Kaiserreich Drachenstein

Zur Navigation

Vorbereitung auf den Krieg

2.167 Aufrufe, 4 Beiträge.

Rhogan 07.11.2008, 23:32

1 zitieren melden

Rhogan hatte nach seiner Ankunft eine Versammlung einberufen der wichtigsten Orks seines Stammes. Da war erstmal Brahak, der beste und kräftigste Krieger im stamm, der aber auch ein gutes Herz hatte für seine Artgenossen. Wie immer hatte er quer über seinen muskelbepackten Oberkörper nur einen breiten ledernen Gurt geschnallt die rücklings eine Schlaufe erhielt für seine schwere Doppelaxt. Er vermiet eine größere Rüstung zu tragen sondern zeigte seine Muskeln und stellte sie offen zur Schau. Nur sein langes schwarzes Haar bedeckte die Schultern und Teile seines Rückens noch.

Dann war da noch Thorak, sein Schamanenschüler. Obwohl Rhogan ihn schon seit über 30 Jahren unterrichtet, sah er den Ork in dem Wolfsfell immer noch als jungen Schüler an. Er ist der talentierteste von allen und konnte mit der Macht und der Verantwortung auch umgehen.

Grimlakh war der beste Jäger und Fährtenleser des Stammes. Auch hatte er seinen Mut und Schläue in so mancher Jagd schon unter Beweis gestellt. Er hatte einen besonders kunstvoll gearbeiteten Speer aus schwarzem Obsidian der weiße Stellen wie Perlmutt aufwies die ihn rings herum verzierten.

Zu guter letzt war da noch Karra. Jene junge Orkin die die Shandrazhar leitet, die Töchter Shandras. Jene Orkinen die ihr Leben dem Kampf gewidmet haben und ihren Körper für diesen Kampf gestählt hatten, mit ihrem schwarz gefärbten Brustpanzer und den dazugehörigen Armschienen. Eine Meisterin im Kampf mit zwei Schwertern oder Dolchen, so wie die Göttin selbst. Wäre Rhogan einige Jahre jünger gewesen, auch er hätte um diese prächtige Kriegerin geworben, wie so viele junge Männer seines Stammes. Doch heute war sie so gut wie Brahak versprochen.

Nachdem Rhogan vor seinen wichtigsten Kriegern und Jägern seine Erzählung über seine Reise geendet hatte herrscht ein langes Schweigen. Er hat ihnen alles erzählt, von dem Stadtmenschen, die Reise, die Hauptstadt und von Kaiser. Auch von seinen Forderungen den Orks gegenüber und welche der Häuptling zusagen konnte und welche nicht. Brahak war der erste der das Wort ergriff und den Häuptling fragte, wie es weiter gehen solle. Rhogan beobachtete die Blicke genau die ihm trafen und gab dann seine Antwort.

Wir haben jenes Land besetzt welches wild ist. Wir haben jenes genommen, welches unbenutzt da lag, bereit es zu formen. Sie beanspruchen es für sich, doch mit welchem Recht? Ob sie dieses Land haben oder nicht, macht für sie keinen Unterschied, es giert sie nur danach es zu besitzen. Für uns ist es wichtiges Land, gutes Land. Wir brauchen es um unsere Frauen und Kinder zu ernähren und unsere Jungen zu Kriegern zu machen.

Nein! wir werden nicht von hier fort gehen. Vorher soll das Land mit unserem Blut getränkt werden, als wir hergeben was uns gehört.

Die anderen Orks sahen ihn ruhig an und Rhogan konnte von ihren Gesichtern ablesen, dass sie zufrieden, ja erleichtert waren. Alle stimmten schlussendlich ihrem Häuptling zu. Nun wo die Position der Katgorrad fest stand, mussten viele Dinge geklärt werden und der Stammes-Häupting verteilte die Nachfolge und die Aufgaben.

Brahak, falls ich fallen sollte, sollst du der neue Häuptling des Stammes werden bis der Krieg zu Ende geht, oder ein würdiger Herausforderer an dich herantritt. Im Krieg ist es wichtig, einen Anführer zu haben auf den ihr zählen könnt, und Brahak hat den Mut und den Kampfeswillen für diese Aufgabe.

Thorak, falls ich fallen sollte, sollst du der neue Schamane des Stammes werden. Du bist intelligent und verfügst über genügend Ehrfurcht vor den Göttern. Berate Brahak gut, in Zeiten der Not.

