Kaiserreich Drachenstein

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Ausflug in eine andere Welt

3.109 Aufrufe, 38 Beiträge.

Avinash Volmar 05.07.2015, 10:43

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Hallo...

wie fange ich an... seit ein paar Monaten habe ich im Kopf ein eigenes Projekt, eine eigene Fantasiewelt die sehr Steampunk orientiert ist. Da ich schon ein paar Mal Mikronationen eröffnet habe und ganz schnell das Interesse daran verloren hatte (sie mögen in Frieden ruhen), wollte ich es nicht übereilen. Heute ist mein erster Tag vom Urlaub und ich möchte im Sim Off Bereich gerne eine Geschichte starten zu schreiben. Einfach so eine Geschichte um diese Welt in meinem Kopf besser kennen zu lernen. Jedenfalls ist jeder dazu eingeladen zu lesen, Fragen zu stellen und Kommentare ab zu geben, wenn er mag. ^^

Wenn er nicht mag dann nicht.

Noach 05.07.2015, 20:20

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Grundsätzlich für alles ofen :) ich kann mit dem Steampunk noch nicht viel anfangen, kannst Das mal kurz überreissen?

(Wieso macht ihr SimOff Zeichen, wenn wir im SimOff Forum sind? :D )

Das hört sich sehr spannend an. Doch wieso nur SimOff? Schick doch eine Gruppe von Entdeckern SimOn auf Reisen.. Du kannst die Gruppe führen und Leiten, sowie deine ganze Welt ausgestalten, und die Forscher folgen dir einfach. :)

Avinash Volmar 06.07.2015, 09:24

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(Naja, weil ich bald mit der Geschichte anfange... irgendwie Gewohnheit ^^

Ich würde mich selbst ebenfalls als Steampunk Neuling bezeichnen, obwohl ich den Stil schon seit längerem interessant finde und das ein und das andere gierig konsumiert habe. Steampunk ist einfach eine eigene Form einer Fantasy Welt, mit dem Schwerpunkt der Industriellen Revolutionen mit denkbaren oder undenkbaren Entwicklungen. Mit Dampf angetriebene Panzer, Luftschiffe, etc. eine Welt aus unverkleideter Bronze mit Nieten und Uhrwerken im Kleidungsstil des viktorianischen Zeitalters.

Wie gesagt habe ich erst einmal nur eine grobe Vorstellung meiner Welt, es fehlen mir sehr viele Details, die ich entwickeln muss. Vor allem alltägliches. Zum Beispiel Alltags- und Gebrauchsgegenstände. In einer Fantasywelt dürfte klar sein, dass ein Wanderer Schlafsachen, Mantel, Feuersteine, am besten ein Seil (kann man ja IMMER brauchen) und Vorräte mitnehmen muss (von einer Waffe abgesehen). Doch eine Welt die durch Eisenbahnen einigermaßen erschlossen ist und Reisen sehr viel angenehmer sein dürften, sind andere Dinge gefragt. Zum Beispiel eine Uhr um den Anschluss nicht zu verpassen, vielleicht aber auch ein Kommunikationsgerät? Ein mitführbarer Werkzeugkasten, da der Verschleiß doch überall sehr groß sein wird und auch wenn es Feinwerkstätten sicher an jeder Ecke gibt, man sich doch selbst helfen möchte. Eine 'Art' Rüstung? usw...

Natürlich wird nicht jeder mit Eisenbahnen reisen und Luftschiffe sind ebenfalls eher für weitere Strecken konzipiert. Was gibt es also für Kurzstrecken? Pferde? Vor allem auf dem Land sicher weiterhin verbreitet. Aber in einer vollgestopften Stadt sehr aufwendig zum unterbringen. Automobile? Möglich... mechanische Raptoren? (Idee meiner Freundin :D) ... öhm... also ich muss sagen weniger plausibel aber der Gedanke gefällt mir XD

Deshalb erst einmal eine Geschichte. Ich lade gerne etwas später jeden ein auf einen Besuch, aber im Moment würde meine Welt aussehen wie eine frisch bezogene Wohnung mit ein paar Stühlen und einem Bett, ziemlich öde mit ein paar Ansätzen.

Annan Li Yue 06.07.2015, 15:46

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Was gibt es für die Kurzstrecke? Cockobos :P hihi

Avinash Volmar 06.07.2015, 19:59

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*Grinst*

Das sind solche Fragen die ich mir stelle. ^^

Annan Li Yue 07.07.2015, 08:38

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Ich könnte mir so etwas ähnliches vorstellen, wie die gute alte Rohrpost. Nur mit Menschen. Also nicht missverstehen. Ich meine Verbindungen auf kurze Distanz, bei der mit Hilfe von Dampf, Kleine Personenkapseln hin und her geschossen werden. Würde doch ins Steampunk Konzept passen oder?

Ausserdem gäbe das ein neues Berufsbild: Den Röhricht :D der die Röhren reparieren muss wenn Sie leck sind.

Andante 07.07.2015, 10:54

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Mhmm, wäre ebenfalls einer Überlegung wert. Obwohl ich mich als Städteverkehrsmittel schon sehr mit einer Schwebebahn angefreundet habe. So erst einmal passende Musik eingelegt und endlich anfangen nach fast 2 Stunden trödeln -_-

Die Hitze verstopft geradezu die Gehirnwindungen.

"Beginn der Aufzeichnung der Befragung Nummer 7-3-2-7-4 von Prof. Dr. Lubor Gallup.

Befragter ist ein Herr aus dem Attentatswesen. Wenn Sie sich bitte vorstellen mögen."

"Sie verstehen, Herr Professor, wenn ich Ihnen nicht meinen richtigen Namen zu Teil werden lasse. Trotz meiner Einwilligung zu dieser Befragung, möchte ich meine Identität bewahren. Deshalb auch keine Fotos."

