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"Gewiss, ehrenwerter Minister."
Auch wenn sie nicht so recht wissen warum ein Beamter sich als Schmied versuchen will, begleitet einer Liem Yang zur Garnisonseigenen Schmiede. Vermutlich hat es etwas mit der anderen Kultur zu tun... oder so.
Außer dass die Kohlen im Schmiedeofen glühen um jederzeit ein Werk beginnen zu können und nicht erst alles mühselig an zu heißen, ist die Schmiede wirklich zur Zeit ungenutzt.
"Hier ist auch Eisen, Bronze, Kupfer,... alles was Ihr brauchen könntet. Wir können Euch gerne jemanden schicken der Euch zur Hand geht."
Oh nein.. danke. Ich schätze, das muss ich alleine tun.
Liem dankt mit einem kleinen Kopfnicken und wartet, bis er alleine in der Schmiede steht. Dann blickt er sich um. Diese Prüfung könnte schwierig werden. Zumal er als Daymiō zwar schon in Schmieden gewesen ist, aber niemals selbst Hand angelegt hat.
Liem schütz das Feuer noch ein wenig, bis der Ofen aussieht wie ein brüllendes, flammenzüngiges Ungeheuer. Dann nimmt er die vorbereiteten Erze und betrachtet sie im Licht der Flammen und entscheidet sich für eine Stange Eisen. Nachdem er seinen Mantel abgelegt und eine grobe Lederschürze übergestreift hat, tritt er den Blasebalg, woraufhin Wolken von Funken emporsteigen. Es dauert eine ganze Weile, bis die Eisenstange zu glühen beginnt. Doch als es soweit ist, nimmt Liem sie aus dem Feuer und bearbeitet sie mit Schmiedehammer und Amboss. Diese Prüfung hätte er nicht gebraucht, um zu wissen, dass er nicht zum Schmied berufen worden ist. Aber für Annan verscheucht er jeglichen Gedanken über Sinn oder Unsinn dieser Aktion hier und drischt einfach weiter auf das Eisen ein, steckt es zurück ins Feuer und wiederholt diese Prozedur eine gefühlte Ewigkeit lang.
13.06.2016, 13:16
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Der erste Versuch sieht nicht schlecht aus. Das Schwert ist kerzengerade geworden, doch als Liem damit ein paar Testschwünge vollführt und die Klinge gegen einen hölzernen Pfosten schlägt, zerbricht sie so leicht wie Glas. Wütend zerteilt er sie in noch kleinere Stücke und schmilzt sein Werk wieder ein. Das wird ein langer Tag werden.
Stunden später steht Liem noch immer am Amboss und drischt auf das Metall ein. Es ist der vierte Versuch, nachdem die Klinge einmal krumm und einmal zu breit geworden ist. Er hat das Metall immer wieder gefaltet und neu eingeschmolzen, es glühend aus dem Ofen genommen und darauf eingeschlagen, bis es zu kalt war und er es neu erwärmen musste.
Jetzt legt er den Hammer ehrfürchtig zur Seite und betrachtet die eben gefertigte Schwertklinge. Noch ist sie nicht geschliffen und noch fehlt ein Griff, aber die Form ist für seine Verhältnisse und sein Können geradezu perfekt geworden. Mit pochendem Herzen schlägt er sie gegen den Pfosten und... sie hält. Er lacht laut auf, als wäre er von Sinnen. Dann beginnt er, den Griff zu fertigen.
Kaum das Liem sein neues Werk mit Lederbändern umschnürt hat, was zwar sehr Zweckdienlich, jedoch nicht der Beginn einer Griffmanufaktur darstellen könnte, steht plötzlich Sanraal hinter Ihm. Wie hat der alte Zausel denn geschafft Ihn hier auf zu spüren? ...
Oh wie hübsch, oh wie hübsch. Wie ich sehe ist das Werk gelungen Minister? Darf ich es einmal sehen?
Sanraal grinst breit über beide Backen.
Liem schreckt hoch, als der alte Zausel plötzlich in der Tür steht.
Lao Sanraal.. wie habt Ihr...
Er sieht ihn fragend an, dann wischt er sich die schweissnassen Hände an der Schürze ab und reicht Sanraal das noch nicht gänzlich vollendete Schwert.
Gelungen ist zu viel gesagt. Aber die Klinge hält. Und wenn sie geschliffen ist, wird man damit auch kämpfen können, selbst wenn sie keinen Schönheitswettbewerb gewinnen wird.
Er wendet sichtlich verlegen den Blick ab und wartet auf das Urteil.
Sanraal verbeugt sich und nimmt die Klinge entgegen.
Nun wenn Euer Name doch schon Schwert Kitais ist, will ich einmal sehen wie gut dieses Schwert gelungen ist.
Er wiegt das Schwert in der Hand, vollführt einige Übungen damit, macht eine Art schein Fechtkampf. Dann gibt er das Schwert Liem zurück.
