Kaiserreich Drachenstein

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Geschichten und Sagen

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Avinash Volmar 28.03.2010, 23:33

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Leider kann ich als Periston kein neues Thema eröffnen.

Ja, außer Du loggst Dich als Periston ein. Ich hab das leider noch nicht hinbekommen. Aber die Themenerstellung steht auf meiner Liste der zu verändernden Seiten. :)

Periston d'Angilo 13.04.2010, 12:23

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Die Legende von der Braut des Sees

Die Legende von der Braut des Sees

Es ist so viele Jahre her als Pisar noch nicht dicht besiedelt war, da wohnte an dem See Platyain ein junges Mädchen, von bezaubernder Gestalt die den Namen Faya trug. Ihre genaue Herkunft hat man längst vergessen, doch ihre Schönheit wird besungen bis zum heutigen Tag. Schön war sie wie der beginnende Morgen in warmen Frühlingstagen, mit einem Lächeln welches die Herzen aller Beschenkten einen Hüpfer des Wohlgefallens bereitet. Haar wie gesponnenes Gold, und ihre jugendliche Haut war makellos wie gefrorenes Wasser. Sie liebte einen Mann von niederen Stand mit dem Namen Taran der sie ausführte und vergötterte vom ganzen Herzen. Ihre Liebe und ihre baldige Heirat waren beschlossene Sache, und alle Bewohner des Landes gratulierte dem gemeinsamen Paar und wünscht ihm alles Glück dieser Welt auf den weiteren Lebensweg, sollte die Hochzeit in einigen Wochen doch ein Fest aller werden zur Vermählung des jungen Paares.

Nun diese zwei Menschen die sich gefunden hatten fuhren öfters mit einem kleinen Ruderboot auf den See Platyain hinaus, der zu jener Zeit noch glasklar wie ein Bergquell war, um dort gemeinsame Stunden zu vollbringen, fern von den neugierigen Blicken ihrer Familien und Freunde. Eines Tages, noch wenige Wochen vor der Hochzeit, trug es sich zu, dass aus unerfindlichen Gründen das Boot kenterte. Das traute Paar wurde in den See geworfen und heftige Wellen umschlugen sie. Faya tauchte schon bald aus den Fluten wieder um und suchte vergeblich ihren Geliebten im Wasser. Sie schwamm umher, ruderte um das Boot und tauchte in die See, doch kein Lebenszeichen von ihm war zu finden. Erst als ihre Arme schwer wurden trat sie mit blutendem Herzen und schmerzenden Gliedern den Rückweg an und erreichte mit letzter Kraft eines der Fischerboote nahe am Ufer welches sie barg. Ihr Liebster jedoch blieb verschwunden und sie weinte bitterliche Tränen um ihren Taran, den ganzen Tag lang und die Nacht. Am Morgen des Folgetages jedoch, ward er gefunden, lag am Strand und rührte sich nicht. Seine Kleidung halb zerrissen als hätte ein wildes Getier ihn angefallen, Kratz- und Schürfwunden bedeckten seinen Leib doch war er am Leben wenn auch nicht bei Sinnen. Sofort wurde er ins nächste Dorf gebracht und behandelt. Faya wachte jeden Tag und jede Nacht an seinem Blick und bettete und hoffte um ihren Geliebten. Die Wunden schlossen sich, verheilten, aber ein schweres Fieber nistete sich im Körper des jungen Taran ein. Er schlief den ganzen Tag und die ganzen Nächte lang, unruhig auf immerfort schweißbedeckten Lacken, aufstöhnend und murmelnd Worte ohne Sinn. Und Faya litt mit ihm jede einzelne Sekunde lang.

