Kaiserreich Drachenstein

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Trauer

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Marius Chamberlain 07.07.2017, 23:33

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Gideon und Marius sitzen vor einem Fenster. In wessen Zimmer sie eigentlich sind, wissen sie nicht mehr. Vor ihnen steht eine leere und eine bereits begonnene Flasche des wohl besten Gebrannten hier in Pelata. Das Zeug war sau teuer, aber Marius hat ja genug Geld. Sie sprechen schon lange nicht mehr, genießen nur noch den Rausch, der ihre Gedanken hinfort spült. Vor etwa zwei Stunden haben sie noch geredet. Über Connor, die Ungerechtigkeit dieser Welt und das er noch leben würde, wenn sie beide an diesem Tag nicht auf den Markt gegangen wären. Doch diese Gespräche sind schon lange vorbei, wie der Tag, an dem Connor gestorben ist.

Julie de Lunnot 07.07.2017, 23:35

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Vorsichtig klopft es zu später Stunde an Jaromirs Tür. Julie hat alles vorbereitet, die Musikanten geladen, das Essen geplant, die Plätze verteilt und die Einladungen geschrieben. Auch wenn niemand der Geladenen sie wirklich brauchen würde. Keine einzige Träne ist in dieser Zeit aus ihrem Auge gelaufen, doch jetzt, als die Müdigkeit sie zu überwinden scheint, sehnt sie sich nach den Armen ihres Liebsten, damit die bösen Geister, die sie schon den ganzen Tag verfolgen, noch länger vor ihr zurückweichen.

Mina von Treen 07.07.2017, 23:40

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"Aber sie hat mich doch geladen!"

sagt Jayden verteidigend und hält den Brief mit Minas Siegel und ihrer Handschrift hoch. Doch Jason bleibt standhaft und schüttelt weiterhin den Kopf.
"Sie hat angeordnet, heute niemanden mehr sehen zu wollen. Komm morgen wieder, Junge. Das war ein harter Tag."

Jayden versteht nicht recht, will es aber in seinem angetrunkenen Zustand auch nicht verstehen. Er will doch einfach nur zu seiner M.
"Ich kann sie den harten Tag vergessen lassen."

sagt er grinsend und Jason verdreht leicht genervt die Augen.
"Versuch dein Glück wo anders. Und pass auf dich auf."

Er schiebt Jayden langsam, aber sicher gen Ausgang.
"Die Jungen und Mutigen sollten das Leben länger genießen können. Doch dann sind sie einfach plötzlich tot. Und nichts bleibt ihnen mehr."

Herein.

Jaromir sieht kurz, sein Blick bleibt bei Julie hängen, welche er sanft anlächelt. Vor sich auf dem Tisch hat er mehrere Münzstapel liegen, daneben die dazugehörigen geleerten Geldkatzen. Sowie zwei Haufen mit Papieren und anderen Gegenständen. Die meisten hat er schon durchgesehen und nichts wirkliches gefunden was ihm weiterhelfen könnte.

Er steht auf und geht zu ihr hinüber um sie in den Arm zu nehmen.
Hey, Julie. Wie geht es dir?

Julie de Lunnot 08.07.2017, 11:36

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Julie geht ihm entgehen und wirft sich geradezu in seine Arme, drückt ihn fest und lässt ihren Gefühlen zum ersten Mal an diesem Tag freien Raum.
Nicht wirklich gut. Ich habe den ganzen Tag gearbeitet und die Beerdigung vorbereitet. Das hat mich abgelenkt, aber jetzt... Die Götter können das nicht gewollt haben.

Behutsam drückt er Julie an sich und streichelt ihr sanft über den Rücken.
Die Götter haben vieles nicht gewollt, es sind wir Sterblichen welche diese Taten vollbringen. Wir können es nur hinnehmen und trauern...

Und den Schuldigen finden.

Julie de Lunnot 08.07.2017, 12:28

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Julie schweigt, sie braucht einfach diesen Moment der Ruhe und der Geborgenheit in seinen Armen. Sie schließt die Augen und genießt seine Wärme.

Sie stehen so eine ganze Weile lang, Julie in seinen Armen. Er kannte Connor nur sehr kurz, für Julie ist dieser Verlust um einiges schwerer zu verkraften, dessen ist er sich gewiss. Immerhin kann er so für sie dasein und sie trösten.
Wie verkraftet es ihre Majestät? Und die anderen?

Mina von Treen 10.07.2017, 01:04

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Mina glaubt, sie müsse für uns stark sein, aber die leidet sehr. Ich kann mir nicht einmal vorstellen, wie es seiner Familie ergehen muss. Es heißt sogar, Will würde darüber nachdenken, den Dienst zu quittieren, doch das glaube ich nicht.

Julie spricht leise über das Leiden der anderen, da sie ihr eigenes überhaupt nicht in Worte fassen könnte.
Gideon und Marius sind bereits seit Stunden verschwunden. Und ich habe das Gefühl, sie alle trösten zu müssen, dabei...

