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Diese nimmt Gwens Hände und hält sie in den ihren.
Er wirkt oft etwas grummelig, aber er will nur sicher stellen, dass er den richtigen für deine Bildung ausgesucht hat.
Komm, erzähl mir von eurem Ausflug. Was habt ihr gesehen?
Das ist schon in Ordnung.
erwidert Gwen und lächelt ehrlich.
Wir waren bei einer der Werften. Und Flaubert hat mir ein Schiff gezeigt, daß gerade noch in Arbeit ist, und hat mir erklärt, wie genau es gebaut wird. Das war sehr interessant.
Dabei wirkt sie ehrlich begeistert.
Scheinbar hast du und dein Onkel ähnliches Interesse an Schiffen. Aber erzähl doch der Reihe nach. Wir können es uns ja in der Bibliothek gemütlich machen, bei ein wenig Tee.
Einladend verweist sie zum Hauptportal des Palastes.
Diese wolltest du ohnehin noch besichtigen.
Gwens Augen leuchten sofort auf und sie nickt zustimmend, während sie sich gemeinsam mit Celina gen Hauptportal bewegt.
So viel ist eigentlich gar nicht passiert.
meint Gwen auf dem Weg zur Bibliothek, da sie sich nichr sicher ist, was sie ausplaudern sollte und was nicht. Sie will vor ihrem Onkel später nicht als Plappermaul dastehen.
Celina mustert Gwen interessiert, bis diese peinlich berührt wegsieht.
Wenn du über etwas nicht reden willst, dann musst du das auch nicht. Erzähl einfach, wonach dir ist.
Die Türen werden von Zauberhand aufgestoßen und sie betreten die Palastbibliothek. Ein hoher, offener Raum, mit gusseisernen Wendeltreppen welche in einen ersten, und einen zweiten Stock hinaufführen mit Regalen voller Bücher, so dass diese auch von unten leicht erkenntlich sind. Der ganze Raum ist weniger eckig sondern rund gehalten, und so ziert die Decke auch eine geschlossene Kuppel mit einem kunstvollem Bildnis der Entstehungsgeschichte Malaziens.
Gwen vergisst von einen auf den anderen Moment, dass sie eben noch etwas erzählen wollte oder sollte. Die hohen Regale, voll mit allen Arten von Büchern und gefüllt mit Massen an Wissen lassen ihren Mund eine gefühlte Ewigkeit offen stehen, bevor ihre Augen und ihre Lippen zu strahlen beginnen.
Ich habe noch nie so viele Bücher gesehen!
Meine Beschreibung liest sich ziemlich schwammig. Ich musste an die Bibliothek im Schloss aus 'Die Schöne und das Biest' denken, wenn auch in abgewandelter Version aber ich mochte diese runde Anlage so. ^^
Celina hält sich zurück und geht neben Gwen her, welche vollkommen vom Eindruck gefangen wird und verschränkt ihre Hände vor dem Bauch.
Die Bibliothek des Palastes ist recht unfangreich, auch wenn sie nicht zu den größten des Landes zählt.
In meiner Zeit hier habe ich ein Verzeichnis anlegen lassen, um einzelne Themengebiete leichter zu finden.
Fühl dich frei es zu benutzen.
Sie verweist auf ein dickeres, neueres Buch auf einem Podium.
Das ist unheimlich praktisch, denke ich.
sagt Gwen, schenkt dem einen neueren Buch aber keinerlei Aufmerksamkeit, während sie weiter an den riesigen Regalen entlang geht und mit aufgerissenen Augen nach oben blickt.
Ist es mir erlaubt, Bücher auszuleihen?
Natürlich.
Antwortet sie mit einem lächeln.
Da du hier wohnen wirst, ist es dir ohnehin erlaubt jederzeit wenn du keine anderen Angelegenheiten zu regeln hast dich hier auf zu halten.
Gwens Augen leuchten auf.
Du hast ja keine Ahnung, wie viel mir das bedeutet! Ich liebe es, zu lesen.
Sie strahlt über beide Ohren und geht weiter durch die Reihen, nimmt ein paar Bücher vorsichtig aus dem Regal und betrachtet sie eingehend.
Du bist ja sehr begierig danach.
Mit einem freudigen Schmunzeln nimmt sie Gwens Interesse zur Kenntnis. Eine gute Sache, einen interessierten Geist zu finden.
Sag, welches ist dein liebstes Werk?
Dein Lieblingsbuch, sozusagen.
Ein wenig verlegen blickt Gwen von ihrem Buch auf und zu Celina hoch, dann wieder hinunter, als müsse sie nachdenken. Doch das muss sie nicht, denn sie kennt die Antwort ganz genau.
"Die Königin ohne Schloss. Das ist die Geschichte einer Prinzessin, die versucht, ihren Thron zurückzugewinnen und dann noch gegen eine fremde Königin zu verteidigen."
Diese Geschichte sagt Celina nichts. Was sie kein bischen verwundert. Schließlich hat sie schon in jungen Jahren mehr Bücher über Abhandlungen, Geschichte und Politik vorgelegt bekommen, als die meisten Adeligen und Magier innerhalb ihres Lebens gelesen haben. Zumindest gefühlt.
Vielleicht findet sich das Buch auch hier. Ich weiß es nicht.
Wenn jedenfalls, werde ich mich daran machen es zu finden und selbst zu Gemüte führen.
Eine Prinzessin welche ihr Anrecht gelten machen will... diese Geschichte scheint sich zu häufen.
Dabei denkt sie in gewisser Weise an sich selbst (später noch wird sie von Minas Schicksalschlag Meldung erhalten und auch diesesmal daran denken) und schweigt sich aus.
Möchtest du ein wenig alleine sein? Mit den Büchern?
Gwen fährt aufgeregt zu ihrer Tante herum.
Ich habe das Buch bereits in der Stadt gefunden und für nur ein paar Taler gekauft. So kann ich es immer ganz nah bei mir haben. Aber wenn du möchtest, darfst du es dir gerne ausleihen.
Dabei lächelt sie so strahlend über den Fakt, dass ihre Tante dieses Buch lesen möchte, als hätte sie soeben ein Schloss geschenkt bekommen.
Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gerne noch ein wenig hier bleiben. Und du kannst mir gerne Gesellschaft leisten, solange du keine anderen Verpflichtungen hast.
Ich muss zu meiner Tochter sie wird bestimmt schon auf mich warten, aber ich komme gerne darauf zurück und leihe mir das Buch von dir.
Sie tritt an Gwen heran und breitet ihre Arme um sie aus um sie in den Arm zu nehmen und ihr etwas ins Ohr zu flüstern:
Willkommen in der Familie.
Gwen nimmt die Umarmung liebend gerne an und erwidert sie mit ihrem ganzen Herzen, bevor sie sich dankbar lächelnd wieder von ihrer Tante löst und alleine in dieser riesigen, wunderschönen Bibliothek zurückbleibt.