Kaiserreich Drachenstein

Zur Navigation

Dachsbau [Abenteuer in Medea] - Vergangene Leben

11.171 Aufrufe, 353 Beiträge.

Anora Kannary 16.11.2016, 11:21

41 zitieren melden

Sie sitzen eine Weile lang so dar. Chiara auf die Decke starrend, Anora auf ihre Füße am Boden. Es herrscht eine beruhigende Stille, nicht unbedingt unangenehm in Anoras Sinne, nicht so wie wenn jemand etwas unter allen Umständen verschweigt oder vermeiden möchte. Und doch ist es gerade dieses angenehme Schweigen welches Anora dazu veranlasst etwas zu sagen.

Weißt du... ich war wirklich gerne bei den Wächterinnen.

Ich hatte viele Freundinnen. Einen guten Posten. Eine tolle Zeit...

Chiara 16.11.2016, 11:24

42 zitieren melden

Da Chiara das Gefühl hat, es fällt Anora leichter zu reden, über sich zu reden, wenn sie nicht dabei beobachtet wird, nimmt sie ihren Blick nicht von der Zimmerdecke. Sie starrt weiter nach oben, gibt jedoch einen zustimmenden und verständnisvollen Ton von sich.

Anora Kannary 16.11.2016, 11:44

43 zitieren melden

Anora nimmt Chiaras brummen als Zustimmung. Vielleicht ist sie aber auch beim einschlafen. Sie lacht kurz freudlos auf.

Ich weiß, ich weiß, ich fange immer wieder damit an.

Aber weißt du wie es ist, sich etwas sein Leben lang gewünscht zu haben? Wenn dir deine Mutter ihre ganze Kindheit lang etwas erzählt und als du endlich alt genug bist und selbst dorthin kannst... ist es genauso fantastisch wie du es dir vorgestellt hast?

Und dann... dann verlierst du es. Für immer.

Chiara 16.11.2016, 13:12

44 zitieren melden

Nein, das weiß ich nicht.

erwidert Chiara monoton und möglichst desinteressiert, wobei sich ihr Gesicht schmerzlich verziehen will, was sie jedoch zu verhindern weiß. Wie gesagt, sie hatte Übung darin, ihre Emotionen zu verbergen.

Anora Kannary 16.11.2016, 16:23

45 zitieren melden

Dieses Mal bekommt Anroa nichts von Chiaras Verstellung mit. Sie ist mit eigenen Gedanken beschäftigt, der Blick traurig verklärt auf den Boden gerichtet.

Nunja, so ist es mir ergangen.

Du meinst sicher, dass ich darüber hinweg sein muss. Die Wahrheit ist aber, ich werde es wohl nie sein.

Versteh mich bitte nicht falsch.

Beeilt sie sich schnell nach zu legen als ihr bewusst wird wie man ihre Worte auffassen würde.

Ich bin gerne eine Stray... also, ich denke das ich eine bin. Jedenfalls gefällt es mir bei euch. Ihr seid gute Menschen.

Dabei lächelt sie versonnen Chiara an.

Aber... es sit doch nicht falsch zu schwärmen, oder?

Chiara 16.11.2016, 18:49

46 zitieren melden

Sicher nicht. Ich mache dir auch gar keine Vorwürfe.

erwidert Chiara ruhig und mitfühlend, während eine stumme Träne ihre Wange hinausläuft, die jedoch hoffentlich von der Dunkelheit geschluckt wird.

Und wer weiß, vielleicht bekommst du eines Tages noch eine Chance. Vielleicht nicht bei den Wächterinnen, aber bei einer... ähnlichen Sache.

Anora Kannary 16.11.2016, 21:04

47 zitieren melden

Anora schüttelt energisch den Kopf.

Ich danke dir für deine netten Worte, aber nein. So etwas wie die Wächterinnen gibt es nicht noch einmal.

Sie sind die Wächterinnen Medeas, Speer und Schild der Nation. Die Bewahrheiter der Tugenden und der Entschlossenheit welche Gerechtigkeit und Ordnung bringt.

Sie hält inne. Ohje, sie ist gerade dabei Chiara einen Vortrag zu halten, sie schüttelt schnell noch einmal den Kopf.

Verbannt zu sein ist für immer. Es gibt keine schlimmere Strafe, den selbst die Gefallenen können in den Geschichten und Liedern weiterleben und... sag, weinst du etwa?

