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Ondrej richtet sich wieder auf und befühlt kurz seinen Hals. Da es nicht schlimm zu sein scheint, gibt er einen Befehl und die Kette lässt Medias Bein frei und fädelt sich wieder fein säuberlich auf seinen Arm auf unter dem Klirren der Kettenglieder. Er geht die zwei Schritte zurück zu seinen Soldaten.
Soldat Jendrik.
Der Angesprochene lässt nicht die Augen von Media und Fenrir. Die Waffen wurden weggesteckt, doch ihre Ketten die auf ihren Armen liegen sind ein ständiger Hinweis von Bereitschaft.
"Kommandant?"
Platow folgt kurz seinem Blick.
Wenigstens achtet Ihr jetzt auf Eure Umgebung. Lasst es Euch eine Lehre sein.
Der Soldat erwidert nichts, sondern stimmt nur still zu. Erst jetzt geht der Kommandant auf die Worte Fenrirs ein.
Oberst Ondrej Platow, Kommandant des Ordens der Silberkette. Aber das habt Ihr ja sicherlich gehört.
Und ich 'verzeihe' dieses Verhalten. Was mich anbelangt, ist es nie geschehen.
Euch steht es übrigens frei uns zu begleiten, auf Befehl seiner Majestät seid ihr eingeladen.
Gwen fährt erschrocken herum.
Sie sind eingeladen? Von meinem... Gastgeber?
Sie schafft es gerade so noch, nicht ihren Onkel als diesen zu erwähnen, dafür aber nicht, ihre Enttäuschung glaubwürdig zu verbergen.
Allerdings.
Natürlich wenn sie nicht wollen, werden wir sie nicht dazu zwingen. Es ist eine Einladung, kein Befehl an euch.
Trocken gibt er die Informationen wieder.
Sehr gütig von euch, Oberst Platow.
Auf die Einladung hin schweigt Fenrir kurz und lässt sich diese durch den Kopf gehen. Von einer Belohnung war bisher noch nicht die Rede, doch er bezweifelt es, dass er die Soldaten daran hindern könnte, Gwen mit sich zu nehmen.
Zuvor am Schrank gelehnt, richtet sich Fenrir nun zu voller Größe auf.
Ich nehme die Einladung mit Freuden an.
Diese Worte sind begleitet von einer angedeuteten Verbeugung.
Allerdings führe ich keine für den Hof angemessene Kleidung mit mir. Ich hoffe, dass das kein Problem darstellt?
Nach einer kurzen Pause fügt er hinzu:
Ist diese Einladung auch an Media gerichtet? Immerhin überwältigten wir die Banditen gemeinsam, die Gwen gefangen hielten.
Wir gehen auch nicht zu Hofe. Kleidet Euch wie Ihr es für passend haltet.
Ondrej muss kurz überlegen wie es wäre, wenn sein König wirklich auf solche Dinge soviel Wert legen würde wie einige Aristokraten. Er würde wohl sehr viel weniger Leute empfangen. Solange er sieht dass die Leute ordentlich sind, ist ihm die Aufmachung gleich. Ein weiterer Zug den er an seine Majestät schätzt. Er blickt kurz zu Media hinüber.
Diese Einladung ist tatsächlich an euch beide gerichtet. Nur der Ordnung halber würde ich Euch davon abraten eine ähnliche Vorführung Eures Könnens vor seiner Majestät zu vollführen.
Madame Gwen, können wir?
Seine Aufmerksamkeit hängt wieder an der angeblichen Nichte um zu sehen ob sie ihre Sachen zusammen gesucht hat.
Gwen schultert ihren Rucksack und hält ihre Armbrust in einer Hand. Sie mustert Media und Fenrir noch einmal, dann wendet sie sich an Platow und geht auf ihn zu.
Ja, ich bin bereit.
Dann gehen wir.
Ondrej wendet sich zum Ausgang und betritt den Gang, seine Soldaten bleiben links und rechts stehen und verfolgen Gwens tun sowie das der anderen.
Gwen folgt Platow ohne zu Zögern. Sie will nur noch hier weg, auch wenn sie sich dafür fürchtet, ihr Onkel könnte sie von sich stoßen. Aber mit Fenrir kann sie auch nicht länger in einem Raum sein.
Ich würde gerne noch mein Gepäck packen und dann zu Euch stoßen. Wo werden wir euch finden, Ondrej?
Fenrir folgt den Beiden bis zur Zimmertür.
Media beobachtet das ganze Geschehen interessiert. Sie befindet sich immer noch in Fenrirs Raum und beäugt ihn nun skeptisch.
Hafen.
Ist die sehr knappe Antwort. Ondrej macht keine Anstalten auf Fenrir oder Media zu warten und geht mit Gwen los um das Gasthaus zu verlassen.
Fenrir beschließt nicht zu antworten.
Er macht sich gleich daran, seine Sachen zu packen. Dass Media ihn skeptisch beobachtet, merkt er gar nicht.
Kaum aus dem Gasthaus heraus, lässt Kommandant Platow auch die restlichen seiner Soldaten sammeln. Innerhalb kürzester Zeit sind sie wieder zu siebt und Gwen wird von zwei Soldaten links und rechts begleitet.
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