Kaiserreich Drachenstein

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Mabs Arzneiensammlung

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Mab da Aba 04.05.2015, 12:59

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Im Südflügel des Gildengebäudes der Alchemistengilde in Porta Estoria, packt Mab da Aba die letzten ihrer Seren, Tränke, Wässerchen, Pulver und Destillate in eine grosse, hölzerne Truhe und verschliesst sie vorsichtg. Noch einmal sieht sie sich in ihrem alten Labor um. Sie wird diese Mauern, die nun jahrelang ihre Heimat und Zuflucht gewesen sind, gewiss nicht vermissen.

Mit einem freudigen Lächeln auf den Lippen nimmt sie die Truhe und verlässt den gigantischen Gebäudekomplex. Sie macht sich auf den Weg zu den alten Gewächshäusern, die seit dem Umbau der Gärten im Inneren der Gebäudemauern nun nicht mehr gebraucht werden. Die neuen Gewächshäuser in den grossen Innenhof zu verlegen, war gewiss eine gute Entscheidung gewesen. So kann man nun den kompletten Ausschluss von Fremdeinwirkungen für sämtliche Ingredienzen gewährleisten. Mab ist sich sicher, dass dies die Qualität und Reinheit ihrer Essenzen noch verbessern wird.

Nach einem kurzen Fussmarsch entlang der wunderschönen alten Bäume, die die Auffahrt zum Gildengebäude säumen, stellt sie schliesslich die Truhe vor das alte Gewächshause und schliesst das Tor auf. Noch immer überwältigt sie der Anblick des lichtdurchfluteten Raumes dahinter. Auf unzähligen Regalen reihen sich Flaschen an Fläschchen, Phiolen an Tiegel und Töpfchen an Schalen, die allesamt mit Flüssigkeiten, Pulvern und Essenzen der verschiedensten Farben gefüllt sind. In einer Ecke, neben einer gemauerten Dunkelkammer für die besonders lichtempfindlichen Essenzen, findet sich der gewaltige Athanor, direkt daneben stapelt sich ein gigantischer Haufen Feuerholz.

Die Mitte des Raumes ziert ein grosser, alter Holztisch, auf welchem sich allerlei Utensilien wie Mörser, Stössel, Destilliergefässe, diverse Klingen und leere Glasfläschchen befinden. Natürlich wachsen und gedeihen auch jetzt noch in allen Ecken Heilpflanzen. Diese ganz aus ihrem Umfeld zu verbannen, hätte Mab nicht übers Herz gebracht.

Sie betritt den Raum, stellt die Truhe auf den Tisch und schliesst das Tor hinter sich. Das ist es nun also. Mein neues Reich. Auf Geheiss von Königin Euphemia, ist aus dem ehemaligen Gewächshaus nun ein komfortable Anlaufstelle für all diejenigen geworden, die Hilfe in der alchemistischen Heilkunde suchen. Mab freut sich auf ihre neue Aufgabe und ist gespannt, wann die erste arme Seele se besuchen wird. Lächelnd holt sie ein dickes Buch aus einem der Regale, legt es auf den Tisch und schlägt die erste, noch leere Seite auf. Dann setzt sie sich, nimmt Tinte und Feder zur Hand und beginnt mit den längst fälligen Aufzeichnungen über die heilenden Kräfte der Natur.

Annan Li Yue 04.05.2015, 15:51

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Dürfte die Edle Annan eigentlich in Diese Storry schreiben? Ich hab allerdings noch keine Audienz beim Kaiser gehabt. Ich hoffe er erlaubt mich im Reiche.

Avinash Volmar 04.05.2015, 18:11

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Ich wüsste nicht was dagegen spricht. Wo kommen wir den hin wenn schöne Frauen nicht mehr einkaufen dürften? ;)

Mab da Aba 04.05.2015, 20:07

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Da stimme ich vollkommen zu. Schreib wo immer du willst.  ;)

05.05.2015, 09:28

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Mab taucht die Gänsefeder ins Tintenfass und beginnt in schwungvollen Lettern die erste Seite ihres Buches zu beschriften.

