Kaiserreich Drachenstein

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Die Tage davor...

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Gwen Volmar 17.06.2017, 13:08

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Eine Weile später trifft sich Gwen mit ihrem Lehrer. Er ist in den 50ern, kennt sich jedoch uneingeschränkt mit der Etikette am Hof aus, sodass Gwen nicht bezweifelt, es bald auch zu tun. Der Unterricht mag etwas eintönig sein, aber das stört sie nicht, solange sie Fortschritte bemerkt, die sie stolz machen. Sie will ihren Onkel nicht enttäuschen. Ihre Tante ebenso wenig. Nicht nur das treibt sie an, sich alles genauestens zu merken.

Avinash Volmar 21.06.2017, 00:56

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Gerade nimmt dieser die Geschichte alter Adelsfamilien mit Gwen durch. Eine Ansammlung von Stammbäumen welche begonnen haben zu sprießen und zeigen soll wer mit wem in direkter oder auch indirekter Verwandtschaft steht. Nicht gerade das aufregenste Thema, vor allem, wenn man bedenkt, dass Malazien ein sehr weit verzweigtes Adelsgeschlecht vorweisen kann und jeder versucht war sich einen Namen beziehungsweise einen Beinamen zu machen, angefangen von 'dem Gütigen', 'den Großen', hin zu 'dem Wegbereiter' und 'dem Dichter'.
"Fräulein Volmar?

Hätten Sie die Güte den letzten Absatz noch einmal zu wiederholen?"

Gwen Volmar 21.06.2017, 07:22

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Gwen blickt von ihren Händen auf, die sie in den letzten Minuten leicht verträumt betrachtet hat, und ihr Blick klärt sich langsam wieder, als ihr Lehrer sie auffordernd anblickt. Als würde das sie nicht schon genug verraten, werden ihre Wangen auch noch leicht rot, bevor sie schnell wieder auf ihr Buch hinabblickt. Ah, genau, da waren wir... Sie wiederholt den Stammbaum einer bereits vor gefühlten Urzeiten ausgestorbenen Adelsfamilie. Oder nein, nicht ganz ausgestorben, nur vermindert. Ihre Wiederholung ist zwar etwas lückenhaft, doch sie glaubt, die wichtigsten Verwandschaftsbeziehungen erwähnt zu haben.

Avinash Volmar 21.06.2017, 21:13

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Zumindest für ihren Lehrer ist diese Antwort nicht gut genug, den dieser schüttelt missbilligend den Kopf und ergänzt Gwens fehlerhaftes Wissen aus dem Gedächtnis heraus.
"Fräulein Volmar, das klappte ja jetzt noch nicht so gut.

So werden Sie nicht bereit sein für den Empfang."

Gwen Volmar 21.06.2017, 22:03

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"Den Empfang?"

fragt Gwen überrascht und hebt den Blick. Ihr Gedächtnis verweigert ihr momentan jede Erinnerung an die Erwähnung eines solchen Events, sollte es sie denn gegeben haben.
"Ich bin mir sicher, bis dahin all diese Namen auswendig zu können, Monsieur."

Avinash Volmar 22.06.2017, 00:11

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"Hoffentlich. Immerhin findet er in drei Tagen statt."

Außerhalb dieser Erwähnung scheint er von sich aus keine Anstalten zu machen seine Antwort zu detaillieren und fängt an den Unterricht fort zu setzen.

Gwen Volmar 22.06.2017, 07:47

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Gwen seufzt unbemerkt. Scheinbar ist ihr Lehrer nicht willig, Sir aus ihrer Unwissenheit zu befreien. Also wird sie eher oder später wieder mit ihrem Onkel oder ihrer Tante sprechen müssen. Sie seufzt erneut, versucht sich dann aber besser auf den Unterricht zu konzentrieren, um sich und ihren Onkel in drei Tagen nicht zu blamieren.

Avinash Volmar 24.06.2017, 02:08

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Der Unterricht wird ohne weitere Unterbrechung fortgesetzt. Nach den Stammbäumen sind Unterricht in Etikette als auch Allgemeinwissen dran. Auch Dinge wie Rechnen, Lesen und schreiben werden im Laufe von Gwens Unterricht behandelt, allerdings hat man dort bald festgestellt, dass sich ihr Hausunterricht gelohnt hat, und sie nur wenige Defizite vor zu weisen hat.