"Selbstverständlich, wie Sie wünschen. Es ist für mich eine außergewöhnliche Möglichkeit jemanden aus Ihrer... Zunft kennen zu lernen und ein Gespräch aufzeichnen zu dürfen. Machen Sie sich auch keinerlei Sorgen um die Apparatur. Die Platten werden alle dreißig Minuten von selbst gewechselt, eine Unterbrechung ist also nicht notwendig. Möchten Sie einen Tee?"

"Sehr aufmerksam, ja bitte.

In meinem Gewerbe bin ich als Andante bekannt."

"Und mit Gewerbe meinen sie..."

"Morde, wenn sie es so haben wollen. Auch wenn der Ausdruck nicht annähernd meine Tätigkeiten und meinen Aufwand beschreibt. Sehen Sie, jeder kann jemanden töten. Das ist keine Kunst. Im Gegenteil, die Meisten vollführen diese Arbeit in ungeahnter roher und brachialer Weise."

"Und Sie nicht?"

"Nein. In der hohen Gesellschaft, in der Welt der Herrscherhäuser gibt es die Nachfrage nach eleganteren Methoden und einem Auge für Details. Der Tod eines Konkurrenten soll nicht nur zweckmäßig sein, er soll auch pietätvoll sein und die Würde des Opfers nicht antasten. Gleichzeitig wollen meine Auftraggeber damit auch ihre eigene Überlegenheit und ihr Feingefühl demonstrieren. Ein beim Abendspaziergang in den Rücken gestochener Gentleman sagt nichts in dieser Art und Weise aus. Wenn er jedoch während einer Opernvorstellung derart von seinem Leben gelößt wird, dass es nicht einmal seine Frau neben ihm bemerkt und sie die Vorstellung in aller Ruhe fertig genießen kann, dann ist mein Werk vollbracht.

Sie können sich vorstellen, dass es dabei eine Frage der Präzision ist. Ein Fehler, eine Schlamperei kann den eigenen Ruf für sehr lange Zeit schädigen."

"Vielleicht würde es für viele einfacher sein, wenn Sie von einen Ihrer Aufträge erzählen würden."

"Wie Sie wünschen.

Die folgende Geschichte ist noch nicht so lange her und spielte in unserer Hauptstadt. Sie verstehen, dass ich einige Namen der Anonymität meiner Kunden zuliebe verändern werde.

Es hat sich wie folgt zugetragen..."

Annan Li Yue 07.07.2015, 11:05

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Findet das hier Steam-Punk Millieu hier im Bord statt? :) Will mit machen hihihi vielleicht als Rebell oder so.

Avinash Volmar 07.07.2015, 21:29

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Gut, wenn ihr wirklich wollt versuch ich ein Abenteuer aus dem Boden zu stampfen. Gebt mir aber ein paar Tage Zeit, weil ich ja jetzt weg fahre und außerdem Namen brauche ^^

Annan Li Yue 08.07.2015, 08:56

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Yeheeee ein Abenteuer.... Lass Dir ruhig Zeit :)

Avinash Volmar 10.07.2015, 17:43

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So. Mit meiner Freundin habe ich während unseres Ausfluges an etwas gearbeitet. :)

Sie hat viele gute Ideen beigesteuert und wir haben uns rege Ausgetauscht. Jetzt steht die Story und der Umfang sowie einige Personen die vorkommen sollen (wird sicher noch im Laufe der Geschichte erweitert). Was bleibt ist das Problem mit Namen, aber da werde ich eine Übergangslösung nehmen. Ich lese zur Zeit den Sprachenbaukasten von Mark Rosenfelder (danke nochmals an der Stelle an unseren Marc) und die Sache ist nicht gerade einfach (wer hätte das auch gedacht ^^).

Jetzt hat meine Freundin, zu Recht, gemeint, warum ich mich mit dem Entwerfen einer Sprache beschäftige, wenn noch so viel in meiner Welt offen ist.

Also wieder zurückgerudert. Zuerst die Welt, daraus entwickelt sich, irgendwann, die Sprache. Bis dahin werde ich mich noch sehr frei bei Namen und Orten bewegen, kann also sein, dass sich diese später verändern.

Der Handlungsort ist ohnehin eine eher mittelgroße Hafenstadt und da Häfen verschiedenen kulturellen Einflüssen ausgesetzt ist, bietet es mir die Freiheiten die ich brauche.

Also in Kürze kommt der erste Text zur Beschreibung, sowie einige Beispielberufe und dann wollen wir mal sehen welche Charaktere ihr ins Spiel bringt. ^^

Klingt wunderbar. Ich bin sehr sehr gespannt! :))

Andante 11.07.2015, 19:56

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Erst einmal ein wenig weiter mit der Beispielstory.

Entschuldigen Sie.

Andante legt eine Hand auf seinen Zylinder und deutet damit das Hutziehen an, als er sich bei dem Passanten für seine Unachtsamkeit entschuldigt. Sein Gegenüber, scheinbar ein Heizer, wenn er die schmierige Latzhose und die kräftigen Arme richtig einordnen kann, grunzt eine Erwiderung darauf und macht sich auf weiter zu kommen. Es herrscht viel Treiben auf den Straßen und sie alle strömen an den einen Platz. Kein Wunder also, wenn da der eine beim anderen anstößt. Zum typischen Geruch nach Ruß und Straßendreck kam damit auch der nach Körperschweiß und Schmierfett welcher bei so dicht zusammengedrängten Menschen unvermeidbar wird.

Immerhin findet heute eine nicht alltägliche Veranstaltung in der Stadt statt. Eine öffentliche Hinrichtung. Nicht irgendeine. Oh nein. Jeden Tag werden irgendwo Menschen getötet, dass weiß niemand so gut wie er. Gewöhnliche Verbrecher können sich glücklich schätzen, wenn der Strick oder die Kugel welche für sie bestimmt ist, ihrem Leiden innerhalb weniger Sekunden ein Ende macht. Oftmals sind derartige Stümper am Werk, welche ihre Opfer unwissentlich leiden lassen. Diebe, Mörder, Vergewaltiger, Verräter, gewöhnliches Pack eben, wird hingerichtet von demjenigen der eben dran ist. Manchmal öffentlich zur Abschreckung, manchmal eben nicht, je nach Richter.

