Kaiserreich Drachenstein

Zur Navigation

Ein unterhaltsamer Nachmittag

3.392 Aufrufe, 53 Beiträge.

Syrwanos 19.05.2015, 20:56

1 zitieren melden

Ein felsiger Vorsprung am Berghang. Die Sonne sticht hinunter, es ist früher Nachmittag und der Wind trägt ein wenig vom Salzwasser des Meeres hinüber. Am Horizont ist es auch zu erkennen. Näher ist der bewaldeter Hang mit einer baumlosen Mulde in der Mitte worauf der Vorsprung einen perfekten Blick bietet. Auf dem Vorsprung selbst stehen außer einige knorrige Bäume noch ein edles Tischchen mit einem Stuhl aus Schwarzholz drauf. Ein Krug Wein, ein Pokal, ein Fernglas sowie ein Tablett zugedeckt unter einer Servierglocke steht ebenfalls auf dem Tisch. Oh und der Drache. Wohl der größte Blickfang in der Umgebung bildet der Drache mit seinen gefalteten Flügeln welcher den Großteil des Vorsprunges ausfüllt, genau am anderen Ende des Tisches. Dieser blickt amüsiert auf den Besuch.

Willkommen.

Wie ich sehe seid Ihr meiner Einladung gefolgt.

Euphemia kneift die Augen zusammen. Das grelle Sonnenlicht schmerzt in ihren Augen, kommt sie doch direkt aus der düsteren Bibliothek. Sie schirmt ihre Augen mit der Hand gegen die Sonne ab und dreht sich schweigend im Kreis, um sich zu orientieren. Dann sieht sie den Drachen interessiert an und lächelt.  

Syrwanos.. Wie lange ist das her? Ein schönes Fleckchen Erde habt Ihr Euch hier ausgesucht. Wo befinden wir uns?

Syrwanos 19.05.2015, 21:13

3 zitieren melden

Der Drache hebt den Kopf und lässt seinen Blick schweifen.

Walz, Exzellenz. Um genau zu sein die nord-westliche Seite der Insel. Jene Seite die noch von den letzten einfallenden Ork-Barbaren beherrscht wird. Im Grunde also noch auf den Boden des Kaiserreichs, aber nicht unter seiner Kontrolle. Ich nehme es gern als Zwischenlösung, verratet es nicht unbedingt Euren Gatten.

Aber bitte, setzt Euch.

Syrwanos zeigt mit einer Pranke auf den Stuhl und beginnt dann mit einer Klaue ein Muster auf den Boden zum Hang hin zu zeichnen.

Ich fertige nur schnell dieses Portal an... damit Ihr jederzeit gehen könnt, wenn Ihr es wünscht. Es soll nicht heißen ich hätte Euch entführt. Das wäre sehr klischeehaft.

Nichts anderes hätte ich von Euch erwartet, ansonsten hätte ich die Kette gewiss nicht angelegt. 

Sie lächelt noch breiter und setzt sich wie geheissen auf den Stuhl. Noch einmal sieht sie sich um. Die Aussicht ist grandios. Sie atmet tief ein und geniesst die kühle Brise, die vom Meer her weht.

Nun, Veuxin braucht vorerst nichts von Eurem Aufenthaltsort zu wissen, zumal ich momentan keine Gefahr von Euch ausgehen sehe. 

Syrwanos 20.05.2015, 09:52

5 zitieren melden

Der Drache führt so etwas wie ein Nicken aus.

Dann danke ich Euch für Eure Verschwiegenheit. Dies ist aber nicht mein einziger Aufenthaltsort müsst Ihr wissen. Ich reise viel, gezwungenermaßen. Die Kette welche Ihr trägt, sie teleportiert Euch oder wer sie auch immer anlegt jederzeit direkt in meine Nähe. Viermal kann sie noch verwendet werden. Jedes Mal löst sich ein Stein auf. Das ist der Preis.

Und tatsächlich weht der Wind auf. Einer der Steine löst sich auf als wäre er aus feinem Sand und wird davon getragen.

Bewahrt sie gut. Auf einige bin ich nicht zu gut zu sprechen und sie würden töten für solch ein Stück.

Wir haben hier, einen Krug mit Lindenwein, und unter der Abdeckung einige Biskuittörtchen. Ich weiß leider nicht wie so etwas schmeckt, aber man sagt sie sollen vorzüglich sein. Bedient Euch.

