Kaiserreich Drachenstein

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Das Feld

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Nachdem Gomreth mit seinen Männern dem Weg einige Zeit gefolgt war, deutete eine der Späherinnen an, stehenzubleiben. Sie berichtete von einem Hinterhalt durch die Orks und Gomreth beschloss, zurückzukehren, zu warten, bis sich die restliche Unterstützung eingestellt hatte.

Mittlerweile ist das Lager schon fest ausgebaut um die kleine Wegfestung Imres herum. An die zweitausendfünfhundert bis dreitausend Mann haben sich in den letzten Tagen versammelt, vom Bauernkämpfer bis zum Ritter sind viele dem Botenruf gefolgt, die sich in der Heimat entbehrlich machen konnten. Die Aussicht auf eine Orktrophäe oder eine kaiserliche Auszeichnung hat so manchen hergetrieben. Der alte Mann kam vor zwei Tagen zurück, nun ohne seine Verkleidung - der Kaiser war mit einem ordentlichen Hofstaat aus wohlausgebildeten Soldaten, kraftvollen Schwertern und stabilen Rüstungen angerückt. Späher durchpflügen regelmäßig die Gegend, Drachen berichten aus den Lüften über das Vorgehen der Orks, ihre Bastionen und ihre Späher. Mittlerweile sind es gut sechzig Stück von ihnen, eine ganze Herde von sechsunddreißig Drachen kam, die anderen sind hauptsächlich Beschützer diverser Städte und kamen großteils mit den Rittern, die ihre Städte repräsentieren. Das Drachenlager liegt, mehr eine Liegestätte, halbkreisförmig vor Lager und Festung, um diese zu schützen. Die Burg sitzt etwas erhöht, auf der durch das Lager ungeschützten Seite führt ein Abhang etwa vierzig Meter hinab.

Gomreth hat gehört, dass die Orks einen Angriff planen, nachdem ihr Hinterhalt vermieden wurde. Er lässt alles vorbereiten. Letzte Vorräte werden in die Burg gebracht. Ruhig tritt er vor das Zelt des Kaisers und lässt sich melden. Bericht erstatten, ein wohlzelebriertes Ritual in der drakischen Armee...

Rhogan 04.12.2008, 15:48

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Nachdem der Plan besprochen wurde und man die Neuankömmlinge willkommen hieß, zog Rhogan mit einigen Schamanen und einer Hand voll Krieger aus. Viele Stunden wanderte er, bevor er einen geeigneten Ort erreichte. Ein felsigeres Areal von dem er einen guten Blick auf die Wegfestung Imres hatte. Einige Wegstunden davon entfernt, so dass sie fast am Horizont zu sein schien. Er schickte einige Späher rund um das Lager um vor Besuchern gewarnt zu sein und bereitete sich vor. Er zeichnete mit der verbrannten Holzkohle einer Opferung einen Ritualkreis auf den Boden. Er verstärkte ihn mit Symbolen und Zeichen und nach dem er geendet hatte stellte er sich hinein. Er schloss die Augen und konzentrierte sich. Er griff mit seinen Pranken in die Höhe und verharrte einen Moment.

Er rief die umherwanderten Geister zu Hilfe. Er beschwor sie und teilte ihnen die Wut der Welt mit. Er leitete sie, er bändigte sie, er führte sie. Mit den Stunden zeigten seine Bemühungen Früchte. Die Wolken am Himmel weiteten und verdunkelten sich. Sie mehrten sich und bis zum Abend verdunkelte ein schwarzer Teppich aus Wolken den Himmel über das ganze Gebiet. Zuerst waren es nur einige Tropfen, doch schnell ließen die Geister ihre Last auf das Land hernieder fallen. Der Regen fiel wie ein stürzender Fluss über das Land. Und immer wieder sah und hörte man, wie Khar versuchte mit seiner göttlichen Kriegsaxt die Welt zu spalten (Gewitter). Der Wind peitschte die Bäume und Äste und ließ den Fall des Regens mal die eine, mal die andere Richtung nehmen.

