Kaiserreich Drachenstein

An

Eure kaiserliche Exzellenz,

Veuxin ent Drakestrin-Rumata

Kaiser von Drachenstein

Vor einigen Tagen konnte ich durch den Einsatz einiger auserwählter Soldaten dem Räubertum und dem Morden in Malaz einhalt gebieten. Ich bin glücklich eure kaiserliche Exzellenz mitteilen zu können, dass die Städte und Straßen von Malaz vor den Zugriff der Kriminellen Elemente gesichert wurden. Weiters kann ich eure kaiserliche Exzellenz mitteilen, dass der Handel im Herzogtum weiter floriert und sowohl die Bürger als auch die Händler von den neuen Projekten profitieren. Andere Fauth, Grafen und Herzoge teilen meine Liebe zum sicheren Wachstum ihrer Ländereien. Ich bekam einige interessante Anfragen bezüglich meiner Vorgehensweise und es erfüllt mich voller Stolz, diesen Geist von Gerechtigkeit und Tatendrang auch anderen näher bringen zu dürfen. Leider muss ich anmerken, dass diese Erfolge nicht bei all meinen Nachbarn Anklang findet, so nicht beim Herrn über die Burgschaft Eyeor.

Nach meinem kleinen Bericht über die Fortschritte im Herzogtum, möchte ich eure kaiserliche Exzellenz über eine Angelegenheit eigener Sache zu Rate fragen. In wenigen Tagen werden sechs Kriegsschiffe in den Werften von Korayn fertig gestellt werden. Sie sollten erstens im Falle eines Krieges das Herzogtum Malaz in der kaiserlichen Marine vertreten und zweitens schwere Handelskonvois vor dem Zugriff von Piraten schützen. Da beide Aufgaben im Moment nicht vorliegen; erstere da Drachenstein sich mit allen Völkern im Frieden befindet, zweitere da der vereinbarte Handelskonvoi mit Many Taklon, König von Pisar noch ausbleibt; will ich diese Schiffe in Dienste der Zerschlagung des Piratentums geben und sie zu einer Jagdflotte auf die Seeräuber formieren lassen für 200 Tage oder bis sie dringend für einen anderen Einsatz benötigt werden.

Mein Plan schlägt vor, dass sie in allen Gewässern von Drachenstein, unabhängig von der Einflusszone des Herzogtums, auf Jagd nach Seeräubern gehen und diese stellen, ausräuchern bzw. in Haft nehmen. Die Gefangenen werden dem nächstgelegenen Gericht übergeben, wo ihre Fälle nach den dort geltenden Gesetzen behandelt werden.

Ich bin bereit sämtliche Kosten dieser Jagdflotte zu tragen und Verzichte ebenso auf jegliche Belohnung irgendeiner Art.

Da durch Projekt die Schiffe von Malaz sich in die Gewässer anderer Fauths bewegen und ebenso dort Kämpfe und Verhaftungen durchführen werden, bitte ich vor der Ausführung des solchen um das Einverständnis und den Segen ihrer kaiserlichen Exzellenz.

Zum Abschluss möchte ich eure kaiserliche Exzellenz dazu gratulieren, den niederträchtigen Drachen der weithin als "Syrwanos" bekannt ist, des Landes verwiesen zu haben. Schon seit Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden war er ein Dorn im Fleisch des Landes. Ich hoffe nur, dass dieses Abscheuliche Wesen keine Anstalten macht sich gegen euren Schiedsspruch offen auf zu legen oder gar dunkle Mächte gegen eure kaiserliche Exzellenz oder das Volk von Drachenstein beschwört.

Ich danke schon jetzt für eure Zeilen, die ihr an mich richten werdet und verbleibe als

euer ergebener Diener,

Avinash Volmar

Herzog von Malaz

An

Avinash Volmar,

Herzog von Malaz.

Ich hörte von Eurem zugegeben glücklichen Fang, muss jedoch den Ausgang des Ganzen bedauern und rügen. Die gefangenen Räuber, obgleich offensichtlich Verbrecher, wurden keinem Gerichtsprozess zugeführt, sondern schiedsgerichtet. Hiermit habt Ihr gegen Artikel 43 der drakischen Verfassung verstoßen. Da dieser Artikel ein Grundrecht darstellt, ist dies leider ein schwerwiegender Fall, der vor Gericht aufgerollt werden muss. Euch stehen nun zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Entweder legt Ihr Euer Herzogamt nieder, ein Schritt, der einem Eingestehen eigenen inkompetenten Verhaltens gleichkommen und somit nach verbreitetem Usus als stark mildernder Umstand vor Gericht gelten würde, oder ihr steht im Ganzen zu Eurer Tat, erläutert Euer Handeln dem Gericht und hofft darauf, dass Ihr das Gericht von der eigentlichen Rechtmäßigkeit oder dem rechtmäßigen Willen dahinter überzeugen könnt - dies würde sich ebenfalls strafmildernd auswirken. Im Falle einer Amtsniederlegung ließe sich nach Beendigung der Gerichtsverhandlungen über ein Wiedereinsetzen in ein weniger bedeutendes Amt nachdenken.