Schließlich hat sie es doch bemerkt. Es sieht so seltsam aus das Chiara weint, so dass sie erst einmal sachte mit einen Finger die Flüssigkeit auffangen muss welche Chiara da aus den Augen rinnt.

Chiara 16.11.2016, 21:09

48 zitieren melden

Ja, ich weine. Es ist ziemlich schmerzhaft, mit meinen Kopfschmerzen deinem scheinbar endlosen Geschwafel zuzuhören.

setzt Chiara ihrer fürsorglichen Frage möglichst gereizt entgehen, damit kein Zweifel aufkommt, dass sie es ernst meint. Dabei würde sie sich für diesen Spruch am liebsten selber ohrfeigen. Sie sollte froh sein, dass Anora sich ihr so öffnet, aber gleichzeitig schmerzen ihre Worte. Innerlich aufgewühlt dreht sich Chiara zur Seite, weg von Anora.

Anora Kannary 17.11.2016, 10:13

49 zitieren melden

Oh...

Antwortet Anora nur. Diese Antwort trifft sie. Was habe ich mir dabei gedacht? Chiara hat bestimmt so schon einen Kopf vom Alkohol und den Verletzungen. Sie nimmt Chiara ihre Aussage nicht einmal übel. Für jemand anderem ist diese Sache sicherlich weinisches Geschwätz, da braucht sie sich nicht wundern.

Dann lasse ich dich besser schlafen. Ich bin noch ein wenig draussen, komme aber gleich nach.

Erfahrungsgemäß merkt Chiara gar nicht wenn sie sich ins Zimmer begibt. So zumindest Anoras Eindruck von der Zeit bei Micki, wenn Chiara einmal bei ihnen übernachtet hat.

Sie setzt sich auf um das Zimmer zu verlassen.

Chiara 17.11.2016, 12:48

50 zitieren melden

Chiara sagt nichts mehr, auch wenn ihr erster Instinkt ist, sich bei Anora zu entschuldigen. Doch das würde alles nur noch komplizierter machen, also schweigt sie und lässt Anora ziehen.

Anora Kannary 17.11.2016, 13:35

51 zitieren melden

Anora schließt die Tür hinter sich und atmet einmal tief durch. Chiara hält sie sicherlich für ein verheultes kleines Ding. Sie hätte nicht zu erzählen beginnen sollen, Chiara ist wirklich der falsche Mensch dafür. Aber die Situation war so... seltsam. So als hätte ich ihr alles erzählen können. Chiara ist wirklich ein besonderer Mensch. Und Anora hat das Gefühl, dass sie nicht nur eine großartiges Vorbild und Lehrmeisterin, sondern auch eine gute Freundin werden könnte. Sie wird sich nur noch etwas mehr anstrengen müssen.

Das rothaarige Mädchen wischt sich die Nässe aus den Augen und wendet den Kopf in den Gang hinein. Und diese Freundin gilt es zu beschützen. Dieser Aiden schläft in seinem Zimmer. Und Chiara hat die Tür beim hinausgehen nicht verschlossen. Sie wird nachprüfen ob er Chiara einfach nur ausnutzen will. Und wenn ja, dann wird es keine Gnade für ihn geben.

Mit festem Blick geht sie in Richtung von Aidens Zimmer.

Chiara 17.11.2016, 14:13

52 zitieren melden

Aiden schläft nicht mehr, während Chiara sich nun in diesen Zustand begibt. Schweißgebadet ist er vor einigen Minuten erwacht und musste feststellen, dass Chiara nicht mehr bei ihm ist. Aber was hatte er auch erwartet? Zum gefühlt zweihundertsten Mal in dieser Woche holt er die Pistole aus seinem Seesack. Er hat sie nur für einen Zweck gekauft und nun sieht er sich diesem so nah, dass er im Gegensatz zu sonst Kugeln in die Trommel füllt.

Anora Kannary 17.11.2016, 18:47

53 zitieren melden

Anora legt die Hand an die Klinke. Hat sie gerade da drinnen ein Geräusch gehört? Sie hört noch einmal hin, kann aber nichts weiter feststellen. Vorsichtig öffnet sie die Tür um in das mäßig erhellte Zimmer zu blicken... und entdeckt Aiden sitzend, gerade dabei einen Revolver zu laden.

Die Situation missverstehend fährt ihre Hand zu ihrer eigenen Waffe und zieht sie um auf Aiden an zu legen.