Als ein Heilkundiger nach dem anderen aufzugeben bereit war, hörte sie, dass ein blauer Drache sich unlängst im Gebirge nahe am See nieder gelassen hatte, ein Wesen welches Wünsche zu erfüllen bereit sei für die normalen Sterblichen. Faya setzte ihre ganzen Hoffnungen in diesen Drachen und nahm die Reise auf sich um ihn nach vielen Tagen des entbehrungsreichen Marsches hoch im Gebirge auf zu suchen. Sie kniete vor ihm nieder und bettelte um das Leben ihres Liebsten, erzählte mit Tränenden Augen von ihrer Liebe die ewig währen würde, wenn er nur geheilt werden würde. Der Drache hörte ihr geduldig zu und schien sich erweichen zu lassen. Er gab dem Mädchen ein kleines Fläschchen und entließ sie mit den Worten "Dieser Trank wird deinem Taran neues Leben schenken, doch sollte er jemals wieder hinaus fahren auf See, so wird der Tod ihn ereilen und niemand kann ihn mehr retten." Viele Male bedankte sie sich bei dem Drachen und eilig stieg sie vom Gebirge hinunter ins Tal und brachte die Medizin ihrem Geliebten. Und tatsächlich, nach nur wenigen Tagen zog sich das Fieber aus seinem Körper wieder zurück und Taran erwachte aus seinem wochenlangen Schlaf. Aber oh weh, der Schmerz war groß als er die Augen aufschlug und weder Faya noch sich selbst erkannte. Sein ganzes Dasein war vergessen und für ihn waren alle um ihn herum nur Fremde. Anfangs glaubte Faya noch an Nachwirkungen der Krankheit und redete geduldig auf ihn ein, erzählte ihm von ihrer Liebe und seiner Kindheit, zeigte ihm Dinge und Bücher seiner Vergangenheit, alles vergebens. Erst da erkannte Faya die Doppeldeutigkeit der Worte des Drachen. Ein neues Leben war ihm geschenkt worden, das alte Leben jedoch unwiederbringlich verloren. Wieder wanderte sie in die Berge, viele Tage lang um den Drachen erneut auf zu suchen und seine Hilfe zu erbitten, aber sie fand ihn nicht. Verzweifelt machte sie sich auf den Rückweg und verbrachte viele Tage damit um Taran zu werben wie es eigentlich nur Jünglinge um Mädchen tun würden. Zwar war Taran ihr zugeneigt wie ein Mann einer schönen Frau zugeneigt sein kann, doch Liebe empfand er nicht mehr für sie und Faya musste dies einsehen. An dem Tag an dem ihre Hochzeit hätte statt finden sollen zog sie ihr Brautkleid an, legte ihren Schleier über ihr Gesicht und ging in einer monderfüllten Nacht ins Wasser um niemals wieder zu kehren. Ihr Leib wurde niemals gefunden, nur das Wasser trübte sich voll Trauer über das zerbrochene Herz von Faya.

Aber halt verehrte Zuhörer, dies ist nicht das Ende meiner Geschichte. Hört weiter was geschah, viele Jahre später. Taran fand eine neue Liebe die er ehelichte und mit ihr zog er weit ins Land hinein und verdiente sein Geld als Bauer. Er schaffte es einen gestandenen Hof auf zu bauen und erlebte sein persönliches Glück mit vielen Kindern und er vergass die Fremde die sich Faya nannte und er vergass was sie ihm einst erzählte. Er wurde älter und feister und wie das Leben so spielt starben eines Tages seine Eltern und Taran kam um sie zu beerdigen und ihren Nachlass zu regeln. An dem Tag seiner Fahrt nach Hause sah er ein Boot an der Seeküste liegen und einer inneren Eingebung folgend beschloss er mit seiner Frau hinaus zu fahren, denn er hatte die Warnung von Faya vergessen und seine Getraute wusste nichts von Tarans altem Leben. Er ruderte bis zur Mitte des Sees hinaus um dort zu verweilen und, so schworen es die Leute, ohne irgendjemandes zutun kippte das Boot inmitten des stillen Sees mit ihren Passagieren. Böse Ahnungen erfüllten die ansässigen Fischer und sie alle fuhren hinaus zum See und bargen Tarans Weib aus den Fluten. Von Taran selbst jedoch war nichts zu sehen. Er blieb verschwunden, den ganzen Tag und die ganze Nacht über bis zum nächsten Morgen. Da ward er angespült tot an den steinigen Strand des Sees. Die Augen geweidet der Hals zerkratzt, war der Mund zu einem ungewollten Kuss verzogen.

Faya so sagte man sich, habe ihren Liebsten zu sich zurück geholt. Und noch heute, an den Tagen wo Legenden und Sagen meist vergessen zu seinen scheinen, kann man auf Platyain in nebeligen Nächten die Umrisse von Faya sehen wie sie inmitten des Sees in ihrem zerschlissenen Brautkleid steht und an die Küste blickt. Und, so erzählen sich die Leute, jeden Mann in die Tiefe zieht der seine Liebste verschmäht.

Eilonwy 13.04.2010, 21:14

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Hast du dir diese Geschichte selbst ausgedacht? Ich mag sie. :) Wirklich.

Werden mal die Männer bestraft:P ;)

Periston d'Angilo 14.04.2010, 00:23

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Danke.

Ja ich hab sie mir selbst ausgedacht. Es kann sein dass einzelne Stellen bereits in anderen Sagen vor kommen, aber das ist unbeabsichtigt gewesen. Die Idee kam mir nachdem ich mir viele Lieder von Cuirina angehört haben die so herrlich melancholisch singt.

Das mit den Männern kann man so sehen ja, aber auch anders. Taran hat ja eigentlich nichts falsches getan. Er konnte nichts dafür dass sein Gedächtnis ausgelöscht wurde, ironischerweise von genau der Frau die ihn über alles liebte. Und Faya hat auch in ihrem Tode kein Glück gehabt mit ihrem Geliebten, denn wie es heißt geistert sie noch immer herum. Wenn man es genau nimmt haben alle nur verloren.

