Kaiserreich Drachenstein

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In den Straßen Pretannicas

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Hackebreit 16.05.2015, 00:21

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Hackebreit erschrickt etwas, als Yuri den Handwerker … bedroht? Es wirkt auf jeden Fall bedrohlich.

Ich mag’s halt, bei den Tieren zu sein. Außerdem gibt’s Geld, und irgendwie muss ich ja was verdienen. Du stiehlst Dir ja wohl auch nicht alles zusammen, was Du brauchst, oder?

Yuri 16.05.2015, 00:25

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Neee, nicht alles. Das bringt Unglück. Mein ältester Bruder hat sich alles zusammen gestohlen, und der hatte viel Unglück. Ich singe! Und ich kann die Zukunft vorher sagen! Das sind nützliche Dinge, weißt du? Aber ich würde immer nur den Mist meines eigenen Pferdes schaufeln. 

Warum heißt du eigentlich so? Hackebreit? Ich meine, hat deine Mutter dich so genannt? 

Hackebreit 16.05.2015, 00:37

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Nee, eigentlich heiße ich Parthirkimum, aber mit elf war ich mal ziemlich zu, weil ein Freund und ich dachten, es wäre eine kluge Idee, so Kräuter aus dem Wald in unser Bier zu tun, und dann hab ich die Pferde angekotzt und seitdem nennen mich alle Hackebreit.

Wohnst Du eigentlich in Pretannica?

Yuri 16.05.2015, 00:41

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Yuri wiegt nachdenklich den Kopf hin und her. Sie mustert die Häuser und Fensterläden und Dächer und Menschen des Handwerkerviertels. 

Hmmm... auch. Aber ich bin noch nicht lange hier. Erst zwei Tage, wirklich. Ich wohne überall, wo ich will, weißt du?

Hackebreit 16.05.2015, 00:48

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Das klingt sehr unstet. Vermisst Du nicht manchmal ein festes Zuhause?

Yuri 16.05.2015, 00:55

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Der Himmel ist mein Zuhause. 

Yuri breitet in einer überdramatischen Geste die Arme aus und dreht sich einmal im Kreis. Dabei schwert sie sich recht wenig um die sie umgebende Straße. Sie sieht Hackebreit einen Moment an und lacht sich dann über sich selbst kaputt. Ihr Lachen ist tief, klingend und etwas heiser.

Aber du, Parthi. Du hast doch selbst vor, um die halbe Welt zu reisen für so ein bisschen Zaumzeug. Warum schickt man da eigentlich einen Stallburschen? 

Hackebreit 16.05.2015, 01:04

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Weil der Stallbursche mal drei Tage fehlen kann, ohne dass alles zusammenbricht. Außerdem können sie mir dann ewig vorhalten, wie sie mir den Ausflug in die Hauptstadt finanziert haben. Und ich meine, es ist schon sehr beeindruckend hier. Viel größer, als ich es mir vorgestellt hatte. Und viel prachtvoller.

Hackebreit bleibt vor einem unscheinbaren Hof stehen. Ein Schild weist auf Maltyrs Sattlerei hin, und ein schwacher Geruch nach frischgegerbtem Leder liegt in der Luft.

Das müsste es sein.

Yuri 16.05.2015, 01:10

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Es ist schon schön, das kann man nicht anders sagen.

Yuri inspiziert den Hof mit Blicken, begutachtet das Schild, den niedrigen Zaun, die Fensterläden und Türrahmen. Vogelhaft legt sie den Kopf auf die Seite und lädt ihn mit einem schiefen Grinsen ein, vorzugehen. Sie klopft sich die bloßen Füße am Staub der Straße wie an einer Fußmatte ab und folgt ihm.

Hackebreit 17.05.2015, 14:52

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Hackebreit tritt durch die Öffnung im Zaun über den gekiesten Weg zur Eingangstür. Die Werkstatt scheint bereits für die Nacht geschlossen worden zu sein. Er klopft vorsichtig an. Es öffnet ihm ein Vampir mittleren Alters mit schwarzen, kurzen Haaren und einem kräftigen Körperbau, der Hackebreit und Yuri fragend ansieht.

Wir kommen von Königin Eilonwy, wegen des Zaumzeugs.

