Kaiserreich Drachenstein

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Ein kaiserliches Zeltlager

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Seit einigen Stunden wird ein Zeltlager an der Grenze Drachensteins aufgebaut. Ein großes Prunkzelt ist in Richtung der Terra Barbarica errichtet worden, und davor sieht man den Kaiser mit einigen Soldaten an einer Tafel speisen. Das Schauspiel wird nicht von Dauer sein: Bereits morgen früh soll das Zeltlager wieder abgebrochen werden. In der Bevölkerung ist man sich uneins über den Zweck der Angelegenheit, aber die Soldaten um Veuxin wissen, worum es geht: Dem Drachen Syrwanos soll Gelegenheit gegeben werden, um eine Audienz zu bitten.

Syrwanos 15.06.2015, 20:02

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Zwischen den versammelten Leuten  beginnt sich jemand durch die Menge zu kämpfen, ein altes Männlein mit Backenbart und Halbglatze. Zwischen den spitzen Zähnen hält er einen Zigarettenspitz fest aus dem er pafft. Die Garderobe ist von edler Machart aber schon ziemlich verstaubt als wäre sie Jahrzehntelang auf dem Dachboden gelegen. Dazu klopft er sich unermüdlich rötlichen Staub vom Mantel.

Verzeihung, Verzeihung, darf ich mal? Aus dem Weg. Verzeihung. Ja ich meine dich...

Achtung, Heiß und fettig. Mit fettig hab ich dich gemeint und mit Heiß... ach vergiss es...

Es ist einerseits die Direktheit mit welcher dieser Herr vorsteuert, andererseits auch sein verschlagenes, rauptierhaftes Aussehen welches die Leute zurückgehen lässt. Schließlich kommt er ganz zur Spitze vor bis zu den Wachen, die ihn selbstverständlich nicht durchlassen wollen. Er vollführt eine tiefe, respektvolle Verbeugung in Veuxins Richtung.

Eure kaiserliche Exzellenz, ich erbitte um eine Audienz. Nicht für mich... naja irgendwie doch für mich um eine Audienz für jemand anderen zu erbitten... sonst dürfte ich ja gar nicht mit Euch sprechen...

Es geht um den Drachen Syrwanos für den ich bitte.

Mein bescheidener Name ist Lintaryso de Gweroschet.

Lintaryso?

Veuxin denkt einen Moment nach; Name und Gesicht sagen ihm etwas.

Ihr seid der Mann vom Kohpardor-Prozess, oder?

Syrwanos 15.06.2015, 20:28

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Oh gewiss, ich habe mir den Prozess als Zuschauer angesehen. Ihr habt ein gutes Gedächtnis Eure kaiserliche Exzellenz.

Auch hierbei war ich für den Drachen unterwegs. Als Beobachter. Nun in einer aktiveren Rolle als Für... als Sprecher.

Der Drache Syrwanos gilt als Verbannt aus dem Kaiserreich, wie Ihr ja wisst, schließlich habt Ihr die Verbannung ausgesprochen.

Deswegen ist es ihm nicht möglich selbst um diese Audienz zu bitten. Dafür respektiert er Euer Wort zu sehr...

Was soll diese blöde Vorgabe eigentlich? Der Kaiser weiß doch selbst dass du dich immer wieder rein schleichst, er ist doch nicht dumm!

- Er macht dies doch alles für die Leute, also erfülle ich ihm seinen Wunsch und liefere eine gute Show. -

Übertreib aber bloß nicht wenn du auftauchst! Das könnte deine letzte Chance sein in dieser Generation.

- Ich weiß, ich weiß. Und ich weiß auch zu wem du hältst wenn es schiefgeht.... *seufz* ...  -

um die Grenze zu überfliegen. Deshalb schickt er mich vor um zu erfragen, ob Ihr ihm das Wort bei einer Audienz erteilt.

Das werde ich. Meine Gemahlin hat mir seine Nachricht ausgerichtet. Wie Ihr seht, haben wir das Zeltlager direkt an der Grenze errichtet. Ich kann ihm also jederzeit eine Audienz gewähren, ohne dass er dafür die Verbannung brechen muss. Bitte richtet ihm aus, dass ich bereit bin, ihn zu empfangen.

Syrwanos 15.06.2015, 21:12

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Das werde ich Eure kaiserliche Exzellenz.

Wartet bitte einen Augenblick.

Lintaryso dreht sich in Richtung Grenze und scheint angestrengt nachzudenken. Seine Lippen bewegen sich kaum als er etwas schwer verständliches murmelt.

