann sie sich nicht nochmal erlauben, zu Mal sie nicht weiß, ob ihr Bruder eine Hilfe sein kann. Ihr verdammter Bruder. Dieser Mistkerl - Obadiah...

Kommt mir nicht zu nah ihr Schweine! Haut ab und ich lasse euch ungeschoren davon kommen. 

In der Ferne hört man ein leises Stöhnen.

Auf Dyesebel hört niemand. Bald darauf tauchen die 'Fischer' aus dem Nebel auf und teilen sich auf. Zwei gehen dem Stöhnen nach, zwei gehen direkt auf die Frau zu, die Rothaarige bleibt hinten und stemmt die Hände in die Seiten. Sie murmelt wütend etwas vor sich hin während sie mit einem Fuß aufstampft.

Idioten. Idioten allesammt.

Die beiden Männer sind an Dysebel heran. Der eine trägt eine abgesägte Schrotflinte, lässt sie aber bei Dysebels miesen Bewaffnung sinken.

Von hinten kommt ein Ruf und eine überaus fachkundige Meinung.

Ich glaub den hats erwischt.

Die Lippen der Rothaarigen beginnen dünne Striche zu werden. Dass es hier nicht passt ist offensichtlich. Währenddessen geht der eine zum Angriff über und versucht Dysebel zu packen.

Dyesebel & Obadiah 28.07.2015, 19:37

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Erwischt?! Hat der nach eingelegten Hering miefende Sackohrbär tatsächlich "erwischt" gesagt? "Das werden sie alle bereuen. Alle. Allesamt. Kochen wird sie sie und dann langsam einander zum Fraß vorwerfen." Dyesebels Gedanken sind durchtränkt von Wut und Ärger. "Eben waren sie die Könige der Straße, schon verschlingt die Straße sie und spuckt sie unverdaut aus. Dieser widerwärtigen Fischköppe". Wutschnaubend will Dyesebel zum Angriff blasen, aber schon haben sie vier kräftige Arme gepackt. Sie wehrt sich mit Händen und Beinen und versucht nach bestem Wissen und Gewissen ihre Nadel in eines ihrer Gegenüber zu bohren, doch sind die Kräfte der stinkenden Seebären zu überwältigend. Widerwillig lässt sich Dyesebel einfangen. Derweil rollt sich Obadiah auf dem Boden und hält sich das Knie. Die große Platzwunde am Kopf bemerkt er vor lauter Schmerz gar nicht. Wie ein Profitänzer hatte er nach dem Auslösen der Rauchbombe sich im Kreis gedreht und wollte davon laufen. Dummerweise hatte er mit einer großen Holzkiste auf Kniehöhe hinter ihm gerechnet. Kaum sich das Knie gestoßen, verlor Obadiah das Gleichgewicht und fiel der Länge nach über die kleine Mauer - welche als Straßenbegrenzung fungiert. Zu allem Überfluss hatte er bei seiner Bruchlandung sich den Kopf aufgeschlagen, den Sack voll Diebesgut verloren und dabei vorübergehend das Bewusstsein verloren. So hatte er gar nichts von dem Tohuwabohu mitbekommen, was er ausgelöst hatte. Kaum bei Sinnen löste der stechende Schmerz im Knie - den Nerv voll erwischt - einen furchtbares Stöhnen aus. Hierdurch angelockt ist es letztlich ein Leichtes für die Fischerbande ihn zu orten und wieder auf seine Beine zu ziehen. Sein Gesicht Blut verschmiert, sieht wüster aus, als die Wunde eigentlich ist. Genauso gut hätte sein Haupt auch Blei fressen können.

Idioten... Männer. Ich wollte nur ein bischen Spass haben, und dann das.

Die Rothaarige lässt beide herbringen und sie aufstellen. Die Kleine scheint in Ordnung zu sein, außer vielleicht, dass sie ihr in ins Gesicht spucken will vor Wut. Ihr Schnuckel dafür um so schlimmer. Sie dreht seinen Kopf ein wenig hin und her. Blut, aber die Augen sind noch da und große Löcher sieht sie auch nicht. Vielleicht nur ein paar der kleinen Kugeln?