»Ah, wir haben euch schon erwartet. Auch, wenn es hieß, dass nur einer käme, ein Hackebreit?«

Ja, das bin ich. Aber Yuri hier muss morgen früh für die Königin noch einen Schmuckauftrag besehen, bevor er geliefert wird, deshalb ist sie mitgekommen.

Der Sattler runzelt kurz die Stirn, und für einen Moment glaubt Hackebreit, der Schwindel würde auffliegen.

»Hm, in Ordnung. Na, dann kommt rein. Ich zeig euch zuerst das Zaumzeug und dann dürfte das Abendessen schon bereit stehen.«

Er bittet die beiden hinein, und Hackebreit bedeutet Yuri, ihm zu folgen.

Yuri 17.05.2015, 16:00

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Grinsend folgt das Mädchen. So einfach ist es, an ein Dach und ein warmes Abendessen zu kommen. Sie ist schmutzig, barfuß, und trotzdem reicht die Behauptung, sie arbeite für eine Königin, um eingelassen zu werden. Warum hat sie da vorher nie dran gedacht? In einer so großen Stadt fällt so ein Schwindel vermutlich nie auf. 

Sie folgt Hackebreit, während ihre Augen den Raum inspizieren auf alles, was wertvoll aussieht und nicht all zu schnell vermisst werden würde.

Hackebreit 17.05.2015, 21:33

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Sie gehen durch den Wohnraum – einfach eingerichtet, Holzverkleidungen, einige Zinnteller – und dann durch eine Tür in den Werkstattbereich. Lederwerkzeuge aller Art liegen auf großen Tischen: Messer, Ahlen, Vorlagen und Punzen, Maßzeug und Vorzeichnerstifte. Und dazwischen: Angefangene und fertige Projekte, teils Erneuerungen und Verschönerungen offensichtlich gebrauchter Sattel und Zaumzeuge, teils Neuanfertigungen. Der Sattler geht auf ein kostbar im Rankenmuster mit Blattgold verziertes und teils kompliziert geflochtenes Zaumzeug aus schwarzem Leder zu und reicht es Hackebreit.

»Das ist die Arbeit. Ist das so nach Wunsch?«

Hackebreit mustert das Zaumzeug ausgiebig – befühlt das Leder, seine Geschmeidigkeit, die fein abgerundeten Kanten.

Ja, das ist sehr gut so. Genau nach Auftrag. Die Königin wird erfreut sein. Was sagst Du, Yuri, dürfte es nach ihrem Geschmack sein?

Yuri 17.05.2015, 23:13

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Yuri streicht mit der Hand über das Leder, zieht an Verbindungen und begutachtet das Zaumzeug mit einer Manier, die verrät, dass sie mit solchen Dingen oft und viel zu tun hatte. Sie nickt, und ein plötzliches Lächeln malt sich um ihren Mund, als sie zu dem Sattler aufblickt. Sie sieht ihn mit unverschämter Koketterie an, sich ihrer eigenen Schönheit ebenso wohl bewusst, wie der Wirkung dieses Blickes. 

 Oh ja, die Königin wird sehr zufrieden sein. 

Hackebreit 17.05.2015, 23:21

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Immer tiefer wird der Sattler in Yuris Blick gezogen und ist nur noch wenig von ihrem Gesicht entfernt, da ertönt eine eiskalte weibliche Stimme hinter ihnen.

»Das Abendessen ist fertig.«

Der Sattler erschrickt und blickt auf.

»Ayofa, das … oh, ähm. Ganz hervorragend, danke! Wir sind gleich da.«

Er versucht, sich von Yuri wegzureißen.

»Dann wollen wir mal zum Abendessen, das meine Frau so nett für uns zubereitet hat.«

Hackebreit wirft Yuri ein breites Grinsen zu, in das sich nur ein kleiner Hauch Besorgnis mischt, noch vor dem Schlafengehen wieder vor die Tür gesetzt zu werden.