Die Pflicht, Euch hiervon in Kenntnis setzen zu müssen, erfüllt mich mit Schwermut, insbesondere, da Ihr in den anderen Bereichen der Euch zugetragenen Kompetenzen so hervorragend brilliert.

Mögen die Götter Euch gnädig sein,

Veuxin II.

Kaetyr ent Drakestrin.

An

Eure kaiserliche Exzellenz,

Veuxin II.

Kaetyr ent Drakestrin

Ich habe das Antwortschreiben eurer kaiserliche Exzellenz erhalten und danke für eure schnelle Antwort. Jedoch muss ich eure kaiserliche Exzellenz auf ein Missverständnis hinweisen, welches wohl durch irrtümlich weitergeleitete Informationen herrührt.

Die gefangenen Räuber und Meuchler wurden vor einem Gericht in Korayn gestellt und dementsprechend verurteilt. Andere wurden an jene Gerichte übergeben, die für sie zuständig sind. Es stimmt, dass der Hauptteil der Banditen getötet wurden, doch geschah dies bei der Ergreifung der Bande und nicht danach. Tarag und seine Bande von Mördern und Halsabschneidern waren dafür bekannt auch gut bewachte Wagenzüge zu überfallen oder gesicherte Posten. Dementsprechend haben sie sich der Verhaftung wiedersetzt und kämpften. Targa allein, so wurde mir berichtet, soll erst nach 7 Schwertstichen und zwei Pfeilwunden aufgehört haben zu kämpfen und seinen Wunden erlegen sein. Erst dann hat der Rest seiner Bande die Sinnlosigkeit ihres Kampfes eingesehen und die Waffen gestreckt. Wie bereits erwähnt wurden diese dann von Gerichten verurteilt. Die Toten wurden nach Korayn gebracht.

Tarags Leichnam selbst wurde den Bürgern während der Fahrt zum Herzogsschloss präsentiert. Obwohl es kein Befehl von mir war, sondern der Entschluss einer meiner Soldaten, begrüße ich diesen offenen Beweises des Erfolgs meiner Soldaten. Dadurch wissen die Bürger von Malaz mit Gewissheit, dass Tarag der Riese tot ist und sie nichts mehr zu befürchten haben. Die Alternative wäre eine öffentliche zur Schaustellung gewesen, welche sowohl ich als auch eure kaiserliche Exzellenz sicherlich abgelehnt hättet. Die Soldaten die dien Einsatz in den Wäldern von Malaz vollbracht haben, wurden für ihren mutigen, ja gar todesmutigen Einsatz geehrt. Sie haben soviel Gewalt angewendet wie nötig war um ihren eigenen Tod zu verhindern und die Banditen gefangen zu nehmen. Als ihr Befehlshaber im Herzogtum stehe ich zu ihren Taten und bürge für sie und ihre Tapferkeit.

Dies sind die Tatsachen der Ereignisse die ich euch gerne hiermit präsentiert habe. Doch wenn eure kaiserliche Exzellenz meinen Worten nicht Glauben schenken will, so mag eure kaiserliche Exzellenz mir jedes Gericht nennen, welches Ihr für nötig erachtet. Ich werde vor diesem Gericht erscheinen und Rede und Antwort stehen zu all meinen Befehlen die ich gegeben und zu all meinen Taten die ich in der Zeit meines Amtes begangen habe.

Auch wenn ich nicht an die Existenz der Götter glaube beziehungsweise ihre Güte und Weisheit in Frage stelle, hoffe ich, dass sie euch beschützen mögen und verbleibe als

euer ergebener Diener,

Avinash Volmar

Herzog von Malaz

An

Avinash Volmar,

Herzog von Malaz.

Sofern alle Toten nur im Zuge der Selbstverteidigung zu beklagen sind und angemessen bestattet werden sowie ihre eventuellen Angehörigen für den Verlust finanziell entschuldigt werden, gebe ich Euch Recht. Wie hat der Gerichtshof geurteilt? Ein Strafedikt ist nämlich momentan in Drachenstein noch nicht vorhanden, weswegen prinzipiell alle Urteile, die nicht im Namen des Kaisers vollstreckt werden, ungültig sind.

Mögen die Götter Euch gnädig sein,

Veuxin II.

Kaetyr ent Drakestrin.

An

Eure kaiserliche Exzellenz,

Veuxin II.

Kaetyr ent Drakestrin

Ich kann euch versichern, dass die Soldaten durch Notwendigkeit und nicht durch Willkür gehandelt haben. Ich bürge mich für die Soldaten die in meinem Dienst stehen. Weiters versichere ich euch, dass die Toten angemessen bestattet wurden.

