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Anora...
sagt er leise und setzt erneut dazu an, sie von dieser Idee abbringen zu wollen. Doch dann lenkt er in eine andere Richtung.
Ich schnarche nicht. Das habe ich noch nie getan. Ich schlafe nie so tief oder ruhig. Noch ein Grund, warum du nicht hier bleiben solltest. Du wirst nicht ruhig schlafen können.
Anora ist inzwischen aufgestanden und zupft das Bett zurecht um das Lager nach beiden Seiten hin gleichmäßig zu machen.
Das macht mir nichts. Ob dus glaubst oder nicht, ab und an schnarcht auch Chiara.
Dabei schmunzelt sie.
das habe ich jetzt nicht gehört ;)
Aiden würde gerne genauso locker mit der Situation umgehen, doch alleine der Gedanken, gleich neben ihr zu liegen und wenn möglich zu schlafen, lässt seinen Atem bereits flacher gehen. Nicht dass er auch, überhaupt schlafen zu können. Nicht wenn seine Gedanken nur darum spielen, ihr diese Decke abzustreifen, die ihren Körper vor seinen Blicken verbirgt. Er schluckt fest.
Nicht? Soll ich es dann wiederholen? :P
Anora ist fertig mit dem richten und dreht sich wieder zu Aiden um.
Fertig. Dann wollen wir schnell ins Bett gehen. Komm.
wehe!
Aiden wirkt nun mehr als verlegen, als er auf sein zweigeteiltes Bett blickt.
Anora, ich denke, es wäre besser, wenn ich auf dem Boden schlafe.
Er greift nach einem der Kissen und der Decke, da sie immerhin noch eine um sich geschlungen hat.
*kicher*
Sofort fasst Anora nach dem Kissen und drückt es aufs Bett, damit Aiden es nicht an sich ziehen kann. Ihre Finger verkrallen sich darin.
Jetzt werd nicht albern. Das Bett ist groß genug und der Boden kalt. Und bei den Temperaturen ist es nur vernünftig von der Körperwärme des anderen zu profitieren.
Sie lässt das Kissen los, doch nur um nach Aidens Arm zu greifen und ihn an sich zu ziehen.
Jetzt komm und leg dich hin.
Aiden grinst leicht benebelt.
Meiner Meinung nach kann das Bett nicht groß genug sein. Aber das hier... ist viel zu klein.
Er keucht überrascht auf, als Anora ihn an sich zieht. Langsam legt er seine Arme um sie und schließt die Augen. Ihre Nähe benebelt ihn nur noch mehr.
Anora lässt sich einige Zeit lang drücken, auch wenn sehr viel Haut an Haut aufliegt. Sanft streichelt sie ihm über den Hinterkopf. Er braucht wohl gerade etwas Nähe, etwas Zärtlichkeit. Dann bugsiert sie ihn langsam zur Seite hin, bis sie beide mit dem Kopf auf die Kissen fallen.
Aiden lässt es zu, wenn auch nur unwillig. Sobald er auf dem Bett liegt, mit ihr, verspannt er sich merklich. Doch er will sie nicht wegstoßen, will bei ihr bleiben und ihre Nähe auskosten. Deswegen schluckt er nur fest und hält die Augen geschlossen, damit diese Situation nicht noch realer wird.
Langsam breitet sie die Decke über sie beide aus und versucht sich zu entspannen. Sie weiß, dass sie jetzt ziemlich nackt darunter ist, in Gedanken erinnert sie sich aber an all die Übernachtungen mit ihren Schwestern, leiblich oder jene der Wächterschaft, wenn die Betten mal wieder knapp waren. Aiden ist ein guter Mensch, nicht so wie die anderen Männer. Sie muss ihm vertrauen, das ist alles was er braucht. Vertrauen. Und in seinen Armen zu liegen ist schön warm.
Aiden rührt sich nicht. Er spürt ihre Wärme und Nähe. Er will sie berühren, doch er wagt nicht, seine Hand über ihre Haut streichen zu lassen.
Darf ich dich noch einmal küssen?
