Kaiserreich Drachenstein

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Zweisamkeit

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Gideon Chamberlain 15.08.2017, 18:10

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Es ist spät nach der Trauerfeier, als es an Gideons Tür klopft. Er weiß sofort, wer es ist, der da vor ihr steht. Immerhin hat er ihn eingeladen. In einem schwachen Moment. Jetzt würde er am liebsten so tun, als wäre er nicht da. Eine Minute lang schafft er es sogar. Dann klopft es erneut.
"Ich kann sowohl das Licht der Kerze sehen, als auch dich riechen."

Irritiert hebt Gideon den Kopf, als Jaydens Stimme gedämpft durch die Tür dringt. Riechen? Verdammt und kann er Mal bitte leiser sprechen? Es muss nicht jeder wissen, wer ihn mitten in der Nacht aufsucht. Er sollte schon lange schlafen, wollte es auch schon lange tun, doch der Gedanke, er könnte tatsächlich auftauchen, ließ als seine Nerven auf Hochtouren laufen. Sie hatten sich nur einmal berührt und seitdem brannte seine Hand. Was würde nur mit seinem Körper passieren, wenn Jaydens Hände ihn liebkosen würde?
Von Verlangen getrieben geht Gideon zur Tür hinüber. Als er sieht, dass Jayden so eben erneut zum Reden ansetzten will, packt er ihn schnell am Hemdkragen und zieht ihn herein. Dann blickt er sich schnell und knapp im Flur um. Da niemand zu sehen wir, schließt er die Tür hinter ihm und dreht sich zu seinem Gast in, der... nun direkt vor ihm steht. Und mit direkt ist nicht Kleidung an Kleidung gemeint. Er kann ihn spüren, so hautnah steht er. Sein Oberkörper ist an Jaydens gepresst, der damit kein Problem zu haben scheint, sogar noch etwas auf ihn zuzudrängen scheint.
"Wow... Ich liebe herrische Männer."

18.08.2017, 22:37

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Ihr erster Kuss war beinahe schüchtern, was für Jayden eine ganz neue Erfahrung war. Er legte seine Hand an Gideons Wange, die andere in seinen Nacken, damit er nicht entkommen konnte, auch wenn sein Körper ganz offen signalisierte, dass er es auch nicht wollte. Und Jayden wollte es ganz sicher auch nicht. Er spürte Gideons warmen, nein, heißen Atem auf seinen Lippen, bevor er sanft mit seinen über die seinen strich. Bereits dieser Kontakt war elektrisierend. Dann tastete er sich langsam vor, spürte Gideons Widerstand, zumindest bis seinem Gegenüber ein sehnsuchtsvolles Stöhnen entwich. Beinahe hätte er geschmunzelt, wenn seine Lippen nicht damit beschäftigt gewesen wären, Gideons näher zu kommen, sie zu liebkosen.
Jaydens Hand glitt von seiner Wange zu seinem Hals, dann zu seiner Brust. Gideon seufzte erneut. Beinahe zeitgleich schlossen sie die Augen, gaben sich den Gefühlen dieses Augenblicks hin.
Dann wurde alles schneller, wilder. Gideons Hände traten in Aktion, hielten Jayden fest an sich gedrückt, sodass er jede kleinste und auch große Erhebung an Gideon spüren konnte. Jaydens Arme legten sich um seinen Körper, schoben seine Hände unter sein Hemd. Er seufzte erneut und Jayden wusste, dass dieses Geräusch ihn noch um den Verstand bringen würde.
Dann würden ihre Bewegungen noch hektischer, verlangender. Sie erreichten das Bett noch, bevor ihre Beine nachgaben, glitten nebeneinander auf die Matratze, küssten sich noch immer. Gideon fasste Mit, von seiner Begierde getrieben. Er zog Jayden das Hemd aus, bedeckte seinen Oberkörper mit Küssen, liebkoste ihn mit seiner Zunge. Jayden fuhr mit den Fingern durch diese sanften Locken, die er bereits den ganzen Abend durchwühlen wollte.
Das tut er noch immer, als sie gefühlte Stunden später nur mit einem dünnen Bettlaken über ihren nackten, verschwitzten Körpern da liegen.
Was hast du damit gemeint, dass du mich riechen könntest?