Euphemia sieht Syrwanos neckisch mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

Ihr schenkt einer Dame eine Kette mit solch wunderschönen Steinen, von welchen sich bei jedem Tragen einer in Luft auflöst? Ganz schön deprimierend, findet Ihr nicht?

Doch Eure magischen Fähigkeiten erstaunen mich immer wieder aufs Neue, das muss ich offen eingestehen.

Sie nickt verständnisvoll.

Nicht nur Ihr seid nicht gut auf sie zu sprechen. Das beruht wohl auf Gegenseitigkeit, denn wie man hört, ist mittlerweile ein stattliches Kopfgeld auf Euch ausgesetzt. 

Euphemia nimmt den Wein und sieht Syrwanos eindringlich in die grossen Drachenaugen.

Ihr habt doch nicht vor, mich zu vergiften? Das wäre gewiss etwas plump, wenn man bedenkt, dass Ihr solch grossen Aufwand betrieben habt, mich hier her zu schaffen.

Sie nippt am Krug und lächelt. 

Ich möchte mich im Übrigen noch herzlich für die Einladung bedanken. Doch ich bin sehr neugierig, Syrwanos. Weshalb wolltet Ihr mich sprechen?

Syrwanos 20.05.2015, 10:41

7 zitieren melden

Das Lachen aus dem Maul des Drachen entweicht durch die spitzen Zähne und gibt dabei einen merkwürdigen eigenen Laut von sich. Er beutelt nur den Kopf hin und her.

Schha, schha, schha.

Ich vergifte Euch doch nicht. Was hätte ich davon meine Gäste zu vergiften, außer wenige Gäste. Wo ich angenehme Gesellschaft doch so genieße. Dabei kommen wir gleich zum Kern meiner Bitte, zum eigentlichen Problem könnte ich auch sagen.

Ich würde Euch bitten, dass Ihr mit Eurem Gatten sprecht mich wieder im Kaiserreich auf zu nehmen. Die letzten Jahre habe ich sehr viel auswärts verbracht, habe viel gesehen, doch es zieht mich immer noch zurück in dieses schöne Land. Sicher, ich wäre nicht Syrwanos der Göttliche, wenn ich nicht trotz Verbots einige Male ins Land gereist wäre.

Ein Zwinkern folgt.

Aber bei allem Spass den ich mit dieser Heimlichtuerei hatte, es hat seine Grenzen wenn ich meine Beobachtungen durchführen möchte. Im Prozess von Nera Kohpardor musste ich tatsächlich einen Vertreter schicken welcher mir Bericht erstattete. Was angesichts der undrachischen Verhältnisse des Zuschauerbereichs noch nachvollziehbar wäre. Doch bei dem Brand in Pretannica, jener in Porta Estoria und die anderen Vorkommnisse nicht persönlich anwesend zu sein ist einfach unverzeihbar. In letzter Zeit entgehen mir so viele Dinge.

Euphemia nickt und sieht einige Augenblicke gedankenverloren in die Ferne. Dann wendet sie sich mit ernstem Blick Syrwanos zu.

Ihr seid gut informiert. Was wisst Ihr über die Brände und deren Ursache?

Ich will ehrlich sein. Ich bezweifle, dass ich, auch wenn ich es wollte, die notwendigen Argumente hätte, Veuxin von Eurem Anliegen zu überzeugen. Zu viel ist geschehen Syrwanos. Was hätte er denn davon, Eure Verbannung aufzuheben? Dass Ihr Euch hier einsam fühlt, verstehe und bedauere ich sehr. Wirklich. Doch ich fürchte, ich muss Euch enttäuschen. 

Es würde nur weitere Aufruhr geben. Wie Ihr selbst schon sagtet, seid Ihr auf einige nicht gut zu sprechen. Und sie würden Euch am liebsten tot sehen. Eine denkbar schlechte Ausgangslage für ein friedliches Zusammenleben..

Syrwanos 20.05.2015, 11:42

9 zitieren melden

Seine Klauen fahren über sein Kinn und ein raspeln als Krallen gegen Schuppen scheuern ist zu hören.