Als Nachts der Sturm seinen bisherigen Höhepunkt erreicht hatte, gab Rhogan Thorak ein Zeichen. Dieser öffnete einen weiten Sack den er sich die gesamte Reise über die Schulter geworfen hatte. In ihm befand sich etwas, was man auf den ersten Augenblick für Krümmel halten konnte. Mit beiden Händen fuhr er hinein und wartete. Auf ein Nicken seines Meisters hin warf er den Inhalt seiner Hände in die Höhe. Noch bevor sie wieder herunter kamen nahm sie der Wind willkommen auf und hob sie in die Lüfte. Wieder griff Thorak hinein und wieder wartete er auf ein Nicken des alten Schamanen. erst als der Sack halb leer war verschloss er ihn wieder.

"Du.... musst.... nun...."

Rhogan ließ die Arme sinken und trat aus dem Kreis. Gleichzeitig ging Thorak in den Kreis und schloss die Augen. Mit seinen Händen führte er Gesten aus als würde er versuchen kleine Tiere wieder vorsichtig zusammen zu treiben.

Der erste Teil war geschafft. Von nun an mussten die Geister nur noch gebändigt werden und dies konnten nun auch die anderen Schamanen übernehmen. Mit großem Verlangen nahm er einen Schluck aus einem Wasserbeutel. In diesem befanden sich auch mehrere Kräuter um nicht nur seinen Durst sondern auch seine Erschöpfung zu stillen und neue Kraft schenkte.

10.12.2008, 17:53

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Die blutige Nacht

Nächte und Tage lang regnete es in Strömen und das Unwetter wollte nicht abnehmen. Blitze durchzuckten den Nachhimmel. Wo die Erde durch Wurzeln nicht durch Wurzeln zusammengehalten wurde, breiteten sich Schlammpfützen aus, die schließlich zu kleinen Bächen wurden. In diesem Schleier aus Regen packt eine Gestalt hinter sich. Sie zieht eine gewaltige Axt hervor und richtet die Klinge gen Himmel.Der Regen bricht sich auf der Klinge und es sieht so aus, als würde die scharfe Axt die wand aus Wasser zerschneiden. Schon nimmt Brahak seine Axt wieder in beide Hände. In der ferne hört er dreimal das Krachen von Khars Axt in den Nachthimmel hinein. Ein verabredetes Zeichen. Mit grunzenden Worten deutet der Krieger mit seiner Axt nach vorne. Mehrere Gruppen machen sich auf den Weg. Alle haben sie große und schwere, doch vor allem scharfe Waffen bei sich. Im Gegensatz zu ihrer Kleidung und Rüstung die auf das notwendigste verringert ist und eine schnelle Fortbewegung ermöglicht. Machen sich auf den Weg zu dem einzigen Ort der durch die Dunkelheit und dem unnachgiebigen Regen klar zu erkennen ist. Die Wegfestung Imres von der trotz des Regens der Schein einzelner Feuerstellen zu erkennen ist.

Auf den Fels behält einer der Schamanen die Oberhand über die Geister im Himmel. Er lässt jene nicht los und treibt sie weiter an den Sturm noch zu verstärken. Hinter ihm steht ein weiterer, größerer Schamane in einem weiteren Ritualkreis und hebt langsam seine Pranken und murmelt unverständliche Worte.

Der Regen brachte nicht nur Schlamm und Nässe. Einige Keimlinge waren im Matsch aufgetaucht und sprossen den Himmel entgegen. Doch was ansonsten am Tag für Hoffnung sorgte, war diese Nacht dazu bestimmt einen blutigen Akt zu ermöglichen. Die Sprösslinge wuchsen langsam an, wurden zu Gräsern und umgaben die liegenden und schlafenden Drachen. Als würden sie von dem schweren Regen niedergedrückt werden, legen sie sich um die Arme, Beine, Flügel, Schwänze und Schnauzen der Drache. Doch sobald sich auch nur ein Drache bewegt, wichen sie weg wie Heu im Wind. Die leichten Gräser sind zu klein um an der dicken Haut der Drachen bemerkt zu werden. Langsam werden sie dicker. Sie saugen sich mit Wasser voll und wachsen ohne Unterlass. Sie legen sich enger an den Körper der Drachen. Einzelne Stimmen der Verwirrung werde laut, als der erste Schrei ertönt.

