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Ihr werdet geladene Gäste seiner Majestät sein. Ehrengästen ist es natürlich gestattet ihre Waffen bei sich zu führen.
Ich persönlich erhoffe, dass Gäste aus Kitai für etwaige Attentäter eine unbekannte Komponente darstellen. Und andererseits wäret ihr so auffällig, dass wohl kaum jemand glauben würde, dass ihr Beschützer seid.
Ihr sollt einzig ein Auge auf die Veranstaltung haben und wenn nötig, einschreiten. Ich vertraue in eure Fähigkeiten.
Was Ondrej nicht bemerkt ist, dass er auch in ihre gute Absichten vertraut. Zwar muss er noch nähere Erkundigungen einziehen, doch sind die Wege und Mittel dieser kleinen Familie begrenzt und sie können es nicht riskieren das Kaiserreich gegen sich auf zu bringen.
Selbstverständlich sollte euch der Schutz aller anwesenden Personen am Herzen liegen, besonders aber seine Majestät Avinash Volmar, seine Gattin und Herzogin von Malaz Celina Volmar sowie die Nichts seiner Majestät die erst kürzlich anwesende Gwen Volmar.
Long gefällt nicht wirklich, was er da hört. Aber Chen Lu und er haben sich für den Dienst bei König Avinash entschieden und haben sich nun auch zu fügen. Ob er nun will oder nicht.
Er verschränkt die Hände hinter dem Rücken und sieht zum Fenster hinaus, um kurz nachzudenken. Dann wendet er sich wieder Platow zu.
Habt Ihr.. und Seine Exzellenz König Volmar vor, uns zu diesem Anlass neue Identitäten zu geben oder besteht Ihr darauf, dass wir als diejenigen auftreten, die wir in Wahrheit sind?
Zu unserer eigenen Sicherheit wäre es sicher besser, nicht als wir selbst aufzutreten. Aber das unterliegt selbstverständlich Eurer Entscheidung.
setzt Chen Lu mit gesenktem Blick und hoffentlich korrekter Aussprache nach.
Die Wahrheit ist die Beste Tarnung. Auch wenn ich nicht vermuten kann, dass jemand bei einem falschen Titel oder falschen Namen eurerseits das Gegenteil beweisen kann, könnte es die Dinge erleichtern. Ich würde es bei einer einfachen Vorstellung als Shogun Omura nebst Gemahlin belassen. Eure Herkunft, Chen Lu, muss zu Eurer eigenen Sicherheit ja nicht erwähnt werden, oder gibt es ein Problem damit?
Chen Lu kneift die Lippen kurz zusammen, denn es passt ihr eigentlich überhaupt nicht, ohne Namen und lediglich als Gemahlin ihres Liebsten vorgestellt zu werden, doch in diesem Fall ist es wohl besser so. Also schüttelt sie knapp den Kopf.
Gewiss nicht.
Bestens.
Ondrej schlägt die Haken zusammen und verneigt sich leicht.
Wenn keine weiteren Fragen auftauchen sollten, empfehle ich mich.
Chen Lu deutet schnell ebenfalls eine Verneigung an, während sie knapp bestätigt, dass sie derzeit keine weiteren Fragen haben.
Danke, Kommandant, für Eure Hilfe.
Long sieht nicht unbedingt glücklich aus, hat aber sein übliches, respektvolles Lächeln auf den Lippen und verneigt sich vor Platow.
Da kann ich mich nur anschliessen. Vielen Dank, Kommandant.
Ondrej neigt noch einmal den Kopf in Richtung des Paares und verabschiedet sich.
Was hälst du von ihm?
fragt Chen Lu auf Kitaiisch, als Platow weg ist. Dabei guckt sie sich interessiert im Gang um.
Von ihm? Viel. Von seiner Idee nicht ganz so viel.
antwortet Long und setzt sich aufs Bett.
Aber wir haben wohl keine andere Wahl, also lass uns Qiu und Tao holen.
Er lächelt, steht wieder auf, nimmt Chen Lus Hand und führt sie aus dem Zimmer, um zur Herberge zurück zu kehren.
Wenn sie einen Angriff befürchten, dann wäre es mir lieber, wir könnten Tao und Qiu außer Reichweite bringen, doch er hat schon recht. Wir beide müssen in ihr bleiben. Und ich werde mich nicht von ihnen beiden trennen.
gesteht Chen Lu und nimmt kurz Longs Hand, um sie zu drücken, bevor sie sie wieder freigibt und ihren Weg festen Schrittes fortsetzt.
Ich will Tao bei mir haben, genau wie du. Ich mag Qiu. Und ich traue ihr. Aber sie könnte ihn nicht beschützen, würde es hart auf hart kommen.
antwortet Long während sie in die Gasse zum kleinen Park und damit auch zur Herberge einbiegen. Im Zimmer erwartet sie bereits eine strahlende Qiu, die mit dem kleinen Tao auf dem Boden sitzt.
Chen Lus Augen erstrahlen sogleich, als sie Tao und Qiu erblickt. Dann geht sie zu ihnen hinüber und hebt ihr Baby in ihre Arme.
Na, mein Kleiner, Lust auf ein Abenteuer?
Tao quiekt erfreut und während Chen Lu sich um ihn kümmert, erklärt Long Qiu kurz die Situation. Sie nickt und versteht schnell, hilft Chen Lu und Long alles zusammen zu packen und ist kurze Zeit später mit ihnen wieder auf dem Weg zum Hof.
Tao noch immer im Arm betrachtet Chen Lu das Schloss nun zum ersten Mal mit den Augen eines Kindes. Es ist gewaltig. Erschreckend. Und abenteuerlich. Aber vor allem gefährlich. Sie kann nicht vermeiden, Qiu sogleich alles zu erklären und ihr ihr Handeln in bestimmten Situationen erklären zu wollen.