Viel zu wenig. Einige Gestalten haben sich dort herumgetrieben. Ich wusste nichts von den Bränden bis sie ausbrachen. Ein Grund mehr warum ich wieder einreisen möchte. Was ich aber heraus bekam, vermutlich genau so viel wie dortigen Wachen, dass die Feuer gelegt wurden, auf magische Art und Weise. Interessanter jedoch ist, dass es die gleiche Art und Weise war. Innerhalb von wenigen Tagen. Ein Narr wer an Zufälle glaubt. Außerdem hat jemand bei Pretannica Gesindel um sich gescharrt gehabt. Sie sollten verhindern, dass jemand die Stadt verlässt.

Das einzige was sie noch gemeinsam haben ist, dass sie alle irgendwie mit diesen Menschen aus Kitai zusammen hängen. Irgendwie sehen meine Augen diese Gestalten immer dort. Von den Göttern habe ich bisher keine Anweisungen erhalten was zu tun ist, also verlege ich mich aufs pure Beobachten und Zerstreuen.

Was könnte ich anbieten, was könnte ich anbieten, mal sehen... Gold, Silber, Edelsteine... ich glaube kaum dass Veuxin Nutzen dafür hat. Artefakte... solche Dinge gebe ich nur ungern her. Wie wäre es mit Informationen?

Seid Anbeginn der Zeit habe ich die Kaiser und Könige beraten wenn sie zu mir kamen. Wisgun II. kam sogar öfters zu mir. Aber eigentlich nur für Brettspiele. Ganz amüsant.

Ihr solltet Euch aber auch fragen, wer sich offen gegen meine Einreise sträubt, ob dieser nicht etwas zu verbergen hat, wovon er befürchtet, dass ich es ausplaudern könnte.

Ja. Dass das Feuer magisch entfacht wurde, wurde mir bereits berichtet. Zumindest das in der Alchemistengilde in Porta Esoria. Ein magisches Pentagramm hat sich in den Boden eingebrannt, die Überreste waren kaum zu übersehen...

Über einen Zusammenhang mit den vielen Einreisenden aus Kitai habe ich ebenfalls schon nachgedacht, bisher habe ich dafür allerdings keine Anhaltspunkte. Wie ich gehört habe, hat sich nun eine Kitaiische Botschafterin in Porta Estoria niedergelassen. Vielleicht wäre es ein guter Zeitpunkt, sie bei Gelegenheit für ein Gespräch ins Schloss zu bitten.

Doch ich schweife ab, verzeiht..

Sie lehnt nachdenklich auf dem Stuhl zurück und seufzt. Dann nimmt sie einen weiteren kleinen Schluck des Weines und lächelt

Wahrlich vorzüglich ausgewählt, für jemanden, der selbst nichts davon trinkt. 

Ihr wollt Veuxin beratend zur Seite stehen? Eine sehr amüsante Idee. Ich glaube nicht, dass er viel davon halten wird. Wärt Ihr nun also bereit, Euch ihm vollends zu unterwerfen? In Angesicht der vergangenen Ereignisse scheint mir das etwas fraglich.

Möglich, dass Ihr mehr geheime Informationen habt, als ich erahnen kann. Doch welcher Natur sind die Informationen, die Ihr ausplaudern könntet? Sie müssen äusserst pikant sein, wenn jemand ein derart hohes Kopfgeld für Euer Schweigen aussetzt..

Syrwanos 20.05.2015, 12:48

11 zitieren melden

Ich kann durchaus dienlich sein, wenn es mir gefällt. Leider ist es genau diese Eigenschaft, welche Veuxin nicht gefällt. Was verlange ich schon für ein paar Geheimnisse? Ein Spielchen, ein Rätsel,... nicht viel für einen Mann wie ihn. Aber scheinbar zu viel.

Ihr müsst wissen ich weiß vieles. Ich kann auch vieles ausplaudern. Aber ich werde nicht alles sagen was ich weiß. Eher das was er mich fragt. Würde er mich zum Beispiel fragen wer das Silberbesteck aus Königin Eilonwys Schloss stiehlt, ja dass kann ich ihm ohne weiteres beantworten. Aber wenn er von mir eine Aufzählung aller Verbrechen des Kaiserreichs der letzten Jahre wünscht, wie soll ich mich da erklären? Ich würde seinen Kopf überfüllen mit Wissen. Dazu käme, dass ich schon bald meine Anhänger verlieren würde. Niemand mag Spitzel wenn sie alles ausplaudern.

Unterwerfen ist wieder so ein Begriff mit bitterem Geschmack.