Ein Schrei der noch lange in dem Gedächtnis der Beteiligten in Erinnerung bleiben wird. Ein Kriegsschrei der Orks. Im vollen Anlauf stürmten etwa 200 Orks in mehreren Gruppen auf die Drachen zu. Brahak in vorderster Front ließ seine Zweihändige Axt auf seinen ersten Gegner nieder sausen. Jener Drache war dazu verdammt die Waffe auf sich niedersausen zu sehen ohne sich rühren zu können. Die schwere Waffe traf den Drachen mit voller Wucht am Kopf. Nur geringfügig glitt die Waffe ins Fleisch, doch die mächtige Stirn schien eingedrückt zu sein. Die Waffe ohne Mühe herausziehend führt der Krieger einen weiteren Schlag von der Seite aus. Dieses Mal trift er das rechte Auge und die Knochen an jener Stelle splittern. Die Waffe gleitet ein gutes Stück ins innere des Schädels und durchtrennt Nerven und Hirn. Ein tiefer Schmerzensschrei ertönt und allen Mühen zum Trotz bleiben die Gliedmaßen am Boden gefesselt. Jede Anstrengung scheint die Pflanzen noch zu verstärken in ihrem Vorhaben die Drachen am Boden hu halten. Ein weiterer Schlag bringt die Kreatur endgültig zur Ruhe.

Ein weiterer Ork stellt sich geradewegs auf den Kopf eines Drachen und lässt seine Axt von oben herab, wie ein Holzfäller der einen Baum durchhackt und bringt den Drachen eine Tiefe Wunde im Hals bei. Ein anderer schlägt mit mehr Gewalt als echtem Können auf einen Drachen ein und trift auf die härteste Stelle seines Körpers. Der Schaft seiner Axt bricht ab und der Ork hat nur mehr ein Stück Holz in der Hand. Noch als der Drache sich ein hämisches Grinsen erlaubt, zückt der Ork einen Dolch und rammt es den Drachen ins Auge. Doch anstatt die Waffe wieder heraus zu ziehen, stößt er weiter vor, bis seine faust und sein ganzer Unterarm im Kopf des Wesens verschwinden.

Brahak sieht einen der Orks in Bedrängnis. Der Drache hat eine seiner Pranken befreit und auch seine Schnauze. Einzig die Nähe zu einem Kameraden hat den Drachen daran gehindert sein Feuer einzusetzen um den Ork den Gar aus zu machen. Statt dessen schnappt und schlägt er nach ihn und versucht ihn zu zerreißen. Jener Ork war überaus gewandt und konnte den Schlägen und dem Gebiss des Drachen ausweichen. Noch. Mit schnellen Schritten greift Brahak an und haut seine Axt in den hals des Tieres. Eine wahre Blutfontäne bricht hervor. Die Bewegungen des Drachen werden hektischer, ungenauer und zunehmend kraftloser. Das Blut schießt Brahak mitten ins Gesicht und begierig schluckt er das Blut seines Feindes herunter während der Regen jenes auf seinem Gesicht wieder abwäscht. Während die Kreatur ermüdet den Kopf nieder legt, zückt Brahak einen Wasserschlauch. Er hat jenen aus einem ganz bestimmten Grund mit genommen. Er öffnet den Schlauch und lässt mehrere Ladungen des Bluts in den Behälter rinnen, bevor er ihn Sekunden später wieder verschließt.