Nun aber zu dem eigentlichen Thema, denn noch bin ich nicht tot.

Da wir nicht gehen, kann es leicht sein, dass wir Besuch von Soldaten des Kaisers bekommen. Wir müssen darauf vorbereitet sein.

Karra. Du hast Kriegerinnen, die auf einen ast treten können, ohne dass er zerbricht. Sende die besten die du hast an die Grenzen unserer Gebiete. Auch an den Anfängen der Straßen die unser Gebiet streifen. Wir müssen immer wissen, wer in die Nähe kommt. Sie müssen uns sofort bescheid sagen, falls Soldaten sich nähern oder eine günstige Gelegenheit auftaucht. Wir brauchen noch Eisen, und ich glaube, wir bekommen es nur, wenn wir es uns irgendwo her nehmen. Außerdem schicke einige Späherinnen zu den Burgen und Städten in der Nähe. Doch nur nachts, wenn die Augen der Menschen getrübt sind.

Brahak, du musst das Training der Krieger und ganz besonders der jungen Krieger übernehmen und voran treiben. Jeder Ork zählt in einer kommenden Schlacht. Außerdem musst du dafür sorgen, dass Waffen geschmiedet werden. Wir brauchen vor allem Speere. Dann noch einige mit Eisen verstärkte Schilder. Ein wenig Eisen habe ich mitgebracht, das andere müssen wir uns besorgen.

Grimlakh, du bist unser bester Jäger. Wir brauchen Vorräte. Schnapp dir jene, die deiner Meinung nach die besten Jäger sind und geh auf die Jagd mit ihnen. Was wir nicht brauchen, werden wir lufttrockenen. Wir brauchen außerdem viele Wasserschläuche, also werft bloß nicht die Därme weg. Außerdem musst du nach einen geeigneten Ort für ein neues Hauptlager suchen. Dieses hier ist gut, doch eines, welches wir etwas leichter verteidigen können wäre besser. Vielleicht was in der Nähe der Berge.

Thorak... Vielleicht brauchen wir Hilfe. Vor vielen Monden haben wir Kontakt aufgenommen mit unseren Brüdern von Gorbag. Ich muss wissen, wie es dort steht. Vielleicht würden einige gerne mit uns in den Kampf ziehen und mit uns eine Horde ausrufen. Da du schon einmal dort warst, sollst du wieder gehen. Erzähle mir dann, wie es war.

Es wurde noch einige Dinge besprochen, doch dann verabschiedete man sich. Rhogan dachte noch etwas nach bevor er einschlief. Morgen wird er die anderen Orks informieren. Sie waren gute Kinder. Sie werden es verstehen.

11.11.2008, 19:57

2 zitieren melden

Die Arbeiten gingen voran. Waffen wurden aufpoliert, Vorräte angelegt und Speerspitzen werden gegossen. Selbst die Kleinsten helfen mit wo sie können. Der Schamane Thorak ist noch nicht zurück gekehrt von seinem Besuch bei den Orks von Gorbag. Aber das ist nicht verwunderlich, hat er schließlich einen Weg vor sich. Die Späherinnen arbeiten vorzüglich, stellt Rhogan fest. Immer wieder kann ihn mehr berichtet werden über die Menschen und anderen Völker die hier leben, und vor allem die Verteidigungsanlagen der Städte und Festungen. Der alte Schamane weiß natürlich, dass er in keinen offenen Krieg treten kann. Würde er gegen Pisar in den Krieg ziehen, würden sie sicherlich irgendwann geschlagen. Nein, sein Plan war anders.

Sein Stamm ist ein Stamm der Jäger. Und da liegt ihr Vorteil. In der Jagd.

Im Einzelkampf ist ein Ork einem Menschen überlegen. Diesen Vorteil kann er ausnutzen, wenn die großen Kämpfe in den Wäldern stattfinden. Ein sinnloses Anrennen gegen eine Formation gut ausgebildeter Soldaten mit schweren Schilden wäre, jedenfalls für die Krieger seines Stammes, ein sinnloses Gemetzel. Nein, sie werden kämpfen wo er es für richtig hält.

Wenn erstmal ein bestimmtes Gebiet nicht mehr unter der Kontrolle der einstigen Einwohner steht, und sie weiterhin ihnen die Möglichkeit nehmen, größere Aufmärsche zu leisten, haben sie gewonnen.

