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James mustert Jaromir einen Moment amüsiert.
"Welchen seiner Titel meinst du? Da solltest du schon etwas genauer sein. Und ja... Er ist ein netter Kerl. Aber soweit ich weiß, ist er nicht... vom anderen Ufer. Tut mir leid."
Er feixt, wenn auch zurückhaltend. Jedoch scheint er im Bezug auf Jaromir im einiges lockerer zu stehen als sein Vorgesetzter.
Als Jaromir und James im Wohnzimmer verschwinden, tritt Marius einen Schritt auf Julie zu und lächelt sie von oben liebevoll an.
Wir hatten noch gar keine Möglichkeit, zu reden, seit ihr zurückgekehrt seid. Es tut mir unfassbar leid, dass ihr nicht hier sein konntet, als er von uns gegangen ist. Vielleicht ist es so sogar leichter für euch. Ich meine, Abschiede sind schwer und vielleicht...
Verlegen versucht er die richtigen Worte zu finden.
Ich weiß, er war für dich wie ein zweiter Vater und ich wollte nur sagen, wie unfassbar leid es mir tut.
Er greift nach ihrer Hand und küsst deren Rücken sanft, bevor er sie in seine beiden legt und sanft hält.
Julie lächelt dankbar, auch wenn ihr sogleich wieder Tränen in die Augen steigen.
Aber er war dein Onkel. Er stand dir näher als dein eigener Vater. Ich bin nicht diejenige, um die wir uns Gedanken machen sollten...
So meinte ich das auch nicht!
Lacht er ohne Zurückhaltung und hebt mit James das Möbelstück an. Es ist nicht gerade leicht, für eine Person ein gutes Gewicht, zu zweit aber kein Problem.
Ich meine nur... er ist eine hohe Herrschaft, mit viel Verantwortung und Einfluss. Zumindest nach dem was ich so gehört habe. Aber er redet mit mir wie du. Es ist... unpassend irgendwie.
James lacht locker, auch wenn er ein Gewicht zu tragen hat. Er hätte es auch alleine getragen, das kann man seinen Oberarmen ansehen.
"Wenn man Marius Chamberlain ist, dann ist nichts unpassend."
Gemeinsam bewegen sie sich in Richtung Tür.
Lass uns...
Marius küsst Julies Hand erneut.
den Abend in seinem Andenken verbringen, ja?
Er lächelt liebevoll und zieht sie einen langen Moment lang an sich, um ihr und auch sich selbst Trost zu schenken. Wenige Sekunden lang zögert Julie, doch dann spürt er, wie sie die Umarmung erwidert und genießt es.
Lachend trägt Jaromir mit James den Stuhl auf den Gang. Als er aufblickt entdeckt er wie Marius Julie umarmt. Schnell senkt er seinen Blick wieder und konzentriert sich auf den Stuhl, die Zähne zusammen beissend und sich nichts anmerkend lassend. Es ist sicher nur wegen des Trauerfalls. Verdammt, sie sind nur gute Freunde...
Julie bekommt Jaromirs Rückkehr erst einen Moment später wahr, zu sehr hat sie Marius' Umarmung und Trost genossen. Doch als sie ihren Liebsten und James auf sich zukommen sieht, löst sie sich entschuldigend lächelnd von Marius.
Ich freue mich wirklich sehr auf heute Abend. Ich denke, das wird uns allen gut tun.
Sie streicht sich die Haare hinters Ohr und lächelt die herankommenden Gardisten an.
James mustert die beiden kurz und grinst trotz des Gewichts breit, bevor er Marius zuzwinkert.
Marius ignoriert James knapp und erwidert auf sein Zwinkern nichts. Seine Aufmerksamkeit ruht sowieso noch immer auf Julie.
Ja, das glaube ich auch.
Jaromir vermeidet es Julie oder Marius direkt an zu sehen und vertieft sich scheinbar im Stuhltransport, darauf achtend, dass er nirgends anstößt. Vorbei an den beiden, hin zum Gang.
Und?... Wohin genau?
James nickt den Gang hinunter.
"Da hinten in den Audienzsaal. Es sind einige Leute gekommen, um die neue Königin zu sehen. Aber auf Dauer ist der Thron eben unbequem."
James nickt schweigend, was leicht bei der Bewegung untergehen könnte. Der Anblick von Julie und Marius hat sich immer noch bei ihm eingebrannt. Er vertraut Julie, er vertraut ihr wirklich, auch wenn er sie nicht lange kennt und wie seine Erfahrung bei dieser Maskenparade gezeigt hat, nicht annähernd so gut kennt wie er dachte. Nur weiß er auch, dass sie äußerst verletztlich sein wird. Und dass Marius eben nichts von ihrer Beziehung weiß. Es könnte sich etwas ergeben oder entwickeln, was ihm nicht gefallen dürfte.