Drei Wesen aus Feuer die kreuz und Quer durch das Feld laufen, ließ Brahak kurz aufschauen. Jene Wesen wälzen sich am nassen Boden und unter den züngelnden Flammen waren sie fast Pechschwarz. Es waren drei Orks die töricht genug waren, einen Drachen dessen Schnauze nicht verschlossen war von vorne angegriffen zu haben. Nur einer von ihnen stand wieder auf. Einzelne Soldaten tauchen nun auf. Jene die Wache hatten und nun ins Geschehen eingriffen. Brahak stürmt gleich auf einen Trupp los, in seiner Nähe gab es keinen Drachen mehr der lebte und eine Herausforderung dar stellte, und lässt seine Axt niederfahren. Gleich zwei wurden von der Wucht weggerissenen. Einer von ihnen tödlich getroffen.

Auf den Körper eines toten Drachen stehend, erblickt Brahak die Mobilmachung im Lager. Männer die sich hektisch ihre Stiefel und Rüstungen anziehen und aus ersteren noch das Wasser schütten. Weiters sieht Brahak zu den schweren Körpern der Drachen hinüber, von denen nur wenige noch drohend versuchten sich auf zu bäumen. Mit einem grinsen beleckt Brahak noch einmal seine Hauer wo sich noch Spuren des Blutes befindet.

"ZURÜCK!"

Sein Befehl hallt durch die Nacht. Nicht jeder Ork lässt sofort ab von seinem derzeitigen Gegner oder folgt dem befehl sofort. Doch jeder weiß, dass er ab diesem Zeitpunkt selbst für sein Schicksal verantwortlich ist. Die übrigen Drachen dürsten nun nach Rache und die Soldaten werden schon bald versuchen wollen sie ein zu fangen und zu töten. Deshalb zieht sich jede Gruppe auf sich gestellt zurück um sich erst später wieder zu sammeln. Die selben Gruppe wie zuvor, auch wenn manche nur noch aus einem Ork besteht. So ist die Chance gering, dass alle gefasst werden und die Spurensuche um einiges schwieriger. Kegelförmig laufen die Orks vom Lager weg in die finstere und stürmische Nacht und wieder hinein in die Wälder. Einzig ihre Waffe als einziger Ballast, den die starken Beine ohne Mühe tragen können.

Auch Brahak stürmt davon. Mit einem schnellen Griff kann er einen anderen Ork daran hindern zu fallen, auch wenn dieser dadurch einige Blutige Kratzer abbekommt. Dies war eine blutige Nacht. Die so schnell niemand vergessen wird.

Hagorn 10.12.2008, 19:37

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Rhogan du bist genial^^

Bevor ich weitermache: Können wir uns darauf einigen, in Zukunft mir auch noch eine Möglichkeit zur Reaktion zu geben? Drachen sind groß, sehr groß, etwa an die fünfzehn Meter, mit Schuppen beinahe aus Stein und der Fähigkeit des Feuerspeiens. Allein dass die Drachen nicht in der Lage sind, ihre Fesseln durchzubrennen, ist unrealistisch. Dass alle Drachen gleichzeitig und unbewacht schlafen, erst recht, und dass es keine weiteren Vorsichtsmaßnahmen gibt. Dass 200 wenig gepanzerte Orks à 1,90 60 stark natürlich gepanzerte Drachen à 15 besiegen, auch mit diesen Maßnahmen, ist ebenfalls streitbar. Wie verfahren wir jetzt weiter?

Rhogan 12.12.2008, 10:51

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Zuerst einmal würde ich gerne meine Beweggründe erläutern:

Innerhalb von kürzester Zeit schaffte es mein Feind eine größere Ansammlung von Truppen zu auf zu fahren. Außerdem hat er große Reserven in allen Bereichen, gut befestigte Stellungen und die Unterstützung der einheimischen Bevölkerung. Mit all dem werde ich noch irgendwie fertig, auch wenn ich mich mehr in den Guerilla-Kampf begeben muss. Doch die Ansammlung von Drachen sind für mich ein echtes Problem. Einzelne kann ich bei einem Angriff noch mit Speeren beschießen und sie somit am Bauch verletzen bzw. ihre Flügel zerstören. Doch eine solche Ansammlung kann ich nichts entgegen stellen. Jede offene und größere Konfrontation wäre zum Scheitern verurteilt (wie man es bei der Kutsche ja gesehen hat).