Nein das machst du nicht! Benimm dich... gut.

Wenige Sekunden später dreht er sich wieder ganz zum Kaiser und verbeugt sich erneut.

Es wird nur einen Augenblick dauern.

In der Zwischenzeit...

er dreht sich ein wenig zu den Bürgern um.

Wer kann mir eine Bürste borgen? Oder verkaufen? Ich hab Geld.

Ich komme mitten aus der Arbeit und seh aus wie Sau.

Irgendjemand erweicht sich dann schließlich und verkauft eine Bürste für einen Tuk an Lintaryso, der damit seine Kleidung abbürstet. Staub, Spinnweben und noch mehr Staub fliegen davon.

Ich hätte mich ja vorher sauber gemacht, Eure kaiserliche Exzellenz, aber ich habe die Zeit übersehen und hab schon gedacht ich komme zu spät. Und deshalb besser dreckig als zu spät.

Keine Eile; keine Eile. Ich esse derweil weiter.

Veuxin widmet sich wieder dem Innereieneintopf. In Gedanken ist er jedoch ganz bei der bevorstehenden Audienz mit Syrwanos. Dass Syrwanos jedes seiner Worte auf die Goldwaage legen wird, ist ihm bewusst, und er wird sich bemühen, es ihm gleichzutun.

Syrwanos 15.06.2015, 21:33

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Lintaryso hat sich fertig abgestaubt. Richtig sauber ist er damit zwar nicht, aber immerhin sieht er nicht mehr so aus als wäre er einer baufälligen Grabkammer entsprungen. Aus einiger Entfernung können schließlich Umrisse ausgemacht welche schnell größer werden. Die ersten Personen blicken in die Richtung, zeigen und tuscheln.

Schließlich kommt der Drache heran, vollführt eine kleine Wende vor seiner Landung indem er Höhe verliert und den Landeplatz am besten auskundschaftet und auf den Boden auftritt. Die mächtigen ledrigen Schwingen werden zusammen gefaltet und so steht er da, in ganzer Pracht. Lintaryso wendet sich zum Drachen hin und geht ein paar Schritte zur Seite. Ein Beobachter könnte glauben, dieses kleine Männchen würde sich so positionieren, sich jederzeit zwischen Veuxin und den Drachen werfen zu können. Er fuchtelt mit einer Hand herum, Syrwanos sieht Lintaryso an, dieser blickt auffordernd zurück. Eine stumme Kommunikation findet in diesen zwei oder drei Sekunden statt, bis Syrwanos seinen Kopf in Richtung von Veuxin dreht und ihn zu Boden neigt. Die Art eines Drachen eine Verbeugung durch zu führen.

Sali Vuz, Eure kaiserliche Exzellenz. Einen wunderschönen Tag habt Ihr ausgesucht für Euer Mahl...

Lintaryso fuchtelt stärker.

...und ich danke Euch für die Audienz die Ihr mir gewährt habt.

Veuxin steht vom Essen auf und geht einige Schritte auf den Drachen zu.

Aber Syrwanos! Nicht diese Förmlichkeiten! Wir waren doch bereits beim Du …

Syrwanos 15.06.2015, 23:24

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Syrwanos hebt seine Augenwulst an, die drachische Art des hebens der Augenbrauen.

Nun... wenn es Euch so lieber ist... Veuxin.

Ich bin gekommen um um meine Rechte zur Wiedereinreise und Aufhebung meiner Verbannung zu... bitten.

Was ist los mit dir? Irgendwie ist dein ganzes Selbstbewusstsein weg.

- Ich bin es nicht gewohnt jemanden zu bitten. Auch keinen Kaiser. Ich glaube das liegt mir einfach nicht. -

Du bist doch nicht das erste Mal verbannt worden...

- Ja. Aber damals kamen sie alle zu mir zurück. Ich könnte ja Veuxin einfach ins Verderben laufen lassen. Würde ihm gut gutn...-

Untersteh dich!

- ABER dann würde ich den ganzen Spass verpassen. Ich traue ihm zu dass er mir seine Drachen und Magier dann noch auf den Hals hetzt wenn er wichtigeres zu tun hat. -

Ja, etwas ähnliches hat mir Euphemia auch schon berichtet. Dir sind die Folgen dessen bewusst?

Syrwanos 16.06.2015, 00:58

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Das halten an die...

Syrwanos war bereits dabei die Forderungen herunter zu leiern, hält aber dann inne. Lintaryso blickt ihn fixierend an und der Drache atmet einmal tief durch bevor er respektvoller fort fährt.

an die Gesetze des Kaiserreis, die Verfassung und dergleichen.