Doch heute steht eine echte Hinrichtung an. Ausgeführt von einem gelernten Henker. Einer jener wenigen Leute welches ihrem Namen alle Ehre machen. In gewisser Weise ist ein Henker ein Kollege. Er tötet nicht nur einen bestimmten Menschen, er führt dies auch noch zur Perfektion durch... und kostet eine Stange Geld. Die Kosten für einen Henker bleiben beim Verurteilten oder seinen Hinterbliebenen. Kaum jemand kann sich vorstellen, wie teuer eine fachgerechte Hinrichtung sein kann.

Doch da es sich jedes Mal zu einem wahren Spektakel entwickelt, versammeln sich die Leute um dem bei zu wohnen.

Fröhlich pfeifend, mit schwingenden Spazierstock verschafft er sich Platz. Seine feine Kleidung, der schwarze Zylinder, der weite Mantel, das alles weist ihn als gut betuchten Herrn von Welt aus und verschafft ihm so den Durchgang durch die Massen. Die Menschen machen ihm Platz ohne zu ahnen, welchem Handwerk er hinter seinem freundlichen Lächeln nachgeht. Woher sollten sie auch? Wer ihm nicht Platz machen will, den drückt er mit seinem Stock elegant zur Seite. Niemand wagt es sich ihm offen entgegen zu stellen. Bei solchen Veranstaltungen sind immer jede Menge Wachleute unterwegs. Auch jene ohne Uniform. Und wer Ärger macht, wird oftmals nicht nur des Platzes verwiesen. Und wie überall gilt... wer Geld hat, hat Recht. Es sei den jemand mit mehr Geld sagt etwas anderes.

So kann er sich eine gute Stelle weit vorne an der Tribüne ergattern zwischen anderen Bürgern der Mittelschicht. Andante mustert die Leute um sich herum. Neumodische Kleidung, keckes Auftreten, übertriebens Gehabe. Ein Rudel von Fabrikbesitzern. Neureiche, wie sie oft vom altehrwürdigem Adel spöttisch genannt werden. Ihre Väter und Mütter waren zumeist noch gewöhnliche Handwerker oder kleine Banker. Ein paar Ziegelbauten, Kamine und Maschinen später halten sie sich für die neue Generation an der Spitze. Einer von ihnen fällt Andante nicht unbedingt wegen seiner Kleidung auf. Sein Jackett ist in der Brustgegend ausgebeult, und das in einem Rahmen, welcher eine mehrläufige Schusswaffe vermuten lässt. Überaus ungeeignet zum Verstecken und Andante möchte schon den Kopf schütteln, als ihm ein Fleck am weißen Ärmel des Herrn auffällt. Ein leider sehr hässlicher Schmierfleck. Aber nicht irgendeiner. Waffenöl. Er nimmt den Mann noch einmal ins Auge und erkennt ihn schließlich als einen hiessigen Waffenfabrikanten. Seine Silhouette ziert das Wappen auf seinen Produkten, nur dass sich seine Gesichtszüge durch eine übermäßige Zufuhr von Nahrungs- und Genussmittel in den letzten Jahren geweitet haben. Da er weiß wie schlecht das Waffengeschäft seit dem Frieden läuft, vermutet er, dass dieser sich andere Kunden als das Militär gesucht hat. Vielleicht die kriminellen Blaks? Oder gar die Leute aus Mathel welche eigentlich immer Ärger bedeuten?

Seine Überlegungen werden unterbrochen, als der Gefangene hergebracht wird. Die Stimmen und das Gemurmel um ihn herum verstummt und die Aufmerksamkeit richtet sich nach vorne. Der Henker trägt eine lange Seidenrobe aus dunklem Violett mit Goldstickereien welches ein Richtschwert zeigt das sich von seiner Kapuze bis zu seinen Füßen abzeichnet. Neben ihm steht ordentlich gekleidet in einem gut sitzendem Frack in dunklem Waldgrün mit Zahlreichen Rüschen und verziert mit Edelsteinen und Halbedelsteinen ein Mann mittleren Alters. Offenbar wurde ihm erlaubt sich anständig zu richten, weder die Frisur noch der fein gestutzte Backenbart mit weissen Ansätzen zeigen, aus welchem Kerker er gerade kommt. Ebenso gut hätte er gerade auf dem Weg zu einem Empfang sein können. Eine schwere Goldkette mit Insignien zeichnet ihn als Vorstand eines alten Hauses aus.  Zwei befestigte Ordensbänder als dekorierter  Kriegsteilnehmer. Dafür spricht auch der gut trainierte, wenn auch in die Jahre gekommene Körperbau.

Der Henker weitet die Hände und Stille breitet sich aus. Zuerst wendet er sich an die Zuschauer unter dem Pavillon. Andante folgt seinem Blick. Die Vertreter der verschiedenen Herrscherhäuser unter ihrem Sonnenschutz sitzend verfolgen das Vorspiel mit unterschiedlichem Interesse. Gepuderte Perücke und Rüschen neben feinem Samt und Seide, Männer wie Frauen, der ein oder andere weißt ein Überbleibsel des Krieges auf. Mag es eine mit Medaillen überschmückte Uniform oder eine mechanische Prothese sein. Beobachtungsferngläser werden gezückt und Andante hat keinen Zweifel daran, dass sie den Verurteilten persönlich kennen.

Verehrte hohe Damen und Herren. Oberhäupter der Hohen Häuser und der Familien des Landes.

Und auch Euch, Bürger, hört her.

Der Henker spricht in ein Kohlemikrofon, seine Stimme wird mit starkem Rauschen durch die Lautsprecher überall auf den Platz hin übertragen.

