Kaiserreich Drachenstein

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Turnier von Laigen - Die Dame von Pelata

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Julie de Lunnot 10.09.2016, 22:27

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Julie blickt sich zu ihm um und steht dann schnell auf, um ihm entgegen zu gehen. Sobald sie ihn erreicht, lässt sie sich in seine Arme fallen und kann ein Seufzen nicht unterdrücken. Himmel, wie lange waren sie denn ohne einander? Vielleicht ein oder zwei Stunden. Aber für Julie fühlt es sich wie eine Ewigkeit an. Vor allem, da sie weiß, dass ihnen nur noch so wenig Zeit bleibt.

Es tut mir so leid, Jaromir.

Mir tut es leid. Für Euren Verlust.

Jaromirs Ausspruch ist nur halbernst gemeint. Er kannte den König nicht und ihm ist ihr persönliches Schicksal wichtiger, auch wenn das egoistisch sein sollte. Er drückt seine Liebe fest an seine Brust, will sie nicht mehr los lassen.

Julie ich... ich weiß nicht was wir tun können. Ich möchte mit dir zusammen sein, ich liebe dich. Und jetzt soll alles so vorbei sein? Das geht einfach nicht.

Julie de Lunnot 10.09.2016, 23:24

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Julie weint an seiner Brust, wegen Minas Vater, der für sie wie ein Onkel war, aber auch, weil sie weiß, dass sie nicht alles haben kann, was sie glücklich macht. Egal wie sie sich entscheidet, sie verliert etwas. Und sie will nichts verlieren. Sie will wieder in den Park zurückkehren, die Zeit zurückdrehen und einfach weiter in dem Glauben Leben, dass alles gut ist. Aber sie weiß, dass es das nicht ist. Morgen wird sie weg sein und Jaromir wird sich eher oder später gezwungenerweise einer anderen Frau zuwenden. Sie kann es ihm ja nicht einmal übel nehmen. Das was sie heute Abend hatten, war einfach unglaublich. Dieses Gefühl sollte er nicht missen müssen, nur weil sie nicht bei ihm ist. Auch wenn der Gedanke, er könnte mit einer anderen Frau so nah beisammen liegen, ihr das Herz zerquetscht.

Ich liebe dich auch, Jaromir. So sehr. Aber sie braucht mich... Ich kann sie nicht einfach im Stich lassen, nicht jetzt, wo um sie herum alles zusammen stürzen wird.

Ich verstehe das...

Das tut er wirklich. Und trotzdem soll es nicht geschehen.

Ich verstehe, dass es eine schwere Zeit für euch ist. Ich will dir auch nicht im Wege stehen, sondern dich unterstützen. Und ich will dich nicht verlieren.

Tröstend drückt er sie dichter an sich. Ihre Tränen können in seiner Kleidung versickern.

Ich habe bereits mit dem Kommandanten gesprochen, aber wegen des Turniers lässt er mich nicht fort. Jeder vom Orden wird gebraucht.

Julie de Lunnot 11.09.2016, 09:32

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Julie hält überrascht in ihrem Weinen inne und blickt zu ihm auf.

Was?

Er hat mit dem Kommandanten gesprochen? Für mich?

Nein, Jaromir... Tu das nicht. Nie wieder. Ich will nicht, dass du für mich all das hier aufgibst. Du liebst dein Leben hier. Hier ist deine Familie. Ich könnte das nie von der verlangen oder erwarten.

Sie weint, weil sie gerührt ist von dem Gedanken, er würde es für sie tun, aber gleichzeitig macht es ihr auch Angst.

Ich könnte den Gedanken nicht ertragen, dass du mich oder dich selber irgendwann für diese Entscheidung hassen wirst. 

Eigentlich hat Jaromir nur wegen einigen frei gestellten Tagen angefragt. Doch selbst diese musste der Kommandant anhand des Turniers ihm verweigern. Und bei einem späteren Zeitpunkt weiß Jaromir nicht wie viele Tage ihm bleiben. Dass Julie denkt er würde sogleich aus dem Orden austreten, beschämt ihn. Nicht dass ihm der Gedanke nicht auch schon gekommen wäre, den Orden zu verlassen um mit Julie gl. Doch der Orden ist alles für ihm, das was ihm erst ein besseres Leben ermöglicht hat. Jetzt hadert er mit sich selbst. Er entscheidet sich dafür sie nicht auf zu klären. Nicht bevor er eine Entscheidung getroffen hat oder sich eine andere Möglichkeit gibt.