Heilkunde der Alchemie

Wie man de heilenden Kräfte der Natur entfacht

Aufzeichnungen von Mab da Aba

Stolz betrachtet sie ihr Werk und lächelt zufrieden. Dann steht sie auf und geht zu einer kleinen Feuerstelle im hinteren Teil des Gewächshauses, um sich einen Tee zu kochen.

Annan Li Yue 05.05.2015, 10:27

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Vor dem Gewächshaus entsteht gerade ein ungewöhnlicher Lärm. Zimbeln und Trommeln werden geschlagen, gefolgt von einer zeternden Stimme.

Kann man sich in diesem Land denn nicht einmal mehr aus seiner Sänfte bewegen ohne dieses Ohrenbetäubende und Nervtötende getöse ! 

Geräusche von Schritten vor dem Gewächshaus. Etwas oder jemand nähert sich. Dieser Jemand scheint nicht alleine. Denn es folgen weitere Beschimpfungen. Erst in unverständlicher Sprache, dann jedoch.

Genug jetzt. Ihr seid meine Leibwache, nicht meine Mutter! und NEIN! ich bin alt genug auf mich selbst aufzupassen, ohne das mich 20 Männer begleiten.

Ich glaube nicht das mich hier eine Pflanze anfallen oder gar verschlingen wird.

Und jetzt seid gefälligst ruhig. Wir sind da. 

Der Lärm verstummt. Dafür hört man ein schüchternes Klopfen an der Türe. Dann noch einmal, etwas kräftiger, gefolgt von einem klatschenden Geräusch...

Darf ich vielleicht selbst an eine Türe klopfen oder ist das auch schon gefährlich???

Mab da Aba 05.05.2015, 10:51

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Mab läst beinahe den Teekessel fallen, als sie den Lärm draussen hört. Einen Moment lang hält sie verwirrt inne. Dann kehrt die Erinnerung an ihre neue Aufgabe zurück und ein erfreutes Quiecken entfleucht ihren Lippen.

Kann es sein, dass bereits erste Kundschaft im Anmarsch ist? Wie wunderbar! 

Hecktisch stellt sie den Kessel ab und saust zurück zum Tisch, um die Schreibutensilien zur Seite zu räumen, als sie auch schon ein zögerliches Klopfen am Tor hört.

Komme gleich! Einen Augenblick!

Sie packt das Tintenfass, als es erneut klopft. Diesmal so laut, dass sie vor Schreck zusammenzuckt. Die Tinte schappt über und spritzt auf ihr Kleid.

Ja doch! Moment!

Sie flucht leise vor sich hin, während sie versucht, den Tintenfleck auf ihrem Kleid so gut es geht wegzuwischen. Dann öffnet sie die Tür mit einem strahlenden Lächeln und springt überrascht einen Schrit zurück, als sie Truppe vor ihrem Tor stehen sieht.

Ach du liebe Güte. Wie wunderbar! Besucher! Nur herein... herin!

Annan Li Yue 05.05.2015, 11:37

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Annan steht in einem unvergleichlich schönen schneeweisen Kleid mit eingewobenen Goldfäden, makellos, mit bezauberndem Schmuck und nach Kitaischer Art hochgesteckter Frisur mit kunstvollen Spangen und Diadem vor Mab. Zwei Diamantbesetzte kurze Klingen in sagenhaft schönen Brokatscheiden geben Ihr eine edle Eleganz einer Kriegerin. Ihre rechte Hand verziehrt ein kunstvoller Fächer aus Seide, besetzt mit feinen Jadesplittern und bunten Webmustern, die eine Szene eines Wasserfalls in einer grünen Oase darstellen. Eine Weibliche Leibwache in einfachem grünem Kleid steht neben Ihr.

Als Mab öffnet sieht Annan unbeabsichtigt instinktiv auf einen grossen Tintenklecks auf Ihrem Kleid. Dann beginnt Sie verständnissvoll zu lächeln und sagt.

Verzeiht bitte, ich komme sicher gerade etwas ungelegen. Bitte erschreckt nicht ab diesem pompösen Getue hinter mir. Ich bin hier nicht auf einem Staatsbanket sondern nur als einfache Frau mit einer Bitte hierher gekommen.