Ich präsentiere Euch Lord Emory Vendroux, Oberhaupt des Hauses Vendroux, welcher sich folgende Verbrechen schuldig gemacht hat: In schändlicher Absicht soll er den Auftrag zur Ermordung seines ehrenwerten Geschäftspartners und Freundes Lord Theodore Chesnick zur persönlichen Bereicherung erteilt haben. Dies hat er getan um sich selbst zu bereichern und ohne Berücksichtigung der Gefährdung des Friedens unseres Landes. Das Gericht hat die Beweise geprüft und Lord Vendroux zum Tode verurteilt.

Lord Emory Vendroux, bitte teilt uns mit ob die Beschuldigung zustimmt und Ihr das Urteil des Gerichts anerkennt.

Der Beschuldigte, oder besser gesagt der Verurteilte wird an das Mikrofon geführt. Jeder kann sehen, dass er keine Handschellen trägt. Dies wäre auch sehr respektlos. Seine Stimme ist fest und zeugt von seinem hohem Stand. Trotzdem kann er einen Anflug von Panik und Angst in seinen Zügen erkennen.

Die Beschuldigungen sind wahr und ich nehme das Urteil an.

Ein Raunen geht durch die Menge. Einige machen ihrem Ärger Luft und schreien Verwünschungen und Flüche heraus. Die Wachleute behalten die Leute im Blick damit es niemand übertreibt. Immerhin ist der Verurteilte von Adel. Der Henker übernimmt wieder das Wort und wendet sich traditionell wieder an die hohen Besucher.

Ihr habt die Worte von Lord Vendroux gehört. Möchte jemand Einspruch gegen das Urteil des Gerichts erheben oder es bestätigen?

Alle Augenpaare wandern wieder hinüber. Nicht weil jemand wirklich einen Einspruch erwartet. Schließlich ist diese Frage eine reine Formsache. Ein Einspruch würde zwar eine erneute Prüfung des Prozesses bedeuten, doch in der Realität würde sich kaum jemand die Blöße geben seine Position zu riskieren für einen zum Tode verurteilten. Den, wenn schon ein Lord hingerichtet wird, dann nur weil er keine Freunde oder Verbündeten mehr vorweisen konnte.

Nein, alle wollen wissen wer zum Urteilsbestätiger ausgesucht wurde. es ist für Andante keine große Überraschung als eine Dame in Scharlachrot sich erhebt. Mit Mantel und Schlapphut unter dem ihre Schwarzen Locken bis zu ihrer Schulter hervorquellen. Lady Cassandra Penthes, auch die rote Lady genannt. Unter ihrem Hut funkelt ihr künstliches Rubinauge hervor und sie steht sicher auf ihrem künstlichen Bein. Als einige der wenigen Herrscherinnen des Landes ist sie keinem traditionellem Hause angehörig. Dafür sind ihre Kriegerinnen berühmt und berüchtigt. Amazonen. Soldatinnen die ihr unterstehen und die Hüterinnen des Reiches darstellen. Im Krieg hat sie mehr Todesurteile gefällt als jeder andere Befehlshaber. Ihre Worte sind energisch und voller Energie und Verachtung.

Kein Einspruch. Hiermit bestätigen wir das Urteil. Vollstreckt es.

Kurz und präzise. Der Henker gibt sich damit zufrieden. Von einem Assistenten lässt er sich einen goldenen Kelch bringen dem er Lord Vendroux zum trinken anbietet. Sein Inhalt ist ein bewährtes Beruhigungsmittel welches auch noch die Blutverdünnung anregt. Damit ist selbst bei einem schlechten Schlag der Tod gewiss. Gierig nimmt der Verurteilte die Gabe an sich. Die Wirkung tritt fast sofort ein und lässt ihn seine Angst von vorhin vergessen.

Dann wird er an ein gut gepolsterten Richtblock geführt. Im Grunde eine üppige Kanapee auf welchem es sich sichtlich bequem liegen lässt.

Mit Eurem Tod, Lord Emory Vendroux, ist alle Schuld von Euch gewaschen. Weder Eure Familie, noch Euer Haus dürfen Schaden erleiden oder für Eure Vergehen missachtet werden. Ihr habt damit gesühnt und werdet im Jenseits freudig willkommen geheißen. Die Menschen denen Ihr Unrecht getan habt, werden Euch vergeben.

Wenn Ihr es wünscht, dürft Ihr beten und Eure letzten Worte sprechen.

Andante ist ein wenig enttäuscht. Bei der letzten großen Hinrichtung mit Stil hatte der Henker Musik und Tänzer an zu bieten. Sie haben für eine ganz andere Atmosphäre gesorgt. Dieser hier zelebriert das Ganze ein wenig zu sachlich findet er, fast wie eine Messe. Immerhin kommen jetzt die letzten Worte des Toten. Das könnte interessant werden.

Ich möchte all jenen welche ich Leid angetan habe um Verzeihung bitten. Ewig soll der Frieden halten, welcher durch Krieg geschmiedet wurde. Denkt und ehrt...

Die folgenden Worte kann er nicht mehr verstehen. Tumult in der Menge welches sein übliches tut. Wovon hat er zuletzt gesprochen? Andante konnte es nicht verstehen.

Lord Vendroux zupft sein Gewand zurecht und legt sich dann hin. Der Henker achtet bis zuletzt noch auf die Bequemlichkeit des Verurteilten, dann lässt er sich seine Waffe bringen. Eine große Axt mit zahlreichen eingeätzten Verzierungen und Rillen. Ein ganz schön brachiales Werkzeug, aber ohne Frage ein Meisterstück. Der Henker setzt noch einen Kuss auf den plank polierten Stahl und holt aus. Das Publikum hält den Atem an.

Ohne einen überflüssigen Laut schlägt er zu, dem Adelsmann dem Kopf vom Leib. Das Volk jubelt. Einige der zu euphorischen Hurra-Rufer werden gleich von den Wachmannschaften hinweggeschaft. Sie hatten wohl verdächtig zu viel Vergnügen am Tod eines Angehörigen der Oberschicht. Jetzt dürfen sie sich einige Fragen gefallen lassen. Eingesperrt wird sicher niemand von ihnen, ... jedenfalls wenn sie nicht dumm sind.

