Kaiserreich Drachenstein

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Periston und Gondric auf Stadtbesichtigung

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Periston d'Angilo 14.01.2015, 19:44

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Seid Ihr vielleicht nicht gut zu Fuss, mein Freund?

Periston lacht, während seine Hand nach einem Laternenmast greift und er sich um 180° dreht, und Gondric direkt ins Gesicht lacht. Trotz seines schon unleugbarem höherem Alter ist er noch sehr fix auf den Beinen.

Jede Frau wünscht begehrt zu werden. Absolut jede. Allerdings manchmal nur zu bestimmten Zeitpunkten. Besonders jene die jung verheiratet wurden sehnen sich nach Abenteuer und Verehrern. Natürlich stimmt es auch, dass so manche Frauen gerade jede männlichen Wesen interessant finden, die sie ignorieren. Ein scharfes Auge, ein wacher Verstand und viel Erfahrung, all jenes braucht es für die holden Damen.

Er schwinkt wieder zurück und springt auf das Straßenpflaster. Langsam nähern sie sich einem anderen Stadtteil der Hauptstadt. Bunte Lampignons scheinen durch die hereinbrechende Abenddämmerung. Ihr bunter Schein lässt sich schon über zwei Ecken erkennen.

Mehr von mir?

Tja, wo soll ich da bloß anfangen, es gibt so viel zu erzählen, und noch mehr was ich für mich behalten möchte.

Meine Eltern gehörten schon dem fahrendem Volk an, welches einzig und allein zur Belustigung anderer von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf fuhr und Auftritte absolvierte. Wir waren alle eine große Familie, wobei die Blutsverwandtschaft dort fraglich wäre. Es herrschten einfache Regeln aber dafür noch viel mehr Freiheiten. Wie es oft nun einmal so ist, gefallen einigen die lockere Lebensweise von Streunern nicht. Vor allem nicht wenn sie es mit Eigentum nicht sooo genau nehmen. Oft genug wehrten wir uns mit Worten und Händen, doch das war ein weiterer Grund warum wir niemals lang an einem Ort blieben.

Eines Tages war es an mir flüge zu werden und nur mit einer Laute und guten Vorsätzen bewaffnet zog ich in die Welt hinaus. Oftmals hatte ich mehr Glück als Verstand. Mein Schiff wurde geentern und ich wurde Pirat um am Leben zu bleiben. Leider entdeckte ich dort meine Seeunverträglichkeit, was mir aber das Leben rettete als die Piraten hops genommen wurden und ich fließerisch erklären konnte, mehr eine Geißel und Schiffsmusikant als echte Bedrohung.

Ich lebte ein Leben als Lustknabe, Fechter, Schauspieler und als Dieb. Wobei letzterem der Mehrzahl nach die Herzen so mancher Frauen mein Ziel war.

Hab absolut übersehen dass es schon eine Antwort gab.

Ich wollte bei meiner Erzählung noch den Namen des Seeräubers dazuschreiben, finde den mal bei [url=http://drakestrin.de//thread/view/1959]39 Seiten[/url] ^^

Ich bin schlecht im Schätzen, aber bewegt ihr euch mal wie ein Eichhörnchen während ihr die Grösse eines Pferdes und das Gewicht derer zwei mit euch rumtragt. Für den Hausgebrauch und um den Anschluss an meinen Stadtführer nicht zu verlieren reicht es grade noch. ;) Aber ihr habt gewiss Recht, dort wo ich herkomme war es nicht so wichtig, behende zu sein. Ausdauer und vor allem Kraft waren weit wichtiger.

Sicher habt ihr vernommen, wer südlich von uns lebt und dass es nicht leicht ist, mit denen in Frieden gemeinsam zu leben. Nach ihren Vorstellungen, ja, das klappt wunderbar. Nur sehen das manche anders und trauen, oder trauten, sich, diese Ansicht auch zu leben.