Mein Name ist Annan. Und hmmm... hier riecht es aber gut. Nach Tee... Oh ich schweife ab. Ich wollte um Euren Rat bezüglich heilenden Kräutern ersuchen. Dürfte ich evtl. näher treten?

Mab da Aba 05.05.2015, 11:53

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Mab versucht krampfhaft, mit ihrer Hand den Tintenfleck zu verbergen, als sie bemerkt wie wunderschön und edel gekleidet die Dame ist, die in der Tür steht. Beim Anblick ihres reich verzierten Fächers vergisst Mab für einen Moment, was sie gerade sagen wollte. Eigentlich hält sie nicht viel von Prunk und Protz, doch dieser Reichtum verschlägt ihr die Sprache.

Was ist das bloss für ein Aufmarsch hier? Himmel, der erste Besuch und dann gleich sowas edles... 

Nachdem sie einen Moment lang regungslos auf die versammelten Herrschaften gestarrt hat, gluckst sie amüsiert über ihren eigenen geistigen Aussetzer und wedelt auffordernd mit der Hand.

Na los, nur rein mit Euch. Eure Nase täuscht Euch nicht, gerade habe ich frischen Tee aufgesetzt. Nehmt schon einmal Platz an meiner Tafel. Wobei ich fürchte, dass ich nicht allen Herrschaften einen Stuhl anbieten kann. Oder doch. Moment! Ich weiss! Die Fässer.. Die Fässer! Darauf sitzt es sich ganz gut. Wartet hier. Ich hole eben die Fässer! Oder... Vieviele seid Ihr denn?

Ohne eine Antwort abzuwarten, wuselt sie in Richtung der Dunkelkammer davon.

Annan Li Yue 05.05.2015, 12:17

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Halt halt wartet doch.

Annan muss herzlich lachen.

Der ganze Zirkus bleibt draussen. Wir sind nur zwei. Nur ich und meine Leibwächterin hier.

Den draussen stehenden ruft Annan etwas wenig freundliches in Ihrer Landessprache zu, um ganz sicher zu gehen, dass Sie nicht gestört werden. Dann etwas leiser zu Mab.

Ich lasse jeden einmal um die Stadt rennen, der es wagt uns zu stören. Seid bedankt Liebe Frau. Ich habe Tee inzwischen wirklich vermisst. Ich rieche es schon, es scheint ein wunderbarer Kräutertee zu sein. Wärend wir uns setzen, verratet Ihr mir noch Euren Namen?

Mab da Aba 05.05.2015, 13:08

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Aus der Dunkelkammer vernimmt man ein Rumpeln, dann steckt Mab lächelnd den Kopf aus der Tür.

Oh, nur Ihr beide? Nun, dann dürften die Stühle reichen.

Sie richtet ihre Frisur, nimmt den Teekessel vom Feuer und deutet den beiden eleganten Damen, sich zu setzen.

Ach, wo habe ich nur meine Manieren. Entschuldigt bitte, Werte Annan. Es ist mir eine Ehre, euch hier zu begrüssen. Mein Name ist Mab.

Mab vollführt einen kleinen, unbeholfenen Knicks und saust gleich darauf zu einem der Regale, wo sie nach drei kleinen Tongefässen greift. Dann setzt sie sich ebenfalls an den Tisch und giesst den Tee ein.

Welch vorzügliches Riechorgan Ihr doch habt, werte Annan. Nur die besten Wildkräuter könnt ihr in dieser Mischung finden. Und bei der Seele meiner verstorbenen Mutter, eine solch vorzügliche Qualität findet ihr im ganzen Reich kein zweites mal. Ich hatte eigentlich vor, damit ein wenig meine Fantasie zu beflügeln. Doch nun beflügelt der Tee auch die Eure. Lasst sie fliegen, sage ich Euch. Das befreit den Kopf von unnötigen Sorgen.

Sie tippt sich mit dem Zeigefinger verschwörerisch an die Stirn, lacht und nimmt einen grossen Schluck Tee.