Er öffnet das Maul mehrere Male und lässt seine Zunge kreisen.

Wenn er damit meint ich soll mich an die Gesetze halten und das Vieh dem Bauern bezahlen welches ich fresse wie jeder brave Bürger... na schön. Damit kann ich leben. Schwierig wird es mit einer anderen Aufforderung. Ihr müsst wissen, ich habe diesen Vertreter bei einer seiner seiner Leibwächtern nachfragen lassen, welche Bedingungen Veuxin haben könnte. Ich soll auf den Anspruch meiner Göttlichkeit verzichten. Könnt Ihr Euch das vorstellen?

An die Gesetze müsstet Ihr Euch ohnehin halten, daran führt kein Weg vorbei. Ob göttliche Kreatur oder nicht.

Euphemia sieht Syrwanos einen Augenblick nachdenklich an und streicht mit den Fingern gedankenverloren über die Kette an ihrem Hals. 

Ich denke, genau da liegt das Problem. Veuxin ist Anhänger des Runismus. Er glaubt an vier Götter und keiner davon ist meines Wissens ein Drache. 

Erklärt mir das, werter Syrwanos. Dass zumindest Ihr Euch für eine göttliche Kreatur haltet, ist mir bekannt. Ob Ihr die Wahrheit sprecht oder nicht, kann ich nicht sagen und nichts läge mir ferner, als mir ein vorschnelles Urteil zu bilden. Natürlich seid Ihr unglaublich mächtig. Doch liegt das nicht in der Natur eines Drachens? Worauf gründet Ihr die Tatsache, dass Ihr eine Gottheit seid?

Syrwanos 21.05.2015, 15:13

13 zitieren melden

Mich jedenfalls würde es nicht überraschen wenn die Götter die Gestalt von Drachen hätte. Gibt es den etwas edleres?

Aber ich schweife ab. 

Sein Schwanz peitscht kurz auf und ab.

Das Problem könnte ein wenig in der Auffassung liegen. Ich bin kein Gott. Das weiß ich, und das wissen auch die Götter. 

Trotzdem besitze ich einige Eigenschaften welche die eines Sterblichen, sogar die eines Drachen überragen. Jedoch gibt es in der Run Religion keine Zwischenstück zwischen Göttern und Sterblichen. Andere Religionen, höchst interessant wie ich finde, besitzen so etwas wie Halbgötter oder von den Göttern berührte. Ein Ausdruck der mir außerordentlich gefällt. Doch nicht die Run Religion. Schade. Prophet wäre noch ein anderer naheliegender Titel, er wird jedoch oft genug von alten griesgrämmigen Männern beansprucht, welche fünfzig Jahre lang in einer Höhle hockten bis eine mysteriöse Stimme zu ihnen spricht. Es ist Ironie, dass es oft genug meine Stimme war.

Syrwanos lacht genüsslich auf und erinnert sich an alte Zeiten. Dann spricht er weiter, plaudert während er den Kopf hin und her wiegt.

Dabei führe ich einige Aufgaben für die Götter aus. Sie sprechen mit mir. Nicht jeden Tag, manchmal vergehen Jahre, Jahrzehnte. Das Längste war bisher ein Jahrtausend. Manchmal wollen sie etwas von mir, etwas was ich tun oder vorbereiten soll um das Gleichgewicht zu erhalten. Ich denke sie mögen mich, weil sie wie ich sind. Zuschauer, Voyeure die auf diese Welt schauen und zusehen was als nächstes passiert.

Und ich schweife schon wieder ab. Ihr seht was ich mit Einsamkeit meine.

Syrwanos lässt den Kopf hin und her wanken bis die Halswirbel knacken.

Zu Eurer Frage, was macht mich zu... nehmen wir den Begriff Halbgott, einverstanden?

Ich bin uralt. Ich war hier vor den ersten Menschen und als die Wesen von Drachenstein noch halbe Tiere waren.

Ich sterbe nicht. Jedenfalls auf natürliche Weise. Ich gebe zu, ich benutze einen Trick dazu. Aber wer hat nicht seine Geheimnisse?

Ich bin mächtig und klug. Das bringt natürlich auch das Alter mit sich, aber lassen wir es trotzdem so stehen.

Ich kann in die Zukunft sehen. Nicht immer, aber oft genug. Und bitte reibt mir die Brände nicht unter die Schnauze, ich fühle mich deswegen jetzt schon gekränkt genug.