Ihr hättet natürlich auch auf dem Markt irgend ein Schwert kaufen können nicht wahr? Oder jemanden zuhilfe ziehen.
Natürlich hätte ich es bemerkt. Und natürlich scheitern viele an diesem Punkt. Ihr glaubt gar nicht wie wenig sich hohe Herrschaften die Hände schmutzig machen wollen. Insofern ist es nicht nur ein Test der Stärke des Armes. Auch eine Prüfung des Willens und.... der Ehrlichkeit. Ihr habt bewiesen, das Ihr mit Situationen klar kommt, die Euch nicht liegen Minister. Ich werde vor Annan Eure Stärke bezeugen. In all diesen drei Disziplinen. Möchtet Ihr nun etwas Ruhen ehe ich mit der nächsten Prüfung fortfahre?
Liem kann sich ein überglückliches und stolzes Lächeln nicht verkneifen, auch wenn ihm das vor Sanraal ziemlich peinlich ist. Er kommt sich vor wie ein kleiner Junge, der den Vater eines Mädchens beeindrucken soll, um sie zum Ball ausführen zu dürfen. Und in gewisser Weise ist das auch so. Er verneigt sich tief und nimmt das Schwert wieder entgegen.
Nein, bitte.. wenn es Euch nichts ausmacht, fahrt mit der nächsten Prüfung fort. Ich muss gleich zurück zu Annan, aber dann kann ich mir schon Gedanken darüber machen, wie ich Eure nächste Aufgabe erfüllen werde.
Nun denn, die Prüfung des Geistes hmmmm..
Sanraal sinnt nach.
Entgegen der Intelligenz, die Ihr zweifellos habt werter Liem, ist Geist das besiegen von körperlichen Drängen und vielleicht sogar der eigenen Angst. Sowohl dies als auch die Gabe der Kombination des vorhandenen Wissens um zum Beispiel verborgenes zu finden. Daher, bringt mir bitte 3 Gegenstände.
Sanraal schaut Liem tief in die Augen.
Ich wünsche eine Speise. Etwas, dass aus der Pflanzenwelt stammt, von der Tierwelt gefressen und verdaut wird und doch durch menschliche Hände vollendet köstlicher ist als die Früchte des Gartens. Ihr findet es sicher ganz in der Nähe.
Ihr müsst in den tödlichen Tiefen graben um mich zu finden. Ich lasse Pflanzen erblühen und am Lagerfeuer halte ich schön warm.
Als letztes wünsche ich eine Locke von Annans Haupt. Als Bedingung stelle ich, Sie darf Sie Euch nicht freiwillig geben, noch dürft Ihr sie Ihr im Schlafe rauben.
Es versteht sich, das Ihr alle Prüfungen ohne Hilfe absolvieren sollt.
Sanraal blinzelt schelmisch.
Möchtet Ihr vielleicht doch kurz ausruhen und darüber reflektieren? Oh ich vergass. Ich benötige diese Dinge vor der Mittagszeit.
Liem lauscht den Worten des Alten und versucht, sich die Rätsel zu merken. Natürlich braucht er Zeit zum nachdenken. Oder... ist das bereits eine Schwäche, wenn er zugibt, noch nicht zu wissen, worum es sich bei den zwei ersten Gegenständen handelt? Beim dritten Gegenstand lacht er auf.
Lao Sanraal, Eure Prüfungen steigern sich ins unlösbare. Ich soll der Kaiserin eine Haarsträhne stehlen?
Er schüttelt ungläubig den Kopf und lacht weiter.
Himmel, das dürfte ganz schön amüsant werden. Bis heute Mittag also. Dann werde ich besser nicht rasten, sondern sogleich zurück zu Annan gehen.
Nichts anderes hat der Lehrer erwartet
Müssiggang ist aller Laster Anfang mein Junger Freund. Ich wäre enttäuscht gewesen, wenn Ihr Euch nicht gleich der Sache annehmt.
Er verbeugt sich wieder von Liem und schreitet langsam und würdevoll aus der Schmiede. Leise hört Liem noch:
Bemüht Euch nicht mich zu suchen, ich werde Euch zur Mittagszeit aufsuchen.
Liem bleibt mit seinem fertigen Schwert zurück. Er steckt es ein und nimmt sich vor, später dem Besitzer der Schmiede ein angemessenes Entgelt zu bezahlen. Dann macht er sich auf den Rückweg zum Schloss. Die ganze Zeit über denkt er über die neuen Rätsel nach. Er hat viel Zeit gebraucht, um das Schwert zu schmieden. Da wird es nicht leicht sein, die nächste Aufgabe bis zur Mittagsstunde zu erfüllen.
