Kaiserreich Drachenstein

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Haftzelle von Nera Kohpardor

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Nera Kohpardor 08.12.2014, 19:13

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In einer dunklen Zelle sitzen zwei identisch aussehende junge Frauen. Eine hat sich in eine Ecke gepresst, möglichst weit weg von dem Lichtstrahl, der durch das vergitterte Fenster fällt. Die andere sitzt gelangweilt direkt gegenüber der Tür und spielt mit einem Faden, der von ihrem Kleid hängt.

"Weißt du, sie hätten uns wenigstens zwei verschiedene Zellen geben können. Ist ja nicht so, als wären wir nur ein Mensch."

" ... "

"Naja, schon ein bisschen. Ich meine ja nur, wir sind zwei verschiedene Körper. Und im Übrigen bist du ein bisschen tödlich - nicht böse gemeint, reine Faktenbeschreibung. Eh bien, c'est la vie. Wenigstens habe ich einen Gesprächspartner."

"..."

"Andererseits ist eine Wand gesprächiger als du. Was ist bloß los mit dir? Ich war nie so langweilig."

Das Mädchen in der Ecke hebt den Kopf und wirft ihrer Doppelgängerin einen finsteren Blick zu. Sie tut so, als würde sie ihn nicht bemerken.

"Oh Mannn es ist so unglaublich eklig hier! Scheißratten. Geht zu ihr in die Ecke. Bäh."

Eine Weile ist es still im Kerker, abgesehen vom Scharren der Rattenkrallen auf dem Boden. Hin und wieder gibt eine der Ratten einen Quietschlaut von sich. Das Mädchen in der Ecke beginnt zu sprechen.

"D... dürfen die dich überhaupt festhalten?"

"Hm?"

"Naja, ich habe doch... also nur ich. Nicht du."

"Götter, bist du lahm. Ja, nur du bist hier die Mörderin. Aber hm. Trotzdem guter Einwand. Sag mal... wie war das überhaupt mit diesen Gerichtsverhandlungen? Müssen wir uns nicht irgendwie verteidigen oder sowas?"

"Ich habe die gleichen Erinnerungen wie du. Du weißt genauso gut wie ich, wie das funktioniert."

"Ja schon, aber es ist doch passender, wenn derjenige schlau tut, der nie den Mund aufkriegt, oder? Nein? Nicht?"

Das Mädchen in der Ecke zieht die Hände hinter ihrem Rücken hervor und legt sie betont sorgsam in den Schoß.

"Je länger ich in deiner Nähe sitzen muss, desto stärker wird mein Bedürfnis, dich anzufassen."

"Autsch. Bin ja schon still."

Nach einigen Sekunden der Stille kichert die Vorlaute.

"...oder war das eine Anmache?"

Die andere hebt bedrohlich die Hände. Es herrscht wieder Stille. Einige Minuten lang.

"Aber im Ernst jetzt. Müssten wir nicht Schreibmaterialien kriegen, irgendwas, für diese Klageerwiderung? Ich will hier endlich raus. Das ist echt eklig hier. Und langweilig."

Die Worte bleiben unbeantwortet. Der Lichtstrahl wandert langsam durch die Zelle, färbt sich rötlich, und weicht schließlich einem kaum wahrnehmbaren Silberlicht. Das Mädchen in der Ecke schläft. Die andere starrt angestrengt in den Kerkergang, wartend.

Lazaros Buddenburg 08.12.2014, 19:45

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ein kleiner Trupp, bestehend aus einem Wächter mit einer Laterne, der vorneweg geht, einem, für diesen Kerker außergewöhnlich gut gekleideten Mann, sowie zwei weiteren Wächtern nähert sich.

Nera Kohpardor 08.12.2014, 19:52

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Na endlich.

Das wache Mädchen springt auf.

Hallo?

Lazaros Buddenburg 08.12.2014, 19:56

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der gut gekleidete Mann, offensichtlich ein Beamter des Kaiserreichs, lässt die Zelle öffnen, einen Stuhl, sowie einen Tisch bereit stellen und legt auf diesen mehrere Blatt Papier, sowie Tinte und Feder. Außerdem legt er zwei Schreiben auf den Tisch.



Hiermit wird die Frist zur Klageerwiderung festgesetzt.



Sie dauert bis zum 12.12.2014 an.