Ich spreche mit den Göttern. Wie bereits erwähnt. Ich spreche, und sie antworten wenn sie es wünschen.

Ich arbeite für die Götter. Wichtig wie ich finde, denn wenn ich Aufträge für die Götter ausführe, dann kann mein Anspruch nicht soo weit weg sein, nicht wahr? Oft genug muss etwas geschehen, etwas versteckt oder gefunden werden oder auch nur eine Spielfigur in die richtige Position gebracht werden, damit der Wille der Götter funktioniert. Wenn die Götter dem selbst nachgehen kann es passieren, dass die Wesen zu Staub zerfallen. Zu mächtig ist der Eindruck der Götter.

Das wären meine Hauptgründe. Ich bin Syrwanos, der Bote der Götter. Was ich bin kann ich nicht leugnen. Veuxin müsste mich ja nicht einmal in meiner Eigenschaft anerkennen. Ich nehme nicht einmal meine Anhänger in Schutz. Sollten sie öffentlich mich als Gott, Halbgott oder was auch immer Run-lästerliches verehren, kann er sie exkommunizieren oder dergleichen. Es fällt ja in seine Arbeit als Vorsteher der Run-Religion. Und ich werde keine Götzendienste abhalten. Viel zu viel Verantwortung und Arbeit. Wozu auch? Diejenigen die zu mir kommen wollen sowieso etwas von mir und sind nicht daran interessiert mich an zu beten.. Vielleicht einer von hundert tut es aus Erleuchtung. Wieder etwas was mich und die Götter verbindet...

Euphemia hört Syrwanos gebannt zu und lacht laut auf, als er die Propheten in ihrer Höhle erwähnt. Als er fertig ist mit seinen Ausführungen, sieht sie ihn fasziniert an. 

Ich verstehe. Ein Halbgott also. 

Syrwanos, diese Aufträge, die Ihr angeblich von den Göttern persönlich erhaltet, erfordern sie ein übertreten der Gesetze, die in Drachenstein gelten? 

Ihr müsst keineswegs leugnen, wer oder was Ihr seid. Das kann niemand von Euch verlangen. Doch wie Ihr schon sagt, eigentlich kann es Euch doch ziemlich gleichgültig sein, ob Veuxin, ich oder alle anderen Wesen in Drachenstein Euch als Halbgott oder Bote der Götter anerkennen oder nicht. Ihr fordert weder Anerkennung, noch Verehrung oder besondere Aufmerksamkeit. Also sagt mir, Syrwanos, wo liegt der Streitpunkt zwischen Euch und Veuxin in Euren Augen?

Sie öffnet ihr Haarband und lässt das offene Haar über die Schultern fallen, wo es vom Wind sanft bewegt wird.

Erlaubt mir, dass ich es mir etwas angenehm mache. Ich schätze, soweit kann ich die Hofetikette vernachlässigen, wenn ich bei einem vogelfreien Drachen-Halbgott diniere. 

Sie lächelt und zwinkert Syrwanos zu. 

Syrwanos 21.05.2015, 19:40

15 zitieren melden

Syrwanos wiegt den Kopf hin und her.

Es erfordert was die Götter erfordern. Die Götter stehen über dem Rechtsverständnis Sterblicher und ihre Anweisungen über den Gesetzen. Ich selbst bin auch nicht mit allem einverstanden. Glaubt mir, oft genug haben sie mir den Spaß verdorben, wenn sie gerade einmal wieder die Erhaltung als wichtiger erhalten als die Zerstreuung eines Krieges.

Der Streitpunkt dürfte sein, dass ich mich öffentlich als nicht-göttlich bezeichnen müsste. Als wenn Ihr von Feuer verlangt nicht heiß zu sein.

Ein Lächeln ziert sein Maul.

Aber bitte, nur zu. Etikette ist ganz interessant, aber ich liebe ohnehin das Wilde, Ausgelassene.

Ich denke diese Bedingung ist aber nur ein Vorschub für alles was ich verkörpere und tue. Meine Prophezeiungen, mein Auftauchen an Orten wo etwas passiert. Das Einwirken auf Träume. Ich fürchte Veuxin sieht mich als Unruhestifter. Das werde ich auch nicht bestreiten. Ich lasse den Bürgern aber die Wahl. Vielleicht schupse ich sie in eine Richtung, aber ich zwinge niemanden zu etwas. Ich hoffe unter Veumir wird es leichter.