Ich will auch nicht fort... und doch, hängt mein Herz an dir.

Ist den deine... ich meine eure Abreise wirklich schon fest? Wird die Dame von Treen nicht zumindest das Turnier abwarten?

Ein klein wenig hofft er auf den gesellschaftlichen Druck der Edelleute wenn sie sofort abreist. Oder die seines Königs.

Julie de Lunnot 12.09.2016, 10:19

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Julie ist viel zu sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt, um zu erkennen oder auch nur zu erahnen, was in seinem Kopf vor sich geht.

Ich fürchte, es steht so gut wie fest. Mina hat viel zu erledigen. Wenn sich die Nachricht vom Tod ihres Vaters herumspricht, werden auch andere seinen Thron beanspruchen. Dessen muss sie vorbeugen. Sie muss jetzt eine Königin sein, auch wenn sie sich vermutlich am liebsten in einem Zimmer einschließen und ihren Schmerz herausschreien würde. Aber... dafür bin ich ja da. Ihr beizustehen und sie zu unterstützen, meine ich.

Sie redet einfach drauf los, um zu verbergen, dass ihr die ganze Zeit einfach nur zum Heulen zumute ist. Sie will Jaromir nicht aufgeben. Sie will mit ihm zusammen bleiben. Hier, wenn es sein muss. Aber sie könnte es Mina niemals antun, sie im Stich zu lassen. Und auch ihr Vater wäre sehr enttäuscht von ihr, wenn sie dies täte.

Er streichelt ihr über den Rücken. Ein vergeblicher Versuch ihr Trost zu schenken und sie zu beruhigen.

Wir werden eine Möglichkeit finden. Glaub mir. Da findet sich schon etwas.

Jaromir hat selbst noch keine Ahnung wie. Ihm will und will nichts einfallen. Aber es hilft nichts sich im Kreis zu drehen. Vielleicht kann er Julie irgendwie überzeugen, sonst muss sie sogleich mit zwei Verlustängsten fertig werden.

Julie de Lunnot 12.09.2016, 10:56

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Ich glaube dir. Aber nicht dieser Hoffnung, die irgendwie tief in meinem Herzen noch lebt. Ich will dich nicht verlieren, Jaromir.

Sie hasst dieses Gespräch. Sie hasst es, wie sie sich im Kreis drehen, aber nciht vorankommen. Aber gleichzeitig liebt sie es zu sehr, bei ihm zu sein, sodass sie versucht, dieses Gespräch so weit wie möglich in die Länge uu ziehen.

Ich liebe dich...

Ich liebe dich doch auch meine Julie. Wir schaffen das. Es wird sich eine Lösung finden, du wirst schon sehen.

Dann schweigt er eine Weile, hält sie einfach nur in seinen Armen.

Soll ich... soll ich dich langsam zurück begleiten?

Julie de Lunnot 12.09.2016, 15:09

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Julie klammert sich bei seinen Worten nur noch mehr an seinen Oberkörper.

Nein, ich will dich nicht loslassen.

Dann muss sie aber trotz ihrer traurigen Stimmung über diese naive Aussage lachen.

Entschuldige...

Langsam löst sie sich von ihm und verschränkt stattdessen ihre Finger mit seinen.

Zusammen treten sie den langen Weg an, der ihnen beiden doch furchtbar kurz erscheint, wissen sie doch, dass an derem Ende die Trennung liegt. Verbunden für diesen kurzen Moment. Jaromir weiß nicht was er sagen soll. Ob er überhaupt etwas sagen soll. Es kommt ihm so vor, als würde er sie zur Schlachtbank führen, in dem Wissen, sie für immer zu verlieren. Als würde er sie fort zwingen. Am liebsten hätte er geschrien "Bleib hier! Bleib bei mir!" oder sie einfach mit sich fort gezogen. Einfach weiter, weiter, vorbei an den Räumen und Zimmern, irgendwohin wo nur sie beide sein können. Seine Hand verkrampft sich unwillkürlich.