21.04.2010, 12:19

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Ich hab sie zwar schon in der Drachenhöhle gepostet aber dort geht sie vielleicht unter wenn sie jemand lesen möchte. ... Vielleicht bin ich auch nur eitel.

Ein Fischer aus Sonparas hatte sich in den letzten Jahren schwer verschuldet. Er musste seinen Hausrat verkaufen und sich Geld leihen, denn seine Arbeit brachte ihn nicht mehr über Wasser, welches ihm passenderweise bis zum Hals stand. So, da guter Rat eben teuer ist, machte er sich auf zum Tempel des Auges, den Sitz für die Anhänger des Syrwanos. Er war ein ehrlicher, und Run-gläubiger Mann, den die Not allein so weit getrieben hatte, und deshalb bat er nicht einen Haufen Gold, oder um unermesslichen Reichtum wie andere fantasielose Gestalten, sondern nur darum, dass seine Fischerei, seine Arbeit ihn wohlhabend machen solle. Er bat dies die halbe Nacht hindurch vor dem steinernden Abbild des Drachen, aber nichts regte sich. Enttäuscht suchte er sich ein Lager in einer Ecke und schlief auf den kalten, harten Steinboden ein, denn Geld für eine Unterkunft hatte er nicht. Als er morgens erwachte, da lag zu seinen Füßen ein kleines, mit ebenso vielen Löchern wie geflicktes Netz, abgetragen und unbrauchbar, wie der Mann sich fühlte. Zuerst glaubte der Fischer an beißenden Spott über sein Elend, aber eine Karte lag dem Netz obendrauf, worauf geschrieben stand, er möge dieses Netz nur einmal pro Tag, an der Stunde des Morgens auswerfen, und seine Arbeit würde Früchte tragen. Der Fischer haderte, beschloss aber schließlich es zu versuchen und machte sich auf den Rückweg. Groß war die Schadensfreude der anderen, als der Fischer am ersten Morgen mit dem kleinen Netz, welches nicht mehr als eine Decke zu sein schien hinaus ruderte auf das Meer. Wie befohlen warf er es aus, und holte es kurz vor der Mittagsstund wieder ein. Wie erwartet war sein Fang nicht besonders. Ein einzelner zierlicher Fisch war hängen geblieben und der Fischer entwirrte das tote Tier aus den groben Maschen. Doch seltsam war es, denn der Fisch war steif wie tief gefroren und schwerer als zehn von seiner Sorte. So beäugte der Fischer das Tier genauer und zu seiner Überraschung erkannte er, dass sämtliche Schuppen aus reinen Silber standen. Er ruderte wieder zurück in die Stadt, entschuppte den ganzen Nachmittag mit schweren Werkzeugen den Fisch und verkaufte das Silber. Und so tat er es auch am nächsten Tag, und den übernächsten, und den weiteren Tagen und mit der Zeit wurde der zuvor arme Fischer wohlhabend.

Habe beide gelesen und finde beide sehr schön. Und dass Eilonwy an Taran gefallen findet, ist ja nur logisch. :D

Eilonwy 21.04.2010, 17:03

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Beziehst du dich jetzt auf's Buch?!

Worauf sonst? Gibt's 'n Film dazu?

Eilonwy 21.04.2010, 21:29

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Nich das ich wüsste...Eilonwy ist nur leider keine Elfe. Und Taran ein Hilfsschweinehirt :P ...Da fällt mir ein, ich sollte das Buch nocheinmal lesen...Wenn ich mir ein Sack voll Zeit gekauft habe.

Ja, ich will's auch schon ewig wieder lesen, aber ja...Zeit... ;(

Periston d'Angilo 21.04.2010, 23:17

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. . . *prustet auf einmal los und beruhigt sich gar nicht mehr*

Es hat gedauert bis ich raus gefunden habe wovon ihr sprecht. Der Name Taran ist rein zufällig von mir gewählt worden. Ich habe bewusst gar nicht an Eilonwy und die Buchreihe von der der Name stammt gedacht, sondern ihn aus einer Namensliste in Gutdünken heraus gesucht...

War das Zufall oder ein Freudischer Gedanke?

Sicher sehr tiefgründig freundianisch. ^^

Eilonwy 22.04.2010, 13:27

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Hmpf, ich lass mich immer wieder verleiten hier zu simoffen...armer Avinash.

Ich denke bzw. glaube an Schicksal. Es war demnach Schicksal.

Aaaahh jetzt in die Stadt zum Vorstellungsgespräch, wünscht mir Glück oder Schicksal ;)

Viel Schicksal, ja. ^^ Ach, SimOn, SimOff, ganz egal, Hauptsache sowas wie Leben. ;.;