Bis zu diesem Termin hat der/die Beklagte,



in diesem Fall Frau Nera Kohpardor,



nach §7 der Gerichtsordnung des Reichsgerichtshofes…



Zitat.[…]seine Verteidigungsmittel vorzubringen, soweit es einer sorgfältigen und auf Förderung des Verfahrens bedachten Prozessführung entspricht. Durch das Gericht zu ladende Zeugen sind namentlich und mit Wohnort anzugeben.



Gezeichnet,

Lazaros Buddenburg, Richter und Urteilsverkünder i.P.



--------------------------------------------------------------------------------------



Sehr geehrte Frau Kohpardor,



hiermit werden sie, als Beklagte, zur Hauptverhandlung

in der Sache



das Reich et alias



gegen



Nera Kohpardor



geladen.



Der Beginn der Hauptverhandlung ist auf den



15. Dezember 2014



anberaumt.



Gezeichnet,

Lazaros Buddenburg, Richter und Urteilsverkünder i.P.

Nera Kohpardor 08.12.2014, 19:58

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Juhu, Ablenkung!

Ein wenig ernster:

...welche von uns muss jetzt erwidern? Werter Herr?

Lazaros Buddenburg 08.12.2014, 20:00

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Der Beamte blickt sie angewidert an

Diejenige, die den Mord begann, muss die Erwiderung zumindest unterzeichnen.

sagt er kühl und verlässt die Zelle wieder

Nera Kohpardor 08.12.2014, 20:15

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Super hilfreich.

"Danke!"

ruft sie dem Beamten hinterher. Erst danach kommt ihr die Idee, dass es vielleicht nicht gut war, Sarkasmus durchscheinen zu lassen. Blöde hochnäsige Beamten. Als wären die besser als ich. In der Ecke rührt sich ihre Doppelgängerin, geweckt von dem Ruf.

"Gute Neuigkeiten, langweiliges Ich. Wir haben zu tun."

Lazaros Buddenburg 08.12.2014, 20:18

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einer der Wächter wirft ihr einen finsteren Blick zu, als er das "Danke" hört.

Nera Kohpardor 08.12.2014, 21:40

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Die beiden Mädchen diskutieren flüsternd.

"Ich sage ja nur, dass wir dann wesentlich bessere Möglichkeiten hätten, hier rauszukommen!"

"Du kommst sowieso raus, du hast doch gar nichts getan."

"Aber... manno, es wäre eine total gute Taktik! Sie können uns nicht beide verurteilen, und wir sind besser als Zwillinge!"

"Ich verdiene aber keine Freiheit."

"Boahh. Du bist echt schlimm."

"Außerdem funktioniert das sowieso nicht! Man kann das doch total einfach überprüfen."

"Als würden sie das machen! Das ist ein viel zu großes Risiko für die!"

"Es fällt mir wirklich schwer zu glauben, dass wir den gleichen Verstand haben. Fällt dir wirklich keine Möglichkeit ein, mit der gefahrlos getestet werden kann, ob ich alles töte, was ich anfasse? Dir ist schon klar, dass es sowas gibt wie Menschen, die zum Tod verurteilt wurden, oder? Ich will nicht noch mehr Menschen töten, und wenn das getestet wird, dann werde ich mehr Menschen töten, also nein!"

Die andere grummelt unverständliches vor sich hin.

"Dann eben anders... Und du willst ja eh nicht raus. Schreib ich halt alleine."

Sie setzt sich an das Tischchen und taucht die Feder in die Tinte.

08.12.2014, 22:27

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Nera Kohpardor, erschienen in Valya

Aktuell im Gefängnis



An



Den Reichsgerichtshof



K L A G E E R W I D E R U N G



Az. RGH2014/001




In Sachen



Das Reich et alia



Gegen



Nera Kohpador, nicht näher spezifiziert



beantrage ich,



die Klage als unbegründet abzuweisen.



Begründung:



Mir wird der Mord an zwei Reichsbürgern vorgeworfen. Dies setzt voraus, dass ich Menschen bewusst das Leben genommen hätte. Erstens wusste ich zum fraglichen Zeitpunkt nicht, dass eine Berührung von mir zum Tod eines Menschen führen kann. Zweitens habe nicht ich die beiden angeblichen Opfer berührt, sondern sie mich, um mich ohne Grund gewaltsam zu entfernen. Drittens war ich zum fraglichen Zeitpunkt geistig verwirrt und traumatisiert, wusste nicht wo ich bin und wie ich dort hingelangt bin, kann also wohl kaum für meine angebliche Tat verantwortlich gemacht werden. Viertens und wichtigstens ist wenn überhaupt derjenige verantwortlich, der mir diese "Fähigkeit" verliehen hat, und das war nicht ich.