Nun, wie komme ich zu der Ehre Eures Besuches? Ihr stammt nicht aus Esturien, nicht wahr?

Annan Li Yue 05.05.2015, 13:46

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Hach wenn dieser Tee Sorgen davon tragen könnte, ich würde noch heute eine Schiffsladung davon nach Kitai schicken. .

Seid bedankt liebe Mab. Etwas Entspannung tut mir wahrlich gut. Bitte erschreckt nicht ab meinem Hofstaat da draussen. Ich habe mir mein Schicksal nicht ausgesucht. Ich bin tatsächlich nicht aus Esturien, nicht einmal aus Drachenstein. Ich bin aus Kitai und im Status einer Botschafterin unterwegs. Bitte bleibt so herzlich unkonventionell. Nichts läge mir momentan ferner als das ständige höfische Zerremoniel, dem ich höchst selten einmal entfliehen kann. Hier umgeben von Eurem wunderschönen Garten kann ich das tatsächlich einmal abstreifen. 

Aber Ihr wollt sicher wissen warum ich eigentlich hier bin?

Nun ich kenne hier noch keine Seele und das Schild draussen sagt, das Ihr hier Naturkräuter und Arzneien verkauft?

Ich leide seit geraumer Zeit unter schrecklichen Kopfschmerzen, sie sind äusserst quälend und stets präsent, auch unter Tags. Jedoch vor allem direkt nach dem Erwachen am Morgen.

Ich möchte mich auf keinen Fall einem meiner Quacksalber oder einem dieser teuren aber unwirksamen Wunderpfuscher in der Adelsszene anvertrauen. Diese piesacken einen Patienten im schlechtesten Fall nur zu Tode mit Ihren Blutegeln und heissen Nadeln, die Sie durch den Körper treiben. Und mit Verlaub, Sie konnten bislang keinen Erfolg erziehlen.

Ich hoffte es gibt vielleicht hier eine natürliche Lösung für mein Problem?

Ach ich weis nicht, vielleicht verlange ich hier auch einfach zu viel von Euch. Ob mir einfache Pflanzenkunde helfen kann wo doch die renomierte Wissenschaft nicht weiter hilft?

Am Ende jedoch habe ich wenigstens den Weg nicht umsonst gemacht. Der Tee und die Gesellschaft sind ganz hervorragend meine Gute.

Mab da Aba 05.05.2015, 14:14

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Kitai? Ihr stammt tatsächlich aus Kitai? Oh wie wundervoll! Wundervoll! Gerade habe ich einige Samen des Unsterblichkeitskrautes aus Kitai besorgen können. Bisher ist es noch nicht gelungen, es auch in Drachenstein wachsen zu lassen. Doch seht her!

Mab springt vom Stuhl auf, läuft zur grossen Glasfront an der Stirnseite des Raumes und kommt bald darauf mit einem Topf zurück. Ausser Erde ist nicht viel zu erkennen. Lediglich einige grüne Spitzchen lassen erahnen, dass hier etwas wächst.

Sie wächst! Hier in Esturien!

Mab legt den Kopf schief und blickt noch einige Sekunden lang seelig auf die Erde im Topf, dann stellt sie ihn auf den Tisch, holt eines der dicken Bücher aus dem Wandregal und setzt sich wieder neben Annan. Ihr Blick verändert sich und wird ernst.

Doch verzeiht, deshalb seid ihr nicht hier. Der Himmel hat Euch geleitet, werte Annan, ich bin sicher, Euch Eure Schmerzen nehmen zu können. Und dafür brauche ich gewiss weder heisse Nadeln noch Blutegel. Und dennoch betreibe ich bei weitem nicht nur "einfache Pflanzenkunde", das dürft ihr mir glauben. Es ist nicht einzig die Welt der Pflanzen , die voller Heilkräfte steckt, müsst Ihr wissen.

Sie zwinkert Annan zu und lächelt.

Könnt Ihr mir zeigen, wo genau Euer Schmerz festsitzt? Wie fühlt er sich an? Ein stechender Schmerz, oder doch eher ein dumpfes Pochen? Fühlt Ihr ihn ständig, oder nur bei bestimmten Gelegenheiten?