Fallen lassen!

Chiara 17.11.2016, 18:51

54 zitieren melden

Aiden fährt zusammen, als hätte seine Mutter in einer intimen Angelegenheut erwischt. Sein Kopf fährt zu ihr hoch, doch als er erkennt, wer sie ist, entspannt er sich. Erstmal. Doch dann wird ihm bewusst, dass Anora eine Waffe auf ihn richtet und er ist einen Moment lang geschockt. Dann lacht er leise auf.

Und was wenn nicht? Erschießt du mich dann?

Anora Kannary 17.11.2016, 19:06

55 zitieren melden

Ja!... Vielleicht.

Sein Lachen verwirrt ihn. Traut er ihr nicht zu ab zu drücken? Sie hat keinen Grund es nicht zu tun. Sie tritt ins Zimmer hinein und schließt die Tür hinter sich. Immerhin hat er die Waffe nicht erhoben. Wenn er sie hochreißen will hat sie längst den Abzug gedrückt. Und die Entfernung ist kein Problem.

Chiara 17.11.2016, 19:25

56 zitieren melden

Aiden legt seinen Kopf schief und lacht noch immer leise, mustert Anora amüsiert, aber auch interessiert.

Wow, da hätte ich echt mal selber draufkommen sollen. Da schlage ich mich Wochenlang mit Selbstzweifeln und Angstzuständen herum, dabei hätte ich einfach nur verdächtig mit einer Waffe aussehen müssen.

Er lässt die Waffe nicht fallen, hält sie sogar noch fester in seiner Hand. Doch sein Gesicht ist nun wieder ernst. 

Nur zu, Anora.

Anora Kannary 17.11.2016, 20:55

57 zitieren melden

Alle möglichen Gedanken sausen ihr durch den Kopf. Er scheint nicht gewillt zu sein auf sie zu schießen. Nicht wirklich. Und dann spricht er noch von Selbstzweifel? Anoras Augenw eiten sich etwas, auch wenn sie es kaum glauben kann.

Ihr wollt euch umbringen?

Chiara 17.11.2016, 21:00

58 zitieren melden

Aiden lacht erneut auf und nun kann vermutlich auch Anora erkennen, wie freudlos es klingt. Aiden beugt sich zur Seite, zieht ein paar Streichhölzer hervor und entzündet eine Kerze auf dem Nachtschrank, bevor er ihr antwortet.

"Es tut mir leid, wenn es den Anschein geweckt hat, ich wollte jemandem von euch etwas Böses."

Als er sich wieder Anora zuwendet, werden durch das Kerzenlicht tiefe Schatten unter seinen Augen sichtbar. Seine Kieferknochen mahlen aufeinander.

"Aber tu dir keinen Zwang an, drück schon ab."

Anora Kannary 17.11.2016, 22:02

59 zitieren melden

Anora geht ein paar Schritte auf Aiden zu, immer noch auf ihn zielend. Doch statt ihn aus nächster Nähe zu erschießen, packt sie ihren Revolver wieder ein.

Ich töte niemand Unschuldigen. Oder jemanden bei dem ich mir nicht sicher bin.

Sie überlegt kurz ihm die Waffe ab zu nehmen. Lässt es aber dann bleiben.

Und Ihr solltet das auch nicht tun.

Warum jetzt? Chiara hat gemeint Ihr wärt krank. Ihr seht auch furchtbar aus, aber nicht als ob Ihr im Bett dahinsiechen würdet. Also warum jetzt?

Chiara 18.11.2016, 07:19

60 zitieren melden

"Wow, danke."

erwidert Aiden charmant.

"Vielleicht sollten wir das mit dem Flirten noch mal üben, bevor ich draufgehen."

Wie immer nimmt er dann jedoch einen ersteren Ton an.

"Warum jetzt, fragst du? Warum später? Soll ich warten, bis ich mich kaum noch bewegen kann? Bis ich nicht mal mehr selber den Abzug zu drücken schaffe? Und dann wirklich vor mich hin sieche?" 

Aiden schüttelt entschlossen den Kopf, als ihm plötzlich eine Idee aus dieser Situation kommt.

"Woher weißt du, dass ich unschuldig bin? Woher willst du wissen  dass ich keine Menschen auf dem Gewissen habe? Keine Frauen vergewaltigte? Keine Kinder schlug?"