Der Henker nimmt den abgeschlagenen Kopf aus dem Korb und säubert ihn fein säuberlich mit einem Taschentuch von den Blutflecken. Erst als auch Frisur und Bart wieder sitzt, hält er ihn wie eine Reliquie in die Höhe und zeigt ihn in alle Richtungen.

Für Andante ist dies das Zeichen zum aufbrechen. Er muss zu seinem Auftraggeber und seiner Arbeit nachgehen. Immerhin, ein interessanter Nachmittag.

Avinash Volmar 12.07.2015, 15:42

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Gut, dann will ich euch mal die Welt näher bringen. ^^

Jahrzehntelang tobten Kriege über das Land. Wechselnde Bündnisse der verschiedenen Häuser welche ihre Soldaten in die Schlacht schickten mit immer neuen Maschinen und Waffen. Kaum war ein Friede geschlossen, tobte die nächste Auseinandersetzung heran und Grenzen die gerade gezogen wurden, verschwanden, wurden bedeutungslos. Wir wussten oft nicht welchem Herren oder Herrin wir gerade unterstanden? Die dauernden Kämpfe zerrten an uns, gleich welches Wappen wir trugen.

Und dann kam Lord Alexandr aus dem Hause Taymoris. Er vereinte die Häuser, mit oder ohne ihrem Willen.

Ein Frieden im Krieg geschmiedet, so entstand das Vereinigte Großfürstentum. Und für viele gingen die dunklen Zeiten damit zu Ende. Die Kämpfe hörten auf und jeder der den Frieden störte wurde hart bestraft. Der Handel blühte und die Menschen konnten sich wieder ihren alltäglichen Sorgen widmen.

Doch es gibt andere, für welche die neue Ordnung kein Gewinn brachte. Zehntausende von Soldaten und Wissenschaftler wurden entlassen und wanderten arbeitssuchend durchs Land. Das Großfürstentum wurde überschwemmt von einer Welle von Verbrechern und Piraten auf See und in der Luft. Und auch die Häuser prallten bald wieder aufeinander. Nun nicht mehr in Kleinkriegen, sondern in heimlichen Kämpfen in den eigenen Gassen und Schlössern.

Es ist die Zeit wo alles möglich ist. Wo ein gesunder Arm, ein zielsicheres Auge oder geschickte Finger alles erreichen können. Es ist die Zeit der Wunder und der Träume in der wenige Leute viel erreichen können. In welcher sogar Lord und Ladys ihre Hilfe brauchen.

Meine kleine Welt ist angelehnt an das Imperialismus Zeitalter in Europa, nur in kleinerem Maßstab. Jede Menge Herrscher die sich für kleine Gebiete und Städte bekriegen auf punktuellen Schlachtfeldern. Die Industrialisierung und neue Technologien brachte Überbevölkerung und den Wettlauf um Rohstoffe mit sich. Niemand will an Macht und Einfluss einbüßen und was lag da näher als die Ressource zu verwenden die am reichsten da war? Menschen.

In meiner Welt gab es nie eine demokratische Bewegung, keine große Revolution (wie z.B. die Amerikanische oder Französische welche eine Vorbildfunktion für die restliche Welt hatte) welche die Monarchen und Oligarchen stürzten. Dementsprechend kennen die Leute dies nicht und sind ihrem Herrn/Herrin ausgeliefert. Abgesehen von einigen Bürgern der Mittelklasse die Philosophieren und einige Rebellen und Aufständler welche von einer neuen Welt träumen.

Es besteht ein wahrer Überschwang an ehemaligen Kriegsgewinnlern die Arbeit suchen. Dadurch sind Söldner, Räuber und Piraten keine Seltenheit. Waffen gibt es überall zu kaufen und werden von einigen auch selbst zusammengebaut. Und Arbeit gibt es auch, wenn man nicht anspruchsvoll ist. Denn jeder versucht in dem neuem System den anderen zu übertrumpfen, Korruption ist immer noch weit verbreitet obwohl die Regierung streng dagegen vorgeht. Es ist also eine Welt voller Möglichkeiten.

Ihr könnt euch anheuern lassen, zum Guten oder zum Bösen oder Eure Charaktere kümmern sich nur um sich selbst.

Eure Charakter können den Wunsch haben etwas in der Welt zu erreichen, oder sie wollen einfach so gut wie möglich leben. Oder aber sie gehen ihren eigenen Weg, den wo das Chaos herrscht gibt es Chancen für jene deren Ideen sonst unterdrückt werden.

Squirrel 13.07.2015, 12:20

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"Und haste den Bonzen gesehen, isser verreckt?"

Halt die Klappe Bonsai. Ja er wurde fachgerecht zerlegt.

"Recht so. Noch so ein Fettsack, der für Geld alle töt..."

Ich hab gesagt, halt die Klappe Bonsai. Wenn uns hier einer hört. Ich bin nicht extra auf diesen Kirchturm hoch geklettert, damit man uns für Terroristen hält.

"Ja ist schon gut Boss. Aber warum schaust Du Dir das an?"

Lady Cassandra Penthes, diese rote Lady und Ihre Truppe. Ich frage mich, was ist Ihre versteckte Agenda. Hier hat doch irgendwie jeder irgendwo Dreck am Stecken. Aber was will Sie?

"Ach die... mit dem rubin Auge?"

Ja, Sie hat eine beeindruckende Assassinentruppe um sich herum. Die Oberen zittern vor Ihr. Ich möchte wissen mit wem wir es zu tun bekommen, wenn wir hier Aufträge entgegen nehmen. Nur der Dumme rennt in Unwissenheit los. Aber Du hast recht, ich habe genug gesehen. Lass uns wieder runter gehen.

Interessante Type. Aber sicher auch korrupt.

