"Du bist heute aber schon früh munter."
Gwen geht zu ihrem Vater hinüber, der mit einer Tasse Tee in seinem Lesesessel sitzt. Er legt sein Buch zur Seite und macht Platz für sie auf seinem Schoß, welchen sie sofort in Anspruch nimmt.
Ich konnte nicht mehr schlafen.
antwortet die Achtjährige. Ihr Vater mustert sie einen Moment besorgt, denn Gwen war schon immer ein Langschläfer und das ausnahmslos. Doch als seine Frau ins Zimmer kommt, vergisst er einen Moment seine Sorgen und ein liebevolles Lächeln ziert seine Lippen, dass Gwen jedes Mal bewundert. Ihre Mutter trug einen Korb und einen Mantel mit sich. Anscheinend ist sie gerade erst wieder ins Haus gekommen.
"Unsere Gwen ist über Nacht zum Frühaufsteher mutiert. Vielleicht kann sie ja das nächste Mal mit dir in den Wald gehen, um Kräuter zu sammeln."
Er wippt sie leicht auf seinem Knie hin und her, während seine Frau ihren Mantel ablegt und dann ebenfalls zu ihnen hinüber kommt. Sie setzt sich neben sie beide auf die Armlehne.
"Hast du schlecht geträumt, meine Gwen?"
Das kleine Mädchen nickt nach kurzem Zögern.
Da waren Männer. Böse Männer. Sie sind einfach in unser Haus gestürmt und haben böse Dinge getan. Und dann... bin ich weggelaufen, weil ihr es mir zugeschrien habt. Und dann war alles dunkel. Und dann kam ich zurück, aber ihr ward nicht mehr da. Und ich war ganz alleine.
Ihre Eltern werfen sich einen besorgten Blick zu, doch dann lächelt ihre Mutter schnell und hebt sie vom Schoß ihres Mannes.
"Dann lass uns mal gucken, mit welchen Kräutern wir diesen schlimmen Traum verjagen können."