Julie und Marius folgen ihnen beiden, was sollen sie auch sonst tun. Zumindest will Julie Jaromir nicht den Eindruck vermitteln, Zeit mit Marius alleine verbringen zu wollen. Und Marius auch nicht. Auch wenn sie nie etwas dagegen hatte. Sie liebt ihn, aber nicht so, wie sie für Jaromir empfindet. Sie hat noch nie so für jemanden empfunden wie sie es nun für Jaromir tut. Doch sie hat Angst davor, es Marius zu sagen. Sie weiß nicht, wie tief seine Gefühle für sie sind. Und sie will verdammt sein, wenn sie ihm das Herz bricht. Doch sie weiß, dass sie es wenn nötig tun muss.
Sie geleiten James und Jaromir den Gang hinunter und Julie öffnet Ihnen schnell die Tür zum Audienzsaal. In ihm sitzt Mina auf dem Thron und ließt ein Dokument, während eine Gruppe von Stadtbewohnern vor ihr und auf ihre Worte warten.
Als sie eintreten schweift sein Blick über die Menge. Berufsgewohnheit, wie er es selbst beschreiben würde. Viele der Anwesenden haben ihre besten Kleider angezogen, das lässt sich unschwer erkennen. Hier und da sind noch die Falten zu erkennen oder die zum reissen gespannten Nähte, welche Jaromir verraten, dass sie bis vor kurzem noch irgendwo vergessen zusammen gelegt waren und jetzt ihren Besitztern überraschenderweise nicht mehr ganz passen. Koskin hat einmal gesagt, bei solch einer Audienz zieht sich jeder Bittsteller eine Stufe höher an als er in Wirklichkeit ist und die paar welche Jaromir gesehen hat, bestätigen diesen Ausspruch.
Zusammen bugsieren sie den Stuhl in Minas Richtung.
Mina blickt kurz auf, als ihre Gardisten auf sie zukommen und den Sessel tragen. Sie lächelt sanftmütig und erhebt sich, als sie beide auf James' Kommando den Stuhl neben ihr abstellen.
Danke.
meint sie und wendet sich dann wieder an die Stadtbewohner.
Ihr versteht sicher, dass Eure Angelegenheit von enormer Bedeutung für mich ist, weswegen ich keine voreiligen Schlüsse ziehen will. So eine Entscheidung lasse ich mir lieber mehrere Male durch den Kopf gehen, damit ich für uns alle das Beste versichern kann. Das versteht Ihr gewiss?
Die kleine Gruppe nickt unisono.
Daher schlage ich vor, dass wir uns morgen wiedersehen. Lasst Eure Namen auf Reeseworths Liste setzen, dann werdet Ihr morgen sofort zu mir gelassen. Was meint Ihr?
Erneutes Nicken, dann wenden sich die Herrschaften mit Segenssprüchen ab und verlassen den Raum. Niemand sonst betritt ihn mehr und einen Moment später kommt Gordon herein und verkündet, dass er alle anderen für morgen aufgeschrieben hat. Mina lacht leise und liebevoll auf, gerührt von der Fürsorgluchkeit ihres Beraters, aber auch amüsiert von der Tatsache, dass James ujd Jaromir den Stuhl nun anscheinend umsonst getragen haben.
Entschuldigt. Ich wusste nicht, dass Gordon der Königin von Pelata zu sagen hat, wann sie ins Bett gehen muss.
Marius lacht ebenfalls leise.
Wo er recht hat, hat er recht. Doch ich hoffe, das mit dem Schlafen kannst du noch ein wenig verschieben, werteste Cousine... Ein Bankett wartet heute Abend auf die neue Königin von Pelata. Wo wir gerade dabei sind... Ich werde mich dann mal um die Räumlichkeiten kümmern.
Er zwinkert Mina knapp zu und grinst breit, als er sich umwendet und den Raum verlässt. Nicht ohne Julie noch einmal liebevoll anzublicken.
Jaromir bleibt zurück und sieht den Leuten nach wie sie den Raum verlassen. Dann widmet er seiner Aufmerksamkeit der Bewachung der Königin. Wie viele Gardisten diese Audienzen überwachen und wie mag die Überprüfung ablaufen... All diese Gedanken schmelzen wie Eis im Sommer als Marius Julie einen Blick zuwirft. Jaromir belässt es mit einem Schnaufen und lässt seinen Blick woanders hin schweifen. Dieses Mal ohne seine Überlegungen wieder auf zu nehmen.
Julie hat das dringende Bedürfnis, zu Jaromir hinüber zu laufen, doch gleichzeitig fragt sie sich, ob er es nicht unangenehm finden würde, jetzt mit ihrer Beziehung ans Licht zu gehen. Da er von ihr wegblickt, kann sie seine Gefühle auch nicht an seinen Augen ablesen.
Mina steht auf und blickt sich kurz um.
Julie, würdest du mir zur Hand gehen?
Die Angesprochene folgt ihr, ebenso wie Litch und Carter, als sie den Raum verlässt.