Kaiserreich Drachenstein

Zur Navigation

Damals (Chiaras Prequel)

1.851 Aufrufe, 10 Beiträge.

Chiara 16.03.2017, 16:27

1 zitieren melden

Ich lehne mich mit dem Rücken gegen die Fensterbank und sehe den anderen zu, wie sie das Haus durchsuchen. Zimmer für Zimmer sammeln sie die wertvollsten Besitztümer zusammen, während ich sie beobachte und keinen Finger krümme. Warum auch? All die Reichtümer, die sie hier zu finden glauben, sind mir völlig egal.

"Cassandra?"

Tristan steht plötzlich neben mir, seine grauen Augen funkeln im Mondlicht, das durch das Fenster dringt, beinahe silbern auf mich hinab. Sein Lächeln strahlt.

"Hier, für dich."

sagt er und greift nach meiner Hand, über die er einen Moment später einen Silberring schiebt, der in gleichen Ton leuchtet wie eben noch seine Augen. Ich erwidere nichts, lächele jedoch erfreut zu ihm auf. Nun ja, vielleicht bedeuten all diese Reichtümer mir ja nichts, wenn sie nicht von ihm kommen. Aber in diesem Fall...

16.03.2017, 17:03

2 zitieren melden

wer hat Lust, die junge Chiara kennen zu lernen, vor ihrer Zeit bei den Strays?

16.03.2017, 18:31

3 zitieren melden

"Schnauze alle!"

meint plötzlich Jagger und reißt mich somit aus meinem Moment mit Tristan. Sofort halten gefühlt alle unserer Bande die Luft an. Wir lauschen auf auch nur das kleinste Geräusch. Tristan legt seine Hand an meine Seite und deutet mir, leise zu sein, bevor er sich von mir löst und zur Tür hinüber geht. Ohne Worte verstehen wir alle, dass Jagger vermutlich etwas gehört hat und nun glaubt, der Eigentümer, Byron Ragsdale, sei zurück. Tristan, als unser Anführer, wagt sich nun nach draußen in den Flur, um die Situation auszukundschaften. Dabei schlägt mein Herz verräterisch laut, sodass ich Angst habe, uns alle zu verraten. Doch einen Moment später kommt Tristan bereits wieder und gibt uns as Zeichen zur Entwarnung. Ich lasse es mir nicht anmerken, aber wie er da in der Tür steht und mich angrinst, lässt mein Herz einen erleichterten Satz aussetzen. Die anderen packen die letzten Reste ihrer Eroberungen zusammen und ich gehe auf Tristan zu, den ich auch nach all der Zeit nie mit einem Spitznamen gerufen habe, als plötzlich alles ganz schnell geht. Hinter der Wand hervor schiebt sich ein Pistolenlauf gegen seinen Kopf und sein Lächeln verschwindet schlagartig. Er hebt abwehrend die Arme, aber da sehe auch ich die zweite Waffe an seiner Hüfte, die sich vermutlich bereits schmerzhaft in sein Fleisch bohrt. Adrenalin schießt in meine Poren, doch Tristan gibt mir mit einem kurzen Kopfschütteln zu verstehen, dass ich meine Waffe, nach der ich unbewusst bereits gegriffen hatte, stecken lassen könne. Der Mann hinter ihm kommt zum Vorschein und ich erkenne ihn, ohne ihn jemals gesehen zu haben. Byron Ragsdale. Sein Ruf als Betrüger und Frauenschänder eilt ihm voraus. Und er sieht genauso aus, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Gedrungen, ründlich, eine fette Narbe im Gesicht. Aber das ist mir gerade alles völlig egal, denn er zielt mit seiner Waffe auf den Mann, dem ich alles verdanke.

Tiffi 16.03.2017, 18:58

4 zitieren melden

Was für ne Rolle hättest du denn anzubieten? :) Oder meinst du mitlesen? Das sowieso.

Chiara 02.04.2017, 18:36

5 zitieren melden

zu der Zeit, in der diese Geschichte spielt, wir Tiffi leider noch nicht in der Nähe. Und Rollen... Puh, hab ich noch gar nicht überlegt. Gib mir einen Moment ;)

03.04.2017, 07:12

6 zitieren melden

Tristan findet meinen Blick und schüttelt den Kopf, ohne ihn auch nur zu bewegen. Seine Augen sagen mir viel mehr als so eine Bewegung je könnte. Ich halte mich zurück. Sein Blick huscht weiter, jedoch bleibt sein Befehl bei mir. Ich soll auf eine Ablenkung warten. Und die sucht er in der anderen Seite des Raumes.