Zum Beweis der ersten beiden Aussagen kann ich aussagen. Die dritte Aussage kann Gräfin Cara d'Anjalia, wohnhaft in Valya, bestätigen. Um die vierte Aussage zu beweisen, möchte ich den Ternios, den Hofmagier seiner kaiserlichen Exzellenz, als Zeugen aufrufen, sowie Silmo Beleri, Hauptmann der Sondereinheit zur Aufklärung magischer Verbrechen der Gräfin Caranêdúnie Yávem von Sythmalae.



Gezeichnet,






Nera ruft in die Ecke:

"Hey, aufwachen! Auuuufwachen. Du musst unterschreiben. Ich kanns auch selber machen, ist ja eigentlich egal. Aber fühl sich so richtiger an."

Die andere Nera steht wortlos auf und schlurft zum Tisch. Die andere weicht ihr aus und schaut argwöhnig zu, wie eine Unterschrift auf das Papier gesetzt wird.

"Willst du's nicht vorher lesen?"

"Nein."

"..."

"Ich schlaf weiter."

Nera geht wieder in die Ecke und rollt sich auf einem dünnen Haufen Stroh zusammen. Die andere Nera streckt sich ein wenig, setzt sich wieder an den Tisch und arbeitet weiter.

08.12.2014, 22:48

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Nera Kohpardor, erschienen in Pretannica
Aktuell im Gefängnis

An

Den Reichsgerichtshof

K L A G E E R W I D E R U N G

Az. RGH2014/001


In Sachen

Das Reich et alia

Gegen

Nera Kohpador, nicht näher spezifiziert

beantrage ich,

1. die Klage als unbegründet abzuweisen;

2. festzustellen, dass die Klageerhebung gegen mich unbegründet war und ich keines Verbrechens schuldig bin, dass meine Inhaftierung unrechtmäßig ist und gegen Artikel 21 und 26 der Verfassung verstößt, und dass deswegen ein der Höhe nach noch unbestimmter Schadensersatzanspruch meinerseits gegen das Kaiserreich besteht.

Begründung:

Die Klage des Reichs richtet sich gegen Nera Kohpardor und somit auch gegen mich. Somit wird mir der Mord an zwei Reichsbürgern vorgeworfen. Ich war in keinerlei Weise an den fraglichen Todesfällen beteiligt und war zum fraglichen Zeitpunkt weit von Valya entfernt. Dies kann ich nicht nur mit meiner Aussage belegen, sondern auch durch Zeugenaussagen von seiner kaiserlichen Exzellenz, Veuxin ent Drakestrin-Rumata, wohnhaft in Pretannica, sowie seinem Hofmagier Ternios, ebenfalls wohnhaft in Pretannica. Die Klage des Reichs ist also unbegründet.

Die Erhebung einer Klage gegen mich bedeutet einen schwern Reputationsschaden sowohl für mich als auch für meine Familie. Insbesondere mein Vater, erfolgreicher Händler, dürfte noch nicht näher bezifferbare Gewinneinbußen aufgrund dieser offensichtlich unbegründeten Klage gegen mich erleiden. Desweiteren erleide ich durch meine unbegründete und somit unrechtmäßige Inhaftierung psychisches Trauma, das sich in Geld kaum aufwiegen lässt.
Nach Artikel 26 der Verfassung darf in die Freiheit der Person nur aufgrund von Verassung oder Edikt eingegriffen werden, und keines dieser Dokumente gestattet die Inhaftierung von offensichtlich Unschuldigen. Durch meine Inhaftierung anhand seiner Sondermiliz hat seine kaiserliche Exzellenz somit gegen die Verfassung verstoßen und muss mir den daraus entstehenden Schaden ersetzen.
Im Übrigen ist meine Kerkerzelle schmutzig, dunkel und rattenverseucht. Hier eingesperrt zu sein verletzt mich in meiner Wesenswürde aus Artikel 21 der Verfassung.

Gezeichnet,

Nera Kohpardor, erschienen in Pretannica



Zufrieden legt Nera die Feder zur Seite und lässt das Papier trocknen. Dann stapelt sie geschriebenen Seiten und ruft einen der Wächter herbei.


"He, hallo! Ich bin fertig mit dem Schreiben! Bringt Ihr das bitte zum Gerichtshof? Oder wo auch immer das hin muss, Ihr kennt Euch da wahrscheinlich besser aus als ich. Bin ja nicht oft hier."