Wie dem auch sei, aufgewachsen bin ich nicht bei meinem Volk. Zu meinen eigenen Leuten stiess ich erst wieder viel später. Aber das ist alles schon eine ganze Weile her und manches davon wäre zwischenzeitlich selbst mir entfallen, hätte ich nicht den Pfad des Gelehrten eingeschlagen und mich in die Kunst der Bücher vertieft. So begann ich irgendwann, Erinnerungen aufzuzeichnen und zu erforschen, was es mit den Teilen meiner Vergangenheit auf sich hatte, die sich mir nicht mehr von alleine erschlossen. Ich wurde eine Art Geschichtsgelehrter. In der vagen Hoffnung, meine Aufzeichnungen mögen anderen von meiner Art eine Hilfe sein fing ich an wie besessen alles in mich aufzusaugen was mit meiner Art zu tun hatte. Viel gab es gewiss nicht, zumal in den Bergen wenige Leute die Muse haben, Bücher zu schreiben. Ganz zu schweigen von ihrer oft eher, nennen wir es beschränkten Gabe der Auffassung und der häufiger als wünschenswert nur unzureichend ausgeprägten Intelligenz. Ob ihrs glaubt oder nicht, ich schlage ziemlich aus der Art. Sogar was meine körperlichen Attribute angeht. Verglichen mit meinen Vettern und noch weiter entfernten Verwandten bin ich ein zierlicher Knabe.

Gondric schmunzelt ein wenig

Ironischerweise, wenn man die meisten kleinen Freunde von vorhin als Massstab heranzieht, war es ein Zwerg, der mich sowohl Lesen als auch Schreiben gelehrt hatte, daher auch meine Kenntnis ihrer Sprache.

Gondric schaut sich etwas verlegen um

Bitte entschuldigt, ich wollte euch nicht langweilen. Wenn ich mal das Erzählen anfange ist es schwierig wieder ein vernünftiges Ende zu finden.

Ich weiss nicht genau, was für Masse und Einheiten hier verwendet werden, aber umgerechnet auf ISO wäre Gondric ca. 2,18 m und 175 kg

Periston d'Angilo 15.01.2015, 18:04

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Ich bedaure, falls ich mich verhört haben sollte, aber Ihr seid für Euer Volk zu... klein?

Seid Ihr dann aus einem Land der Riesen könnte man annehmen? Wie nennt euch Euer Volk denn selbst? Erzählt mir doch mehr von Eurer Heimat.

Langsam nähern sie sich einem neuen Viertel der Stadt. Die bunten Lichter und der etwas andere straßenlärm verkünden es dem Besucher schon von Weitem. Aufreizend gekleidete Damen bieten sich an näher Bekanntschaft zu schließen, feiste Männer gehen Arm in Arm singend gröhlend durch die Straßen, ihre Krüge dabei mit der anderen Hand schwenkend; hier und da sind Straßenkünstler an zu treffen, welche singen, tanzen, musizieren, akrobatische Darstellungen vorführen oder eine Mischung aus all diesen. Wurde es auf den restlichen Straßen ruhiger, so wird es hier immer voller.

Behaltet Eure Geldbörse im Auge, oder besser noch, steckt sie unter Euer Hemd. Und wenn Euch jemand wunderbare Versprechungen über ein Angebot macht, sagt er entweder die Wahrheit, oder er will Euch ausrauben.

Mit ein wenig Glück wacht Ihr morgens ohne Erinnerungen auf, vn Kopf bis Fuß mit Honig eingeschmiert.

Nennen sich unsere kleinen Freunde in ihrer Sprache etwa Zwerge? Ich fürchte nicht. Ähnlich wie meine Vorfahren Mütterlicherseits dürften sich auch die Zwerge selber auf ihre Herkunft beziehen. Sie sind ein Volk der Berge und Stollen, so wie meine Leute, zumindest die von denen ich einen Gutteil meiner Grösse, Stärke, Ausdauer und Regeneration habe. Der ganze Rest stammt von gewöhnlichen Menschen. Auch bei uns sind die Frauen kleiner und sicherlich war mein leiblicher Vater ein stattlicher Kerl, andernfalls hätte er es kaum mit meiner Mutter aufnehmen können. Denn eines ist das Grosse Volk gewiss nicht: Zimperlich. Von daher wäre es vielleicht ratsam, mir hier keine Frauenbekanntschaften anzutragen, wer weiss schon so genau, wieviel von welcher Seite in mir steckt und in einer solch unkontrollierbaren Situation die Oberhand gewönne. Ich jedenfalls nicht, und ich möchte nicht am Unglück einer dieser zerbrechlichen Damen Schuld sein.