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Annan Li Yue 05.05.2015, 14:26

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Annan ist erstaunt. Unsterblichkeitskraut hier in dieser Ecke der Welt. Diese Pflanze wächst in Kitai nur an heissen Quellen im Gebirge. Wie kann Sie hier tatsächlich wachsen? Den Namen hat das Kraut von seiner Eigenart an geeigneten Plätzen praktisch unendlich lange zu spriessen und die Pflanze blüht mit einer wunderschönen Blüte alle 10 Jahre. Annan lächelt zurück. Diese Mab ist wirklich herzerfrischend:

Ich bin ja entzückt Mab. Diese Pflanze benötigt sehr warme Erde, viel Feuchtigkeit, sehr wenig Sonne und kalte Luft. Eine Kombination die nun nicht gerade leicht zu erfüllen ist. Um so mehr zeigt es mir, Ihr seid eine Freundin der Pflanzen. Ich werde meinen Hofstaab bitten Euch unsere mitgebrachten Pflanzenproben zu überlassen. Es sind leider nicht viele, vor allem unsere schönsten Blumen die ich in einem späteren möglichen Garten ansähen wollte. Ihr dürft Sie gerne haben. Ich vertraue darauf das Ihr sie besser zum wachsen bekommt als ich es je könnte.

Nun Mab, der Kopfschmerz fühlt sich an, als würde jemand hinter meinem Schädel hausen. Direkt an der Stirn. Er ist besonderst stark beim Aufstehen am Morgen und mildert sich gegen Abend. Doch ich habe schon alles probiert, nur wenn ich überhaupt nicht Schlafe bekomme ich den Kopfschmerz für eine kurze Zeit weg. Doch dann bin ich gereizt und unausgeglichen und schickaniere meine Bediensteten. Was mir hinterher wieder sehr leid tut. Ach es ist zum aus der Haut fahren. Wenigstens einmal ausschlafen können ohne Schmerzen, das wäre ein grosser Wunsch.

Mab da Aba 05.05.2015, 14:49

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Mab stockt der Atem. Mit grossen Augen schaut sie Annan an.

Ihr meint.. Oh, nein, Mylady, das kann ich unmöglich annehmen. Ihr seid zu gütig... Doch möglicherweise versamen sich Eure Pflanzen in einigen Jahren hier in Drachenstein. Sollte dies der Fall sein, so werde ich zur Stelle sein und Euch die wertvollen Früchte abkaufen.

Nun gut, dann lasst mich mal sehen… Entschuldigt bitte..

Vorsichtig legt sie Zeige- und Mittelfinger unter Annans Kinn und testet die Beweglichkeit Ihrer Halswirbel. Dabei murmelt sie vor sich hin.

Nicht blockiert, keine Blockaden, nein.. Die Augen.. Nein, keine Rötung. Die Atmung… etwas beschleunigt, möglicherweise pulsiert.. Moment.. Moment..

Sie legt den Daumen der anderen Hand an Annans Schläfe und schliesst die Augen, während sie weiter murmelt.

Woher kommst du… Magen.. Augen.. Gemüt… Ach sieh mal einer an. Da drückt der Schuh, was?

Nun, der Tee ist nicht so verkehrt…

Sie gluckst vor Vergnügen, springt auf und beginnt, diverse Fläschchen aus den Regalen zu sammeln und in einen Weidenkorb zu legen. Krankheiten stellen Rätsel. Nur wer die richtigen Schlüsse zieht und alle Möglichkeiten in Betracht zieht, kann wirklich heilen und das Geheimnis, das sich dahinter verbirgt, aufdecken.

Ihr seid nicht zufällig auch etwas kälteempfindlich in letzter Zeit, meine Liebe?

Annan Li Yue 05.05.2015, 15:16

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Nun jetzt, da Ihr es erwähnt? Eigentlich ist das Klima hier in Drachenstein ja deutlich wärmer und trockener als in Kitai. Aber es friert mich tatsächlich des öfteren in letzter Zeit.