19.08.2017, 09:29

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In diesen frühen Morgenstunden lernten die beide unfassbar viel von einander. Sie ließen auch kein Thema aus. So erfuhr Gideon von Jaydens Vorlieben, seinem Drang zu reisen, seinen musikalischen Idee, seiner Familie, seinem verschollenen Vater. Und Jayden erfuhr von Gideons Mutter, wie viel sein Bruder ihm bedeutet, wann er herausgefunden hat, dass er nicht auf Frauen steht - dieser Teil interessiert Jayden besonders - und auch, wie er sich sein Leben vorstellt, wenn er alt ist. Jaydens Name fällt dabei nicht, doch das wäre nach einer Nacht auch vermessen. Nach den ersten kleinen Wortwechsel beginnen die Worte einfach aus ihnen herauszubrechen, werden nur davon unterbrochen, dass einer von ihnen den anderen an einer Stelle berührt, die dessen Gedanken in eine ganz andere Richtung lenken.
Ich hab sie ausgeführt, die besten Restaurants, die teuersten Attraktionen. An Geld hat es uns nie gemangelt. Doch am Ende des Abends stand ich immer unsicher vor ihr. Ich wusste, ich hätte sie küssen sollen, doch... ich verspürte einfach nicht den Drang, es zu tun. Dann tat sie es und ich ließ mich darauf ein. Wir waren alleine bei ihr Zuhause, sie war immerhin die Tochter eines Schmieds, der die meiste Zeit arbeiten war, und so führte schließlich eines zum anderen. Ich kannte die Geschichten, wusste, wie unfassbar es sich anfühlen soll, das erste Mal in einer Frau zu stecken. Aber als ich das Wippen ihrer Brüste betrachtete...

"Sag nicht, dass du nicht hart geworden bist!"

Natürlich bin ich hart geworden, das war meine erste sexuelle Erfahrungen, ich war total hart, doch selbst nach einer Stunde, in der wir es getrieben hatten, bin ich nicht...

"Oh man, das muss anstrengend sein. Wie hast du das Dilemma gelöst?"

Total peinlich. Schließlich kam ihr Bruder nach Hause, hörte seine Schwester unter mir Stöhnen, stürmte ins Zimmer und packte mich. Ich war völlig nackt und sein Blick wanderte so voller Abscheu über mich, über alles von mir, dass ich mich ihm nicht entziehen konnte. Und als er mich gegen die Wand stieß, da... war es dann so weit.

Jayden lacht laut auf und auch Gideon kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Er hat diese Geschichte noch niemandem erzählt. Nicht einmal... Sein Lächeln verschwindet automatisch, doch Jayden scheint es nicht mitzubekommen.

19.08.2017, 13:07

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Später bittet Gideon Jayden zu gehen. Es sprecht es nicht aus, doch er meint nicht nur für heute. Er fühlt sich schlecht, weil er diese Entscheidung bereits vor einigen Stunden getroffen hat, die Zeit mit ihm aber dennoch hinaus gezogen hat, genossen hat. Doch nach allem , was sie sich in dieser Nacht erzählt haben, kann Gideon ihn nicht noch näher an sich heran lassen.
Diese Nacht... war der absolute Wahnsinn. Doch ich glaube, wir sollten es bei ihr belassen.

Bei den meisten seiner Geliebten wäre Jayden über solche Worte überglücklich. Er mag es nicht, wenn sie klammern, wenn er sich erklären und sie vertrösten muss. Er hatte ja keine Ahnung, wie es sich auf der anderen Seite anfühlt.
"Warum?"

fragt er beinahe unsicher und hält in der Bewegung inne, als er gerade sein Hemd wieder überstreifen will.
"Du kannst mir nicht sagen, ich wäre nicht gut gewesen."

