15.935 Aufrufe, 1.280 Beiträge.
Aber ich habe Shae...
setzt Tami an, schweigt dann aber, während sie weiterhin zu Sean aufblickt.
Vielleicht hat es etwas mit eurer Familie zu tun, vielleicht kann ich euch nicht verletzen. Silas und dich...
Shae ist ohnmächtig geworden. Nichts weiter. Du hast sie ja nicht versucht umzubringen oder so..
Sean verschränkt die Hände hinter Tamis Rücken und versucht sich an einem aufmunternden Lächeln.
Naja, keine Ahnung. Wir haben altes Blut in unserer Familie. Aber ob es daran liegt.. Jedenfalls habe ich keine Angst vor dir, Tami. Ich habe nur Angst um dich.
Vielleicht wäre es ja besser so.
bemerkt Tami schließlich und senkt ihren Blick auf die Höhe seines Herzens.
Ich meine, wenn diese Macht oder was auch immer, die versucht, mich umzubringen, Erfolg hätte, dann... könnte ich zumindest niemanden mehr verletzen.
Was redest du denn da..
Sean löst seinen Griff und legt lächelnd eine Hand an Tamis Wange, damit sie ihn wieder ansieht.
Da ist etwas in dir, das du nicht kontrollieren kannst. Etwas das.. seltsame Dinge mit dir macht. Aber das bist nicht du, die all das tut. Du bist ein wertvoller, wunderbarer Mensch. Daran darfst du nie zweifeln.
Nun fließen die Tränen ungehindert Tamis Wange hinab.
Mag sein, aber das ändert nichts daran, dass ich dieses Etwas nicht kontrollieren kann, Sean. Ich will niemanden verletzten. Nicht Shae, nicht dich. Was ist, wenn ich ab jetzt immer in der Angst leben muss, jemandem weh zu tun?
20.04.2018, 23:13
906 zitieren melden
Nun fließen die Tränen ungehindert Tamis Wange hinab.
Mag sein, aber das ändert nichts daran, dass ich dieses Etwas nicht kontrollieren kann, Sean. Ich will niemanden verletzten. Nicht Shae, nicht dich. Was ist, wenn ich ab jetzt immer in der Angst leben muss, jemandem weh zu tun?
Sean wischt die ersten Tränen weg, die Tamis Wangen hinunter laufen und zieht sie dann wieder ganz eng an sich.
Das wirst du nicht. Wir finden schon jemanden, der dir helfen kann. Und bis dahin passe ich gut auf dich auf, versprochen.
Tami klammert sich erneut fest an Sean. Sie hat sich nie für den weinerlichen Typ gehalten, aber angesichts der Entwicklungen, die gerade in ihrem Leben vorgehen, kann sie kaum anders, als sich in irgendeiner Ecke zu verkriechen und zu weinen.
Bitte tue das...
Das werde ich.
Sean legt seine Wange an Tamis Scheitel und hält sie fest, während er sie sanft hin und her wiegt. Es tut ihm so unglaublich leid, was sie alles ertragen muss.
Vielleicht...
meint Tami schließlich nach einer ganzen Weile, ihre Stimme vom Weinen ganz stockend und sie muss mehrmals schlucken, bevor sie weitersprechen kann.
sollten wir versuchen, wieder zu schlafen.
Auch wenn sie Angst davor hat, die Augen wieder zu schließen, kann sie nicht Sean nötigen, die ganze Nacht auf zu bleiben.
Versuchen wirs.
antwortet Sean einen Augenblick später und löst sich lächelnd von Tami.
Morgen sieht die Welt wieder anders aus, du wirst schon sehen.
Er streicht ihr Haar zurück und wartet, bis sie sich hingelegt hat. Dann legt er sich zu ihr und hält sie wieder fest umschlungen.
Es dauert endlos lange, doch irgendwann überwältigt Tami dann doch die Erschöpfung, sodass sie noch ein paar Stunden bis zum Sonnenaufgang schlafen kann.
Sean schläft sehr schnell wieder ein, wie immer, wenn er Tami neben sich hat. Es ist einfach schön, nicht alleine zu sein, das hat er schon immer genossen.
Der nächste Morgen beginnt zum Glück nicht so schreckhaft, sondern weckt Tami aus einem leeren, schwarzen Traum. Besser als alles, was sie sich erhofft hatte. Sie kuschelt sich noch etwas mehr an Sean und dreht sich in seinen Armen, sodass sie ihr Gesicht an seine Brust schmiegen kann.
Guten Morgen.
murmelt Sean verschlafen und weigert sich, die Augen zu öffnen. Er seufzt und zieht Tami noch etwas näher an sich, muss aber unweigerlich lächeln, als er draussen endlich wieder das vertraute Blöken seiner Tiere hört.
Auch Tami scheint noch nicht bereits dazu, den Tag zu starten, was nicht zuletzt daran liegt, dass sie kaum Nacht verspürt hat. Daher zieht sie die Decke nur noch ein wenig mehr über sie beide und drückt einen Kuss auf Seans Brust.
Sean seufzt zufrieden und lässt sich Zeit mit dem Aufwachen. Die Sonne ist längst aufgegangen, als er die Augen öffnet und Tami lächelnd das Haar zurück streift.
Lust auf ein Glas frische Schafsmilch, kleine Schlafmütze?
Tami hätte auf etwas anderes gerade viel mehr Lust, was sie Sean auch schwach grinsend zeigt, als sie mit ihren Fingern über seine Brust tänzelt.
Ich glaube, wir sollten erst einmal richtig wach werden...
Sie fährt mit ihrer Hand über seine Schultern und drückt Küsse auf jede noch eben berührte Stelle.
Oh.. wo du recht hast..
Seans Lächeln wird zu einem Grinsen, als er seine Hände an ihren hübschen, kleinen Hintern legt und sie an sich presst. So könnte er jeden Morgen wach werden, das gefällt ihm.
Tami kichert und schiebt sich über ihn, bis ihre Haare sein Gesicht streifen. Sie küsst ihn beinahe andächtig und vergisst sogleich all ihre Sorgen, sogar den schlechten Traum. Dennoch scheint sie ihn, während sie sich gegenseitig munter machen, immer wieder genau zu mustern, seine Züge entlang zu streifen, als wolle sie sich alles an ihm ganz genau einprägen.