Und was die seltsamen Angebote betrifft: Wie erkennt man den Unterschied?

Periston d'Angilo 18.01.2015, 23:40

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Lässt die merkwürdigen Eindrücke des Fremden erst einmal auf sich einwirkken. Ob er sich dort wohl fühlen würde? Was Gondric bisher erzählt hat spricht eher für ein ernstes Völkchen. Ob diese sich mit ihm überhaupt abgeben würden? Ohje, da würde er wohl kaum sein Brot verdienen, das lustige Treiben in der Hauptstadt ist ihm schon lieber.

Gondrics letzte Frage reisst ihn wieder aus seinen Gedanken. Unentschlossen wie er antworten soll zieht er an einem Ende seines Schnurrbarts bevor er spricht.

In den meisten Fällen erfahrt Ihr es erst, wenn Ihr euch darauf einlässt. Ich für meinen Teil habe das Risiko nie gescheut. Zwar wurde ich so schon oft ausgeraubt, aber nur durch Versuch kann Erfahrung erworben werden.

Nun sprecht wonach Euch der Sinn steht. Damen anscheinend nicht, oder wollen wir einfach spazieren gehen und sehen wozu wir eingeladen werden?

Versteht mich bitte richtig, ich bin der holden Weiblichkeit gegenüber nicht abgeneigt, nur vermag ich hier keine zu sehen, die es auch aushalten würde.

Aber gut, Dinge vielleicht wie Gaukler, Artisten, sowas wie "Der stärkste Mann" oder einen gepflegten Faust- oder Ringkampf

Gondric kann ein hämisches Grinsen nicht unterdrücken

na irgendwas bei dem halt so richtig was los ist. Ich wurde von Zwergen grossgezogen, Periston, ich bin kein Kind von Traurigkeit, das habt ihr aber hoffentlich schon gemerkt, sonst hätte ich heute ziemlich viel falsch gemacht.

Periston d'Angilo 21.01.2015, 20:43

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Kräftige Damen? Verstanden... ich werde für Euch Ausschau halten. Vorzugsweise die Euch mit zwei oder einer Hand stemmen kann?

Periston grinst euch feist an und läuft einige Schritte voraus, keine Erwiederung abwartend. Ein Ausrufer welcher auf einer Kiste steht schreit quer über die Straße:

"Zwergenwerfen! Versucht Euer Glück! Ein echtes Erlebnis!"

Plötzlich ist Periston wieder da und zieht Gondric weiter.

Das ist nichts für uns, ich kenne die. Das Werfen ist echt und auch freiwillig. Allerdings hat sich der Zwerg danach angeblich alles mögliche gebrochen und erpressen Euch.

Ein Feuerspucker steht an der Straße und speit eine Stichflamme hoch über den Köpfen der Zuschauer, während von irgendwo aus der Menge heftiges Geschrei einer Dame ertönt.

"Haltet den Dieb! Er hat meine Tasche!"

Ich muss irgendwie gerade an Clopin aus dem Disney "Der Glöckner von Notre Dame" denken.

Gondric ist geneigt, auf den Zwergenwerferstand zu zu gehen und den Betreiber (und den Zwerg) eines besseren zu belehren, lässt sich aber von Periston beschwichtigen und zurückhalten.

Habt ihr das gehört, Periston? Da ruft doch jemand um Hilfe.