Er grinst, wenn auch ein wenig irritiert. Gideon lächelt zaghaft, versucht aber sichtlich, ernst zu bleiben.
Darum geht es nicht. Ich sagte bereits, dass die Nacht umwerfend war. Das war sie wegen dir. Doch das war alles. Ich gehe keine langwierigen Beziehungen ein. Ich schlafe nicht zweimal mit jemandem.

"Stattdessen schläfst du mir gar niemandem. Gideon, ich konnte es spüren gestern Abend. Du warst ausgelaugt.

Er macht einen Schritt auf Gideon zu, als er sein Hemd übergezogen hat und will seine Hand nach ihm ausstrecken.
"Und um ehrlich zu sein, hast du schon ein paar Mal mit mir geschlafen."

Ich habe gesagt, was ich sagen wollte, Jayden. Akzeptiere das, bitte. Wenn ich zweimal mit jemandem schlafe, fängt er an zu klammern. Das kann ich nicht gebrauchen.

"Ich werde nicht klammern."

schnaubt Jayden verächtlich, aber genau das wird er tun. Er wird nicht zulassen, dass dieser Typ, der mit nur einer Berührung jeden Nerv im seinem Körper erregt, einfach wieder aus seinem Leben verschwindet.
"Wovor hast du Angst? Um deinen Ruf? Ist es, weil ich ein Aufreißer bin? Ist es wegen Mina? Verdammt, wenn ich ihr schaden wollte, hätte ich sie bereits umbringen können, als ich sie des Nachts besucht habe. Zahlreiche Male."

Danke für die Erinnerung.

sagt Gideon scharf und deutet auf die Tür. Jayden steht noch einen Moment starr da, blickt ihn fragend und auch enttäuscht an. Doch damit kann Gideon leben. Womit er nicht leben kann, ist, ihn näher an sich heran zu lassen und erneut enttäuscht zu werden. Doch da hat er die Rechnung ohne Jayden gemacht. Dieser dreht sich um, verlässt den Raum, ohne, wie er es gerne würde, Gideon noch einmal zu küssen. Denn wenn es nach ihm geht, werden sie noch viele Küsse austauschen. Das schwört er sich.

23.08.2017, 22:11

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Doch Jayden hatte nicht vor, aufzugeben. Die nächsten Tage kommt er immer wieder in den Palast, schiebt Gespräche mit De Lunnot oder Besuche bei Mina vor, nur um dann stundenlang auf der Suche nach Gideon durch die Gänge zu streifen. Eher oder später findet er ihn immer. Und er kann sich ein Grinsen nicht verkneifen, wenn dieser daraufhin genervt seufzt. Denn gleichzeitig kann er in seinen Augen die gleiche Begierde spüren wie er in sich drinnen spürt. Seit dieser Nacht verbringt er keine Minute, in der er nicht an Gideon denkt. Er ist so seinem Monopol geworden, ohne es zu wollen, wie noch kein Mensch vor ihm. Jayden hat noch nie jemanden geliebt, glaubt auch jetzt nicht so etwas zu empfinden, doch er denkt, er ist auf direktem Weg dorthin. Und solange Gideon noch unerreichbar und unnahbar bleibt, ist es für ihn auch nicht angsteinflößend. Dieses Gefühl kam erst hinzu, als Gideon ihm nach zwei Wochen tatsächlich nachgab und, als er ihn auf dem Weg von den Wachkammern weg, abfing, direkt wieder in seine Kammer zog.
Du kannst hier nicht andauernd auftauchen, Jayden. Ich habe dir die Sache erklärt! Das funktioniert nicht.

24.08.2017, 14:14

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"Was soll denn nicht funktionieren? Er hat doch wunderbar reingepasst."

meint Jayden lässig und greift innerlich verunsichert nach dem erstbesten Witz, der ihm in den Sinn kommt. Gleichzeitig hebt er die Hand, um Gideon davon abzuhalten, von ihm abzurücken, doch gerade das scheint seine Geste zu verursachen. Sofort lässt er seine Hand wieder fallen, geht Gideon jedoch hinterher, der sich abwendet und angespannt zum Fenster hinüber geht.
Das ist kein verdammtes Spiel, Jayden! Ich habe nicht nur mein Herz zu verlieren - und selbst das würdest du nicht wollen.