Könnte halb so schlimm sein... Wir gehen zur Krake. Micki hat seine Einladungen zu jedem großen Fisch hier verschickt. Würde mich wundern wenn die nicht auch nen Medic und Kurpfuscher dort haben.

Sie blickt zurück zur Kleinen. Die scheint sich geradewegs los reissen zu wollen.Was für ein Teufelchen. In ihrer Hand blitzt etwas und sie erkennt, dass einer ihrer Typen seine Klamotten mit Blut ansaut. Also auch ne Kratzfurie.

Hey Käptn, warum lassen wir sie nicht einfach hier und scheren uns weg.

Die Frau rollt mit den Augen vor so viel Begriffstutzigkeit.

Weil ihr Vollpfosten ja unbedingt die Finger nicht vom Hahn nehmen konntet! Die rennen doch jetzt zuallererst zu den Wachposten und ich kann keinen Ärger gebrauchen. Wir nehmen sie mit, der Kerl wird geflickt und sie laden uns auf was zu trinken ein, und gut ist. Und selbst wenn nicht, sind sie die ganze Zeit bei uns und können einen Scheiss unternehmen.

Los jetzt. Zu Micki ist es nicht mehr weit.

Damit ist es beschlossen. Dyesebel und Obadiah kommen unfreiwillig mit. Zuletzt dreht sie sich noch einmal um zu Dyesebel und flüstert ihr ins Ohr.

Schätzchen, ich hätte es anders haben wollen. War eure eigene Schuld.

Media Nocte 29.07.2015, 01:30

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Wenige Menschen waren zu dieser Zeit noch auf den Straßen unterwegs. Media Nocte ritt gemäßig durch die Straßen auf der Suche nach einer Unterkunft. Der Geruch des Meeres hing in der Luft und Media Nocte fragte sich warum sie eigentlich hier war, obwohl sie weder das Meer noch solche Ansammlung einfachen Fischertöpeln, generell einfacher Menschen leiden konnte. Als sie um die nächste Ecke bog erblickte sie ein Schild eines seltsamen Meeresbewohner mit der Aufschrift "Krake". Aus dem Inneren drangen noch Lichtstrahlen empor, so dass sie beschloß dort um Unterkunft zu bitten.

Nachdem sie abgestiegen war, trat sie in die nach Walfleisch, Bier und Tabak riechende Örtlichkeit ein. Die zu dieser Stund anwesenden Gäste bestanden nur aus zwei schlafenden Alkoholleichen an einem der Tische. Ein Barmann stand müde hinter dem Tresen und polierte gelangweilt im Takt zum Schnarchen der Schlafenden ein Glas. Als Media Nocte eintrat blickte er erstaunt auf, dass ihn jetzt jemand in seiner ergiebigen Ruhe stört.

"Was kann ich für sie tun, Madam?"

"Ich ersuche nach einer Unterkunft und wenn noch übrig, einem Teller Suppe und einem Krug Bier."

Der Mann machte sich daran einen Krug zu befüllen und irgendwoher einen Teller voll Walfleisch mit dickflüßigen Wasser, welches zusammen wohl die Suppe darstellen sollte zu holen. Als er beides zu seinem misteriösen Gast brachte, rümpfte dieser zwar unbemerkt die Nase, bedankte sich aber dennoch.

So wand sich der Barmann wieder seiner monotonen Beschäftigung zu und Media Nocte versuchte das zähe Fleisch hinterzuwürgen und betrachtete den Raum.

So, erst mal willkommen (ich bins übrigens, Avinash ^^).

Ich will dich nur informieren, dass dieses Thema ein Versuchsabenteuer einer von mir erdachten Welt ist (bischen mehr darüber [url=http://drakestrin.de/thread/view/2277]hier[/url]). Sie hat nichts mit Drachenstein zu tun und ist eine Steampunk Welt, heißt also 'moderner' (unter Anführungszeichen) ohne Magie... anders eben.

Natürlich darfst du hier mitschreiben, ich bitte das nur zu beachten, falls du es nicht wusstest. Viel Spass :)

Tiffi 29.07.2015, 07:37

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Tiffi setzt sich auf den Boden, direkt vor den kleinen Tisch, auf welchem Annabelle ihr und sechs völlig unterschiedlichen Puppen gerade gespielt den Tee serviert, während sie noch immer die nicht enden wollende Liste mit Namen all ihrer kleinen Lieblinge aufzählt. 