Und bitte Mab, das Geschenk der Kaisersni....

Huch fast hätte Sie es heraus gelassen

Das Geschenk einer Botschafterin dürft Ihr nicht ablehnen Mab. Falls Ihr Euch aber dafür entschliesst mir einige Blumen in der zukünftigen Botschaft zu pflanzen, werde ich euch mit Tee und Geschichten bewirten.

Annan lächelt sehr herzlich. Dann greift Sie sich kurz an die Stirn, fängt sich aber wieder und überspielt den Schmerz.

Mab da Aba 05.05.2015, 15:40

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Gewiss doch, meine Liebe, das erstaunt mich nicht.

Sie nickt geistesabwesend und kehrt mit dem vollen Korb an den Tisch zurück. Dann packt sie Mörser und Stössel und beginnt, die getrockneten Ingredienzen zu zerkleinern. Als Annan das Geschenk erwähnt, blickt sie kurz auf und bemerkt für einen kurzen Augenblick Annans schmerzverzerrte Mine. Dann mörsert sie weiter.

Habt Dank, Botschafterin. Ich könnt nicht erahnen, welche Freue Ihr mir damit bereitet.

Ich bin sicher, mit diesen Zutaten werdet ihr schon heute Nacht schlafen wie ein kleines Kind nach einem ereignisvollen Tag im bunten Pretannica.

Sie blickt kurz zu Annans Begleiterin, dann lässt sie absichtlich den Stössel fallen, um Annan beim aufheben ins Ohr zu flüstern:

Doch sie werden wieder kommen, Eure Schmerzen, solltet Ihr die Belastungen nicht ablegen, die Euer Gemüt so schwer bekümmern. Dies kann auch die beste Alchemie der Welt nicht verhindern.

Mab nimmt zwei keine Fläschchen aus dem Korb. Eines gefüllt mit grüner, das andere mit roter Flüssigkeit, und tropft jeweils zwei Tropfen in den Mörser. Darauf hin geht sie beschwingt, mehr hüpfend als gehend, in die Dunkelkammer und kommt mit einer kleinen, geschwungenen Glasviole zurück. In deren Innern befindet sich ein kleiner, grauer Stein. Je nach Lichteinfall scheint er golden zu glänzen. Mab öffnet vorsichtig den Verschluss und füllt das Gemisch aus dem Mörser zum Stein in die Viole, ehe sie diese wieder sorgfältig verschliesst. Beim ersten Kontakt aller Zutaten beginnt der Stein gelb zu leuchten, wenn auch nur für einige Sekunden. Zuletzt zupft Mab noch eines der dünnen Lederbänder von der Wand und befestigt das Gefäss daran. Sie lacht, als sie ihr fertiges Werk betrachtet und blickt dann verschmitzt grinsend zu Annan.

Gewiss wird das nicht zu den elganten Schmuckstücken passen, die sonst Euren zierlichen Hals schmücken, werte Annan. Und doch solltet Ihr es über Eurem Herzen tragen.

Annan Li Yue 05.05.2015, 16:05

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Annan ist Schweigend in sich gekehrt. Doch Ihre Gedanken kreisen.

Mein Gemüt ist bekümmert? Ist es das? Seit Sie denken kann lebt Annan in einem goldenen Käfig. War sie jemals einfach nur Kind? War sie jemals einfach nur Mensch? Diese Mab bringt da eine Seite, eine ... Sehnsucht in Annan zum schwingen, derer sich Annan nur zu gut bewusst ist. Doch wie könnte Sie dies jemals ablegen. Sie ist nicht nur ein einfaches Mädchen vom Lande. Sie wurde von Kindesbeinen an darauf konditioniert Ihre Rolle als Botschafterin einzunehmen. Sie kann Kitai entweder zur Ehre des Kaisers vertreten oder grossen Schaden anrichten. Einfach einen Tee mit einer Person trinken die nicht abhängig von Ihr ist, wie z.B. Mab hier? In Ihrem Leben ein grosser Luxus. Annan weis nicht einmal, ob Sie jemals eine Freundin hatte. Alle werfen sich vor Ihr auf die Knie. Diese einfache nette und freundliche Mab hier, ist fasziniert über Blumen mit Ihr zu reden und kennt Sie noch nicht einmal als eine der mächtigsten Personen in Kitai. Annan gefällt sogar Ihre unbekümmerte Tollpatschigkeit. Das ist neu und ehrlich und erfrischend für Annan.