Rhogan sah dem Schmied zu wie er einige Speere gerade zurecht macht. Dann geht er in sein Zelt und studiert noch einmal die Karte. Im Süden liegt die Stadt Leva. Durch sie geht die wichtigste Verbindung vom Osten zum Westen Pisars südlich der Kileanischen Hochberge. Würde diese Verbindung... ausfallen, wäre dies ein schwerer Schlag für die dortigen Völker. Allein die Händler und Versorgungswagen müssten hunderte "Kilometer" Umweg machen. Und der Ausfall eines Sammellagers für Truppen und Versorgung derer wäre auch zerschlagen. Ein lohnendes Ziel. Doch leider wäre er und sein Stamm noch lange nicht bereit. Er will lieber nichts riskieren, derweil sie noch nicht bereit sind. Für solch ein Unternehmen bräuchte man gut gerüstete Krieger, doch schon jetzt gab es nicht genügend Eisen und Rüstungen.

Noch eine Stunde brühtet er über verschiedene Karten, als Karra eintritt. Eine Kutsche bewacht von Reitern wäre gesichtet worden. Es müsse sich um etwas wertvolles handeln, sage die kommende Späherin, da sie schwer bewacht sei. Wenn man sofort aufbrach würde man sie in zwei bis drei Stunden an einer anderen Stelle abfangen können.

Rhogan dachte nur kurz nach. Es versprach ein guter Kampf zu werden. Die Krieger, die sich bereit erklärten, könnten Ruhm und Ehre erlangen, und man könnte vielleicht eine Kostbarkeit erlangen.

Nur Augenblicke später wurde ein Trupp aus Kriegern und Kriegerinnen zusammengestellt unter dem Kommando von Karra, um diesen Wagen ausfindig zu machen und die erste schlacht zu schlagen.

20.11.2008, 13:15

3 zitieren melden

Betrübt blickte Rhogan über Karras Körper. Die Wunden würden heilen. Doch als er die Splitter und Geschosse aus ihrem Körper entfernte, musste er feststellen, dass einer der Bolzen vergiftet war. Nun lag sie vor ihm, in fiebrigen Wahn und kämpfte mit Shurak, dem Todesboten, aber auch den Herrn der Krankheiten und der Seuchen, um ihr Leben. Er hatte sie mit allen Kräutern versorgt die er aufbringen konnte. Nun würde einzig ihre Stärke über Leben oder Tod entscheiden.

Draußen hörte er Brahak brüllen und toben. Er hatte gehört was geschehen war und ließ Flüche und Verwünschungen auf den Krieger herabregnen der ihr das angetan hat. Keiner wagte es, ihn zu beruhigen, denn in seiner Raserei könne er vielleicht nicht Freund von Feind unterscheiden. Der Bericht vom Vorfall ließ Rhogan sehr nachdenklich werden. Wer auch immer dieser Krieger war, er müsse sehr stark gewesen sein und bediente sich der Magie. Seien erste Anweisung war deshalb, dass jeder Trupp ab nun einen Schamanen mitnehmen müsse, um Beistand zu haben gegen magische Attacken. Er fluchte. Das alles ging anders wie geplant. Er ging aus dem Zelt und sofort hörten die Schimpftiraden von Brahak auf, der ihn gespannt musterte, genau so, wie viele andere Stammesangehörige.

"Sie ringt mit Shurak um ihr Leben. Bisher zeigt sie keine Besserung und ich weiß nicht ob sie den Kampf gewinnen wird."

"Ich bringe ihn um! Nein! Ich bringe ihn nicht einfach um, ich steche ihm ein Auge aus, damit er noch sehen kann was mit ihm geschieht! Ich reiße seine Gedärme raus und hänge ihn damit auf! Ich schneide ihm die Beine ab und verfütterte sie an die Schweine! Ich knacke seinen Schädel wie eine Nuss!"

