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Mina stößt empört die Luft aus.
Natürlich will ich Königin sein, um das Vermächtnis meines Vaters fortzuführen.
aufgebracht blickt sie zu ihrer Freundin auf, verbietet sich jedoch, ihre Aufgebrachtsein zu demonstrieren, indem sie aufsteht.
Jedoch werde ich meinem Vater die gebührende Ehre erweisen und nicht über ihn hinweg handeln.
Nief
15.08.2016, 17:29
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Ich muss gehen. Wenn du mir nicht helfen kannst, dann muss ich mir selbst helfen. Ich hoffe, dass dein Wunsch in Erfüllung geht und ich bete für den König.
In ihren Worten liegt eine alte Verbundenheit.
Ich bin auf deiner Seite, Mina. Bitte vergiss das nie.
Nief...
Mina seufzt und blickt geradezu flehend zu ihrer Freundin auf, auch wenn es ihr einen Stich versetzt, dass sie anscheinend nur hier ist, um zur Gräfin ernannt zu werden.
Geh nicht. Bleib doch zumindest noch bis morgen. Wir haben uns solange nicht gesehen... Bitte. reise morgen mit mir ab, aber lass uns noch diesen einen Abend zusammen verbringen, ja?
Doch Nief kommt nicht dazu, zu antworten, denn ein Diener klopft an die Tür und tritt nach kurzem Zögern ein.
"Euer Ehren, Eure Anwesenheit wird im Audienzsaal erwünscht. Raja Kasta wird in einigen Minuten eintreffen und wünscht um eine Audienz."
Mina seufzt aufgrund der Störung, blickt sich dann aber verwirrt nach dem Diener um.
Baron Raja Kasta?
Der Diener nickt schnell und scheint leicht verunsichert über den vergessenen Titel.
"Ja, Mylady."
Mina blickt noch einmal zu Nief und nickt dann dem Diener zu.
Ich bin in einem Moment da.
Der Diener verbeugt sich schnell und verschwindet nach draußen, Mina jedoch wendet sich Nief zu und steht auf. Sie legt ihre Hände auf ihre Schultern und zieht sie dann einen Moment an sich.
Bitte bleibe noch, nur noch heute...
Dann lächelt sie sie zaghaft an und verlässt den Raum.
16.08.2016, 20:10
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Später am Abend geht Mina zu ihrem Vater. Sie weiß nicht genau, ob er überhaupt bemerkt, dass sie da ist, denn er schafft es kaum, die Augen zu öffnen, doch als sie ihre Hand in seine legt, glaubt sie einen sanften Druck zu spüren.
Hallo Vater...
Sie lächelt schwach, auch wenn er es nicht sehen kann, und streichelt sanft seine Hand.
Heute waren erneut ein paar Leute da, die dich gerne gesprochen hätten, aber die können alle warten, ja? Hauptsache du wirst wieder gesund.
Doch ihre Hoffnung darin ist bereits so weit verblasst, dass ihr sogleich Tränen in die Augen steigen.
Julie und ich brechen morgen mit der kleinen Leibgarde nach Laigen auf. Verspricht mir... dass du mich empfängt, wenn wir zurückkommen, ja? Dass du mich erwartest und mir entgegenblickt, wenn ich zurückkehre. Verspricht es mir...
Sie sitzt noch eine ganze Weile bei ihm, hält seine Hand und redet sanft auf ihn ein. Erzählt ihm von den heutigen Geschehnissen und von Dingen, die wohl bald auf sie zukommen. Auch von Raja und Nief. Ihr Vater jedoch schafft es nur einmal, sie direkt anzusehen, indem er seine Augenlider weit genug hebt. Der Funke in seinen Augen scheint beinahe erloschen, aber gleichzeitig liegt da etwas in ihnen, dass sie nicht so recht zu deuten weiß. Vielleicht... Liebe oder Stolz. Vielleicht bildet sie es sich aber nur ein.
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Gerade als Belle das Bett wieder etwas hergerichtet hat, um niemandem unnötig Arbeit zu machen, klopft es. Sie eilt zur Tür. Schon fast hat sie das Gefühl, Marius hat es sich anders überlegt, doch vor ihr steht ein junges Mädchen, kaum 16 Sommer alt. Belles Gesichtszüge entgleiten eine Sekunde lang, doch dann erkennt sie, dass es sich bei diesem Mädchen lediglich um eine kleine Zofe hält. Sie sieht sie eine Weile nachdenklich an, dann schnipst sie mit den Fingern und wartet, bis die Angestellte ihren Blick hebt.
Na also. Man blickt den netten, fremden Leuten in die Augen, Mädchen.
sagt sie schmunzelnd und hakt sich dann unerwartet bei der Zofe ein, als wären sie seit Jahren beste Freundinnen.
Wärst du so freundlich und würdest mich zur Königin geleiten, ja?
Die Zofe zuckt leicht zusammen, da sie diese Geste nicht erwartet hatte, schüttelt dann aber leicht den Kopf.
"Ich glaube, Ihre Majestät ist heute nicht zu sprechen, Mylady. Sie wird heute unterwegs sein."
Sichtlich zermürbt verlässt Marius sein Gemach und macht sich auf die Suche nach etwas Essbarem. Darauf, anderen zu begegnen, hat er keine Lust, also nimmt er extra ein paar Umwege.