Sehr beeindruckend, dass du jede beim Namen kennst, kleine Lady. Ich könnte mir nicht so viele merken.

Sie lacht und trinkt den unsichtbaren Tee aus einer mit zartem Blumenmuster verzierten Tasse.

In jedem Haus hast du deine Puppen? Das heisst, dein Papa hat noch mehr Häuser wie dieses?

Falls du also Fragen hast, schreib mich persönlich an oder schreib sie [url=http://drakestrin.de/thread/view/2277]hier[/url])

Das Innere der Krake ist um einiges skurriles und bunter ausgeschmückt als vielleicht gedacht. Da hängt ein Walkopf an der Decke umhüllt von bunten Lordflaggen. Überall sind halbverrostete Waffen angebracht während die Bretterwände selbst als Künstlerfläche herhalten musste und sich hier gemalte Bilder mit unterschiedlichen Motiven reiht. Von Kraken die eine Frau splitternackt ausziehen bis zu Szenen auf stürmischer See und trinkenden Matrosen. Es befindet sich eine kleine Bühne am Rand, welche aber zur Zeit ungenutzt ist. Von irgendwoher hört man gedämpfte Feierstimmung welche für einen kurzen Augenblick deutlicher zu hören wird um dann wieder zu verstummen.

Kurze Zeit später kommt ein junger Mann mit einem breiten Grinsen aus den hinteren Räumlichkeiten nach vorne zum Tresen und guckt sich kurz um. Er hat eine flache Mütze auf und sein Blick bleibt kurz bei der jungen Dame hängen die sich herein gesetzt hat. Doch sogleich meldet er sich bei dem Barmann und fragt ihn etwas unter vorgehaltener Hand.

Nein Micki, noch nicht.

Gibt dieser im normalen Tonfall zurück und dieser nickt. Er wendet sich der Bar zu, räumt ein paar Flaschen aus und gibt sie dem Barmann um ihn nach hinten zu schicken. Dann wendet er seine volle Aufmerksamkeit ganz und gar Media zu und tritt an ihren Tisch heran, vorgeblick um den Tisch sauber zu putzen.

Guten Abend die Dame. Eben erst in Dunrav angekommen, was?

Was kann der gute Micki für Euch tun?

Für das Kompliment bekommt Tiffi ein breit strahlendes Lächeln als Belohnung.

Sogleich wird neu eingeschenkt und imaginärer Zucker verteilt.

Daddy hat in jeder Hafenstadt ein Haus gekauft, damit, wenn wir sie nacheinander anfahren, immer ein schönes Heim haben. In jeder Stadt wo Daddy eine Fabrik eröffnet hat wo sie Wale im Topf kochen.

Insgesammt vier Häuser in vier Städten.

Annabelle streckt die Anzahl in Fingern noch einmal gut sichtbar in die Höhe.

Und in jedem hab ich Puppen, ja.

Dann habe ich immer andere Puppen. Und Mr. Bunny.

Plötzlich scheint sie etwas entdeckt zu haben. Annabelle setzt sich auf und geht zu einem Regal mit Büchern. Sie zieht mühsam eines von ihnen heraus und blättert es vor Tiffi. Es ist ein Sagenbuch mit Illustrationen. Schließlich hat sie gefunden wonach sie gesucht hat und hält es Tiffi hin.

Das da sind Seeraben über die du mich gefragt hast.

Das Aquarellbild, wie wohl das gesammte Buch, ist nicht sehr kindgerecht gehalten und dürfte für junge Erwachsene gedacht sein. Das erste Bild welches die erste Seite ausmacht, zeigt wie menschengroße Vögel ohne Gefieder, dafür jedoch mit Schuppen, wie sie über offenbar Ertrinkende herfallen. Ihre langen Schnäbel bohren sich in die Leiber der Hilflosen und die Stellen sind rot unterlegt, wo es nicht allzu Fantasie braucht um zu wissen was es sein soll.