Und die Aufgabe meiner Göttlichkeit... wohlgemerkt... Gut. Dann werde ich mich nicht mehr Syrwanos der Göttliche nennen.

Er lächelt ein wenig. Die Augen blitzen genauso wie seine Zähne. Auch Lintaryso lächelt und nickt.

Aber bitte, zieh mich nicht zur Verantwortung wenn ich so genannt werde. Ich kann nichts dafür, dass ich so beeindruckend bin.

Habe ich etwas vergessen?

Veuxin überlegt für einen Moment, ob er eine Entschuldigung für Syrwanos’ vergangene Untaten verlangen sollte, aber … Es werden wohl auf beiden Seiten Zugeständnisse gemacht werden müssen.

Nein, das ist alles.

Ich hätte sogar noch ein Angebot, das Dich interessieren könnte …

Syrwanos 16.06.2015, 01:18

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Jetzt horcht Syrwanos auf. Ein Angebot interessiert ihn immer. Und was möchte Veuxin von ihm haben oder verlangt von ihm? Immerhin hat er nicht seinen Titel als Boten der Götter abschwören müssen. Ist Veuxin dieser entfallen oder lässt er ihn diesen? Gleich was es ist, Syrwanos ist nur noch einen Sterblichen Schritt davon entfernt wieder vollkommen frei im Kaiserreich herumreisen zu können... er sollte ein Fest steigen lassen. Viel Fleisch, Gaukler, Musiker. Letztere zwei zur Unterhaltung, nicht zum fressen. Zu wenig dran.

Du hast meine ganze Aufmerksamkeit.

Ich weiß nur zu gut, wie sehr Du Dich für das Schicksal der Welt interessierst, und dass Du von Zeit zu Zeit auch Deine Freude daran hast, es selbst in die eine oder andere Richtung zu lenken.

Nun … schluck den Stolz herunter. Es ist für einen guten Zweck. Veuxin geht ein paar weitere Schritte auf Syrwanos zu und steht nun fast auf der Höhe Lintaryso, ein gutes Stück von seinen Soldaten entfernt.

Und es kann niemand bestreiten, dass Du darin bisweilen außerordentlich geschickt agierst und noch dazu über einen enormen Schatz an Wissen und Erfahrung verfügst. Vielleicht wäre es weise, dies alles nicht trotz, sondern gerade zum Wohle des Reiches einzusetzen. Deshalb biete ich Dir an, mein Berater zu werden. Du weißt, dass ich diesen Titel ernst nehme. Ich sehe darin nicht den Dunstkreis aus Günstlingen und Gefallensschuldnern, den noch mancher meiner Vorgänger um sich scharte, sondern jemanden, der mir zur Seite steht, dem ich auch schwierigere Aufgaben ohne Sorge übertrage, mit dem ich auf Augenhöhe über Probleme des Reiches und deren Lösungen reden kann, und von dem ich weiß, dass seine Loyalität dem Reich gegenüber schon rein aus Vernunft Bestand hat.

Draco dormiens nunquam titillandus, oder so.

Syrwanos 16.06.2015, 01:46

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Jetzt ist selbst ein fast unsterblicher, fast göttlicher Drache baff. Nur um zu sehen ob er sich nicht verhört hat, dies hält er für einiges wahrscheinlicher als das eben gehörte, blickt er zu Lintaryso hinüber. Diesem ist vor Schreck die Zigarettenspitze zu Boden gefallen. Er steht da wie ein Krokodil welches den Mund zur Kühlung geöffnet hat. Die spitzen Zähne passen ja sogar. Dann blickt er Veuxin an. Gut. Also er hat sich nicht verhört. Zumindest nicht als einziger. Was schon viel heißen mag. Natürlich erwartet Veuxin eine Antwort. Achwas Veuxin, der ganze Platz erwartet eine Antwort. Einschließlich Syrwanos selbst. Gut, es wäre nicht das erste Mal der Berater eines Kaisers zu sein. Und er hat Euphemia gegenüber dies ja selbst vorgeschlagen. Aber wirklich geglaubt, nunja, hat er nicht daran. Also warum eigentlich nicht? Berater haben kaum Verantwortung. Veuxin wird ihm auch sicher nichts verantwortungsvolles übergeben. Bei allen Göttern, so weit kommts noch dass er 'arbeiten' muss.

Mit gespielter, Theaterglanzleistung an gespielter Ausgeglichenheit erklärt er schlielich.