Jayden will ihm nachgehen, seine Schultern berühren und so lange liebkosen, bis sie sich wieder entspannt haben. Doch seine Worte lassen ihn mitten im Raum innehalten.
"Warum glaubst du das?"

Gideon lacht freudlos auf.
Du bist die Stadthure, Jayden! Man muss nur über den Markt laufen und findet genügend deiner Verflossenen. Beider Geschlechter. Du bist scheinbar nicht sonderlich wählerisch. Und dann noch... Du hast einen Sohn, Jayden!

"Ja, ich weiß."

erwidert Jayden tonlos. Er weiß, dass Gideon ihn beleidigen und von sich stoßen will, dass er damit überspielen will, wie sehr auch er Jayden begehrt. Er kann es sehen: an seinen Augen, seinen Lippen, die er sich immer wieder unruhig befeuchtet. Götter, er hat ja keine Ahnung, was er für eine Macht über Jayden hat.
"Was ich aber auch weiß, ist, dass ich meine Prinzipien habe. Ich nehme mir keine verheirateten Frauen oder Männer, ich kläre immer im Vorhinein, dass er oder sie sich nicht mehr erhofft. Und ich schlafe mit niemandem mehr als einmal, es sei denn, es steht fest, dass keiner von uns Gefühle entwickeln wird. Aber weißt du was? Mir sind diese Prinzipien in den letzten Tagen ziemlich egal geworden. Wenn ich dran denke, mir eine Frau oder einen Kerl zu suchen, verspüre ich einzig und allein den Drang, hierher zu kommen. Ja, ich würde dich sogar anflehen, damit du mich wieder so ansiehst wie in dieser Nacht. Da war es dir egal, wer ich bin, denn du hast gespürt, was da zwischen uns ist. Und das tust du noch immer. Der Unterschied zu heute ist nur, dass du es damals nicht hinter Ausreden und erlogenen Pflichten verborgen hast."

27.08.2017, 20:55

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Gideon ist so verdammt wütend, will Jayden rauswerfen, ihm sagen, dass er sich nie wieder hier blicken lassen soll. Gleichzeitig will er ihn an sich ziehen, ausziehen, all diese Geheimnisse von ihn finden, die er seinerseits an Gideon mit nur einem Blick zu sehen scheint. Er steht lange nur da, jeder Muskel angespannt, doch schließlich kann man ihm ansehen, wie sein Widerstand bricht, wie das Verlangen überwiegt. Das Verlangen, jemanden an sich heranzulassen. Wieder zu vertrauen. Er weiß, dass Jayden dafür wohl der schlechteste Kandidat sein sollte, doch das ist ihm völlig egal, als er endlich wieder seine Lippen auf Jaydens presst.

29.08.2017, 18:06

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Als Gideon an diesem Abend schließlich eingeschlafen ist, blieb Jayden lange wach, um seine Nähe zu genießen. Er konnte es sich selbst nicht eingestehen, aber er hatte Angst, dass Gideon aufwachen und ihn erneut wegschicken würde. Doch irgendwann hat ihn die Müdigkeit übermannt und von diesen quälenden Gedanken befreit. Erst als sich die Matratze leicht am nächsten Morgen unter ihm bewegt, wacht er wieder auf, sieht, wie Gideon sich ankleidet und genießt den Anblick, indem er sich weiterhin schlafend stellt.
Ich weiß, dass du wach bist.

kommt es fast automatisch zu dem Gedanken und Jayden hätte fast aufgelacht, wäre die Anspannung und die Angst in ihm nicht so groß. Gideon dreht sich zu ihm um und Jayden überlegt, einfach liegen zu bleiben und es ihm möglichst schwer zu machen, ihn wieder rauszuschmeißen, überwindet dann jedoch seinen Schweinehund und richtet sich auf. Dass er dafür, oder besser gesagt für den Anblick, den er Gideon bietet, als das Laken verrutscht, mit einem Lächeln bezahlt wird, hätte er nicht geglaubt.