Avinash Volmar 13.07.2015, 21:35

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Ah da ist jemand schon ganz dabei ^^

So, noch einige Zusatzinformationen, da es mir gerade auffällt, dass sie fehlen:

Die rote Lady und ihre Amazonen sind eine Adaption einer früheren Figur von mir. Ich mochte sie und die verschiedenen Kriegerinnen die manchmal irre witzig, manchmal nur irre und manchmal einfach nur starke Frauen sind. Und mir als ernsthafter Rollenspieler ist die Körbchengröße dabei egal (ich kenne da andere...)

Waffen. Grundsätzlich darf jeder eine Waffe tragen. Es herrscht absolut keine Waffenkontrolle, vor allem da nicht realisierbar. Jeder Mechanik kann euch eine einfache Waffe mit ein bischen Rohr und Metall zaubern.

Weit verbreitet sind immer noch Schwerter und andere Schneidewaffen (wobei es mehr zu Säbeln, Dolchen und Klingen tendiert) und vor allem Schusswaffen. Im Grunde könnt ihr das Prinzip nehmen, so besser die Schusswaffe, um so schwieriger zu bekommen, da es keine Fließbandfertigung gibt oder dergleichen gibt. Die wirklichen Fabrikbesitzer haben sich auf einfache Produkte für die Armee und andere verlagert.

Beispiele sind besser als viel Text: Einschüssige Waffen wie Musketen oder Büchsen sind Überbleibsel des Krieges und praktisch überall zu bekommen. Zu der Genauigkeit solcher Waffen muss ich nicht viel sagen ;). Revolver sind da schon etwas sehr modernes und wenn ihr die noch aufrüsten lasst mit zwei zusätzlichen Trommelmagazinen oder einem Munitionsgurtmechanismus... dann glaubt euch keiner mehr, dass ihr harmlos seid ;)

Zum Thema aufrüsten, wendet Euch an den Mechanik Eures Vertrauens (eine Überbezeichnung für eine Art Bastler und Werkler die es an jeder Ecke gibt mit verschiedenen Spezialisierung für den Alltag. Der eine bastelt dir ein sich selbst servierendes Teeservice, der andere richtet es ein, dass deine Kugeln glühen). Natürlich kostet das alles. Und so spezieller um so schwieriger wird's einen Mechanik zu finden (kommt ja aufs Können an).

Aber es beschränkt sich nicht auf Schwert und Kugeln. Zum Ende des Einigungskrieges hatten eine ganze Menge Leute Ideen um sich gegenseitig umzubringen. Gas, Elektroschocks, Feuer, Gift,... Solche Waffen sind seltener und die jeweilige Technik hat natürlich ihren Preis (auch in der Beweglichkeit. Ein Typ mit einem Flammenwerfer ist kein Kunstturner) aber sie können höchst wirkungsvoll sein. Und spätestens bei den Privat-Armeen der Hohen Häuser und den Luftpiraten kommen richtig abgedrehte Sachen zum Einsatz.

Ideen braucht es Euch also nicht mangeln, versucht nur plausibel zu sein. <

Schutz. Ähnlich wie bei den Waffen. Nur dass gegen eine Kugel wirklich kaum was schützt. Söldner tragen oft gestärktes Leder gegen Klingen und einen Brustharnisch gegen die Kugeln alter Waffen oder einen Schild aus Zentimeterdickem Stahl, der sie ziemlich langsam macht. Es gibt auch Vollrüstungsvarianten. Stellt euch einen zischenden und stahlglänzenden Ritter mit Zahnrädern vor dessen Gang nur mit sehr viel Wohlwollen als "Schrittgeschwindigkeit" bezeichnet werden kann. Aber da er gerade mit einer Gatling Gun feuernd auf euch zugeht und euch mehr Kugeln um die Ohren fliegen als ihr am Tag verschießen könnt, lacht er nur... und schwitzt. Zumindest bis er hinfällt...

Die meisten verlassen sich mehr auf ihre Reaktionsschnelle und ihre Schusskünste, mit abwechselnden Erfolg, oder aber wenn sie reich genug sind, sind andere Leute noch das beste Schild.

So, mhm... was noch?

Gleichberechtigung, gibt es. Offiziell im ganzen Fürstentum und in den meisten Gebieten haben Frauen die gleichen Rechten, Pflichten und Strafen zu befürchten wie Männer. Natürlich gibt es auch dort das ein oder andere Fürstentum mit ihren "Traditionen". Bis dann eine Anhängerin der roten Lady auftaucht und mal zeigt was Frauen können :D

Aufstiegschancen. Unter der neuen Regierung ist es erstmals möglich sich hoch zu verdienen oder zu kaufen. Vorher war alles sehr Häuserabhänig wobei dies bedeutet welchem haus man angehört. Tatsächlich ist dies nur selten eine Blutsfrage. Adoptionen auch im reifen Alter sind keine Seltenheit sondern zeigen sogar von besonderer Pflege. Wirst du adoptiert gehörst du zum entsprechenden Haus. Natürlich führen Adoptionen immer die Oberhäupter durch.

Wer zu einem Haus gehören will muss sich dies natürlich verdienen, aber es gibt auch die Chance ohne "familären" Hintergrund auf zu steigen. Nur ist dies sehr, sehr viel mühsamer.

Puh,... noch Fragen? Ich beantworte sie gern.

Ansonsten würde ich den Schauplatz Eures Abenteuers mal beschreiben.

13.07.2015, 22:56

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Achja, zum Thema Kleidung...

Viktorianisch angehauchte Kleidung, bzw. Kleidung des späten 19 Jhd. und Anfang des 20. Jhd. Und wer zum Beispiel eine Dame spielen will, aber nicht mit den Röcken etc. einverstanden ist, braucht nur einmal bei Google Steampunk Cosplay eingeben. Immer wieder eine Inspiration finde ich ^^

Gut.

Die folgenden "Klassen" sind keine Pflicht! Sie dienen nur zur besseren Veranschaulichung der Welt weil sie etwas besonderes sind (Ähnlich wie ein Magier jede Fantasywelt besonders macht). Ihr könnt euch jederzeit anderes nehmen oder erstellen oder auch nur teilweise darauf zurückgreifen.