Es bleibt, dass ich die Gefahr eliminieren muss oder zumindest eingrenze. Da fliegende Drachen an zugreifen an Selbstmord grenzt, musste ich sie hinunter auf mein Niveau holen. Und was wäre besser gewesen als sie bei dieser Gelegenheit gleich so gut wie Kampfunfähig zu machen um das ganze zu einem Gemetzel werden zu lassen.

Kommen wir zu den Fesseln und den Durchbrennen. Die Fesseln haben sich zuerst ganz sachte an die Glieder der Drachen geschmiegt. Erst kurz vor dem Angriff schnürten sie sich enger darum. Die meisten Drachen bemerkten erst beim Kriegsschrei den Angriff. Ihre erste Reaktion war aufstehen. Und als sie dies nicht konnten kam erstmal die Verwirrung zum Einsatz. Welcher mächtige Drache rechnet schon damit im Schlaf gefesselt zu werden. Die natürliche Reaktion war ein erneuter Versuch und vielleicht dann noch einer. Bis dahin sind einige Sekunden vergangen und so mancher Drache, dessen Schnauze nicht ebenfalls am Boden gefesselt war, hätte versucht seine Pranken mit seinem eigenen Feuer los zu machen. Wenn sich alle Orks zuerst den vordersten Drachen gewidmet hätten wäre dies auch den meisten hinteren Drachen gelungen. Doch waren die Orks in Gruppen aufgeteilt in drei bis vier Orks. Jede Gruppe kümmerte sich um einen Drachen und wer seinen erlegt hatte, half den anderen. Das bedeutet auch, dass die Orks wie Wasser um Steine herum glitten, als starr gegen die vorderen zu brannten. Auch der letzte Drache bekam bald nach dem Angriff Besuch von den Orks. Und wer sich erwehren konnte widmete sich zuerst den Angreifern und die Abwehr ihrer Angriffe. Im übrigen kann man, bis auf wenige Ausnahmen, wohl davon ausgehen, dass selbst Orks auf die weicheren Stellen der Drachenkörper einschlagen. Also Unterseite bzw. da eher verfügbar, die unteren Stellen der Körperseiten, aber auch Flügel.

Weiter. Was werden, auch Drachen, an ihrem Lagerplatz, mitten in der Nacht, sonst tun? Kein vernünftiger Stratege wird seine besten Einheiten Wache schieben lassen, auf dass sie unausgeschlafen in einen Kampf geschickt werden. Die Drachenliegestätte ist um das Lager herum, welches sicherlich, auch wenn nicht erwähnt, durch Palisaden und Wachtürme geschützt ist. Einen Wachturm oder einen Posten auch noch vor den Drachenlagern zu stellen wäre angesichts der Möglichkeit, dass einer der Drachen seinen Schwanz etwas unsachte schwingt und damit tödliche Folgen hätte, sehr unwahrscheinlich. Doch selbst davon abgesehen wäre die Effektivität dieser Sicherheitsvorkehrung bei diesen widrigen Umständen (Dunkelheit, dichter Regen, zahllose Nächte voller Blitz und Donner und daraus folgend Ermüdung) sehr zu bezweifeln. Mal davon abgesehen, dass solche Sicherheitsvorkehrungen nicht erwähnt oder nach Ausbruch des Sturms verstärkt wurden. Und eine Patrouille hätte bis vor kurz vor dem Angriff einfach nur hohes Gras und Pflanzenwachstum um die Drachen bemerkt.

Die so gut wie nicht vorhandene Panzerung wurde bewusst gewählt. In dieser Situation ist eine Rüstung nur hinderlich. Der Erfolg war nur garantiert von einer schnellen aber harten Attacke (die schweren Waffen wurden erwähnt) und einer danach ebenso schnellen Flucht. Das Ziel waren die Drachen, die zumeist wehrlos bereit lagen. Und selbst wenn ein Drache nicht an irgend einer Stelle gefesselt war, konnte er sich nicht weit bewegen. Das Ausweichen einer Attacke war um einiges erfolgversprechender als den Hieb einer Drachenkralle stand zu halten. Die Orks mussten schnell angreifen, agil sein und so manches Mal sogar über die Drachen steigen. Die Anzahl war ausreichend für das Ziel. Und das Ziel waren bis zu 60 Drachen.

