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Hmm ... Naja ... alles was eine normale Elfe nicht brauchte ...
Mūyautsiro bog dann irgendwann in die Richtung ab, die ihr das Hörnchen gewiesen hatte. Die Straße wurde schmaler. Enger. Dunkler. Die Häuser kleiner. Niedriger. Immer weniger Wesen waren zu sehen. Menschen, die auf der Steinstraße noch zu Dutzenden unterwegs waren, schon gar nicht mehr. Derletzte, den Mūyautsiro gesehen hatte, war ein hinkender Zwerg, der Mūyautsiro mißmutig anstarrte und sie fast angerempelt hätte. Die Märkte, die sie aus Lunana kannte, sahen anders aus. Deutlich anders.
Mūyautsiro öffnete ihren Mantel. »Schläfst Du?«
Das Hörnchen sieht die Elfe mit seinen schwarzen Kulleraugen an. Dann duckt es sich hastig und verdeckt mit den Vorderpfoten seinen Kopf.
Nein, nicht doch.. ich will nur nicht in einen Käfig gesperrt werden.. Unsereins sollte sich auf diesen Strassen besser in Acht nehmen, wisst Ihr..
"Ah ja. Hier sieht es aber gar nicht so aus, als könnte man bekommen was man sucht. Es sei denn, einen Dachbalken vor den Kopf oder jede Menge Ärger. Ich sollte uns zurück in den Wald bringen."
Sven streckt neugierig den Kopf aus der Tasche und zuckt zusammen. Dann blickt er wieder nach oben.
Was tun wir denn auch in diesem Viertel? Ich dachte, Ihr wolltet zum Markt?
"Na, ich bin so gegangen, wie Du es gesagt hast."
Und Ihr seid sicher, dass Ihr erst abgebogen seid, als Ihr das Schloss gesehen habt?
Svens Schnauze zuckt.
Jedenfalls.. das hier ist nicht der Markt. Und vielleicht tut Ihr wirklich besser daran, wieder umzudrehen, ehe Euch noch jemand ausraubt oder ähnliches..
"Ausrauben? Was ist das?"
Ich werde es Euch unterwegs erklären.
Sven blickt sich noch einmal furchtsam um, dann verschwindet er wieder ganz in Mūyautsiros Tasche. Erst, als sie sich wieder in Bewegung setzt, spricht er weiter.
Also ausrauben nennt man den Vorgang des widerrechtlichen Stehlens Eures gesamten Hab und Gutes. Und stehlen bedeutet, dass man es Euch weg nimmt. Einfach so.
"[url=http://drakestrin.de//thread/view/2332/2#]Gut ...[/url]"
24.04.2016, 22:19
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[url=http://drakestrin.de/thread/view/2332/last#post77774]Und ging[/url] und ging und ging ...
26.04.2016, 06:12
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Als Sven das Schloss endlich erblickt, hüpft er nervös auf Mūyautsiros Schulter herum und deutet mit seinem Pfötchen nach rechts.
Aha! Ja. das hatte Mūyautsironoch nicht gesehen. So also sah hier "das Schloß" aus. Wozu es wohl diente? Als Tempel oder sowas? Menschen hatten ja so etwas. Wie auch immer, sie ging nach rechts.
Sven lenkt Mūyautsiro durch die Strassen und Gassen Pretannicas, bis sich vor ihnen ein grosser, gepflasterter Platz öffnet. Er ist übersät mit Marktständen, einige davon mit bunten Stoffen bedeckt, um die darunter liegende Ware vor Sonne oder Regen zu schützen. Wie auch in anderen Städten ist in Pretanz der Markt das Zentrum des Handels: Bauern aus der Umgebung handeln mit Obst und Gemüse, Jäger und Kräutersammler bieten teils exotische Waren feil und kleinere Krämer stellen gebrauchte Waren aus oder verfügen über ein bunten Sammelsurium an Kleinigkeiten. Es gibt Stände mit Korbwaren, Töpferwaren, ja sogar Waffen kann man hier kaufen.
Das Hörnchen hebt das Kinn und schnuppert andächtig. Der Geruch der vielen Esswaren ist betörend.