Der/die Mechanik

Hintergrund: Es muss irgendwann in den Kriegen geschehen sein, dass jemand ein Gewehr oder ein Teil der Ausrüstung her nahm und sich dachte "Wer auch immer die gebaut hat, ich könnte sie verbessern." Tatsächlich ist der Urpsrung ungewiss. Bewiesen ist nur, dass sich in allen Soldatenteilen Mechaniks entwickelten und die eigene Ausrüstung und jene der Kameraden verbesserten. Bald schon wurden sie von den eigenen Leuten gut beschützt im Felde, denn sie waren ein besonderer Schatz. Die Herrscher ignorierten zuerst die Eigenständigkeit der Wenigen, bis sie die Ergebnisse ernst nahmen und Mechaniks überall in allen Ländern eingesetzt wurden. Jedenfalls hat die fortlaufende Industrialisierung dafür gesorgt, dass Mechaniks zum Alltag gehören und überall gebraucht werden, wie ein Schmied zu früheren Zeiten. Es gibt sowohl Schulen als auch als Lehrberuf ist er verbreitet, wobei sich praktisch jeder Mechanik nennen darf, wenn er möchte.

Eigenschaften: Mechaniks wird eine besondere Gabe zu kombinieren und Metall nachgesagt. Und wirklich gibt es natürliche Mechaniks genauso wie gelernte, wobei erstere ihrer geheimen Vorliebe nachgehen und scheinbar Mechanismen aus dem Nichts herstellen können. Die Meisten spezialisieren sich auf einen Bereich und gehen ihrem Geschäft nach. Sie arbeiten manchmal in Fabriken, öfters aber in ihren eigenen Stuben oder Handwerksbetrieben.

Andere sind immer unterwegs und reparieren auf Wunsch Dinge. Moderne Scherenschleifer und Kesselflicker sozusagen, und wandern durch Gegenden wo sich oft niemand anders hin verirrt. Es gibt aber auch andere Mechaniks welche sich lieber daran machen haushohe Maschinen für den Adel zu bauen oder selbst adelig sind.

Persönlichkeit: Ein Mechanik werkt für sein Leben gern und vertieft sich gerne in seine Arbeit. Die Unter- und Mittelschicht sieht sie als nützliche Bereicherung an, die Oberschicht eher als untere Berufsgruppe. Natürlich gibt es hierbei auch Hochstabler und jene welche mehr kaputt machen als zu richten. Ein Ruf kann schnell ruiniert sein und so manche Geschichte über den wahnsinnigen Mechanik welcher im Untergrund an "Todesstrahlern" bastelt hat dabei seinen Urpsrung.

Auftreten: Geradezu berühmt ist die Schweißerbrille, welche heutzutage aber mehr Mode als wahres Anzeichen ist. Werkzeug hat ein Mechanik immer dabei, sonst wäre er nutzlos. Alles andere ist variabel.

[Bekannte Vorbilder: A-Team, McGyver]

Der Chemister / die Chemistress

Hintergrund: Eine Abwandlung des Mechaniks. Mit dem Einsatz chemischer Kampfstoffe im Krieg wie Gas entwickelten sich Leute die sich der Chemie verschrieben haben. Immer mehr Stoffe wurden gebraucht. Den nicht nur Dinge zum töten wurde gebraucht, die ständigen Kriege schafften Versorgungsengpässe. Bald schon musste vieles synthetisch hergestellt werden und die richtigen Leute wurden gebraucht. Aus der Not wurde eine Berufung mit gefährlichen Eigenschaften.

Eigenschaften: Ein Chemsiter sieht die Welt anders. Alles in seiner Umgebung besteht aus Stoffen, fein angeordnet und zusammen gefügt in einem empfindlichen und beeindruckendem System. Und dieses komplexe Gefüge verstehen sie und können es manipulieren. Was, es wird ein besonderer Dünger gebraucht? Ran ans Labor. Wie nicht zahlen? Aus dem Düngematerial lässt sich ganz leicht Sprengstoff herstellen.

Ein Chemister hat immer einen Einfall und eine Lösung parat. Chemister sind deutlich weniger an zu treffen, Grund ist die maginale Nachfrage. Deshalb besitzen nur die wenigsten eigene Geschäfte. Entweder sie besitzen ein eigenes Labor und werden von jemanden finanziert der ihr Wissen nutzen kann, oder aber sie reisen durchs Land auf der Suche nach den Bausteinen des Lebens.

Persönlichkeit:

Säuren, Basen, Salze, das ist die Welt eines Chemisters (bzw. einer weiblichen Chemistress)

Chemister haben einen ausgesprochenen Gott-Komplex der mal stärker mal weniger stark ausgeprägt ist. Kein Wunder, den sie sehen die Welt in ihren winzig kleinen Teilchen und Flüssigkeiten. Dabei gibt es auch jene die es bei allem Verständnis übertreiben und während sie ihre Feinde in Säure auflösen dabei dermaßen breit grinsen als hätten sie zuviel inhaliert (was sie vermutlich auch haben). Jedenfalls kann ein Oberschlauer Besserwisser ganz schön nervtötend sein. Zum Glück sind Chemister auch die Quelle von allen möglichen synthetischen Drogen (die fast nirgends verboten sind). So sind sie leichter zu ertragen.

Auftreten: Die Wanderer unter ihnen haben ein tragbares Labor bei sich und jede Menge gefährlicher und explosiver Materialien. Sie sind oft überheblich und rechte Schlaumeier. Ein Laborkittel oder eine abgewandelte Form davon ist ihr Markenzeichen wenn sie erkannt werden wollen. Genauso wie ihre Vorliebe für Pülverchen und Röhrchen.

[Bekante Vorbilder: McGyver, jeglicher böser Wissenschaftler im Klischee, Chemielehrer]

Puh... hat mehr Zeit gebraucht als gedacht. Ich schreib morgen weiter.