Der Dieb scheint sich eine denkbar schlechte Richtung für seine Flucht ausgesucht zu haben, er rennt genau auf die beiden Neuankömmlinge zu

Oder sowas mein Freund, auch ganz gut, wenigstens ist kurz mal was los

Gondric gibt seinem Arm noch ein bisschen Schwung und lässt ihn dann mitten im Weg des Diebes stehen

ich verstehe die Anspielung nicht, weil ich den Film nicht gesehen habe

Periston d'Angilo 22.01.2015, 13:06

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Periston wundert sich zuerst wegen Gondric ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn.

Vielleicht bin ich jedoch schon einiges gewohnt und abgestumpft.

Schon ist der Dieb heran, fluchs wie ein Wiesel weicht er anderen Leuten aus. Geschmeidig zieht er an anderen Passanten vorbei und legt die Kurven oft so geschickt, dass nur wenige Zentimeter zwischen ihnm und seinen Hindernissen sind. Periston kann sich eine gewisse Bewunderung nicht verkneifen. Der Dieb beherrscht den Slalom dermaßen perfekt, dass, als dieser sie fast erreicht hat, von den Verfolgern immer noch nichts zu sehen ist. Leider braucht es zur Ausschaltung des Geschicks nur einen Moment Unachtsamkeit, achja und einen kräftigen Arm in Kopfhöhe.

Sekundenbruchteile vor den Aufschlag dreht Periston den Kopf zur Seite und drückt die Augen zu. Das Geräusch des Aufpralls des Körpers auf den Boden lässt ihn erst wieder hochblicken.

Da habt Ihr ja was erlegt Gondric,... jetzt ist nur noch die Frage, vor den Kamin ausbreiten oder an die Wand hängen?

Jetzt kann Periston den Dieb das erste Mal näher betrachten. Ein junger Mann, etwa zwanzig. Heruntergekommen. Mit einer leuchtend roten Frauengeldbörsen mit gelben Kordeln welche in seinen schmutzigen Fingern liegt. Liegen ist der falsche AUsdruck, die Finger krallen sich geradezu in den feinen Stoff hinein. Immer noch sollte er hervorheben, denn der Dieb scheint ausgenockt zu sein. Ein halb zerschlissener Mantel mit Kapuze hat den größten Teil seines Gesichts verdeckt, welcher nun offen liegt. Dunkelbraunes Haar, ein Messingohrring, eine schiefe Nase (vermutlich einmal gebrochen, ob von gerade eben lässt sich auf die Schnelle nicht sagen) und auch sonst ein paar frische Wunden im sonst recht ansehnlichen Gesicht.

Clopin ist ein Gaukler in Paris. Er leitet das Narrenfest zu Anfags ein, stolziert herum, verkündet die Attraktionen und stellt die Schausteller vor in einer (disnytypischen ;) ) Musicalnummer.

Gondric besieht ihn sich etwas näher und versucht, ihn wieder auf die Beine zu stellen. Er "tätschelt" ihm das Gesicht und erweckt dabei fast den Eindruck, als wolle er ihn ohrfeigen.

He, Junge, aufwachen. Wenn du nicht willst, dass sie dich einsperren, dann mach das du schnell davon kommst.

Ohne das jemand es merkt, steckt ihm Gondric ein paar Geldstücke in die Jackentasche, die Handtasche behält er bei sich. Als der Junge endlich die Augen wieder aufschlägt blickt er Gondric erschreckt an, krabbelt und stolpert von ihm weg und als er sich endlich wieder gefangen hatte setzt er seine Flucht in ähnlichem Tempo wie zuvor fort.

Es ist eine Sache, dass jemand klaut. Aber eine ganz andere, dass er klauen muss. Er sah mir nicht so aus, als würde er das aus Faulheit machen. So flink und schnell wie er ist könnte er sich doch ohne Schwierigkeiten einen Unterhalt als Gaukler verdienen, oder was meint ihr, Periston? Werden solche Leute nicht gerne genommen?

Da kommt auch schon die beraubte Frau mit ihrem "Gefolge" aus neugierigen Gaffern angetrabt.