Angehörige wurden nicht finanziell entschädigt. Erstens, da in den meisten Fällen keine Angehörigen vorhanden oder auffindbar wahren und zweitens, da den wenige Angehörigen keinerlei finanzielle Einbußen durch ehrliche Arbeit widerfahren wurde. Diesbezüglich werden momentan Ermittlungen durchgeführt, um jene zu finden die sich außerhalb von Tarags Bande an deren Beute bereichert haben. Es wird ermittelt wegen Besitz von Diebesgut, Hehlerei und Komplizenschaft.

Bei diesem Schreiben liegen Kopien der Urteile und die Begründung der Gerichtshöfe bei. Sie alle urteilten im Namen des Kaisers, mit dem Recht, welches ihnen verliehen wurde. Ich persönlich habe keinen der Prozesse als Richter, Kläger oder sonstwie beigewohnt, falls dies eure nächste Frage sein sollte.

Weiters steht noch die Antwort auf mein Anliegen aus, auf welches ich euch gerne hinweisen würde.

Ich verbleibe als

euer ergebener Diener,

Avinash Volmar

Herzog von Malaz

An

Avinash Volmar,

Herzog von Malaz.

Ihr braucht Euch nicht zu entschuldigen, ich bin immer begierig, über neue Fortschritte in Malaz zu erfahren. Zur Hilfe in der Verbrechensbekämpfung dürft Ihr natürlich beitragen, da Euch als Herzog Heerverwaltungsrechte zukommen, allerdings müssten Eure Schiffe dann rein nominell - trotzdem sie weiterhin Euer Eigentum beziehungsweise das Eigentum von Malaz verbleiben - als Teil der Königlich Malazischen Miliz eingetragen werden. Weiterhin dürft Ihr nur Hand an solche legen, die explizit von der Miliz gesucht werden oder an solche, die Ihr bei Ausübung ihrer Tat erwischt. Erbeutete Schiffe und Waren sind ebenfalls an die Miliz überzustellen, welche diese als Beweismittel bis zum Verfahrensabschluss zu verwahren hat, anschließend werden sie zu Gunsten des Reiches verkauft, wobei Ihr zum Dank für Eure Mithilfe ein Drittel des Gewinnes erhaltet. Seht dieses Schreiben als Kaperbrief unter genannten Bedingungen.

Mögen die Götter Euch gnädig sein,

Veuxin II.

Kaetyr ent Drakestrin.

An

Eure kaiserliche Exzellenz,

Veuxin II.

Kaetyr ent Drakestrin

Mit Freuden werde ich an dieser Konferenz teilnehmen und das Kaiserreich gebührend und in Eurem Sinne vertreten. Meine Abreise ist schon geplant und wird in Kürze statt finden, weshalb ich eure kaiserliche Exzellenz noch darum bitten dürfte, mir einige Informationen zu kommen zu lassen, welche genauen Vorstellungen eure kaiserliche Exzellent bei dieser Zusammenarbeit haben. Unter anderem müsste ich wissen bis zu welchem Grad unsere Hilfe gewährleistet sein soll, ob das Wissen der Magie ebenfalls mit den anderen Parteien geteilt wird und in wie weit wir ausländische Hilfskräfte in unserem Land dulden.

Eine Ausweitung der Tätigkeiten der Eirae Rotverniasis durch ein staatliches Edikt liegt mir ebenfalls sehr im Herzen und ich würde mich freuen mit Eurer kaiserlichen Exzellenz darüber zu sprechen. Allein im Moment wäre es ein rein mengenmäßiges Problem. In Malaz befinden sich zur Zeit zweiundvierzig Mitglieder dieser Gemeinschaft. Würden wir alle Eirae Rotverniasis im Kaiserreich zusammen nehmen, kämen wir auf keine dreistellige Summe von jenen, die das spezifische Heilerhandwerk der Eirae Rotverniasis beherrschen. Dies sind zu wenige um im ganzen Kaiserreich erfolgreich arbeiten zu können. Entsprechende Maßnahmen habe ich persönlich eingeleitet.

Bereits jetzt wird, um diese Lehre weiter zu verbreiten und neue qualifizierte Heiler aus zu bilden, an der neuen Akademie des Medikanium gebaut, wo die Eirae Rotverniasis ihre Schüler in ihre Kunst einweihen werden.

Ich verbleibe als

euer ergebener Diener,

Avinash Volmar

Herzog von Malaz

An Avinash Volmar,

Herzog von Malaz.

Natürlich sei Euch diese Vollmacht für eben jenen Vertrag erteilt - ich habe Vertrauen in Euch, dass nichts in diesem Vertrag steht, das gegen den Willen des Kaiserreiches gehen würde.

Mögen die Götter Euch gnädig sein,

Veuxin II.

Kaetyr ent Drakestrin.