Kann grade nix schreiben. Annan hat keine Ahnung was Liem treibt und Sanraal wartet :-D
Ich weiss. :) Sorry, brauch manchmal erst etwas Zeit für meine Monologe.. ;)
Während Liem zurück ins Schloss geht, zerbricht er sich den Kopf darüber, wie er Annan eine Haarsträhne stehlen könnte. Natürlich würde sie ihm freiwillig eine geben, wüsste sie, wofür er sie braucht. Aber wenn sie sie ihm nicht freiwillig geben darf, dann muss er unbedingt aufpassen, dass sie nichts davon merkt. Frauen sind schrecklich heikel, was ihre Haare betrifft.. Doch eine wirkliche Lösung für sein Problem fällt ihm trotz allen Grübelns nicht ein. Er wird wohl einfach improvisieren müssen.
Als er die Tür zu ihrem Gemach vorsichtig öffnet, blickt sie ihm bereits strahlend entgegen.
Annan ist sehr froh Liem nicht den ganzen Tag vermissen zu müssen.
Oh so schnell schon wieder da mein Lieber? Die unterredung mit Platow war wohl doch nicht so intensiv wie gedacht. Um was ging es denn?
Ohne eine Antwort ab zu warten, plappert Sie gleich weiter.
Aber das ist sehr gut. Die Turniere haben noch nicht angefangen. So können wir gleich zum Turnierplatz. Ich bin schon sehr gespannt wie Bilu heute kämpft. Lass uns schnell eilen?!
Liem lacht. Er steht völlig verschwitzt und verdreckt in der Tür und Annan will ihn so mit zum Turnierplatz nehmen?
Guten Morgen, meine Kaiserin.
Er drückt ihr einen Kuss auf die Stirn.
Sagen wir... ich bin für einen kleinen Zwischenhalt hier. Ich muss dich also - auch wenn mir das überhaupt nicht gefällt - leider enttäuschen. Aber Bilu wird eine gute Vertretung für mich sein. Und so kannst du in Ruhe mit der Hofbratze den neuesten Klatsch und Tratsch austauschen.
Ach? Also ich muss sagen, diese Unterredung mit Oberst Platow scheint kräftezehrend zu sein hihihi. Du siehst aus als wärst Du ein Schmied (einmal mehr trifft Annan unbewusst den Nagel auf den Kopf). Also gut, ich muss also ohne Deinen Beistand mich dem rasenden Strudel des Hofftratsches stellen? Schwert Kitais, Du bist ja ein Verräter.... aber der süsseste den ich kenne und ich verstehe das nur zu gut.
Annan weis durchaus, das Hoftratsch nichts für Männer ist. Für Sie auch nicht. Dennoch erfährt man so einfach Dinge, die offiziell nie ausgesprochen werden.
Dann hilf mir wenigstens in dieses....(ein paar leise Flüche ertönen)... leider schon etwas zu eng gewordene Monster da.
Annan dreht liem die Schulter zu, in der eine breite Spalte eines nicht zu gehen wollenden Reisverschlusses prangt. Mit einem bisschen Angst in der Stimme folgen daraufhin die Worte:
Findest Du ich werde Dick?
Nun benötigt es keineswegs der Weisheit von Daoshi Sanraal um zu erkennen, das diese Fragen aller Fragen, gestellt von unzähligen Frauen überall auf der Welt, so ziemlich das böseste Eigentor für jeden Mann darstellt.
Liem streicht sich mit dem Ärmel den Schweiss von der Stirn und legt seine Hände so an ihre Hüften, dass er sie optimal vor sich platzieren kann. Dann streift er ihr Haar zur Seite und küsst flüchtig ihren Hals, während er sich an ihrem Reissverschluss zu schaffen macht. Er lacht leise.
Dick? Himmel Annan, ich habe noch niemals jemanden ausser dir gesehen, der sich in diese Kleider schnüren könnte. Selbst diese aufdringliche Amelia hätte keine Chance. Aber...
Er beginnt an ihrer Haut zu knabbern, während er ihr Haar zwischen den Fingern hindurch gleiten lässt und mit der anderen Hand unauffällig nach seinem Dolch greift.
.. solltest du wirklich jemals die meine werden, werde ich dafür sorgen, dass du in kein einziges dieser Kleider mehr passen wirst... Schliesslich.. braucht das Land früher oder später einen Thronfolger.
Annan findet, das sich Liem sehr charmant aus seiner Zwisckmühle befreit hat. Zu Liems Gunsten spricht auch, das er Ihr mit seiner Behandlung einen kalten Schauer der Freude nach dem Anderen über den Rücken jagt. Sie kichert bei dem Gedanken an Sie in 10 Jahren mit lauter Kinderlein.
Du möchtest also das ich bald einmal so aussehe wie die Sumo Ringer die hier am Turnier teilnehmen? Ei ei ei warum habe ich mich dann all die Jahre so kasteit? Und wirst Du mich auch noch lieben, wenn ich lauter kleine Liems und Annans um mich habe und dafür aussehe wie ein Pfannkuchen?