Jayden lächelt ebenfalls und Gideon kommt auf ihn zu, während er seine Hose schließt, und beugt sich zu ihm hinunter. Seine Lippen streifen hauchzart über seine.
Du hast ja keine Ahnung, wie gerne ich noch bleiben würde, aber die Pflicht ruft.

"Und du hast keine Ahnung, wie wahnsinnig hässlich ich diese Hose finde. Ich denke, du solltest sie sofort ausziehen."

Gelockt von diesem Hauch eines Kusses steht Jayden innerhalb einer Sekunde vor Gideon und will nach dessen Hosebund greifen, doch der Captain weicht geschickt aus.

Komm schon, zieh dich an. Wenn wir das ganze hier machen, dann nach meinen Regeln. Und meine Regel besagt, dass Mina noch immer vor allem anderen steht.

30.08.2017, 21:24

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Erneut verlässt Jayden den Palast, dieses Mal jedoch bedeutend weniger frustriert, denn er weiß, dass er heute Abend wieder bei Gideon liegen würde. Sein Herz trommelt wild in seiner Brust und er hat nicht wenig Lust, laut zu dessen Takt mitzusingen.
Er wird ihm Blumen kaufen. Das nimmt er sich fest vor. Gideon ist sicher ein Blumen Typ, auch wenn er es niemals zugeben würde. Jayden ignoriert die irritierte Blicke der Menschen um ihn herum und genießt einfach den Tag.
Gideon hingegen zerbricht sich die ganze Zeit den Kopf über alle möglichen Dinge, sodass er kaum an Jayden denkt. An Belle, die ihm einen Brief geschrieben hat, obwohl er schon nicht mehr damit gerechnet hatte, und an die Attentate, die vermutlich bald nur noch schlimmer werden würden, wenn Mina erst einmal die ersten Gesetzesentwürfe veröffentlichen würde. Vorausgesetzt es ging den Attentätern um ihre Machenschaften als Königin.

Jayden Bendley 26.12.2017, 00:22

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Es waren Wochen vergangen, seit Gideon Jayden losgeschickt hat, um nach Amelia zu sehen. Und es waren Dinge geschehen, die ihre Beziehung auf die Probe stellen würden. Da war sich Jayden sicher. Deswegen fiel es ihm so schwer, die letzten Schritte zu Gideons Zimmer zu gehen. Wenn er ihm gegenüber trat, wurde auch noch seine letzte Hoffnung zerstört, dass alles noch gut werden würde.

Gideon Chamberlain 30.12.2017, 20:59

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Gideon hat es im Gefühl, dass es kein anderer als Jayden ist, der einen Moment später an seine Tür klopft. Er zuckt zusammen, dann spannt sich auch schon jeder Muskel in ihm an. Es dauert geschlagene drei Minuten, bevor er sich von seinem Stuhl erhebt und zur Tür hinüber geht. Er weiß, dass Jayden noch immer da ist und vermutlich ebenso erleichtert von dieser Schonfrist wie er. Schließlich, nach weiteren langen Sekunden, öffnet er die Tür und blickt in die Augen der Seele, von der er hoffte, sie könnte die seine heilen.

Jayden Bendley 30.12.2017, 21:37

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Allein seinen Namen auszusprechen, fühlt sich wie ein Kraftakt an, wenn Jayden vor ihm steht, doch für Feigheiten ist ihm Gideon zu wichtig.
Es tut mir leid, Gideon. Jeder Moment, in dem mein Herz nicht bei dir war, war verschwendet.

erklärt Jayden, wobei er ganz genau weiß, dass Gideon dieses Gespräch weder hier auf dem Gang weiterführen, noch beenden wird. Und so kommt es auch. Gideon packt ihn am Arm und jagt ihm einen Schauer durch den Körper, als er ihn in sein Zimmer zieht.