"Da ist sie, meine Handtasche, haltet den Dieb!"

Wisst ihr was? Das nächste Mal haltet ihr mich bitte zurück, ja?

Periston d'Angilo 22.01.2015, 19:10

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Er muss seinem neuen großen Freund einfach zustimmen. Der Junge hat wirklich nicht ausgesehen wie ein Verbrecher. Mit der Zeit hat Periston die Erfahrung gemacht, dass es verschiedene Arten von Verbrechen gibt. Er hätte nicht anders gehandelt.

Es ist die eine Sache Talent zu haben, und ein anderes es nutzen zu können. Ich fürchte dieser Junge ist irgendwo hineingeraten.

Sein Blick heftet sich an die beraubte Dame, die er noch nie in seinem Leben gesehen hat. Jene die nun auf sie zeigt. Vielleicht springt sie ja auf seinen Charme an.

Ich fürchte es ist ein Missverständnis, dieser junge Freund zu meiner Linken hier hat den Dieb gestellt und Eure Handtasche geborgen. Der Dieb konnte leider entkommen.

"Von wegen entkommen, ihr arbeitet doch mit ihm ... wie, ihr habt meine Handtasche? Zeigt mal her."

Die Dame entreisst Gondric rüde ihre Handtasche und schaut schnell nach, ob noch alles vorhanden ist.

"Hm, ist noch alles da. Danke."

Mit diesen Worten wendet sie sich von den beiden ab, versucht ihre "Beschützer" loszuwerden und stampft wütend wieder dorthin, wo sie eigentlich hin wollte.

Gondric ahmt den Kratzfuss, den er bei Periston gesehen hatte nach

Gerngeschehen.

Komm Periston, ich glaube ich habe genug erlebt für den Moment. Lasst uns noch irgendwo gemütlich einen Schlummertrunk nehmen und dann lege ich mich, so ich einen Schlafplatz finde, aufs Ohr. Der Schlummertrunk geht auf meine Rechnung, sagt ihr mir nur wo.

Periston d'Angilo 23.01.2015, 11:17

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Ein Schlummertrunk, oh ich glaube ich weiss da schon genau das richtige Lokal.

Mehr tanzend wie schreitend sucht sich Periston zielgenau seinen Weg durch die Straße, sicher dass Gondric ihm folgen wird.

 Der Weg führt durch Straßen und Gassen, welche teils feucht fröhlich, teils seelenverlassen wirken und immer wieder vollführt Periston einen kurzen Haken um in die nächste Ecke zu bieten. Doch mit solch einer Zielgenauigkeit, dass jeder annehmen kann, er wüsste wohin sein Weg ihm führt. Schließlich komen sie in eine Seitenstrasse, genau noch so breit, dass eine Kutsche hindurch passt. Dem Geruch nach, Salz und Fischabfällen, näherten sie sich weiter der Hafengegend an, erkennbar an der dichten Ansammlung von Lagerhallen und Kontors.

Gerade fährt eine Kutsche von einem der dicht an dicht liegenden Lagerhäusern weg. Ein elegant gekleideter Herr betritt das Lagerhaus, die Tür wird von einem grobschlächtigen Ork aufgehalten. Kaum ist die Tür geöffnet, scheint goldenes Licht hindurch auf die sonst so trostlose Straße. Gelächter und Freudenlärm ist zu hören, übertönt von rythmischer Tanzmusik. Die Geräusche verstummen in dem Augenblick als die Tür sich wieder geschlossen hat von einem Augenblick auf den anderen. Periston steuert zielicher den Ork an, der ihn gut um seine Körpermitte überragt und mit keiner Miene zu zucken beginnt, als er vor ihm steht.

Sali Vuz Orpz. Ist der Besitzer im Haus?

Zuerst gibt der Ork keine Absicht von sich, in irgendeiner Art und Weise auf Periston zu reagieren. Dann antwortet er doch, wenn auch recht einsilbrig.

Nein.

Periston blickt Gondric breit lächelnd an.