Die Stunden werden jäh unterbrochen als die Tür aufgeht und ein junger Mann hereinspaziert kommt. Er beachtet Gwen nicht weiter, sondern macht sich, ohne sich sehr zu beeilen, zum anderen Stuhl im Raum auf um sich mit einem darauf angewinkelten Fuß zu setzen. Der Hauslehrer hüstelt vernehmlich.
"Ihr seid spät dran, wurdet Ihr nicht über Euren Unterricht gemessen informiert?"

Der drahtige junge Mann in feinster hochgeschlossener Kleidung und mit dem feinen Zügen zuckt mit den Schultern. Dabei macht er sich nicht einmal die Mühe den Lehrer an zu sehen, sondern blickt auf seine Fingernägel um sie zu inspizieren.
"Ich hatte keine Lust her zu kommen.

Nur weil ich meinen Vater begleiten muss, heißt das nicht, dass ich Interesse habe den Schwafeleien eines alten Mannes zu lauschen."

Man hört ein verärgertes einatmen von vorne, doch keine für diese Unverschämtheit angemessene Antwort.
"Nun denn, Darcy de Lacombe, wenn Ihr dann den Unterricht mit uns gemeinsam folgen würdet."

Auch wenn es eigentlich keine Frage war, scheint dies dem jungen Mann in Gwens Alter nicht zu kümmern. Unaufmerksam sieht er auf seine Hände, dann zum Fenster hinaus.

Gwen Volmar 24.06.2017, 11:28

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Vielleicht würden ein paar Manieren und etwas Benehmen ihm gar nicht mal schlecht tun, denkt Gwen, doch sie schweigt, da sie glaubt, seit dieser junge Mann den Raum betreten hat, nicht mehr atmen zu können. Zumindest hält sie ihn an. Warum? Vermurlich, dass sie für ihn weiterhin unsichtbar bleibt. Das ermöglicht ihr, ihn näher zu betrachten. Er sieht viel zu gut aus für sein schlechtes und ungehobeltes Benehmen, findet Gwen, doch vermutlich erlaubt ihm eben das, sich so zu verhalten. Dem Unterricht weiter zu folgen, scheint Gwen beinahe unmöglich. Die Worte ihres Lehrers rauschen nur so an ihr vorbei, während sie diesen Darcy weiter betrachtet. Sein Blick ist abwesend, doch er scheint über irgendetwas nachzudenken. Sein Kinn wirkt eher trotzig als ernsthaft desinteressiert. Sie würde wetten, dass er nicht nur nicht hier in diesem Unterricht, sondern ebenfalls auch nicht in Laigen sein will.

Darcy de Lacombe 25.06.2017, 00:32

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Darcy, bemerkt natürlich, dass er angestarrt wird. Nach einer Weile, es wird gerade aktuelle Berichte aus den anderen Königreichen durchgenommen, da dreht er sich ganz zu Gwen hinüber und sieht sie offen, und auch ein wenig genervt an.
Wenn du weiter so guckst, dann fallen dir noch deine Äuglein aus, Mäuschen.

Spricht er ohne seine Stimme groß zu senken. Der Lehrer ignoriert die Bemerkung geflissentlich und macht weiter als wäre nichts.

Gwen Volmar 25.06.2017, 00:46

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Gwen wird leicht rot, stößt gleichzeitig aber empört die Luft aus.
Ihr müsst Euch wirklich keine Sorgen machen. Die anderen Menschen in einem Raum nicht wie Luft zu behandeln hinterlässt zumeist keine bleibenden Schäden. Vielleicht habt Ihr damit ja andere Erfahrungen gemacht, aber ansonsten würde es auch sicher auch nicht schaden.

