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Silas sieht schweigend zu, wie Kathryn verschwindet. Und mit einem Mal ändert sich seine Sichtweise auf Aiden ein wenig. Ein seltsames Gefühl der Verbundenheit steigt in ihm auf, selbst wenn er sich dagegen wehrt. Das hier ist also seines Wissens der einzige Mensch auf Terra, der annähernd nachvollziehen kann, was er mit Antariel erlebt hat. Ausgerechnet derjenige, der für Tamis Rettung verantwortlich war. Und als wäre das nicht genug, wird Silas voraussichtlich für immer sein Blut unter seiner Haut tragen.
Ich werde es dir nie vergessen Aiden.
Tami nimmt von Seans Worten kaum noch etwas wahr, aber sie wirken beruhigend auf sie und so schläft sie ohne Furcht oder Sorgen ein. Dabei entgehen ihr auch die Blicke, die die ganzen Männern ihnen beiden zuwerfen.
Ich habe nichts getan...
erwidert Aiden mit sanfter Stimme, nimmt Silas' Dank aber lächelnd an.
Du hast es geschafft, sie hier her zu bringen. Du hast auf Tami Acht gegeben, als ich darin versagt habe. Ich habe dir zu danken.
Kameradschaftlich streckt er die Hand in Silas' Richtung aus.
Du hast die Puzzleteile zusammengefügt. Du wusstest, wen du um Hilfe bitten musstest. Ganz im Gegensatz zu mir.
lächelt Silas und nimmt Aidens Hand.
Was hast du.. und deine Männer nun vor? Ich würde Tami und Sean gerne mit zur Gilde nehmen, bis sie wieder völlig auf den Beinen ist. Vorausgesetzt du hast nichts dagegen. Wollt ihr.. vielleicht mitkommen?
Aiden nickt dankbar, erwidert jedoch nichts. Er ist nicht gerade der Typ, der viele Worte von sich gibt. Eine alte Gewohnheit seiner Engelsabstammung.
Ich habe meine Pflicht bezüglich Tami erfüllt. Nichts hält weder sie bei mir, noch mich bei ihr.
erwidert er nur auf Silas' Frage, auch wenn es nicht wirklich das ist, was er denkt.
Und wo finden wir euch, wenn sie dich wiedersehen will?
fragt Silas ungerührt, selbst wenn Aidens Abfuhr in diesem Moment, in welchem er sich gerade ein Stück weit zu öffnen versucht hat, ein wenig an seinem Ego kratzt.
Euch verbindet doch viel.. sie wird Fragen haben.
Aidens Herz setzt einen hoffnungsvollen Moment aus.
Wenn sie... wenn sie das will, dann soll sie eine Nachricht in der Höhle hinterlassen. Dann komme ich zu ihr. Aber ich... ich kann es verstehen, wenn sie das einfach alles hinter sich lassen will. Drängt sie zu nichts.
Trotz allem hofft Aiden, dass Tami nach ihm suchen wird. Dass sie ihn nicht aus ihrem Leben verbannt, obwohl er möglicherweise ein paar falsche Entscheidungen getroffen haben mag.
Und... seid immer ehrlich zu ihr, ja? Ihr Leben ist bereits durch zu viele Lügen ruiniert wurden.
Dann wendet Aiden sich schweren Herzens ab und deutet seinen Männern, in die Hütte zu gehen. Er wendet sich noch einmal kurz an Silas.
Wenn sich alles wieder beruhigt hat, dann kommt her und wir werden das Tattoo stechen. Einer meiner Männer wird hier in der Hütte bleiben und auf Euch warten.
Silas entgeht Aidens aussetzender Herzschlag nicht und insgeheim freut er sich sogar darüber. Noch jemand, der weiter auf Tami aufpasst. Noch jemand, dem sie wichtig ist. Das ist gut. Er lächelt.
Ich lüge niemals. Da besteht keine Gefahr.
Er steckt die Hände in die Taschen und nickt dann, ehe er sich abwendet und hinüber zum Feuer geht, wo Sean mit Tami neben der noch immer reglosen Lucrezia sitzt. Im Augenblick ist die Tätowierung tatsächlich das, was ihm am wenigsten Sorgen bereitet. Selbst wenn er dazu eine ganze Menge Fragen hat, die er gekonnt zur Seite schiebt, bis die Zeit dafür gekommen ist.
Weder Lucrezia, noch Tami scheinen willig, sich zu rühren oder wieder zu Bewusstsein zu kommen.