Er weiß dass es Unsinn ist. Er würde dies ihr nicht antun. Sie entführen damit es ihr noch schwerer fällt.

Julie de Lunnot 12.09.2016, 15:59

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Als sie an der Tür ankommen, dreht sich Julie zögernd zu ihm um. Die letzten Minuten waren schweigend verlaufen, als wollten sie beide diese Momente miteinander nicht durch sinnloses Geschwafel verderben. Als sie ihm nun wieder gegenüber steht, droht ihr Herz zu brechen und sie schließt schnell die Augen, um die Tränen zurück zu halten.

Vielleicht sollten wir uns besser jetzt von einander verabschieden. Ich weiß nicht, ob ich es morgen schaffen werde...

Bis morgen...

Flüstert er ihr zu und hält ihre Hand.

Ich möchte mich bis morgen von dir verabschieden. Dann sehen wir uns wieder.

Julie de Lunnot 12.09.2016, 17:19

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Julie zieht scharf die Luft ein, da seine Worte ihr die Luft abschnüren. Sie öffnet ihre Augen und blickt ihm entgegen.

Oh, okay...

sagt sie leise. Himmel, wie soll sie das nur überleben?

Morgen also...

Sie weiß nicht, was sie sagen soll. Jedes Wort schmerzt unheimlich in ihrer Brust, denn jedes Wort erscheint ihr wie eines des Abschieds.

Ohne Vorwarnung drückt Jaromir sie abermals an sich, küsst sie in stummer Leidenschaft und Schmerz auf ihren wunderschönen Mund. Es wird das ganze nicht einfacher machen. Aber vielleicht kann diese verdammte Stimmung der Todgeweihten zumindest etwas aufgebessert werden.

Julie de Lunnot 12.09.2016, 18:27

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Julie schmiegt sich an ihn und will sich in seinem Kuss verlieren. Himmel, wie soll sie ihr Leben nur ohne diese Lippen, ohne dieses Herzklopfen in ihrer Brust weiterleben? Sie lässt ihre Hände zu seinem Nacken wandern, reißt sich dann aber schnell wieder zusammen und von ihm los.

Himmel, Jaromir... Lass mich gehen oder nie wieder los.

Sie kichert leise, aber das ist genau das, was sie sich wünscht. Auch wenn es ihr Leben nicht einfacher machen würde.

Noch einmal drückt er sie fest an sich nach diesem Kuss. Ja, am liebsten würde er sie wirklich nie wieder los lassen.

Ich würde mir nichts mehr wünschen, liebste Julie.

Aber nun lass ich dich auf dein Zimmer gehen.

Wir sehen uns morgen.

Und er spricht die letzten Worte so eindringlich und voller Zuversicht, dass er si selbst glaubt.

Julie de Lunnot 14.09.2016, 09:02

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Julie nickt stumm. Sie bekommt kein Wort mehr heraus. Stattdessen blickt sie ihn an und hofft, dass ihre Augen mehr sagen als ihre Lippen. Ich liebe dich. Dann wendet sie sich ab und geht, bevor sie ihn noch anfleht, sie einfach zu entführen und an sein Bett zu fesseln. 

Jaromir bleibt vor der Tür stehen, so lange bis Julie sich umdreht, die Tür öffnet, dahinter verschwunden ist und die Tür hinter sich schließt. Und selbst dann bleibt er noch davor stehen und kann nicht von ihr lassen. Irgendwann jedoch, Jaromir hat kein Gefühl ob es nur einige Sekunden oder viele Minuten sind, wendet er sich aber dann doch zum gehen. Er weiß dass er nicht schlafen wird. Er weiß, dass er die ganze Nacht wach bleiben wird und an einer Lösung arbeiten wird. Dass seine Gedanken rund um Julie schwirren werden und ihre gemeinsame Nacht. Ihre wilde, stürmische Nacht voller Liebe und Leidenschaft. Stimmt es wirklich? fragt er sich, dass eine Kerze die doppelt so heiß ist nur halb so lange brennt? Sind wir dann genau das? Voller Fragen schleppt sich Jaromir zum Quartier.