Dann darf ich eintreten?

Diesesmal kommt die Antwort schneller, wenn auch genauso lustlos und einsilbrig.

Ja.

Periston winkt Gondric zu sich ihm zu folgen, während der Ork die schwere Türe öffnet. Diesesmal spricht der Ork zuerst, seine raue Stimme ist selbst bei der aufkommenden Musik zu hören ist.

Wenn er kommt muss ich dir die Beine brechen.

Der Barde deutet sein Einverständnis und tritt ein. Sobald der Türbalken durchquert wird, durchzieht ein leichtes Prickeln für eine Sekunde lang die Neuankömlinge.

Das innere der ehemaligen Lagerhalle hat außer einigen Stützbalken hier und da, nichts mehr von vor seinem Umbau. Meterlange Vorhänge hängen von der Decke des zweistöckigen Baus bis zum Boden herab. Die Holzwände wurden im inneren des Hauses neu verputzt. Sie wurden mit farbenfrohen Bildern von Paradiesvögeln, exotischen Tieren und Wesen aller Arten und in allerlei Formen in knappster Sklaven-Bekleidung verziert. Die Bedienungen schreiten nur mit nötigsten Stoffen bekleidet durch die Reihen der feiernden Gäste, während sich die gehobene Mittelklasse sowie die Adelsschicht in den Armen liegen und am Feiern sind.

In der Mitte wurde eine Bühne berichtet, auf der mehrere begabte Tänzerinen in ausgefallenen Federkostümen eine köstliche Darbietung von friviolen Bewegungen ausführen, wobei sie sogar mehr anhaben als die Bedienungen. Die Musiker sitzen am Rande der Bühne und spielen auf, der halbe Saal tanzt mit. Über der Bühne wurde sogar ein Kronleuchter platziert welcher aus einem Fresko an der Decke entspringt. Gemeinsam mit tausend Laternen welche den Raum erhellen.

Oder um es kurz zu machen, es ist ein Varieté ;)

Was war denn das? Ist das eine Barriere? Wo sind wir hier?

nachdem sich Gondric etwas beruhigt hatte orientierte er sich in dem Etablissement

Lasst uns mal an die Bar gehen, mal schauen was die Karte zu bieten hat.

Sagt mal, es gibt hier aber schon richtiges zu trinken, oder? Nicht bloss Blubberwasser und Frauentränke.

Periston, ihr seid gewiss ein Mann mit vielseitigen Neigungen und Interessen, aber ihr verwirrt mich. Wo liegen eure Vorlieben? Ihr könnt doch unmöglich gleichermassen in der Zwergenkneipe, dem Vergnügungsviertel und diesem Varieté gleichermassen zu Hause sein.

Gondric klopft seinem Freund auf die Schulter und lacht

Ach und noch was, was meinte der Grüne da draussen? Hätte er denn Grund euch zu verletzen? Eines muss ich über die nämlich sagen: Mit denen lege ich mich nicht an, wenn die in einen Rausch kommen ist ein einzelner gefährlicher als eine volle Kneipe besoffener Zwerge deren Bärte ihr beleidigt habt.

Er setzt sich auf zwei der wackligen Hocker und winkt eine Bedienung hinter der Theke zu sich heran

Bringt mir bitte ein grosses Glas vom Stärksten das ihr habt und meinem Freund hier sein übliches Gift, nehme ich mal an.

Periston d'Angilo 23.01.2015, 18:38

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Doch, doch, eine magische Barriere, das habt Ihr schon richtig erfasst. Eine Und damit hat es etwas ganz besonderes auf sich. Sobald Ihr sie wieder verlässt, werdet Ihr euch nicht mehr an die Gesichter der hier anwesenden erinnern können. Unter anderem deswegen ist dieses Anwesen so beliebt. Kommt her, lebt aus was auch immer Ihr wollt, und Euch bleiben die Erinnerungen... nur leicht verändert. Niemand muss sich schämen, niemand muss sich zurückhalten. Der Zauber betrifft uns übrigens nicht. Denn wer gleichzeitig eintritt behält sein Gedächtnis für den anderen. Ihr werdet also noch genauso wissen dass ich mit Euch hier war.