Lazaros Buddenburg 08.12.2014, 23:08

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Ein Wächter kommt vollkommen demotiviert vorbei und sammelt das Schreiben ein. Er leitet es an den Reichsgerichtshof weiter.

10.12.2014, 20:06

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Der selbe Wächter erscheint wieder und bringt ein erneutes Schreiben des Reichsgerichtshofes vorbei.

10.12.2014, 20:13

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Lazaros Buddenburg, Richter und Urteilsverkünder i.P.

Reichsgerichtshof





An



Nera Kohpardor,

momentan inhaftiert in Pretannica



Aktenzeichen RGH2014/001

Ihre Klageerwiderung vom 08.12.2014



Frau Nera Kohpardor,



hiermit unterrichten wir sie darrüber,

dass ihre beiden Klageerwiderungen



teilweise genehmigt



wurden.



Folgende Punkte sind nachzureichen:

-Angabe des Wohnsitzes der zu ladenden Zeugen



Sie haben die Möglichkeit, diese Angaben bis zum 12.12.2014 nachzureichen.



Gezeichnet,

Lazaros Buddenburg, Richter u. Urteilsverkünder i.P.

Nera Kohpardor 10.12.2014, 20:45

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Hmmmpf ich bin immer noch nur eine von zwei Neras. Nera-aus-Pretannica seufzt kurz auf und setzt etwas unsauber einen Brief auf.




Nera Kohpardor, erschienen in Valya, und Nera Kohpardor, erschienen in Pretannica

momentan inhaftiert in Pretannica



An

Lazaros Buddenburg, Richter und Urteilsverkünder i.P.

Reichsgerichtshof



Aktenzeichen RGH2014/001



Verehrter Herr Buddenburg,



die zu ladenden Zeugen haben folgende Wohnsitze:



Gräfin Cara d'Anjalia, wohnhaft in [url=http://drakestrin.de/thread/view/1978]Schloss Valya[/url]

Silmo Beleri, wohnhaft in [url=http://drakestrin.de/thread/view/2159]Schloss Sythmalae[/url]

Ternios Parflynn, wohnhaft in [url=http://drakestrin.de/board/view/4]Schloss Pretannica[/url]

Seine Kaiserliche Exzellenz Veuxin ent Drakestrin-Rumata, wohnhaft in [url=http://drakestrin.de/board/view/4]Schloss Pretannica[/url]



Hochachtungsvoll,



Nera Kohpardor, erschienen in Valya



Nera Kohpardor, erschienen in Pretannica




Als der Brief fertig geschrieben und auch von Nera-aus-Valya unterzeichnet ist, winkt Nera-aus-Pretannica dem demotivierten Wärter. Sie fühlt eine gewisse Genugtuung dabei, den Mann umherzuscheuchen. Fast wie zuhause mit den Dienern.




Ihr dürft dann noch einmal loslaufen. Viel Spaß! :)

Lazaros Buddenburg 10.12.2014, 21:26

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der Wächter macht sich, sichtlich begeistert, auf den Weg

10.12.2014, 21:43

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der Wächter bringt noch ein kurzes Schreiben vorbei, jedoch nun bei sichtlich besserer Laune

Lazaros Buddenburg, Richter und Urteilsverkünder i.P.

Reichsgerichtshof

An

Nera Kohpardor,

momentan inhaftiert in Pretannica

Aktenzeichen RGH2014/001

Ihre Klageerwiderung vom 08.12.2014

Damen Kohpardor,

hiermit unterrichten wir sie darrüber,

dass ihre Klageerwiderungen

genehmigt

wurden.

Gezeichnet,

Lazaros Buddenburg, Richter u. Urteilsverkünder i.P.

15.12.2014, 19:22

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Zwei Wächter kommen, gemeinsam mit dem Beamten, den Gang zur Zelle hinab.

15.12.2014, 19:29

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Die Wächter öffnen die Zellentür, der Beamte spricht

"Richtet eure Kleidung, es geht zur Hauptverhandlung. Und beeilt euch besser, ansonsten sind eure Chancen noch geringer."

Der Beamte bedeutet den beiden Neras , ihm zu folgen

Nera Kohpardor 15.12.2014, 19:39

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Hastig erheben sich die Neras mit einer in ihrer Synchronität schon unheimlichen Bewegung. Sie folgen dem Beamten, eine die Aufregung hinter Aufgedrehtheit versteckend, die andere mit gesenktem Kopf und gebührendem Sicherheitsabstand.