Ich möchte noch etwas hinzu fügen. Wie viele Drachen jetzt gestorben und wie viele ziemlich verletzt sind, habe ich nirgends angegeben. Auch wie viele Drachen nun wirklich in den Liegschaften waren und wie viele gerade bei der Festung, unterwegs, oder pinkeln, habe ich nicht angegeben. Ich sage nur, jene Drachen die sich dort zur Ruhe gebetet haben, mussten verdammt schwer einstecken.

Weiter können wir mit der Ausgangssituation machen. Die meisten Orks stürmen in die immer noch dunkle, durch strömenden Regen verschleierte Nacht. Sie laufen in ihren Gruppen und erst einmal nur in die vorbestimmte Himmelsrichtung. Erst später werden sie sich überhaupt orientieren können und den Weg nach hause finden. Bis dahin ist jedoch jeder Ork für sich verantwortlich.

Die Schamanen werden noch einige Minuten versuchen diese Situation aufrecht zu erhalten, um den Rückzug ihrer Brüder zu decken. Dann werden sie sich ebenfalls auf den Heimweg machen und sowohl die Pflanzen als auch der Sturm werden keine weitere Kraft bekommen und sich langsam auflösen.

Alarmiert durch den Ruf der sterbenden Drachen findet sich der Rest der Horde ein, der für die verbliebenen Weibchen auf Jagd war. Die zurückkehrenden Drachen entdecken die etwa zwanzig sterbenden Weibchen und lassen ein ohrenbetäubendes Gebrüll ertönen. Während einige zum Schutz der sterbenen Drachen zurückbleiben, erheben sich die anderen in die Lüfte und stürmen den fliehenden Orks nach, töten Schamanen in gewaltigen Feuerstürmen und versengen ganze Waldgebiete. Die Wut der Drachen ist geweckt. Sie setzen den Orks nach und töten einen nach den anderen, verwüsten und machen sich auf zum Orklager - ohne einen Befehl erhalten zu haben, beschließen sie, es auszurotten. Vom Wald um das Orklager verbleiben nur rauchende Baumstümpfe und schwelender Boden. Das kaiserliche Heer möchte den Drachen hinterhersetzen und die unrechten Rebellen vernichten. Sie beginnen, aufzurüsten und sind bereits nach wenigen Minuten geschützt und im Grundmuster aufgesetzt. Der Kaiser reitet vor das Heer. Mit dem heimtückischen Mord an den Drachenweibchen haben die Orks jegliche Hoffnung auf Ehre oder Begnadigung verspielt.

Rhogan 29.12.2008, 00:04

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Rhogan und die anderen Schamanen haben nach dem Rückzug der Orks aufgehört die Zauber zu wirken. In einigen Stunden wird der Regen und Sturm abgenommen haben. Rhogan blickt auf die wütenden Drachen die voller Wut und Hass ihre Feuerbrunst hernieder speien und ganze Wälder in Brand stecken... und er lächelt. Nicht nur, dass die Drachen, die beste Waffe ihres Feindes nun dezimiert wurde, nein, sie werden nun für die Befehlshaber unkontrollierbar sein. Schon jetzt spielen sie, ohne es zu wollen, den Orks in die Hände. Ihre Brände und Feuermeere werden es den Armeen dort unten praktisch unmöglich machen voran zu kommen.

Sicher werden heute viele Orks vor dem Kriegsgott stehen. Doch sie alle kannten das Risiko und waren bereit es ein zu gehen.

"Wir müssen nun los, Thorak."

"In unser Lager, großer Häuptling?"

"In unser neues Lager. Sicher werden die Drachen das alte Hauptlager anzünden. Ich habe geahnt, dass sie in ihrer Wut so etwas machen werden. Inzwischen dürften aber alle ins Landesinnere gebracht worden sein. Die Drachen werden uns viel arbeit abnehmen, wenn sie das Lager zerstören."

