... hatte Glück. Bis auf die gebrochenen Rippen und zahlreichen Schnittwunden und Abschürfungen.
Natürlich benötigt sie einige Tage Ruhe und Behandlungen, aber das Wichtigste ist, sie ist außer Gefahr.
Langsam sickern die Worte durch ihre Schädeldecke in ihren Verstand hinein. Die Worte kommen von nahem und Kyra braucht keine überragende Vorstellungskraft um zu wissen, dass über sie gesprochen wird. Sie hat überlebt. Kyra kann nicht sagen ob sie darüber froh und glücklich sein soll.
Schritte, eine Tür die geöffnet wird.
Sie hat einiges durchgemacht und muss diesem Alb auch schwer zugesetzt haben.
Bemerkenswert in ihrem Zustand. Und gerade deswegen ist es mir ein Rätsel wie er entkommen konnte...
Die Tür schließt sich, die Stimmen verstummen zu einem gemurmel.
Sie spürt Tränen in sich aufsteigen, wie diese salziges Gewässer in ihren Augenhöhlen brennt.
Er ist davon gekommen? Ich hab ihn bluten lassen! Ich hab mehrfach in ihn eingestochen und jetzt soll er einfach hinausspaziert sein? Es war einfach nicht zu fassen. Sie hatte sich ihm mit allem was sie hatte entgegen geworfen, auch ihr Leben und das alles war für umsonst.
Sie lässt sich ins Bett zurück fallen und möchte am liebsten einfach nur einschlafen und nie wieder aufwachen.
"Er hatte leider Freunde die ihm geholfen haben."
Da ist sie wieder. Die Stimme. Die Stimme die sie nie in Ruhe lässt.
"Sie haben seine Schreie gehört und haben ihn geholt. Es war schwierig dies heraus zu finden, weißt du..."
Vermutlich möchtest du, dass ich mich deswegen bei dir bedanke?
"Ja, das wäre nett."
spricht die Stimme in ihrem Kopf amüsiert, in der Annahme, dass sie dies nicht tun würde. Danke. Aber nicht dafür. Sondern dass du mir beigestanden hast. Die ganze Zeit. Ich bin nicht dumm. Ich habe mitbekommen, dass der Alb dich wollte und nicht mich. DICH. Aber du warst bei mir. Du hast mir den Mut gegeben mich endlich zu wehren. Ich habe es gehasst wehrlos zu sein. Du hast mich angestoßen.
Schweigen herrscht. Endlich einmal ist die Stimme sprachlos. Ein schönes Gefühl. Kyra muss lächeln, auch wenn ihre Oberlippe dabei schmerzt.
Bilde dir nur nichts darauf ein. Der Kerl ist immer noch da draußen. Und mit seinen Freunden noch stärker und versessener auf mich wie zuvor.
"Was hast du vor?"
Du sprachst von einer Kraft, einem... Ding. Was mich nicht nur wieder sehen lässt, sondern auch die Möglichkeit mich zu wehren. Ich denke... ich bin bereit dafür. Führ mich hin.