Während Brahak seine Androhungen von Folter noch weiter ausführte ging ein Raunen durch die Menge. Der Grund war das kommen eines Orks im Wolfsfell. Thorak war zurück. Mit einem ledernen Rucksack welchen er sich über die Schulter geworfen hatte begrüßte er alle anwesenden erfreut. Er schwang seinen Rucksack zu einem der Zelte und blickte zurück zu seinem Begleiter. Dieser war vor allem der Grund, warum alle still waren. Mit Thorak kam ein sehr breit und kräftig gebauter, dafür etwas untersetzter Ork. Er hatte eine geschwärzte Rüstung an, mit roten Linien aus Stoff die an den Verbindungen der einzelnen Rüstungsteilen den Übergang sichtbar machen. Anders als die meisten Orks wurde diese Rüstung die fast seinen gesamten Körper bedeckt wohl extra für einen Ork geschmiedet. Auf seinem Rücken sah man zwei große Einhand-Äxte die bis auf die Klinge ebenfalls geschwärzt wurde. Der Fremde stellte sich vor Rhogan hin und schlug mit der rechten Faust auf seine Brust wo das Herz lag.

Blut für Khar!

Ich bin Gobork vom Stamm der Baraak aus Gorbag.

Ich bin gekommen um euch im Kampf bei zu stehen.

20.11.2008, 19:17

4 zitieren melden

Rhogan zeigt Gobork das Lager und klärt ihn über ihre Lage auf. Der nicht sehr redselige Krieger stellte nur ab und zu eine Frage um genauere Informationen zu erfahren. Rhogan zeigte ihm die Speere die sie bereits gefertigt hatten. Gobork musste gestehen, dass er solche noch nicht verwendet habe. Die Speere waren lang, und leicht. Ihre Spitze war aus gehärtetem Eisen während der Eisenschaft weich gelassen wurde. Nach dem Aufprall verzog sich so der Eisenschaft, währen die Eisenspitze eindrang. Ein solcher Speer war total verbogen und konnte nicht mehr vom Gegner zurückgeworfen werden. Außerdem verkeilten sie sich im getroffenen. Ein Schild in dem solch ein Speer steckte wäre dadurch zusätzlich beschwert und würde es dem Träger nach unten ziehen und dazu seine Beweglichkeit einschränken. Selbst wenn man den Feind nicht empfindlich traf schadeten sie so. Gobork war wirklich beeindruckt und Rhogan versprach bei seiner Heimreise eine Anleitung für diese Kriegsspeere mit zu geben. Natürlich hatten sie auch größere, wuchtigere falls der Feind mit schwer gepanzerten Soldaten kommen würde.

Dieses Bündnis mit dem Stamm der Schwarzen Axt, wie sie übersetzt hieß, gefiel ihm nicht ganz. Dieser Stamm hatte sich ganz Khar verschrieben und damit dem Krieg. Sie waren sicherlich einige der besten Krieger der ganzen Orkwelt und das sollte ja was heißen. Was ihm nicht gefiel war ihre berüchtigte Brutalität und ihr Wille den Krieg ewig zu führen. Auch gab es Gerüchte, sie würden jeden Neugeborenen auf Markel untersuchen und wenn diese nicht stark genug waren, würden sie sie töten. Auch andere Gerüchte kursierten... dass sie nicht nur den Kriegsgott anbeteten noch stärker zu werden...

Davon wollte er jetzt aber nichts wissen. Es war der einzige Stamm der wirklich Hilfe schickte. Eine Ork-Meute war unterwegs und würde durch die geheime Bucht wo auch Thorak aufgebrochen war über kleine Boote her kommen. Fünfzig Krieger der Schwarzen Axt. Mehr konnte ihr Häuptling nicht entbehren, denn sie hatten zur Zeit eine Fehde mit den Schädelknacker Stamm. Einem uralten, barbarischen Stamm der ebenfalls auf Walz nun beheimatet war.

Gobork zeigte auf einige Figuren von Tieren die aus nicht einmal kniehohen Holzstämmen geschnitzt worden waren und mit reichlich Federn geschmückt wurden.

"Was ist das da?"

Ein wenig verwundert, aber nicht gewillt dies vor Respekt zu zeigen, erklärte Rhogan.

"Dies sind Totems. Für die Geister des Waldes sind sie Sammelpunkte und Heime. Sie wurden rund um das Lager im Abstand von zwei Stunden Marsch aufgestellt. Falls jemand durch unsere Reihen der Späherinnen kommen sollte, wird er die Geister aufscheuchen und ich und die Schamanen erfahren davon.

Später werden wir sie noch anderswo aufstellen. Schließlich werden wir dieses Lager bald räumen und uns weiter nach Norden zurückziehen."