Lyrael mustert Goltor eindringlich. So also sieht ein Zwerg in Kampfmontur aus. Sein Bart überdeckt zwar die Hälfte der Bruspanzerung, dennoch macht er einen stattlichen Eindruck.
Nun werter Goltor, so kampfbereit, wie Ihr hier vor mir steht wäre ich ja nicht ganz bei Sinnen, würde ich etwas unhöfliches über Eure Rüstung sagen, nicht wahr? Doch das ist auch gar nicht notwendig, sie passt wie angegossen. Ihr und Euer Vater scheint exakt die selbe Statur zu haben. Ich habe noch selten eine Rüstung gesehen, die ursprünglich nicht für ihren Träger gemacht worden ist, und dennoch so gut sitzt.
Ich schlage vor, wir gehen zurück zum Rest der Truppe, um Euren Magier zu finden. Wenn all die Gerüchte und Geschichten stimmen, dann leckt Eure Axt noch genug Blut. Ihr müsst Euch nur noch etwas gedulden. Jedenfalls hoffe ich das. Möglicherweise hat er uns ja doch aufgespürt und steht bereits vor der Tür, nicht wahr?
Und ja, Noach hat euch gefragt, ob Zwerge kämpfen können. Doch ich bitte Euch, verzeiht meinem Freund hier sein lockeres Mundwerk, wie ihr sehen könnt, ist ihm der Sake wohl nicht besonders gut bekommen.. ;)
In diesem Moment hört man ein Rumpeln und als sie sich umdreht, sieht Lyrael gerade noch, wie Noach versucht, mit Fässern und nur noch einem Paket in der Hand, die anderen wieder vom Boden aufzuheben. Lächelnd geht sie auf ihn zu und nimmt ihm das letzte Paket aus der Hand. Dann streicht sie ihm die Haare aus dem Gesicht.
Die beiden Fässer genügen, Noach. Jetzt, wo Goltor uns begleitet, braucht Ihr nicht mehr alles alleine zu tragen.
Sie fühlt sich für Noach unerklärbar verantwortlich. Nein, möglicherweise war das nicht das richtige Wort. Sie möchte ihn beschützen, jegliches Unheil von ihm fern halten. Lachhaft, wenn man ihre beiden Staturen vergleicht. Lyrael ist sich bewusst, dass sie ihn nicht zu beschützen vermag. Aber noch viel bewusster ist sie sich darüber, dass sie diese Verbundenheit zu einem anderen Menschen noch nie gefühlt hat. Noch nicht einmal ihren Eltern gegenüber.