Okay, ich versuch's mal. Es sind zwei Stellen, und dazu muss gesagt werden, es ist irischer Humor, ich weiß nicht was ihn auszeichnet, aber er ist meiner Meinung nach etwas "anders". Das Buch ist von Ken Bruen und heißt "Jack Taylor liegt falsch" ..Ex-Polizist, Drogen, Alkohol, Buchliebhaber usw. Er ist jetzt "Privatdetektiv" in Irland, was so ziemlich der gefährlichste Job dort ist, weil die Iren sowas als "Petzen" ansehen. Weiß nicht, warum ich das alles erwähne, wahrscheinlich weil die Zitate, gegen eure irgendwie nicht so hochgestochen, sondern eher einfacher wirken, weil der Autor viel mit Ellipsen arbeitet, die dann aber im starken Gegenteil zu, im Buch oft zitierten Stellen von bekannten Lyrikern und Dichtern, stehen. Was mich beeindruckt hat.
Zuerst also die lustige:
"Kiki kam an einem nassen Nachmittag. Ich fuhr mit dem Taxi zum Flughafen, um sie abzuholen. Der Fahrer sagte:
"Bei den Paralympics sind Doping-Tests positiv ausgefallen."
Man soll Taxifahrer nicht ermuntern. Selbst der unverbindlichste Grunzer wird interpretiert als:
"Sie sind so faszinierend, bitte, teilen Sie mir unverzüglich Ihre Meinung zu allem und jedem mit, und lassen Sie mich auf gar keinen Fall zu Wort kommen."
Schon war er auf dem besten Wege.
"Bei den normalen Olympischen Spielen, gut, da erwartet man, das gemogelt wird. Aber die Krüppel und so, da sollte man doch wirklich meinen, dass da der Anstand waltet, hab ich recht?"
Als Nächstes wurde durchgenommen, wessen Schuld es war.
Er fragte:
"Wissen Sie, wer Schuld hat?"
"Keine Ahnung."
"Die Araber."
"Ach."
"Die vergiften das Wasser."
Als wir nach Carnmore kamen, fragte ich:
"Können Sie warten?"
"Klar. Soll ich mit reinkommen, Ihnen auf einen kleinen Tee Gesellschaft leisten?"
"Nein."
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(Ein befreundetes Pärchen von Jack Taylor hat ein Baby bekommen mit der Diagnose Down-Syndrom und was Jack dann sagt, fand ich einfach nur wunderschön. :) )
Sie nannten sie Serena May. Serena wegen des Karmas und May wegen "May all her dreams come true". Trugen mir die Gevatterschaft an. Jeff hatte mich nach oben gebeten, damit ich Mutter und Tochter sehe, und in diesem Krankehauszimmer kam ich mir wie ein Eindringlich vor. Zunächst machte ich Bedenken geltend:
"Ich bin nicht so der Patenonkeltyp."
Cathy sah mich so an, und ich fügte hinzu:
"Es wäre mir eine große Ehre, als ihr Wächter zu fungieren."
Jeff überreichte mir das Baby, und ich protestierte nach Männerart, bis Cathy sagte:
"Jetzt mach hin und übe deinen schlechten Einfluss aus."
Nahm sie. Dieses kleinwinzige Wesen, nicht mehr Gewicht als eine halbe pint, schlägt die Augen auf und kuckt. Ich sagte:
"Sie überprüft mich."
Jeff sagte: "Kein Wunder; der Patenonkel war mal Bulle."
Da wurde mir einen flüchtigen Augenblick lang klar, was Thomas Merton wusste. Serena hatte kein Chromosom zu viel-, wir waren es, die Normalen, denen der zusätzliche Funke fehlte. Hätte ich diesen Augenblick etwas länger festhalten können, hätte ich nur die Energie dazu aufgebracht. Dann brauchte ich kein Vergessen mehr. So ein Wissen ist ein Schock, und nur wenige können damit sorgsam umgehen. Ich konnte es noch weniger, als ich angenommen hatte.