Die Worte waren raus, bevor Gwen sie noch einmal bedenken konnte. Sie war sich sicher, dass Ihr Lehrer ihre Worte im Gegensatz zu seinen sicherlich nciht kommentarlos verstreichen lassen wird. Immerhin war sie ein Mädchen. Doch im Nachhinein bereute sie sie nicht. Vielleicht nur ihren etwas zu gereizten Ton. Der passte nicht wirklich zu ihr. Nicht zu ihrem braven Ich, das ihre Eltern erzogen hatten.
Wortlos starrt sie diesen Darcy noch einen Moment lang an, dann senkt sie ihren Blick wieder auf ihr Buch, um sich von ihm und seiner arroganten Art nicht weiter ablenken zu lassen. Dafür ist ihr das hier alles zu wichtig.

Darcy de Lacombe 26.06.2017, 22:05

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Vollkommen unbeeindruckt, stützt sich Darcy mit dem Kopf auf den Tisch auf und lässt den Redeschwall dieses aufgebrachten Mädchens über sich ergehen und sieht gelangweilt zu ihr hinüber.
Vergiss das Luft holen nicht, Mäuschen, du verbrauchst nämlich sehr viel davon.

Von vorne wird vornehm gehüstelt.
"Fräulein Volmar, Herr de Lacombe, ich würde es sehr begrüßen, wenn sie beide meinem Unterricht folgen könntet.

Selbst wenn man ihren nahen Verwandschaftsgrad zu gehobenen Positionen unseres Königreichs berücksichtigt, muss ich auf auf meine Autorität während des Unterrichts bestehen die ich hier inne habe."

Darcy schenkt dem Hauslehrer nur den selben gelangweilten Blick wie zuvor Gwen.
Ich bin nur hier, weil mein alter Herr mich hierhergezogen hat. Wenn die Zeit abgelaufen ist, verschwinde ich wieder. Was mich betrifft, besitzt Ihr keine Autorität, Krauskopf.

Gwen Volmar 26.06.2017, 22:12

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Bei mir ist die Luft zumindest besser verschwendet als bei Euch, denkt Gwen grimmig und streicht sich eine entkommene Strähne aufgebracht wieder hinters Ohr.
Und Ihr werdet sicher nie welche gegenüber anderen besitzen, wenn Ihr so weiter macht. Ihr seid genervt, weil Euer Vater Euch nötigt, an diesem Unterricht teilzunehmen? Schön für Euch. Bemitleidet Euch selbst. Aber das gibt Euch noch lange nicht das Recht, arrogant und herablassend mit einem von meinem Onkel persönlich ausgewählten Lehrer zu sprechen.

Sie weiß, dass es unangemessen ist, als Dame so viel zu reden. Und das wollte sie doch werden, oder? Doch Gwen kann sich einfach bei diesem Darcy nicht halten.

Darcy de Lacombe 27.06.2017, 03:21

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Darcy streicht, immer noch unbeeindruckt sein Haar zurück welches ihm nach vorne gefallen ist und unterdrückt ein Gähnen.
Holst du jetzt die 'mein Onkel ist der König' Spielkarte raus? Schön für dich. Mein Vater ist der Herzog von Helith. Beeindruckt? Nein? Du nicht, aber es heißt, dass solch ein Lackaffe wie er hier nichts tun oder sagen wird, was meinem Vater verärgern könnte.

Dabei weißt er deutlich in Richtung des Lehrers welcher starr steht und dunkelrot anläuft. Dabei klingt sein Tonfall nicht wirklich überheblich, es ist mehr eine Feststellung.
"Werter Herr, wenn Ihr nicht Euch nicht sofort...!"

Er geht bedrohlich ein paar Schritte auf Darcy zu, dieser springt geradezu von seinem Stuhl auf, nach vorne gebeugt bietet er ihm geradezu erwartungsvoll die Stirn.
Was?

Jetzt scheint es sich der alte Mann noch einmal zu überlegen. Zumindest nimmt seine Anspannung ab, er führt weder seine Bewegung, noch seinen Satz zu Ende. Darcy zuckt mit den Schultern und schlendert in Richtung Tür.
Der Unterricht ist beendet?

Der Hauslehrer nickt abwesend.