"Alter, lass ihn sofort los. Denkst du echt, du hast eine Chance gegen..."

kommt es einen Moment später von Drake aus der anderen Zimmerecke, wo er gerade die Schmuckschatulle der verstorbenen Ehefrau durchsucht hat. Mehr braucht es nicht. Ragsdale blickt zu ihm hinüber und von mir weg. Mehr brauche ich nicht. Ich ziehe meine Waffe innerhalb einer Millisekunde und bereits eine weitere danach liegt Ragsdale auf dem Boden. Meine Kugel hat ihm mitten im Kopf getroffen, er hätte keine Chance. Dennoch steigt auch aus seiner Waffe Qualm auf. Ängstlich blicke ich mich um, doch Tristan lehnt geradezu lässig an der Wand neben dem Toten, die Arme vor der Brust verschränkt, lächelt er zu mir hinüber, als hätte ich gerade zum ersten Mal die Mitte auf einer Zielscheibe erreicht und nicht einen Mann erschossen. Nicht dass es das erste Mal gewesen ist. Ich kann sein Lächeln nicht erwidern, auch als er auf mich zukommt. Mein Blick weicht wieder zu dem Mann auf dem Boden, in dem, wie ich jetzt erkenne, sein eigener Dolch steckt. Meine Kugel war bei dieser Entfernung gerade einmal den Bruchteil einer Sekunde unterwegs. Doch Tristan muss in dieser Zeit von Ragsdale abgerückt sein, um der Kugel zu entwichen, die sich beim Verkrampfen der Muskeln unweigerlich lösen müsste. Und ihn dann auch noch durchbohrt haben, ohne ihn auch nur ein Stück aus meiner Schussliene zu bewegen.

"Hey, Babe, alles klar?"

Ich ringe mir ein Lächeln ab und genieße seine Umarmung trotz des Schocks sehr. Ich kann mir nicht vorstellen, ihn jetzt dort tot auf dem Boden zu sehen. Damit wäre nicht nur sein, sondern auch mein Leben beendet.

17.04.2017, 18:48

7 zitieren melden

"Lasst uns gehen. Nehmt, was ihr noch wollt, dann verzieh'n wir uns."

sagt Tristan schließlich und nimmt mich sanft am Arm, um mich nach draußen zu führen. Bei jedem anderen Mann hätte ich mich gewährt, doch nicht bei ihm. Die anderen sind noch aus dem Raum, bevor wir die Tür auch nur erreichen. Anscheinend haben sie Schiss, dass noch jemand zu uns stoßen könnte. Die Schränke und Truhen lassen sie geöffnet, das Zimmer verwüstet, Hauptsache sie kommen so schnell wie möglich raus hier.

"Du hattest keine Wahl."

meint Tristan, als alle raus sind und hält mich nun doch noch einmal zurück. Ob es ihm auffällt, dass mein Blick nun unweigerlich wieder auf den Toten fällt? Vermutlich nicht.

"Es hieß er oder ich. Du hast mich beschützt, mir sogar das Leben gerettet. Und unsere Mission gerettet. Wir hätten dabei alle draufgehen können."

Tristan blickt mir tief in die Augen und ich nicke unweigerlich. Er hat recht. Ich habe ihm das Leben gerettet. Und sein Leben ist viel mehr wert als das dieses Säufers und vermutlich auch Vergewaltigers. Tristan tut Gutes, ja, er raubt, aber nur von denjenigen, die es nicht verdienen. Diejenige, die auf Kosten anderer leben.

27.07.2017, 11:45

8 zitieren melden

Gemeinsam treten wir nach draußen in den Flur und ich nehme eine Bewegung zu meiner Rechten war, gehe jedoch geduldig weiter, als hätte ich sie nicht wahrgenommen. Als Tristan gerade davon zu reden beginnt, wie er mir die Rettung seines Lebens heute Abend danken würde, und mir dabei unweigerlich heiß wird, wende ich mich ihm zu und unterbreche ihn kurzerhand, was ihm nicht gefällt, wie ich in seinen Augen lesen kann.
Ich glaube, ich habe noch etwas Schmuck gesehen, das wir verkaufen können. Ich hole die Truhe schnell, ja? Geh ruhig schon einmal vor, ich komme gleich nach.

Ich will mich schon wieder abwenden, da hält er mich sanft am Arm zurück und dreht mich noch einmal zu sich.
"Wir müssen es nicht alles verkaufen, wenn dir irgendetwas gefällt, kannst du es behalten, Babe."

Ich nicke und lächele, auch wenn ich niemals etwas von dem gestohlenen Schmuck behalten würde, überhaupt keinen Schmuck. Das ist einfach nicht mein Stil. Außer natürlich, Tristan schenkt mir etwas. Er lässt meinen Arm frei und ich wende mich ab, gehe zu dem Raum zurück, halte jedoch die Stelle, an der ich vorhin die Bewegung gesehen zu haben glaube, genau im Blick. Ich biege in das verwustete Zimmer ein, um Tristan nicht misstrauisch zu machen und warte einen Moment, dann kehre ich in den mittlerweile leeren Flur zurück und nähere mich der Wand. Tatsächlich kann ich einen etwas breiteren Spalt entdecken, der auf eine geheime Luke schließen lässt. Ich ziehe erneut meinen Revolver, lege meine Hand vorsichtig an den Spalt und habe die losen Bretter dann schnell an, wobei ich meine Waffe auf das Innere richte.

