Das Jahr 152 ndZ wird noch heute von den vielen Stammesgruppen Malaziens als „schwarzes Jahr“ bezeichnet.

Es war das Jahr in dem der Fremde Vlinium Treyflynn erstmals malazischen Boden betrat und damit den Einfluss Drachensteins begründete.

Vor diesem schicksalhaften Jahr bestimmten die Stämme der Elfen und Elben allein über das Schicksal Malaziens. Sie bestimmten was Recht und Unrecht war und ihr Streben nach Einfluss machten Konflikte und Stammeskriege schon fast zum Alltag.

Trotzdem wird diese Zeit von den Alten noch heute als goldenes Zeitalter gelehrt, denn es war auch bestimmt von einer ganz eigenen Art des Gleichgewichts. Man besann sich mehr auf die Urkräfte der Magie, die das Land schon immer durchfloss, ließ sich von ihr leiten und respektierte trotz ständiger Konflikte sowohl Feind als Freund.

Natürlich kannte man auch innerhalb der Stämme Hierarchien, doch fußten diese auf dem Recht des Stärkeren, denn nur der beste und durchsetzungsfähigste Krieger konnte nach der Überzeugung der alten Stämme ein geeigneter Anführer sein, der seinem Volk Schutz und einen gewissen Wohlstand bieten. Unterstützt wurde er dabei von fähigen Druiden und Schamanen, die es auf meisterliche Weise verstanden die naturgegebene Magie und Energie des Landes für sich zu nutzen.

Allgemein wurde die Natur in all ihren Aspekten geehrt und nahm nicht nur im Alltag der Völker, sondern auch in deren Religion einen wichtigen Stellenwert ein.

Nachdem Vlinium seinen Fuß in „die neue Welt“ gesetzt hatte, sollte sich all das jedoch ändern. Unter dem Einfluss des Königreichs der Drachen, kam es nicht nur zu Kriegen, die über das bisherige Maß hinaus gingen, Stück für Stück veränderten sich die Gesellschaft und das Leben in Malazien grundlegend.

So gewann die Runische Religion immer mehr an Bedeutung und verdrängt schließlich fast ganz die ursprünglichen Naturreligionen der elfischen Völker. Zudem kam mit der Verbindung nach Pretanz auch die auf Erb-Hierarchien beruhende Gesellschaftsordnung Drachensteins nach Malazien.

Allerdings akzeptierten nicht alle Stämme diese Veränderungen, weshalb es lange Zeit nicht zu einem dauerhaften Frieden kommen konnte. Doch dank der Unterstützung Drachensteins wurden die Stämme, die Widerstand leisteten immer weiter zurückgedrängt und so blieben ihnen schließlich nur zwei Alternativen : sie konnten sich entweder beugen oder ihr Stammesgebiet verlassen, um sich einen neuen Ort zum leben zu suchen.

Nur wenige Stämme wählten die zweite Lösung für sich, denn trotz allem fühlte man sich dem Land tief verbunden.

So kam es, dass nur zwei Stämme das Hauptmassiv Malaziens verließen und schließlich für sich eine kleine Nische im Herzen der Insel Anoiz fanden. Hier war der Wald so tief und undurchdringlich, das nur die Wagemutigsten hinein wagten – nur selten kamen sie zurück.

Der Wald bot vielen Naturgeistern und anderen scheuen Wesen schon seit Anbeginn der Zeit einen Rückzugsort, so dass empfindsame Seelen die natürliche Magier hier geradezu pulsieren spüren konnten.

All das barg viele Möglichkeiten ebenso wie viele Gefahren. Über die Jahrtausende hinweg passten sich die Stämme perfekt an das Leben in diesem besonderen Wald an.