16.07.2015, 09:29

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Der Medic

Hintergrund:  Jeder braucht einmal einen Arzt. Aber nicht jeder braucht einen Medic. Entstanden ist diese Berufung, ja richtig geraten, im Krieg zur schnellen Feldversorgung. Bald nach Ende des Krieges machten sie sich selbstständig und eröffneten Praxisen oder zogen umher. Er unterscheidet sich von einem Arzt durch sein persönliches Talent den menschlichen Körper zu verstehen und zu heilen. Dass die meisten von ihnen keine ärztliche Promotion haben hindert sie nicht daran ihrer Arbeit nach zu gehen.

Eigenschaften: Ein Medic ist in der Lage auch gefährliche Wunden und Krankheiten zu heilen und verfügt über enormes Wissen über Körper und Gesundheit. Er ist der geborene Heiler und stellt Heilmittel her, welche fast schon an Magie grenzen. Doch dabei bleibt es nicht. Manche Medic gehen sogar so weit den menschlichen Körper zu verbessern. Sie besitzen Spritzen mit Adrenalin oder Schmerzmittel oder anderen Dingen um die Leistung eines Patienten (oder sich selbst) zu steigern. Sie fertigen Prothesen und passen sie diese auch an und dem ein oder anderen tut der Verlust eines Körperteils gar nicht mehr leid. Man findet sie in so gut wie jeder Stadt und herumziehend auch auf dem Land. Eine alte Weisheit sagt, in der Stadt braucht ihr nur laut nach einem Medic zu schreien und er kommt angerannt. Aber wenn Euch euer Leben lieb ist, nehmt nicht den der am schnellsten läuft... tut es nicht.

Medic heilen also nicht nur, sie verstärken auch und können ebenfalls überaus wehrhaft sein. Mal ehrlich, würdet Ihr euch mit einem Dr. Hyde anlegen der gerade mit Giftspritzen jongliert? Eben.

Persönlichkeit: Ein Medic ist ein komischer Kauz (oder Käuzin, natürlich gibt es auch Damen die dieser Tätigkeit nachgehen) mit einem eigenen Sinn für Humor. Die meisten wollen den Menschen helfen, andere nur möglichst viel verdienen. Da kann eine örtliche Betäubung schon mal teuer werden, und dass Ihr die braucht, lässt er Euch gleich darauf spüren.

Auftreten: Eine Medizintasche ist fast schon klescheehafte Pflicht und die Meisten haben ihre Spritzen im Inneren ihres Mantels versteckt, immer in Reichweite für Notfälle. Wenn es Verletzte gibt ist er der Erste vor Ort und bereit für die Behandlung. Und keine Behandlung kann erfolgsversprechender sein als die selbst entwickelte und vor allem unkonventionellste.

[Bekannte Vorbilder]: Dr. Kureha, Dr. Jekyll (und Mr. Hyde), Dr. Zed

Die Luftpiratin (Der Abwechslung halber nehme ich die weibliche Form)

Hintergrund: Die Fürstentümer liegen teils weit auseinander und die ständigen Kriege haben die meisten Verbindungen gekappt. Wie also Waren transportieren ohne das Gebiet des verhassten Gegenspielers zu betreten und gar Zölle zu bezahlen? Die Lösung war die Luftfahrt. Und seit es die Luftfahrt gab, gab es Piraten. Schließlich waren die Luftschiffe voll beladen mit Kostbarkeiten und das bei geringer Besatzung. Nach den Kriegen bekam die Luftpiraterie unerwartet neuem Auftrieb, den es ist lukrative Arbeit wo sie schwer erwischt werden konnten. Inzwischen hat die Regierung sich ein wenig organisiert und macht mit eigenen Luftschiffen Jagd auf die Piraten.

Eigenschaften: Luftpiraten kennen die Gefahren des Himmels und sind geschickte Kletterer und Akrobaten. Das müssen sie auch sein, den ein Luftschiff zu entern ist nicht gerade ungefährlich und wenn sie über die Strenge schlagen, stürzt die Beute ab und alles war umsonst. Deswegen sind Entermesser und Pistolen immer noch sehr beliebt, genauso wie eiserne Disziplin im Einsatz von Nöten ist. Noch besser ist ein wacher Verstand und der Sinn für Hinterhalte. So lässt sich das Risiko minimieren und die Beute erhöhen. Piratinnen weisen ein hohes Kameradschaftsgefühl auf und ihre Treue kann unerschütterlich sein. Wenn sie nicht gerade mit ihrer Crew am Himmel unterwegs sind oder ihre Beute in einer sicheren Stadt verprassen (Obwohl verboten werden Luftpiraten gerne genommen um andere Häuser zu bestehlen oder Beute oder Schmuggelware in weniger finanzkräftige Städte verkaufen zu lassen), dann können sie schon mal am Boden unterwegs sein. Vermutlich abgestürzt und sogleich dem Erfinder des Fallschirms eine Flasche Grog geopfert. Dann dürfen sie sich zum nächsten Lufthafen durchschlagen und sehen wie sie wieder an Bord kommen.

Persönlichkeit: Luftpiraten wissen, dass jeder Einsatz ihr Letzter sein kann. Auch ein Fallschirm ist kein Garant fürs überleben und so kann niemand das Leben besser auskosten als ein Luftpirat. Damit einhergehend ist das Gefühl der vollkommenen Freiheit. Sie sind gesetzlose (wie so mancher) und können auch noch die Freiheit des Himmels genießen. Sie haben ein hohes Kameradschaftsgefühl, den an Bord muss man sich aufeinander verlassen können.

Auftreten: Luftpiratinnen stellen sich breitbeinig hin und suchen nach der nächsten Beute oder der nächsten Gelegenheit zum Feiern. Sie besitzen zahlreiche technische Spielereien von Mechaniks welches ihr Leben leichter macht. Immer wissen sie wo es lang geht und zögern nicht ihren Weg zu gehen, wenn sie dafür auch über andere steigen müssen.

[Bekannte Vorbilder]: (See-)Piraten der Karibik