Das macht nichts. Es ist noch früh. Womöglich erwischen wir sie noch.
entgegnet Belle selbstsicher und noch ehe die Zofe etwas einwenden kann, setzt sie trällernd nach.
Sind das nicht die Gastgemächer der Königin? Und Gäste werden gerne empfangen, nicht wahr?
Obwohl es noch früh ist, ist auch Miama in den Korridoren unterwegs. Allerdings mit einem ganz anderen Ziel: Sie will sich nach draussen stehlen, um barfuss durch den Morgentau zu gehen, der sich auf das Gras zwischen den Rosenbüschen gelegt hat.
"Ja, sicher... Aber..."
Doch dann schweigt die Zofe und lässt sich einfach mitziehen und schweigt. Sie will der Lady nicht widersprechen, andererseits will sie die Königin auch nicht verärgern.
"Denkt Ihr nicht, dass das auch bis morgen Zeit hat?"
Als Marius Miama passiert, spannt er sich sichtlich an und nickt ihr nur knapp zu, um möglichst schnell an ihr vorbei zu kommen.
Oh keineswegs, fürchte ich.
flötet Belle in fröhlichem Singsang, während sie die Zofe zur Eile antreibt.
Es muss jetzt sein. Heute früh.
Einen Augenblick lang erwartet Miama schon, Connor um die nächste Ecke biegen zu sehen. Doch es ist der unglückliche Marius, der diesmal ihren Weg kreuzt. Sie erwidert sein Nicken und geht noch ein paar Schritte weiter. Offensichtlich will er nicht mit ihr sprechen und dass ihm nicht danach ist, kann sie gut verstehen. Einen Moment lang will sie ihm den Gefallen tun und einfach weiter gehen, dann jedoch bleibt sie stehen und dreht sich zu ihm um.
Marius? Ich hoffe, Ihr haltet mich nicht für aufdringlich, aber.. Habt Ihr.. Lust mich in den Garten zu begleiten? Ich könnte mir vorstellen, dass es eine Menge unausgesprochene Fragen gibt.
Die Zofe schweigt nur verlegen und erwidert nichts mehr.
Marius bleibt angespannt stehen und wendet sich knapp zu ihr um.
Verzeiht mir, aber ich habe gerade keine Nerven für Blumen und Fragerunden...
Verzeiht, ich wollte keine Fragen stellen.. Ich wollte Euch einige beantworten.
erwidert Miama ruhig.
Ich kenne Amelia Lucrezia von Lantset seit Jahren, Marius. Und ich bin nicht hier, um Euch zu verspotten.
Marius' Miene bleibt unberührt, doch sein Inneres schreit nach eben diesen Antworten. Doch sein Kopf, sein sturer Kopf hat ebenso noch ein Wörtchen mitzureden.
Ich will diese Amelia nicht kennenlernen. Ich will Belle zurück. Meine Belle.
Ich kaufe ihr ihre Geschichte ab, sollten dies Eure Bedenken sein.
sagt Miama schliesslich unverblümt.
Selbst Amelia wäre nicht so dumm und würde ein solches Schmierentheater ausgerechnet vor der Königin aufführen. Also ja, ich glaube, es gibt tatsächlich eine Belle. Nur sollte sie und auch Ihr über Amelias Vergangenheit Bescheid wissen. Eine solche Person wirft lange Schatten. So lang, dass sie mit Sicherheit auch Belles Leben beeinflussen werden. Und das Eure..
Sie sieht Marius offen und mitfühlend an. Ob er Belle genug mag, um mit Amelia klar zu kommen? Um sich anzuhören, was genau er sich da geangelt hat?
Marius stockt und schluckt fest.
Ich... Will einfach nicht verarscht werden.
bricht es aus Marius heraus und in seinen Augen steht Verzweiflung und Schmerz.
Ich weiß, dass es dumm war, mehr zwischen uns Geschehen zu lassen, aber es ist nunmal geschehen. Und es fühlte sich verdammt gut an. Also wenn Ihr mich fragt, ob ich mit der Wahrheit umgehen kann, dann kann ich das nicht mit Ja beantworten. Aber ich werde um das kämpfen, was ich da gefühlt habe. Nur... Nicht gerade jetzt.
Miama nickt und senkt den Blick dann.
Entschuldigt. Ich wollte Euch zu nichts drängen. Das steht mir nicht zu, wo ich Euch doch kaum kenne, Marius.
Sie geht ein paar Schritte zu ihm hinüber und nimmt seine Hand, ohne zuvor um Erlaubnis zu fragen.
Ich mache keinen Hehl daraus, Amelia nicht besonders gemocht zu haben. Man sagt viele unschöne Dinge über sie. Nicht zuletzt soll sie ihren eigenen Vater - die Götter mögen seiner Seele gnädig sein - von Bord eines Bootes gestossen und ertrinken lassen haben, so munkelt man.
Aber ich glaube wirklich nicht, dass sie Euch an der Nase herum führt. Nicht in solchen Belangen. Und die verliebten Blicke, die sie Euch zugeworfen hat, waren echt. Daran zweifle ich keine Sekunde.
Diesmal ist ihr Lächeln aufmunternder Natur, als sie seine Hand wieder los lässt.
Ich werde noch ein paar Tage hier im Schloss sein. Habt keine Scheu, zu mir zu kommen, wenn es Euch doch irgendwann nach Antworten dürstet.