Ich glaube, sie schläft.
flüstert Sean mit einem breiten, glücklichen Grinsen im Gesicht, als Silas zu ihm ans Feuer tritt. Seine Arme sind fest um Tamis Körper geschlungen und so schnell wird er sie auch nicht mehr los lassen.
Das ist gut.
Silas betrachtet Tami lächelnd. Er hat dieses Bild lange nicht gesehen, ihr zartes, liebliches Gesicht, vollkommen entspannt und zufrieden.
Na komm, Sean, wir gehen. Ich bring euch zur Gilde.
Er hebt Lucrezia hoch und wartet, bis auch Sean aufgestanden ist.
Die Männer sind mittlerweile alle in die Hütte verschwunden, um sich schlafen zu legen. Einzig Aiden steht am Fenster und betrachtet den Abgang der Männer mit jeweils einer Frau im Arm. Erstaunlicherweise will er nicht nur wissen, wie das Leben der Schwesterfigur aussehen wird, sobald sie wieder aufwacht, sondern auch das der anderen Blondine.
Der überglückliche Sean steht mit Tami auf und dreht sich noch einmal zur Hütte um. Er kann zwar nur eine Silhouette am Fenster ausmachen, dennoch glaubt er zu wissen, dass es Aiden ist. Während Silas seinen Teleporter aus der Tasche zieht, hebt Sean die Hand und winkt. Dann sind die vier verschwunden.
Umzug in die Gewächshäuser?
[url=http://drakestrin.de/thread/view/2249/109#post108200]Da[/url] gehts weiter. :)
"Scheiße, wo kommst du denn auf einmal her?"
fragt ein Typ Lucrezia, den die anderen wohl noch als Philippe kennen würden. Er steht vor der Tür einer Hütte und raucht seine Pfeiffe. Und blickt irritiert auf Lucrezia hinab. Vor allem, da sie nicht sonderlich viel am Körper trägt.
"Moment, du warst doch schon hier, oder? Die kleine, schlafende Schönheit."
Er grinst frech und will ihr aufhelfen.
Fass mich nicht an!
fährt Lucrezia ihn an und rappelt sich etwas unbeholfen, aber von selbst auf. Als sie ihn wieder anblickt, bemerkt sie, dass noch mehr Männer aus der Hütte getreten sind.
Wer ist Euer Anführer. Mit einem Geringeren spreche ich nicht.
Die Typen bekommen sich kaum noch vor Lachen ein, murmeln etwas von bissig und Krallen, rufen dann aber, zumindest glaubt sie das, nach einem gewissen Aiden.
Aiden kann es kaum glauben. Die Männer sind gerade am Zusammenpacken und Aufbrechen, als ein Tumult vor der Tür entsteht. Er selber hat die letzten Stunden damit verbracht, über Tami nachzudenken. Und auch über diese andere Blondine. Auch wenn er versucht hat, es nicht zu tun. Dass sie nun in kaum mehr als ihrer Unterwäsche vor ihm steht, ist nicht sonderlich fördernd.
Aiden kann nicht widerstehen, seinen Blick über ihren schmalen Körper wandern zu lassen und dabei fest zu schlucken. Mensch sein, Mann sein ist anstrengend.
Starrt sie nicht so an.
herrscht er dann die anderen Männer an, die daraufhin betroffen ihren Blick abwenden. Aiden zieht seine große Jacke aus und geht auf das wunderschöne, weibliche Wesen zu.
Hier, nehmt die Jacke, damit Ihr nicht friert. Und dann... Wollt Ihr uns vielleicht erzählen, was Euch hierher treibt?
Lucrezia ist schockiert, als sie diese Stimme in ihrem Kopf nun aus einem menschlichen Körper klingen hört.
Ihr... Ich kenne Eure Stimme. Sieht habt... gefragt, ob ich vergeben sei.
Lucrezia beobachtet, wie dieser Aiden einen Moment irritiert drein blickt, dann ein wenig rot wird. Die anderen Männer grinsen breit, als er ihr die Jacke umlegt.
Ihr wart bewusstlos, als ich mit Silas gesprochen habe. Ich wollte lediglich wissen, wie nahe ihr euch steht.
erklärt Aiden mit gesenkter Stimme, damit seine Kameraden nicht alles hören können.
Wenn ihr dann fertig mit starren seid, habt ihr sicher noch zu tun, oder?
fährt er diese dann an, welche sich daraufhin widerwillig abwenden.
Wie seid Ihr hierher gekommen?