Ihr bittet doch auch lieber als etwas an zu ordnen, nicht wahr?

Nur dass das Feuer nie behauptet, heiss zu sein. Es ist es einfach und braucht es nicht weiter zu erwähnen, nicht wahr? 

Euphemia nimmt einen weiteren Schluck Wein.

Ihr müsst aber auch verstehen, dass Veuxin es unmöglich dulden kann, dass Ihr aufgrund der Anweisungen der Götter gegen die Gesetze verstosst. Denn schliesslich ist es die Aufgabe des Kaisers, für Recht und Ordnung in seinem Reich zu sorgen. Ohne Ausnahmen. Auch nicht für einen Drachen, der sich als Halbgott bezeichnet. Stellt Euch vor, er würde es Euch gestatten. Eine Horde Krimineller würde uns überrennen, und alle würden sie behaupten, göttliche Anweisungen zu bekommen und deshalb gegen Gesetze verstossen zu haben. 

Da ihr offen eingesteht, ein Unruhestifter zu sein, mit welchen Argumenten glaubt Ihr Veuxin von Eurem Anliegen überzeugen zu können? Ich werde gerne der Überbringer dieser Botschaft sein, da ich verstehe, dass es Euch schlicht und einfach nicht möglich ist, selbst mit ihm zu sprechen. Und möglicherweise kann ich tatsächlich eine vermittelnde Rolle übernehmen. 

Da Ihr über so viel Wissen verfügt, dürfte es Euch auch bekannt sein, dass ich aus sehr einfachen Verhältnissen stamme. Ich bin nicht geboren um zu herrschen oder zu befehlen. Doch ich versuche, das Erbe Sinisters mit reinem Gewissen, und so gut es mir eben möglich ist, zu erhalten. 

Syrwanos 21.05.2015, 20:28

17 zitieren melden

So ist es.

Der Drache entfaltet kurz seine Flügel, streckt sie kurz, und faltet sie wieder zusammen.

Wie wäre es, wenn er nicht weiß wie ich vorgehe? Ich habe selten meine Schritte mit Trommelwirbel angekündigt. Veuxin könnte ruhig die Kriminellen jagen. Wenn er will, kann er mich ja fragen ob ich etwas mit einer Sache zu tun habe welches ihm Kopfzerbrechen bereitet. Ich wäre nicht mehr als jemand von dem man weiß, dass er Unrecht begangen hat, der seine Strafe bezahlt und damit gut. Es wäre auch ein gewisser Reiz dabei... aber Eure Vision gefällt mir auch. Eine Horde Krimineller welche von göttlichen Anweisungen träumt... Das gefällt mir.

Ein leises Lachen ertönt.

Darum gefällt Ihr mir ja. Ihr wart die Erste welche aus einfachen Verhältnissen kommend den Königsthron sein eigen nennt. Veuxin scheint Gefallen daran gefunden zu haben, immerhin scheint er diesem Prinzip weiter zu folgen.

Euphemia betrachtet beeindruckt Syrwanos mächtige Erscheinung. Schon oft hat sie Drachen gesehen, seit sie in Drachenstein lebt. Allerdings nie so nah.

So bittet Ihr ihn also, Euch in sein Reich zu lassen, mit der Ankündigung, gelegentlich kriminelle Handlungen zu begehen? Es wäre töricht, einer solchen Bitte Gehör zu schenken, wenn Ihr mich fragt. 

Zumal ich nicht glaube, dass die Götter, an die ich glaube, jemanden dazu anstiften würden, gegen das Gesetz zu verstossen.. Verzeiht mir die klaren Worte, doch es fällt mir wahrlich schwer zu glauben, dass die Götter, von denen Ihr Eure Aufgaben erteilt bekommt, auch die meinen sind. 

Ich sehe durchaus einen Vorteil darin, jemanden aus dem Volk auf den Thron zu setzen. Viel zu oft besetzen diese Posten Adelige, denen die Lebensweise ihrer Untertanen fremd ist. Sie kennen nicht ihre Bedürfnisse und gehen nicht auf ihre Anliegen ein. Kennt ein Machthaber aber das einfache Leben, so ist er meiner Meinung nach ein besserer Herrscher. Es sei denn, die Macht und der Reichtum lassen ihn vergessen, woher er stammt. 

