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Oh ich habe keine Verpflichtungen, denen ich nachgehen muss.
Miama lächelt und greift zum zweiten Mal an diesem Nachmittag nach Minas Hand, um sie sanft zu drücken.
Eine Freundin hast du so oder so an deiner Seite, Mina. Das weisst du doch.
Danke.
erwidert Mina und drückt Miamas Hand sanft, während sie ihrer Freundin liebevoll entgegen blickt.
Ich wüsste nicht, wie ich und ob ich das ohne dich durchstehen würde.
Ach Mina. Natürlich würdest du das..
Sie sieht ihrer Freundin in die Augen. Es gibt also jemanden in Minas Leben. Jemanden, der ihr den Rücken stärken und sie auffangen kann, ganz egal, was geschieht. Und ganz egal, was diese morgige Hochzeit bringen wird. Freud oder Leid.. Miama weiss, wie dicht zusammen diese beiden Dinge manchmal liegen.
Als sie bemerkt, dass sie schon eine Weile nichts mehr gesagt, sondern die Königin nur liebevoll gemustert hat, räuspert sie sich und wendet leicht ertappt den Blick ab.
Lass mich den offiziellen Teil morgen ganz ohne Kette beschreiten. Das wird der Trauung noch etwas mehr Gewicht verleihen, was sicher nicht schaden kann. Danach halte ich mich wieder bedeckt.
Wie du meinst.
sagt Mina und winkt ab. Sie weiß, dass Euphemia es gewiss besser weiß als sie selber, also wird sie ihr nicht widersprechen.
Ich bin nur froh, dass ich dich an meiner Seite wissen kann.
Unweigerlich muss sie an Samson denken, schiebt den Gedanken jedoch sogleich wieder zur Seite. Es wird sie morgen umbringen, ihn zu sehen, jedoch nicht zu ihm gehen zu können, und doch will sie wissen, dass er bei ihr ist.
Natürlich kannst du das. Immer.
Miama nickt bestätigend. Selbst wenn sie eigentlich keine grosse Lust hat, als sie selbst bei dieser Hochzeit aufzutauchen, ihr Leibgardist wird Freudenstprünge vollführen. Natürlich ist er niemals sonderlich begeistert von ihren Freigängen.
Ich bin gleich noch zum Abendessen verabredet, glaubst du, danach könnte ich mich hier einquartieren?
Gewiss, fühle dich wie Zuhause. Und morgen früh Sorge ich gleich dafür, dass unser bestmogliches Zimmer für dich hergerichtet wird.
Mina scheint froh, sich nicht allein dem morgigen Tag stellen zu müssen, wirkt aber auch erleichtert angesichts der Tatsache, noch eine Weile für sich zu haben, während sich Miama mit jemandem trifft.
Miama lächelt breit, als sie schliesslich das Schloss wieder in Richtung Stadt verlässt. Das war tatsächlich ein sehr informatives Gespräch und sie kann es kaum erwarten, morgen diese Trauung zu beobachten, den Drachenreiter unter die Lupe zu nehmen und sich womöglich nach dem Vampir umzusehen, der Minas Herz gestohlen hat. Ob er morgen auch da sein wird? Ob Miama ihn erkennen wird?
Mina zieht sich derweil in ihr Privatgemach zurück, das nur noch heute Abend ihr allein gehören wird. Sie verkriecht sich unter ihrer Schlafdecke, die noch immer ein wenig, nur ein ganz kleines nissches nach Samson duftet. Aber dieses bisschen reicht ihr aus, um sich geborgen zu fühlen.