Anora überlegt. Sie weiß nicht, ob das nicht zu weit geht. Schließlich will sie ihm nur etwas Nähe schenken. Andererseits wäre ein 'nein' ziemlich gemein und abwertend ihm gegenüber. Dazu kommt, dass es ihr doch recht gut gefallen hat. Gegen einen 'gute Nacht Kuss' wird nichts ein zu wenden sein.
Ja... du darfst.
Aiden öffnet die Augen und seine Lippen strahlen in einem Lächeln auf. Er beugt sich zu ihr vor und legt seine Hand an ihre Wange, bevor er sie küsst. Sein Innerstes leuchtet auf und beginnt wohlig zu glühen. Er intensiviert den Kuss noch etwas und bittet an ihren Lippen um Einlass.
Das ist mehr als ein Gute Nacht Kuss den Anora angenommen hatte oder auch nur verstehen wollte. Nach einer kurzen Berührungen der Lippen wird dies zu einer gefühlten Ewigkeit. Und nichts daran ist schrecklich. Sondern angenehm warm und sanft sind seine Lippen. Immer wieder keimt kurz der Gedanke, die Erinnerung an die letzten Lippen welche sie mit ähnlicher Leidenschaft in Empfang genommen hat auf, doch drängt sie diese sofort wieder zurück. Sonst müsste sie Aiden aus dem Bett werfen.
Als sie merkt, dass seine Lippen mehr wollen, zögert sie wieder, doch die Bedenken sind schnell zerstreut. Es ist doch nur ein Kuss, wenn auch etwas mehr, aber immer noch ein Kuss. Und so öffnet sie zaghaft die Lippen.
Aiden hätte am liebsten laut geschrien vor Freude, als sie sich ihm öffnet. Denn er hat das Gefühl, dass sie ihm gerade viel mehr öffnet als nur ihre Lippen. Doch er nimmt dieses Geschenk dankend an, rückt noch etwas näher an sie heran und lässt seine Zunge sanft und zaghaft ihre Mundhöhle erkunden. Ihr Geschmack ist berauschend, doch das erscheint ihm vermutlich vor allem so, da er seit Ewigkeiten keine Frau mehr geküsst hat. Seine Hände lässt er keusch an ihrer Wange ruhen, wagt nicht, sie zu berühren und zurückgestoßen zu werden.
Als er den Kuss voller Eifer ausgelösten hat, löst er sich wieder von ihr und strahlt sie an.
Ich würde gerne noch so viel mehr mit dir tun, aber ich habe zu große Angst, dich damit zu verletzen. Egal ob indem ich dich von mir stoße oder dich körperlich verletze. Beides wäre für mich unverzeihlich.
Als er sich von ihr entfernt, merkt sie erst wie warm ihr geworden ist. In dem Sinne ist es gut, dass sie schon nackt ist. Oder sit ihr warm weil sie nackt ist? Die Küsse waren wundervoll und so macht sich ein bischen Enttäuschung breit als seine Lippen sich von den ihren lösen.
Ihr Herz rast als er ihr offenbart. Doch was hat er vor? Meint er vielleicht? Angst bemächtigt sich ihrer. Vielleicht ist sie zu weit gegangen. Vielleicht hat sie seine männlichen Triebe zu sehr gereizt. Sie weiß nicht was sie sagen soll. Zärtlich streichelt sie ihn über die Wange.
Du kannst mich nicht verletzten...
Wiederholt sie noch einmal ihre Überzeugung, um sogleich indirekt zu antworten.
Das Küssen ist schön.
Aiden schluckt fest. Er hatte sich eben vorgenommen, sie nicht weiter zu bedrängen heute Nacht, aber jetzt das... Da kann er nicht widerstehen.
Willst du, dass ich es noch einmal tue?
Anora muss dieses Mal nicht lange überlegen bevor sie zustimmend nickt, nicht fähig ihren Wunsch auch akustisch Ausdruck zu verleihen.
Auch Aiden könnte das Gefühl, dass in ihm herrscht, nicht akustisch wiedergeben. Er hat keine Ahnung, wie er es mit Worten fassen soll. Wie glücklich er sich fühlt, als Anora sofort nickt, als müsste sie nicht einmal nachdenken. Sein Gesicht erstrahlt und er beugt sich erneut zu ihr hinüber, presst seine Lippen fest aber auch sanft auf die ihren und küsst sie leidenschaftlich.