Sie schluchzt leise und hält sich die Hand vor den Mund, um weitere solche Töne zu unterdrücken.
Kann ich heute Nacht bei dir bleiben?

Natürlich.

Und es ist eine Selbstverständlichkeit für ihn. Er neigt sich zum Tisch ohne Julie los zu lassen und fischt ein Taschentuch hervor um es ihr zu übergeben.
Lass nur alles raus.

Julie de Lunnot 11.07.2017, 00:31

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Julie weint leise und lässt sich auf sein Bett nieder, während er sie noch immer im Arm hält. Sie braucht seine Wärme und Geborgenheit, klammert sich an seine Brust und dankt den Göttern dafür, dass ihm heute nichts zugestoßen ist. Nach einer Weile, in der sich ihre Gedanken immer weiter gedreht haben, kommt ihr einer in den Sinn, den sie ihm nicht verheimlichen sollte.
Wenn du mich morgen auf das Bankett begleitest...

Ihre Worte klingen mehr nach einer Frage als einer Feststellung.
Dann wirst du meinen Vater kennen lernen.

Jaromir ist gedanklich bei dem Überfall. Das lässt ihm einfach weniger Ruhe als der Tod von Connor. Vielleicht ist es wirklich, weil er ihn nicht so gut kannte. Vielleicht ist er auch abgestumpter, gefühlskälter wie die anderen... Mit Julie in den Armen möchte er nicht daran denken und hofft eine andere Erklärung zu finden. Jedenfalls stimmt etwas damit nicht und Jaromir fragt sich immer mehr ob dieses Bankett nicht das falscheste ist was sie machen können.

Erst als Julie zu sprechen beginnt, ist seine Aufmerksamkeit wieder im hier und jetzt. Die Erwähnung ihres Vaters verstört ihn kein bischen.

Das ist schön.

Dann kann ich den Mann kennen lernen der eine solch wundervolle Frau aufgezogen hat.

Julie de Lunnot 12.07.2017, 01:00

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Julie lächelt zaghaft, fühlt sich damit aber nicht sonderlich wohl. Es kommt ihr einfach falsch vor.
Also ist es kein Problem für dich? Er sagt, er würde dich auch nicht behelligen, da du sicher selber genug mit Connors Tod zu verarbeiten hast. Aber wenn... Wenn du ihn tatsächlich kennenlernen willst, dann Stelle ich ihn dir gerne vor.

Er lehnt sich zu ihr nach vorne und küsst ihr sanft auf die Stirn.
Es macht mir nichts aus. Im Gegenteil, ich freue mich schon darauf.

Julie de Lunnot 12.07.2017, 01:25

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Jetzt lächelt Julie erneut, liebevoll und ehrlich. Ja, sie will, dass ihr Vater Jaromir kennenlernt. Und auch anders herum. Sie will, dass Jaromir noch fester in ihrem Leben verankert ist. Und sie will, dass er sie in Momenten wie diesen, wann auch immer sie kommen werden, immer so halten wird.
Ich liebe dich, Jaromir.

Ich liebe dich auch, meine Julie.

Er flüstert ihr die Worte leise ins Ohr, die sie so gerne hören will und die er so gerne sagt. Ihre Atmung scheint von seinen Worten allein ruhiger und gleichmäßiger zu werden und erfreut stellt er fest, dass sie sich in seinen Armen wohl und geborgen fühlt.

Julie de Lunnot 12.07.2017, 17:19

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Später schläft sie in eben diesen Armen ein, an Jaromirs Brust gekuschelt nicht und abgeschottet von allen Qualen und Sorgen dieses  Lebens. Sie schläft ruhig, auch wenn sie hin und wieder grauenhaft er Bilder im Traum zusammenzucken lassen.
Am nächsten Morgen kitzelt das Sonnenlicht sie wach und heuchelt eine heile Welt vor. Solange sie noch in Jaromirs Armen liegt und die Welt da draußen nicht an sich heran lässt, glaubt sie ebenfalls, dass es so ist.

Jaromir hat sich so gut es geht nicht gerüht. Dementsprechend zerknittert und auch verkatert wird er wach. Das war nicht gerade die angenehmste Nacht, aber auch nicht die Schlimmste. Und mit Julie in seinem Arm wagte er es nicht sich großartig zu bewegen.

Julie de Lunnot 13.07.2017, 09:30

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Julie weckt ihn mit einem Kuss auf seine Kinnpartie, dann einem weiteren auf die Lippen, zieht sich danach aber schnell zurück und an, da sie noch Vorbereitungen für das Bankett am Abend zu treffen hat.
Wir sehen uns dann dort, ja? Oder brauchst du mich zuvor noch einmal?

fragt sie mit völlig ernstem und leicht besorgtem Gesichtsausdruck.

Jaromir bleibt noch ein wenig auf dem Bett sitzen und lächelt Julie ermutigend zu.
Es ist in Ordnung.

Und wenn du mich brauchen solltest, ich bin leicht zu finden.