Den Jungen, der da drinnen sitz, gefangen in der Dunkelheit, ebenfalls eine Pistole auf mich gerichtet, hätte ich nicht erwartet. Seine Augen sidn ängstlich, zu ängstlich, um seine Waffe still zu halten, doch was viel wichtiger scheint: sein eines Auge ist brutal blau, beinahe schwarz verfärbt. Beinahe instinktiv lege ich einen Finger auf meine Lippen, den ich dabei von meiner Waffe löse. Der Junge blickt mich mit großen Augen an, hebt dann aber die Waffe, als würde mir das Angst einjagen.

Wenn du schießt, werden sie in wenigen Sekunden wieder hier sein. Wie heißt du?

"Aiden."

sagt er und seine Stimme ist nicht mehr als ein Hauch. Er hat unfassbare Angst.

Okay, Aiden, sei jetzt ganz leise und warte noch zehn Minuten, dann sind wir hier verschwunden. Du wirst den Milizen erzählen, dass es Räuber waren, die deinen Vater auf Beutezug umgelegt haben. Aber du kannst dich an keine Gesichter erinnern.

Er nickt kaum wahrnehmbar und ich nicke etwas kräftiger, versuche, zuversichtlich zu wirken. Doch hätte ich jetzt auch noch gelächelt, hätte er vermutlich tatsächlich noch auf mich geschossen. Erneut lege ich meinen Fingern an meine Lippen, dann lasse ich die Luke sinken, richte mich auf und greife im nach unten gehen nach einem Armreif, der zwar nicht teuer zu sein scheint, jedoch als Alibi reichen wird.

Mehr war nicht zu holen.

sage ich zu Tristan als er mich fragend anblickt. Dann gehen wir nach draußen, den gleichen Weg hinter dem Haus entlang in den anliegenden Wald, wie wir herein gekommen sind. Ich blicke kein einziges Mal zurück.

26.12.2017, 00:14

9 zitieren melden

Am Abend feiern wir in einer Schenke, in der wir uns dieses Mal niedergelassen haben. Die Jungs feiern und trinken, bedienen sich selbst, während die Wirtsfrau und ihr Mann nicht wagen, sie davon abzuhalten. Sein Arm um meine Hüfte geschlungen, hält mich Tristan auf seinem Schoß fest, bettet sein Gesicht an meinem Hals und atmet ruhig. Vor einigen Minuten hat er irgendwas genommen, was einer der anderen besorgt hat. Ich halte mich davon fern, bemerke jedoch immer, wenn Tristan nicht mehr ganz bei mir ist. So abwesend wird er jetzt einige Stunden sein, dann wird er mich in unser Zimmer ziehen und sich den nächsten Kick holen. Mein Körper ist eine seiner liebsten Drogen.

14.01.2018, 02:29

10 zitieren melden

Stunden später ist er wieder bei mir, sowohl körperlich, als auch geistig. Er klettert zu mir ins Bett, nachdem er noch lange unten mit den Jungs rumgehangen hat. Und als mehr konnte man sein High auch nicht bezeichnen. Er war völlig weggetreten, was in unserer Situation, immer auf der Flucht, nicht sonderlich förderlich ist. Doch ich bin es leid, den Babysitter zu spielen. Zumindest solange, bis er wieder zu mir gekrochen kommt und es sich, noch übermütig von dem Kick, zwischen meinen Beinen bequem macht, dann kann ich mich seiner Anwesenheit nicht länger entziehen.
Tristan ist wirklich gut, wenn es darum geht, mich gefügig zu machen. Er weiß ganz genau, welche Stellen und Knöpfe er berühren muss, um mich leise seufzen zu lassen. Vermutlich könnte ich ihm nicht einmal widerstehen, wenn ich noch so sauer auf ihn wäre. Nicht dass er diese sexuelle, immer währende Spannung zwischen uns in solchen Situationen ausnutzen würde.
Tristan ist durch und durch ein Gentleman, sogar jetzt an der Klippe zum Absturz, denn heute Abend hat er sich echt viel reingehauen. Dennoch nimmt er sich nur allzu viel Zeit, um mich zu verwöhnen, mich feucht werden zu lassen, was bei seinen geschickten Zungenwindungen jedoch nicht lange dauert, bevor er sich mit glasigen Augen neben meinem Kopf abstürzt und sich in mich schiebt. Selbst jetzt noch ist er nicht drängend, auch wenn sein Gemächt mich jedes Mal aufs Neue weitet und völlig ausfüllt. Ich stöhne erfüllt auf, erst dann beginnt er sich in mir zu bewegen, behält mich dabei die ganze Zeit im Blick.
"Ich liebe dich, Cassandra"

sagt er und ich erwidere seine Worte, da ich ihnen Glauben schenke.