Daoshi Sanraal (Lehrer), ein Móshùjiā (Zauberer) aus dem fernen Kitai, meister der arkanen Künsten der reinen und weisen Lehre war vor einigen Tagen in Portus Orbis gestrandet. Durch die Verfolgung in seiner Heimat durch denKaiser von Kitai musste er zuflucht im Kaiserreich Drachenstein nehmen.
Sein auf der Flucht zurückgelassenes Vermögen schmerzte Daoshi Sanraal doch sehr. Doch dank Veuxin ent Drakestrin-Rumata, hatte er bald schon einen ersten Grundstock mit dem es sich überleben lies.
Hilfe erfuhr Daoshi Sanraal auch von der örtlich Landbevölkerung. Diese wussten seine Dienste durchaus zu schätzen. Noch hatte er keine Kontakte zu den höhergestellten Herren oder gar dem Adel. Aber, so war er sicher, das würde bald auch kommen.
In Kitai gab es das Wort, das kein Baum sofort Frucht trage, sondern immer der Keim anfange sich in seine Umwelt zu fügen und nach der Sonne zu richten.
Es sprach sich alsbald herum, das Sanraal mit seinen Talismanen und Tinkturen die Feldfrüchte vor Schäden behüten konnte. Er besprühte Früchte mit Zaubermittel und die Schädlinge verliessen die Bäume. Auch baute er kunstfertige Figuren auf Pfählen die Lärm machten sobald der Wind durch die Felder strich und vertrieb die Kreaturen der Himmel vom Felde.
Aber auch niedere Arbeiten bereiteten Ihm keine Mühe. Er behandelte Warzen, verschloss Wunden, Heilte Knochenbrüche oder einen hartnäckigen Schluckauf einer fahrenden Schauspielerin und zog sich damit leider auch den Unbill der örtlichen Quacksalber zu.
Hin und wieder schlichtete er Streit und sogar böse Geister liessen sich erfolgreich vertreiben. Einmal trieb er einen besonders hartnäckigen Ahnengeist, der das Gehöft einer Bauernfamilie plagte aus. Er baute dem Ahnengeist kurzerhand nach alter Kitaischer Sitte ein Geisterhäuschen in dem er fortan leben konnte. Sanraal wusste, das Ahnengeister sich zwar leicht Vertreiben liessen, dann jedoch bald wieder zurück kämen. Fast immer mit einigen undankbaren Geistern mehr im Gepäck. Das es nun in dem Geisterhäuschen spukte war hingegen erträglich. Die Familie war so dankbar das Sanraal nun eine dauerhafte Bleibe auf dem Hof gewährt wurde. Natürlich spekulierte der Bauer auch, nicht sehr uneigennützig darauf, dass Sanraal Ihm zu mehr Reichtum verhülfe in dem sich seine Ernteerträge vervielfachten.
Daoshi Sanraal war ein Mann des Volkes. Es gefiel Ihm genau so. Der Junge des Bauern, ein gewisser Noach stellte sich indes als äusserst Wissbegierig heraus. Sanraal prüfte insgeheim, ob er Ihn evtl. eines nahen Tages als ersten Schüler aufnehmen würde. Doch das wäre noch zu verfrüht. Er beschloss aber Noach einige Zeit zu beobachten und Ihm niedere Zauber zu lehren, die insgesamt niemandem Schaden könnten.
Seine Habe, unter anderem auch sein Vorrat an Kräutern, Tinkturen, Talismanen jeder Art wuchs. Und bald schon lies er sich vom Zimmermann und einigen helfenden Händen ein kleines offenes Holzhäuschen auf dem Gehöft des Bauern errichten. Es glich eigentlich mehr einem überdachten Marktstand mit einem Zaunartigen Eingang und einer kleinen Türe. Noch standen darin nur ein Tisch und einige Regale. Damit Ihm nichts abhanden komme richtete er für einen der Hofhunde namens Brutus ein besonders gemütliches Ecklein in seinem neuen Domo ein. Brutus hatte es warm und weich und wer Immer Sanraals Regale zu plündern trachtete, würde an diesem aufmerksamen Freund des Menschen vorbei müssen. Und mit seinen Tinkturen und Talismanen wusste überdies eh noch niemand etwas anzufangen.
Dies war nun fortan seine Praxis und Wirkstätte. Bescheiden, klein und zugig, aber Daoshi Sanraal war stolz auf das Erreichte. Ja es waren ereignisreiche Tage. Blicken wir aber nach vorne.