Während die Gruppe sich auf macht auf eine Wanderung ins innere des Landes, hört er von der ferne das Geschrei der Drachen und Rufe der Menschen. Zu undeutlich und zu weit weg um etwas zu verstehen, doch Aufgebracht und Überrascht.

Heute hat ihr Feind gemerkt, dass sie es nicht mit einer Bande von Räubern und Gesindel zu tun haben. Heute Nacht haben sie feststellen müssen, dass sie es mit Orks zu tun haben. Mit wahren Gegnern.

Bei ihrem nächsten Zusammentreffen, so ist sich Rhogan sicher, werden sie es am eigenen Leib erfahren was es heißt einem Ork gegenüber zu stehen.

Die Drachen sehen den fliehenden Orks nach. Das neue Lager der Orks ist ihnen bekannt, doch sie beschränken sich darauf, Rache zu verüben. Sie vernichten ohne Erbarmen die Frauen und Kinder im alten Lager und brennen es zu einem schwelenden Häufchen Elend nieder. Die fliehenden Orkkrieger lassen sie ziehen - sie sind nicht ihr Ziel. Als sie das alte Lager vernichtet haben und von sämtlichen Orkfrauen und dem Nachwuchs nur noch Asche übrig ist, fliegen sie, in ihrer Wut befriedigt, dem Heer entgegen. Sie tauschen sich mit dem Kaiser aus und gliedern sich ins Heer ein. Der Plan steht.

Rhogan 29.12.2008, 13:37

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Die Wanderung dauerte jetzt vielleicht gerade einmal ein, zwei Stunden. Rhogan dachte darüber nach, wie dieser Zusammenschluss aus Menschen, Elben und was sonst noch in ihrer Armee dient sich nun verhalten würde. Sicherlich würden sie einen ersten Aufmarsch machen. Gegen das alte Lager, wenn es die übrigen Drachen nicht schon verbrannt haben. Und dann?

Dies käme wohl darauf an, wie viel Erfolg Brahak mit seinen Kriegern hatte. Aus der Ferne hatte er nur wenig von dem Angriff mitgekommen und hatte nur eine grobe Vorstellung von dem Erfolg seiner Krieger. Doch was er mitbekam war ein wenig enttäuschend. Als Schamane spürte er es, wenn Seelen aus den toten Körper weichen. Und bei solch mächtigen Kreaturen konnte er es auch aus der Ferne fühlen. Die getöteten Drachen mochten vielleicht die Hälfte ihrer Streitmacht ausmachen. Er hatte mehr gehofft. Was solls. Neue Nachrichten wird er erst von einem Krieger erfahren, wenn der zurück kommt.

"Wie weit müssen wir marschieren, Galek?"

"Etwa 4 Tagesmärsche. Wenn wir durchmarschieren vielleicht 3. Wieso, habt ihr Angst die Milchgesichter kommen vor uns an?"

"Nein, nein. Das Feuer wird sie schon zurückhalten und spätestens wenn der Weg von knappen Fels bestimmt wird, nützen ihnen auch ihre Pferde nichts... Ich will nur so bald wie möglich in unserem Lager sein um Neuigkeiten zu erfahren."

Noch eine Weile wanderten sie stumm weiter im schnellen Schritt, als Rhogan durch die Blätter der Bäume hindurch starken Rauch aufsteigen sieht. In dieser Richtung, so wußte er, liegt das alte Lager. Die Drachen hatte es also angezündet. Schön. Dann würde es wenigstens nicht der Feind in die Hände bekommen. Es war sowieso schon geräumt. Jedenfalls sollte es geräumt sein. Rhogan konnte sich trotz allem den Gedanken nicht erwehren, dass vielleicht noch ein paar Nachzügler zurück geblieben waren, die entweder zu dumm oder zu schwach waren seinen Befehlen folge zu leisten. Er bedauerte jeden Verlust, doch sollte es so sein, würden sie den Rest des Stammes nicht behindern.

Nur der Stärkste, der Mutigste und der Schlauste überlebte. So ist das Gesetz der Orks.