Periston lacht und wühlt sch mit Gondric quer durch die Feier, hin zu einigen Hockern der Bar.

Ich bin ein Lebemann. Ich liebe es zu feiern und das Leben in all seinen Facetten zu genießen... bitte einen Kanne Feuerwein.

bestellt er bei der Bardame die ihn sicher schon dutzende Male bedient hat, aber an deren Gesicht weder er noch irgendwer sich an sje erinnert hat.

Der Grüne? Ach das. Ja. Ich war einst Mitbegründer, könnte man sagen. Oder auch stiller Teilhaber daran. Mit einem Freund mit mir. Weniger nette Geschichte. Er war in eine Dame verliebt die sich mehr für mich interessiert hat. Zwar hat er jetzt einiges gegen mich, aber den  Zutritt kann er mir nicht verbieten. Dafür habe ich zu viele Kontakte.

Es wird ein Krug zwergischen Starkbieres gebracht, sowie eine Kanne Feuerwein. Die Bardame zwinkert Gondric aufreizend zu.

"Lass es langsam angehen Großer. Die Nacht ist noch jung."

Tue ich doch und anscheinend haben die hier auch nichts Starkes. Es heisst zwar Zwergenstarkbier, aber es ist immernoch Bier. Die starken Sachen fangen dort an, wo Gären und Keltern nicht mehr weiterkommen und man zu Feuer greifen muss. Aber das macht nichts, ich lehne mich zurück und geniesse die Darbietung. Wo wir grade von stark sprechen: Was ist das eigentlich für Zeug dass du da immer zu dir nimmst? Wie heisst das? Feuerwein?

Auf was erstreckt sich diese magische Barriere denn alles? Kann ich denn für Dinge, die ich hier tue, ausserhalb dieser Räume belangt werden?

Gondric haut sich mit den Knöcheln der linken Hand in die Handfläche der Rechten, setzt dabei ein schiefes Grinsen auf und warten einen dramatischen Moment bevor er zu Periston rüberschielt, dann lacht er los.

Periston, ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, aber ein kleiner Witz wird doch wohl noch erlaub sein, oder? Ich halte mich zurück, werde weder zu singen anfangen noch irgendwelche Diebe aufhalten.

So, und nun lasst uns mal schauen was die hier zu bieten haben.

Periston d'Angilo 24.01.2015, 18:58

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Feuerwein ja, ein etwas hochprozentigerer Wein. Und nocheinmal danke für das Übernehmen der Rechnung.

Periston lächelt vergnügt und prostet Gondric zu.

Dies hier ist ein wundervoller Ort. Die Barriere lässt hier alle Hemmungen fallen, hier kann sich jeder Bürger ausleben. Nunja, jeder Bürger welcher es sich leisten kann hier zu sein. Die Getränke zum Beispiel sind viermal so teuer wie anderswo. Prost.

Nimmt einen kräftigen Schluck.

Ein wahres Paradies. Die Barriere sind besser als Masken. Der Kaiser selbst könnte das Lokals aufsuchen und rein gar nichts würde an die Öffentlichkeit dringen. Und wegen den Getränken... man muss schon wissen, was man will.

Er winkt die Bardame zu sich her.

Einen Drachenschlund für meinen Freund hier. Er kanns schon verraten.

Die Dame nickt und zwinkert Gondric zu, dann verschwindet sie kurz.

Aber um ein wenig zu deiner Frage von vorhin zurückzukommen, so scherzhaft sie auch gemeint war, nichts darf mit jemanden gegen seinen Willen ausgeführt werden. Falls etwas in dieser Art passieren sollte sind ein Dutzend Orks zur Stelle. Und die sind nicht so zärtlich wie die Damen hier...