Syrwanos 22.05.2015, 08:13

19 zitieren melden

Mhmm, wenn Ihr es so ausdrückt, würde es wohl wenig Anklang finden. Gewiss.

Andererseits, bin ich nicht das Übel auf der Welt. Es werden weit mehr so genannte Verbrechen von anderen begangen, und diese werden höchstens verurteilt, können sich freikaufen und werden nicht verbannt. Wo liegt dabei die Gerechtigkeit?

Die Götter würden sicherlich niemanden anstiften in der Art einer alten Gräfin die Schmuckstücke zu stehlen. Doch sie wissen mehr als wir, ja sogar als ich. Eine Person, zur richtigen Zeit am richtigen Ort, kann vieles verändern. Doch wie sie dorthin bringen? Die meisten Sterblichen würden die Stimmen der Götter nicht ertragen, und eine Einladung an einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort zu sein, werden ebenfalls nur von jene befolgt welche auf den Absender vertrauen. Manchmal muss jemand in die richtige Richtung geschupst werden.

Aus dem Wald ertönt ein Hornsignal. Trommeln und Gegröle folgen und tierähnliche Schreie.

Ahja, ich dachte schon sie fangen nie an. Ich habe Euch doch Unterhaltung versprochen, Euphemia. Sie macht sich gerade auf den Weg hierher.

Das Trommeln und Johlen und Brüllen erfolgt von zwei Seiten der Talsenke. Die vielen Bäume verhindern die Sicht und lassen nur erahnen was aufeinander zusteuert.

Die Götter stehen über dem Gesetz, dem werdet Ihr mir doch zustimmen, nicht wahr? Und würden die Götter Veuxin auffordern ein bestimmtes Gesetz zu brechen in ihrem Auftrag, für ein höheres Wohl versteht sich, dann würde er dies ohne Zweifel auch tun. Euer Problem jedoch ist, wer ist befugt alles zu tun was die Götter ihm befehlen und wie kann er es beweisen? Tja, das ist eine Sache bei der ich Euch nicht weiterhelfen kann. Es wäre von den Göttern wirklich hilfreich, wenn sie Veuxin eine Vision schenken die meine Worte bestätigen, aber das wäre zu viel verlangt. Die Götter kümmern sich nicht um Bürokratie. So wie des Kaisers Wort Gesetz ist, so ist das Wort der Götter Gesetz, und so wie Veuxin Anweisungen gibt ohne jedem der danach fragt Rechenschaft ab zu legen, so tun es die Götter.

Ich kann nur versprechen ehrlich zu sein, und für etwaige Straftaten die sich daraus ergeben gerade zu stehen.

Dann werde ich nach meiner Rückkehr nach Pretannica mal sehen, ob ich Veuxin bei Eurem Anliegen in die richtige Richtung schubsen kann. Gewiss wärt Ihr zur Zeit nicht das grösste Übel, soviel dürfte auch Veuxin klar sein. Was würdet Ihr davon halten, gelänge es mir, ein Treffen zwischen Euch und Veuxin zu arrangieren? Ich bin nicht sicher, ob ich Euer Anliegen mit so viel Herzblut vortragen kann, wie Ihr es tut..

Sie lächelt aufrichtig und sieht sich verwundert um, als sie das Trommeln und Brüllen hört. Neugierig steht sie auf und geht zum Rand der Plattform, um vielleicht einen Blick auf die Urheber dieses Spektakels zu erhaschen. Leider werden sie jedoch von den vielen Bäumen verdeckt, welshalb sich Euphemia wieder Syrwanos zuwendet. 

Die Götter - werter Syrwanos - würden Veuxin nicht dazu auffordern, die draktischen Gesetze zu brechen. Sie hätten vorher dafür gesorgt, dass er sie zu ihrem Zwecke ändert, damit er sie nicht brechen müsste. Doch Ihr habt Recht, die Götter stehen über dem Gesetz. Doch im Gegensatz zu Euch, sind wir schlicht der Auffassung, dass sie uns niemals auffordern würden, gegen selbiges zu versossen.

Sie seufzt.

Gestattet mir eine weitere Frage Syrwanos. Es gehen Gerüchte um, dass ein Anschlag auf die Kaiserfamilie geplant ist. Wisst Ihr etwas darüber?