Gideon Chamberlain 30.12.2017, 22:03

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Kannst du gefälligst damit aufhören, mein ganzes Leben durch einander zu bringen?

fragt Gideon sichtlich gereizt und bringt sogleich wieder Abstand zwischen sie beide. Jayden lacht nur laut auf.
Was?

Jayden Bendley 30.12.2017, 22:10

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Ist das dein Ernst? Ich bringe dein Leben durch einander? Du bist es doch, der es mich bereuen lässt, mit einer unglaublichen Frau geschlafen zu haben!

Jayden lacht weiter und braucht einen langen Moment, um sich wieder einzukriegen, doch schon bald schnüren ihm die Situation und Gideons wenig amüsierten Blick die Luft ab.
Es tut mir leid. Das kann ich nur immer wieder sagen. Ich habe mich jeden Moment lang gehasst, seitdem mir aufgegangen ist, wie bescheuert meine Taten waren. Dass dieser eine Sex der wohl verhängnisvollste meines Lebens gewesen ist.

Gideon Chamberlain 30.12.2017, 23:18

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Und wann war das? Als du noch in ihr warst? Oder erst Stunden später, als die Ekstase nachgelassen hat?

Gideon verspürt einen Stich bei seinen eigenen als auch bei Jaydens Worten.

Jayden Bendley 30.12.2017, 23:24

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Genauso geht es Jayden.
Es waren keine Stunden. Wenn überhaupt waren es Minuten, bevor der Schock über meine Taten eingesetzt hat. Es gab keine Ekstase. Keine vergnüglichen Stunden danach. Die habe ich nur mit dir. Hatte ich bisher nur mit dir.

Es ist die Wahrheit, doch ob Gideon gerade für sie empfänglich ist, weiß Jayden nicht mit Sicherheit.

Gideon Chamberlain 01.01.2018, 22:27

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Und doch scheinen dir diese wenigen Minuten, vielleicht auch die Stunden davor in voller Aktion irgendetwas zu geben.

kontert Gideon und hebt seine Arme in einer abwehrenden, empörenden Geste.
Und das ist vollkommen in Ordnung, Jayden.

sagt er, dann hält er kurz inne und sucht Jaydens Blick, bevor er leiser fortfährt.
Solange du niemand anderem dein Herz versprichst und ihn auf dich warten lässt. Solange du niemandes Herz damit brichst, weil dieser Jemand die verdammt gleiche Scheiße schon einmal durchmachen musste und es hätte besser wissen müssen!

Jayden Bendley 01.01.2018, 22:28

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Gideon...

setzt Jayden an, während sich der Dolch von Gideons Worten immer tiefer in ihn bohrt. Er macht einen Schritt auf ihn zu, doch Gideon hebt nur abwehrend die Hände und unterbricht ihn sogleich wieder.

Gideon Chamberlain 01.01.2018, 22:30

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Es ist in Ordnung, Jayden.

erklärt Gideon, auch wenn sich rein gar nichts in ihm "in Ordnung" anfühlt. Und in Jaydens Augen kann er auch das Chaos in ihm erkennen. Dennoch fährt er fort.
Bitte verschone mich nur davon. Ich kann dich nicht sehen, dich nicht in mein Zimmer lassen und ja, lieben, wenn ich mich in jedem Augenblick, in dem du nicht bei mir bist, fragen muss, ob du dir deine Befriedigung gerade von jemand anderem holst, nur weil ich gerade nicht zur Verfügung stehe.

Jayden Bendley 01.01.2018, 22:33

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So ist es nicht, Gideon. Ich brauche die anderen nicht. Es war ein dummer Ausrutscher. Ich habe nicht nachgedacht, nein, überhaupt nicht gedacht.

Jayden würde sogar vor Gideon auf die Knie sinken, würe er glauben, dass dies irgendeinen Zweck hat.