Die Kellnerin kommt zurück mit einem Becher aus Granit. Eine klare Flüssigkeit dampft fröhlich darin herum. Sie riecht stark nach Alkohol und so etwas wie Nebel scheint auf zu steigen.

"Wir servieren den nur auf Verlangen. Es kommen viele Maulhelden her die sich schon vergiftet haben."

merkt sie an. Derweil hat die Musik aufgehört zu spielen und die Tänzerinnen gehen ab. Eine neue Dame betritt die Bühne, dieses Mal alleine. Glitzernder Goldschmuck bedeckt sie von oben bis unten. Sie fängt mit engelsgleicher Stimme zu singen an. Eine Ballade auf die Liebe.

Wo war ich? Ahja die zärtlichen Damen. Von diesen gibt es hier einige. Von jenen die dafür bezahlt werden möchten und von jenen die sich einfach ausleben möchten. An den Seitenwänden kannst du vielleicht einige behangene Ausgänge erkennen, sie führen zu kleinen Zimmern für.. naja ich muss es wohl nicht erklären. Vom tägliche wechselnden Unterhaltungsangebot einmal abgesehen, gibt es unter uns noch einen Versammlungsraum. Für alle mögliche Gelegenheiten von verdunkelten Versammlungen. Prost.

Viermal, hä? Nur gut habe bei den Zwergen ordentlich zugelangt und mir einen guten Boden gelegt. Ich denke, dann werde ich mal diesen Drachenschlund probieren ...

Die Dame steht mit erwartungsvollem Blick da

"Bitte erst zahlen, nicht dass ihr mir noch ohne Gedächtnis hier raustorkelt"

Hm, wo sie Recht hat, ich zahle den Wein des Barden, mein Bier und dieses dampfende Zeug hier. Dann ist für den Moment mal gut.

Gondric nimmt einen vorsichtigen Schluck aus dem Steinbecher, wartet einen Moment und schluckt dann beherzt runter.

Ich ... Hhhhhhhrrrrr .... Das Zeug ist ziemlich stark, sagt meine Hübsche, was ist das und woraus wird das gebrannt? Und ihr mein Freund solltet es euch zur Gewohnheit machen, Warnungen auszusprechen, sonst kommt mal einer der nicht so sanft- und edelmütig ist wie ich

Periston d'Angilo 27.01.2015, 08:55

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"Och Schätzchen, nichts was du nicht erwarten würdest... Alkohol gewonnen aus Kräutern und Pilzen, mehrfach destilliert unter der Hitze von Drachenfeuer, dazu Vermischung mit einigen Substanzen, damit der Alkohol sich nicht so schnell verflüchtigt. Man sagt auch, dass ein wenig vom Speichel des Drachen selbst drin ist und das ganze bindet."

Die Bardame grinst Gondric breit an und es ist nicht ersichtlich ob sie ihn gerade veralbert hat oder aus reiner Schadenfreude lächeln muss. Auch Periston muss sich ein Grinsen verkneifen.

Mein Freund, ich musste doch den guten Ruf der drakischen Braukunst retten. Außerdem solltet Ihr als Neuankömling etwas richtiges erleben, und dies ist wohl mehr als ein passender Ort dafür.

Jetzt kommt, falls Euch eure Beine noch tragen können, sehen wir uns um ob etwas köstliches serviert wird. Und nein, ich spreche nicht vom essen.

Wolltest du den Ruf der Braukunst retten, indem du mir dieses Gift hier vorsetzt? Das wäre nicht nötigt gewesen, ich mag Zwergenstarkbier.

Die letzten Worte kamen deutlich lauter als beabsichtigt, was aber nur daran lag, dass Gondric mit aller Gewalt versucht hat, seine Stimme wieder zu finden.

Und was meine Beine angeht, seid versichert, denen geht es prächtig. Da braucht esch mehr als einen Schchluck dampfende Drachenschpucke. Trotschtem haut es ganz schön rein. Na denn, eine Erfahrung mehr, sehr gut.

Dann wollen wir mal. Wo sagtet ihr wird noch etwas köstliches kredenzt?