Ich habe Euch nichts mitzuteilen, Mister... Squirrel.
Diese Worte kann er gerade noch durch bringen, bevor dieser ihn mit einer 'Drohung' nach der anderen zuwirft. Vor so viel Unverschämtheit, offenbar ist er niemals in den Gassen unterwegs gewesen, stockt ihm sichtlich der Atem. Sein Mund klappt auf und zu wie bei einem Karpfen.
Schließlich wird sein Tonfall etwas beissender, und doch ist er unter diesem aggressiven Äußeren eingeschüchtert.
Ich möchte ganz klar feststellen, dass ich nichts widerrechtliches getan habe. Ich verwalte dieses Haus zehn Monate im Jahr allein und bin in Anwesenheit des Hausherrn stets zu Diensten. Was geht es mich an, ob das besitzende Fräulein ein kleines Mädchen ist, so lange ich meinen Posten bewahren kann...
Er stockt und knirscht mit den Zähnen, redet aber weiter.
Ich weiß wirklich nicht viel über das Geschäftsfeld des verblichenen Herrn Hamilton. Ich bin für meine Diskretion bekannt, dafür werde ich eingestellt und das wurde auch stets geschätzt.
Aber gut, das Wenige was ich weiß werde ich Euch mitteilen... aber kein Wort zum werten Fräulein.
Er geht ein paar Schritte voraus bis zum Saloon. Wieder schwere Möbel welche das ganze Haus zu dominieren scheinen. Er wartet bis Squirrel ihm folgt, dann fängt er an zu reden.
Mister Hamilton hat großen Gewinn im Walfang und Walöl gemacht, vor etwa zwei Jahrzehnten. Aber das wisst Ihr sicherlich. Vor wenigen Jahren, als Mrs. Hamilton gestorben ist und Mr. Hamilton und Fräulein Annabelle zurückließ fingen die finanziellen Schwierigkeiten erst recht an. Mein Gehalt wurde immer pünktlich bezahlt, wofür ich sehr dankbar war, ich bemerkte es erst als einige Händler mit offenen Rechnungen bei uns anklopften und ihren Lohn forderten für Lebensmittel, Heizmaterial und dergleichen. Mister Hamilton versicherte mir, dass wir, das heißt das Dinstpersonal, uns keine Sorgen machen sollten. Und das taten wir auch nicht. Den eines Tages war es vorbei. Mister Hamilton hat alle offenen Rechnungen beglichen und konnte sich und der kleinen Annabelle wieder mehr gönnen. Noch mehr... Puppen...
Staubfänger. Verzeihung der Herr.
Die bloße Erwähnung von Staubfängern hat den Herrn wohl dazu verleitet das Esszimmer zu reinigen. Schlißelich fängt er an mit einem Federbusch für ihn sichtbaren Staub zu entfernen während er weiter spricht.
Etwa zu diesem Zeitpunkt fingen die nächtlichen Besuche an. Merkwürdige... Gestalten. Immer am späten Abend oder Nachts. Mister Hamilton bestand darauf diese Gäste selbst zu empfangen und ich respektierte seinem Willen als guter Hausverwalter. Ich war nie neugierig. Um ganz ehrlich zu sein, ich habe zu Anfangs einen der Besucher gesehen und fand es für mein eigenes Wohlergehen besser sie nie wieder zu beobachten. Ihr versteht?
Dicklick, mit hohem Hut, Brille. Doch was sich einbrandte war dieses Grinsen. Dermaßen breit und hönisch... als wäre er der Leibhaftige...
Dem Mann schüttelt es wirklich. Es ist nicht gespielt.
Ich weiß wann ich wegsehen soll. Mister Hamilton ging mit seinem Besuch jedes Mal ins Arbeitszimmer und zumeist kehrten sie kurz darauf wieder zurück und der Gast wurde verabschiedet. Das geschah während Mister Hamilton hier weilte teils mehrmals pro Nacht in den letzten zwei Jahren. Er war in diesen Jahren auch immer höchst angespannt. Die letzten Wochen sogar sehr nervös. Etwas machte ihn zu schaffen. Was genau, nun ich möchte nicht spekulieren. Das war auch die Zeit wo er zwei neue Herrschaften bei sich hatte die ihm nicht von der Seite wichen.
Und dann starb er. Es heißt bei der Besichtigung einer seiner Fabriken. Er ist in den Kessel gefallen.
Er hat seine Putztour beendet und wendet sich wieder an Squirrel direkt.
Das ist alles was ich Euch sagen kann. Wirklich. Wenn es sein muss, sucht mit Erlaubnis des Fräuleins im Arbeitszimmer des Verblichenen. Die Treppe hoch, erste Tür rechts, gleich neben dem Kinderzimmer... aber bitte, macht keine Unordnung.
Wenn Ihr mich jetzt entschuldigen würdet, ich muss die 'Gästezimmer' richten.