Gwen Volmar 27.06.2017, 09:20

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Gwen nutzt die mentale Abwesenheit ihres Lehrers und steht ebenfalls auf und bewegt sich Richtung Ausgang. Draußen blickt sie sich kurz um, doch weit ist dieser Darcy trotz der inneren Wut nicht gekommen. Sie hebt ihr Kleid leicht an und geht entschlossenen Schrittes auf ihn zu.
Was seid Ihr für ein Mensch, der es nötig hat, einen alten, unschuldigen und wehrlosen Mann dermaßen bloß zu stellen?

Dass sich erneut eine Strähne aus ihrer Frisur befreit hat, ignoriert sie gekonnt.

Darcy de Lacombe 27.06.2017, 21:59

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Darcy schaut zurück wie Gwen angeschritten kommt. Das Kleid erhoben, ihn zur Rede stellend, damit hat er nicht gerechnet. Leicht amüsiert schaut er auf die zedernde Königsnichte ohne sich das anmerken zu lassen. Stattdessen rollt er übertrieben mit den Augen.

Raste nicht gleich so aus, Mäuschen. Ich bin mir sicher, er ist schon groß genug und kommt klar. Auch mit seinem Haarausfall.

Sei lieber dankbar, jetzt müssen wir nicht mehr hier drin rumhocken.

Gwen Volmar 27.06.2017, 22:45

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Und Ihr solltet groß genug sein, um zu wissen, dass das keine Umgangsformen sind, die man als lobenswert bezeichnen würde.

schießt Gwen zurück und blickt zu ihm auf, selbstsicher, auch wenn er um einiges größer ist als sie selbst. Noch dazu scheinen ihre Worte ihn völlig kalt zu lassen.
Und nein, ich bin Euch sicher nicht dankbar.

Sie will noch mehr sagen, doch all ihre Gedanken verblassen ruckartig, als sie ihm direkt in die Augen blickt, denen sie seine Gelassenheit und Arroganz einfach nicht abnehmen kann. Sie seufzt.
Wisst Ihr was? Vergesst es einfach. Ich kann meine Zeit besser verbringen, als mich über jemanden wie Euch aufzuregen. Immerhin scheint selbst das Euch völlig egal.

Darcy de Lacombe 28.06.2017, 02:07

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In einer Sache habt Ihr tatsächlich recht.

Und damit bringt er Gwens zerzauste Haarsträhne wieder in Position.
Ihr könnt Eure Zeit besser verbringen als dass Ihr Euch über mich aufregt.

Dabei lächelt er schief aber ehrlich.
Jetzt sagt bloß nicht, ihr habt das Geschwafel des alten Mannes genossen. Ich war keine volle Stunde da drin und bin fast gestorben vor Langeweile.

Darcy verschränkt die Hände hinter dem Kopf und streckt sich zurück.
Also, jetzt wo wir beide frei haben, was wollen wir machen?

Gwen Volmar 28.06.2017, 09:25

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Gwen ist einen Moment von seiner geradezu zärtlichen Geste vereinnahmt und muss seine Worte zuerst erneut durchdenken, bevor sie auf sie reagieren kann.
Im Gegensatz zu Euch habe ich mein bisheriges Leben nicht in solch gehobener Gesellschaft verbracht wie hier am Hof, weswegen mir dieser Unterricht sehr gelegen kommt.

Euch sicher auch, auch wenn Ihr es nicht einseht. Gwen macht einen distanzierenden Schritt zurück, jedoch nicht, weil seine Worte sie abstoßen, sondern weil seine Berührung etwas durch ihren Körper geschickt hat, was sie nicht gleich zuordnen kann. Es erinnert sie ein wenig an die Wut ihrer Tanze heute morgen, aber irgendwie hat es sich auch ganz anders angefühlt.
Jetzt, da ich frei habe, werde ich versuchen, meine Energie nicht weiter auf Dinge zu verschwenden, die ich sowieso nicht ändern kann.

Damit knickst sie höflich, wie sie es gelernt hat und wendet sich ruhig ab, um ihm nicht zu zeigen, wie dieses kurze Gespräch sie irritiert hat.

Darcy de Lacombe 28.06.2017, 15:32

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Gut, dann langweilt Euch weiter. Ich geh mir ein wenig Spass gönnen.

Mit einem Schulterzucken wendet er sich ab und geht seines Weges, keine Anstalten machend Gwen auf zu halten.