Daher war Annan sofort bereit nach Drachenstein zu reisen. Hier in einem fremden Land hat Sie vielleicht die Chance das Sie nicht an jeder Ecke erkannt und belässtigt wird.

Liebe Mab. Lasst mich bitte Liebe Mab sagen. Ich möchte das Ihr mich niemals mit Botschafterin anredet. Hört Ihr? Auch bitte niemals Excellenz, Hochgnädigste, Huldachtungsvollste und ähnlichen Mist. Ihr glaub ja gar nicht wie ich das hasse. Ja ich sehe das entzetzte Gesicht meiner Leibwächterin Bilu hier neben mir. Aber hier bin ich einfach ich. Ich bin Annan und einfach nur Annan. Ich werde Euren Stein tragen und bitte erlaubt es mir, hin und wieder hier her zu kommen und Euch zu berichten wie es wirkt?

Mab da Aba 05.05.2015, 16:21

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Mab giesst noch etwas Tee nach und summt vergnügt vor sich hin.

Gewiss doch, werte Annan, also werde ich Euch künftig nur noch bei Eurem Vornamen nennen, wenn Ihr dies wünscht. Das ist mir ohnehin lieber. Ich bin nicht sonderlich geübt in formellen Anreden. Das Kaiserkraut erwartet von mir ja auch nicht, dass ich es mit "Eure kaiserliche Exzellenz" anspreche, nicht wahr? Stellt Euch das mal vor... Das würde hier ja Ausmasse annehmen...

Sie kichert und stellt den Korb voller Zutaten zur Seite, ehe sie sich wieder hinsetzt.

Ach, beinahe hätte ich es vergessen. Seht zu, dass Ihr Euren Anhänger nicht öffnet. In seinem Innern wirkt eine mächtige Zutat, die bei zu hoher Dosierung viel Schaden anrichten kann. Ich möchte Euch keinesfalls beunruhigen, doch es ist wichtig, dass ich Euch darüber informiere. Abgesehen davon riecht die Essenz nicht sonderlich gut. So ist es ohnehin besser, sie verschlossen hinter Glas aufzubewahren. Der Duft würde die Männerwelt nicht gerade in Entzücken versetzen, das garantiere ich euch.

Annan Li Yue 05.05.2015, 16:40

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Das gemeinsame Lachen der beiden Damen erfüllt den Raum. Nur der Kaiserlichen Wache ist nicht sonderlich zum lachen. Diese muss an diesem Tag ziemlich lange in der prallen Sonne stehen und wundert sich, wo denn die Botschafterin Kitais nur bleibt. Schliesslich wollte Sie ja nur etwas Medizin kaufen. Später am Tag, als die Sonne schon langsam untergeht, treten Annan und Bilu wieder heraus. Die edle Annan begibt sich würdevoll zu Ihrer Sänfte. Stumm lässt Sie sich zu Ihrer Herrberge tragen. Doch ein sanftes Lächeln umspielt immer noch Ihre Lippen. Dies hat Sie von dieser Begegnung behalten. Annan kann sich nicht erinnern jemals einfach ein so lockeres Gespräch über die absolut unwichtigsten Dinge gehabt zu haben. Einfach nur Spass zu haben. Moment, da fällt Ihr ein, Ihr Kopfweh ist ja verflogen. Daran hat Sie gar nicht mehr gedacht.

Bevor Sie sich zur Ruhe begibt ordnet Sie noch schnell an, das alle Kaiserlichen Pflanzenproben umgehend zu Mab da Aba gebracht werden sollen. Zusammen mit einigen kleinen Köstlichkeiten aus Kitai in einer kleinen Box. Mit den besten Empfehlungen einer dankbaren Freundin.