Yuri 17.05.2015, 23:32

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Beim Herausgehen lenkt Yuri hinter dem Rücken des Handwerkers Hackebeils Aufmerksamkeit durch ein leichtes Nicken mit ihrem Kopf in die Richtung einer Werkbank. Einige Stücke liegen darauf. Ein fertiger Sattel mit aufwändigen Einlassungen aus dunklerem Leder. Noch unangebrachte, kunstvolle Messingbeschläge. Vielleicht will sie den Stallknecht nur darauf hinweisen, wie hübsch die Sachen sind. Voller Vorfreude schreitet sie dann dem Essen entgegen. Am Tisch angekommen, gebahrt sie sich aufrecht und offiziell.

Königin Eilonwy ist Euch gewiss sehr verbunden für die gute Arbeit und die Gastfreundschaft, die Ihr ihren Dienern zukommen lasst.

Hackebreit 17.05.2015, 23:50

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Ähm, ja! Das wollte ich auch gerade sagen.

Der Sattler nickt den beiden dankend zu, während seine Frau vom Rübeneintopf schöpft. Sie stellt allen vieren eine große Schüssel hin und reicht dazu Brot und Bier.

Hackebreit beginnt, die Mahlzeit ruhig zu verzehren, und versucht, dabei so unbäuerlich wie möglich zu wirken.

Yuri 18.05.2015, 00:09

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Yuri gelingt es nicht ganz, die unwirsche Art der Straße in ihren Essmanieren zu verbergen. Sie macht das durch Gesprächigkeit, Charme und Offenheit wett. Wenn sie auch etwas zu schnell isst, findet sie immer Zeit, für den Sattler mit ihren langen Locken zu spielen, der daraufhin, Verlegenheit kaschierend, umso intensiver das Gespräch mit seiner Frau sucht. Damit zähmt er immer wieder die skeptischen Blicke der Letzteren. 

Dennoch endet das Abendessen in Frieden. Die Herrin des Hauses zeigt den Gästen einen karg eingerichteten, aber sauberen Raum, in dem sie schlafen können. Vor dem Zu-Bett-Gehen wäscht Yuri sich die Hände, die Füße und das Gesicht. Sie legt säuberlich das Tuch ab, das sie um ihren Rock gebunden hat. In allen Ecken dieses Tuchs sind in Knoten verschiedene, kleine Gegenstände gebunden. Dann zieht sie den blauen Rock aus, unter dem ein organener Rock zum Vorschein kommt. Auch diesen knotet sie an der Taille auf und zieht ihn aus, worunter ein ebensolcher grüner Rock erscheint. In diesem beschließt sie zu schlafen. Sie rollt sich auf ihre Matte und deckt sich mit dem Tuch mit den vielen Knoten zu.

Das Land ist heute schüchtern; der Himmel ist ganz dunkel. Ich hoffe, du schläfst gut, Parthi.

Hackebreit 18.05.2015, 00:16

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Hackebreit legt seinen Gürtel ab und anschließend sich neben Yuri auf seine Matte.

Schüchtern? Hm, ja. Du auch, Yuri, und Zerrons Segen.

Er erlischt die Kerze, die die Sattlersfrau ihnen gegeben hat. Einige Augenblicke später hört man bereits ein leises Schnarchen aus seiner Richtung.

Yuri 18.05.2015, 00:20

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Es ist immer noch stockdunkel, als Hackebreit geweckt wird. Yuri schüttelt sacht an seiner Schulter und legt ihm einen Finger auf den Mund, damit er beim Erwachen kein Geräusch macht. Im matten Licht, das durch das Fenster dringt, grinst sie ihn an, voll angekleidet über ihm stehend. Ihre Stimme ist nicht mehr als ein Flüstern.

Komm! Wir nehmen das Zaumzeug und holen uns den schönen Sattel und vielleicht paar andere Dinge und verschwinden!

Hackebreit 13.06.2015, 12:26

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Bist Du verrückt?! Warum um alles in der Welt sollten wir das tun?

Hackebreit hat Mühen, Yuri nicht anzuschreien.

Media Nocte 20.01.2016, 17:59

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Das unfreiwillige Dreiergespann Fenrir, Media und Gwen machen sich auch auf in die Straßen Pretannicas.

Diese befinden sich schon im Gasthaus »Zum kühlen Krug« wo sie die zwei letzten Zimmer bezogen haben. Gwen und Fenrir überlegen erneut vor die Tür des Gasthauses zu gehen um sich unter das bunte Volk zu mischen.

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