Na gut. Ich stelle mich gern zur Verfügung.

Lintaryso bewegt sich wieder. Er marschiert zur vordersten Klaue von Syrwanos und tritt heftig dagegen. Der Drache hat es natürlich nicht gespürt, jedoch gesehen. Wahrscheinlich nicht als einziger. Aber er versteht den Wink.

Ich meine, es wäre mir eine Ehre diese Aufgabe zu übernehmen.

Der alte Vampir scheint schon viel zufriedener zu sein.

Wenn wir schon so schön plaudern, möchte ich dir von etwas erzählen was... nicht für alle Ohren bestimmt ist. Natürlich nur, wenn du die Zeit erübrigen kannst.

Das kann ich selbstverständlich. Lass uns etwas abseits gehen.

Wobei ›gehen‹ hier nicht ganz so wörtlich gemeint ist. Veuxin erhebt sich in die Luft und fliegt über Syrwanos ein Stück in die Berge der Terra Barbarica – nicht weit, vielleicht fünfhundert Meter von der Grenze entfernt.

Syrwanos 16.06.2015, 15:02

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Syrwanos folgt Veuxin, wobei er sich nicht wirklich anstrengen muss. Jeder Schritt zählt für dreißig und so kann er gut mit Veuxin mithalten. Auch Lintaryso folgt, jedoch in einem gemächlichen Schlendergang und bleibt damit sehr schnell zurück.

Berater des Kaisers. Ein schöner neuer Titel. Hoffentlich trage ich ihn lange genug damit ich mich daran gewöhnen kann.

Also, worüber möchtest du mit mir sprechen? Oder soll ich es erraten? Ich rate gern. Es ist diese ganze Seth Sache, nicht wahr?

Mit Dir sprechen? Du meinst, als Berater des Kaisers? Ja, es ist auch die Seth-Sache. Oder vielleicht sollte ich sagen: Die Kitai-Sache. Aber zuerst wolltest Du mir ja etwas erzählen.

Syrwanos 23.06.2015, 01:09

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Argh! Ganz übersehen.

Ach Veuxin, das hängt alles zusammen. Ich möchte meine Quellen nicht verraten, die Meisten sind überaus empfindlich wenn es darum geht. Deshalb nur die wesentlichen Teile. Das was du von König Volmar gehört hast stimmt. Und zwar restlos. Zum Glück bist du schon ein wenig informiert, dann erspar ich mir lange Erklärungen.

Unter unseren Klauen... Verzeihung, Füßen, braut sich eine ganze Armee zusammen. Mutige Sterbliche sind auf den Weg sie auf zu halten. Nunja, Sterbliche und einige meiner Diener. Würde ich durch die Tunnel passen, ich schwöre dir ich würde auch gehen... allein für den Anblick brennender Driders würde es sich lohnen.

Syrwanos beginnt in sich hinein zu lachen.

Nebenbei versuchen sie die Orks in Walz auf zu wiegeln. Aber die bekomme ich schon hin.

Aber das ist nur die Gefahr für dein geliebtes Kaiserreich. Es gibt schwerwiegende. Wenn Seth befreit ist, dann hat die ganze Welt ein Problem. Ich werde also nach Kitai reisen um zu tun was ich kann, doch ich will ehrlich sein. Gegen Seth kann ich nicht bestehen. Und auch nicht gegen Celina Volmar, welche unterwegs ist in diesem Moment nach Kitai. Bei ihr bin ich mir nicht einmal sicher auf welcher Seite sie steht. Sie hat eine Abneigung gegen die Götter... und gegen mich. Sie giert nach Magie. Aber welchem dieser 'Götter' hilft sie? Derjenige der alles beherrschen will, oder derjenige der den anderen aufhalten will? Oder hilft sie nur sich selbst?

Wenn die ganze Sache nicht so furchtbar wäre, wäre sie wahnsinnig interessant.

Wie auch immer, zurück zu den Anfängen. Ich kann dir einige Zugänge zu den Tunneln der Drow zeigen. Nicht alle. Diese Dunkelelfen sind listenreich und ich habe nie mehr als einen Fuß in ihr Reich bekommen um sie aus zu spähen. Aber ich schätze, dies wäre hilfreich, nicht wahr?

Und die Orks, tja, vielleicht könntest du mit ihnen reden und ihnen ein Angebot machen? Das tust du doch so gerne. Aber machs besser als bei den anderen Orks in Pisar. Obwohl du ja die Schlacht danach gewonnen hast.