Auch Tsiri schaute sich um. Die Menschenmärkte, die sie aus Lunana kannte, sahen anders aus. Kleiner natürlich. Und dort gab es fast nur Esssachen oder Tuche. Dafür aber viel mehr verschiedene Früchte und Gemüse. Tsiri hatte nie so recht verstanden, warum sie auf den Markt getragen wurden, wuchs doch überall genug davon. Gut, manche Esssachen oder dieser Tscha wurden von den Menschen extra mit viel Mühe zum Wachsen gebracht und sorgsam gepflegt. Da möchte das angehen. Aber sonst ... Hier gab es auch Dinge, die Menschen nicht wachsen lassen konnten. Das war gut. Vielleicht waren ja auch Dinge dabei.
Tsiri begann, über den Markt zu gehen und sich die Stände, an denen keine Essachen angeboten wurden, genauer anzusehen.
Während Sven auf der Schulter der Elfe die ganzen Stände betrachtet, sticht ihm ein ganz besonderer Geruch in die Nase. Er beugt sich vor und verdreht genussvoll die Augen. Käse..! Aufgeregt sieht er sich um, wechselt Mūyautsiros Schulter und greift dann mit seinen Vorderpfoten nach ihrer Ohrmuschel.
Entschuldigt mich einen Augenblick, meine Retterin. Ich bin.. sogleich zurück.
Dann hangelt er sich an ihrem Gewand nach unten auf den Boden und läuft im Zickzack zwischen Wagenrädern, Füssen und Hufen hindurch, bis er aus dem Blickfeld der Elfe verschwindet.
Und weg war er. Nun, er würde eine Aufgabe haben. Sollte er sie lösen dürfen. Mūyautsiro schaute sich weiter um. Hier war ein Stand mit Totmachsachen. Auch so etwas, was Mūyautsiro nicht verstand. Da lebten die Menschen kaum mehr als ein paar Augenblicke, und die neideten sie einander auch noch. Der nächste Stand war schon deutlich interessanter. Stoffe lagen hier aus. Einfache aus Pflanzenfasern und solche aus Wolle. Fein war die Wolle gesponnen. Nicht grob wie die der Jáʔ. Aber auch nicht so fein wie Seide. Hier war ein schönes Rot zu sehen, ganz ähnlich dem von Mūyautsiro kurzem Kleid. Aber da sie ein Kleid hatte und das noch gut zu tragen war, brauchte sie ja keinen Stoff. Der nächste Stand bot allerlei Gefäße aus gebrannter Erde an. Einfach, sicher nützlich, aber für Mūyautsiro nutzlos. Dinge sah sie nirgends.
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Kaum hat Mūyautsiro den Stand mit den Töpferwaren erreicht, hört man vom anderen Ende des Marktes Frauengekreische und aufgeregtes Schnattern. Es bildet sich schnell eine Menschentraube um den Käsestand und aufgeregte Stimmen schreien wild durcheinander. "Ich habe es gesehen! Da unten war es!" "Es war haarig und grässlich!" "Wo ist die Bestie nur hin?" "Es wollte mich beissen! Bei den Göttern, es hatte schon Schaum vor dem Mund!"
Doch was sie alle nicht bemerken, ist, dass Sven inzwischen glücklich mit den Vorderpfoten voller haselnussgrosser Käsestücke, auf seinen Hinterbeinen balancierend zwischen all den grosssen Füssen hindurch schlüpft und sich nach der freundlichen Elfe umsieht. Er entdeckt sie am Stand mit den Töpferwaren und streckt ihr mit entblössten Nagezähnchen die Käsekrümel entgegen.
Ich teile mit Euch. Wenn Ihr wollt.
"Da bist Du ja wieder. Was ist denn dort hinten los? Ist ein Drache zwischen die Menschen gefahren?"
Der Nager entblösst seine Zähnchen noch ein bisschen mehr und presst die Augen zu Schlitzen zusammen, um noch etwas furchteinflössender zu wirken.
Oh ja, ein Drache.. Ein Ungeheuer von ganz und gar gigantischen Ausmassen..
Er streckt ihr erneut die Pfoten entgegen.
Ihr mögt doch Käse?
Mūyautsiro schüttelte lächelnd den Kopf. "Die Milch lasse ich lieber den kleinen Kälbchen oder Lämmchen. Es ist sehr aufmerksam und lieb von Dir, dass Du an mich denkst, aber iss den Käse lieber selbst. Du magst ihn doch sicher."