Sie fanden einen Weg ihren Bezug zur natürlichen Magie noch zu verstärken und wurden wahre Meister im Umgang damit. Man munkelt zudem, dass sie eine Verbindung mit den Waldgeistern und Dryaden eingingen. Das elfische Blut wurde um ihre Eigenschaften ergänzt, doch auch gewisse Schwächen kamen hinzu. Da dies jedoch nur Spekulationen sind, gibt es keine zuverlässigen Quellen mit genaueren Informationen darüber.

Seit ungefähr einem Jahrtausend durchbrechen aber auch diese Stämme immer wieder ihre Abgeschiedenheit. Die Motivationen hierfür sind nicht ganz klar, es scheint jedoch so, dass die neue Führung sich zunehmend für die politische Situation ganz Drachensteins interessiert und sie in ihrem Interesse zu beeinflussen sucht. Den wahren Grund kennen jedoch nur jene selbst.

Raen’Mel Parnias hatte nunmehr seit ungefähr fünf Jahrhunderten ihre Ausbildung zur Schamanin ihres Stammes abgeschlossen. Schon während ihrer Lehrzeit galt sie als besonders talentiert, was ihre Lehrer auch darauf zurück führten, dass in den Adern ihres Clans besonders viel dryadisches Blut fließen soll.

Dazu hatte sie von ihrem Vater eine große Portion Ehrgeiz und Selbstbewusstsein geerbt. Diese Kombination führte bald schon dazu, dass sie innerhalb des Stammes eine wichtige Position einnahm. In dieser Stellung unterstützte sie immer wieder die Anstrengungen einzelner, wieder mehr in Kontakt mit den anderen Völkern zu treten. Dabei ging es ihr weniger um das neuerliche Gewinnen von mehr Einfluss, sondern mehr um die Entwicklung Drachensteins. Die Nachrichten, die an ihr Ohr drangen übten eine Art schreckliche Faszination aus, denn was musste sie hören?

Offensichtlich verlor das Land immer mehr den Bezug zu seinen Wurzeln, zu seiner Natur – selbst die Drachen schienen sich immer mehr abzuwenden und alles seinem Schicksal zu überlassen.

Auch wenn der jetzige Kaiser beliebt war und es schaffte Frieden und Wohlstand im Land zu halten, so hatten seine Vorgänger doch offensichtlich schon zu viel kaputt gemacht. In kaum einem Kopf schien noch das alte Wissen präsent, es war nur eine Frage der Zeit bis es ganz verschwinden würde.

Die Priester der allgegenwärtigen Runischen Religion heulten wie Wölfe den Mond ihre Aspekte, die Elemente an, verloren dabei jedoch mehr und mehr das große Ganze aus den Augen. All diese Aspekte waren doch Teilmengen der Natur als gesamtes – etwas, dass man früher noch wusste.

All diese Nachrichten bestärkten sie immer mehr darin die Abgeschiedenheit des Waldes aufzugeben, um in den Köpfen der anderen wieder ein Bewusstsein für die alten Werte zu schaffen. Natürlich brachte der Stamm diesem Vorhaben wenig Gegenliebe entgegen, allerdings hätten nicht einmal 20 Orks sie von ihrem Entschluss abbringen können, nachdem er erst einmal feststand.

So kam es, dass sie schließlich ihren Kurzbogen schulterte dazu das Nötigste, was sie meinte zu brauchen in einen ledernen Beutel packte und den Wald verließ.

Mutter Natur würde sie führen und ihr alles schenken, was sie noch benötigte.

Zur Person :

Name : Raen’Mel Parnias

Geschlecht : weiblich

Geburtstag : 21.06. (Jahr unbekannt)

Herkunft : aus dem Herzen Anoiz (Malazien)

Interessen : Meditation, Übungen im Umgang mit dem Bogen, Mutter Natur ehren und ihr

dienen

Amt / Beruf : Schamanin

Talente : Meisterin in Umgang mit Naturmagie, geübt im Umgang mit dem Bogen

Motivation : in den Köpfen das Bewusstsein für die alten Werte und Kräfte wieder erwecken