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Oh.. ich verstehe.
lächelt Miama und nickt verständnisvoll. Erst hat sie gedacht, der Barmann meint mit "seinen Jungs" seine Freunde oder Kumpel oder.. Saufkompanen. Aber seine Söhne.. das ist etwas ganz anderes.
Die beiden schützen sie auf dem Weg hier her. Eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe, Ihr seid zu Recht stolz auf Eure Söhne.
Der Barmann lächelt, wenn nicht sogar etwas verlegen.
"Ja, tatsächlich ist das eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe. Aber sie wollten nie etwas anderes machen, als der zukünftigen Königin zu dienen. Dabei hatte ich gehofft, sie würden eines Tages meine Gaststätte hierübernehmen..."
Er grinst, dann sogar noch ein wenig breiter, als eine junge Frau von hinten aus dem Raum kommt, wo sie anscheinend etwas sortiert hat. In ihrer Hand hält sie ein kleines Glas mit einer durchsichtigen Flüssigkeit. Sie lächelt freundlich, als sie Miama sieht.
"Aber zumindest hat mir Will eine Schwiegertochtet ins Haus gebracht, die mich hier unterstützt."
Die junge Frau stellt das Glas vor Miama ab und dreht sich mit erhobenem Finger und in die Seite gestütztem Arm zu dem Barmann um.
"Noch sind wir nicht verheiratet. Dazu muss dein lieber Herr Sohn erstmal von diesem verdammten Turnier wiederkommen."
Sie flucht, aber man sieht ihr an, wie sehr sie hofft, dies möge bald eintreffen.
Miama lacht herzlich, als sie die beiden beobachtet. Die Stimmung erinnert sie sehr an ihre eigene Familie und sie schwelgt einen Augenblick lang in Erinnerungen.
Euer Will wird bestimmt bald eintreffen. Es wurden keine grösseren Stürme auf See gemeldet, das Schiff wird also ohne Verzögerungen einlaufen, wie ich gehört habe. Und.. meine herzliche Gratulation zur Verlobung.
Sie zwinkert der jungen Dame zu und nimmt einen weiteren Schluck Met.
Nun ist es an der jungen Frau, ungehalten zu grinsen. Ein verliebter Ausdruck tritt in ihre Augen. Dann wendet sie sich gastfreundlich an Miama, während der Barmann weiter seine Becher und Gläser putzt, sie beide aber nicht aus den Augen lässt.
"Mein Name ist Rhea. Herzlichen Willkommen in Rosener. Und das hier..."
Sie deutet auf das Glas, das sie eben mit sich gebracht hat.
"solltet Ihr schnell trinken, bevor es ansauert. Eine spezielle Mixtur, die ich selbst hergestellt habe. Aber keine Angst, sie ist nicht gefährlich oder so. Nur etwas stark."
Rhea..
wiederholt Miama lächelnd und nickt schliesslich.
Ich bin Miama. Es freut mich sehr, Eure Bekanntschaft zu machen.
Dann beäugt sie das kleine Glas mit der farblosen Flüssigkeit und riecht daran, schüttet es schliesslich aber mit zwei grossen Schlucken hinunter. Augenblicklich muss sie Husten und Tränen rinnen über ihre Wangen. Dennoch lacht sie begeistert, als sie wieder zu Atem kommt und wischt sich mit dem Handrücken übers Gesicht.
Himmel.. "etwas stark".. ja, so könnte man es nennen. Aber köstlich.
"Gleichfalls."
meint Rhea und kann sich nicht verkneifen, ebenfalls zu lachen, als Miama zu Husten beginnt, auch wenn ihr das einen bösen Blick von ihrem Chef einbringt.
"Danke sehr..."
meint sie nur und erwidert den Blick ihres Bosses ohne Furcht, dann zwinkert sie neckisch.
"Noch einen?"
Miama hustet erneut und wedelt mit ihrer Hand lachend vor ihrem Gesicht herum.
Oh, Ihr seid zu gütig, aber ich denke, das spare ich mir für heute Abend, wenn danach lediglich noch das Bett ruft. Zum Glück kennt mich hier ja keiner, so wird das hier nicht gleich zum Stadtgespräch.
Rhea stimmt erneut herzlich in ihr Lachen ein.
"Vielleicht erstmal etwas ohne Alkohol?"
Sie holt ohne zu Zögern ein Glas aus einem Schrank und füllt gepressten Apfelsaft hinein.
"Ganz frisch. Heute morgen gepresst."
Vielen Dank.
lacht Miama und trinkt einen Schluck Apfelsaft, der das Brennen in ihrem Hals angenehm mildert.
Seid Ihr hier aufgewachsen, Rhea?
"In Rosener? Nein, aber nicht weit von hier. Ich bin nur hier, weil... naja, der Liebe Willen, schätze ich."
Rhea grinst breit. Man sieht ihr deutlich an, dass sie bis über beide Ohren in diesen Will verknallt ist.
Miama lächelt und legt den Kopf leicht schief.
Ich finde, der Liebe wegen den Ort seiner Geburt zu verlassen, ist einer der schönsten Gründe, den man überhaupt für so etwas haben kann. Denn wo der geliebte Mensch ist, dort ist auch Heimat.
Sagt, ist Euer Will denn zufrieden mit seiner Aufgabe bei Hofe?
Rhea grinst breit.
"Ja, da habt Ihr recht."
Sie beginnt, ihrem Schwiegervater dabei zu helfen, die Becher aufzuzeigen, und denkt einen Moment lang über ihre Frage nach.
"Will ist stolz auf seine Arbeit. Und er würde auch niemals etwas anderes tun wollen."
Miama sieht den beiden interessiert zu und nimmt gelegentlich einen Schluck Apfelsaft. Als Rhea geendet hat, lächelt sie.
Und Ihr? Seid Ihr auch stolz darauf, was er tut?
"Vermutlich noch mehr als er selber."
erwidert Rhea liebevoll und lächelt schwach.
"Aber gleichzeitig mache ich mir die ganze Zeit Sorgen."
Glaubt Ihr denn, die Königin schwebt in Gefahr und Euer Geliebter mit ihr?
fragt Miama direkt. Alles, was sie hier erfährt, könnte Mina letzten Endes hilfreich sein, sich besser auf ihre Feinde vorzubereiten.
"Ich befürchte es. Aber ich hoffe das Gegenteil."
Rhea seufzt herzerweichend und lässt sich nach einen kurzen Blick in den Raum neben Miama auf den Hocker.
Miama lächelt und rutscht ein wenig zur Seite, um Rhea platz zu machen.
Nun, wir können unsere Männer ja nicht zuhause festbinden, selbst wenn uns das gelegentlich lieber wäre, nicht wahr? So kämen sie wenigstens nicht auf die Idee, sich unnötig in Gefahr zu bringen. Aber leider ist das ja auch keine Lösung..
Sie grinst und nimmt einen weiteren Schluck, diesmal wieder vom Met.
Aber er weiss die Klinge bestimmt meisterlich zu führen, Euer Will.
Rhea grinst breit.
"Sprecht Ihr aus Erfahrung? Ich meine, habt Ihr auch einen Mann, der viel unterwegs ist? Und ja, Will kann wirklich gut mit seinen Waffen umgehen."
Einen Moment scheint sie vergessen zu haben, dass ihr Schwiegervater in der Nähe steht und wird rot.
Ja, so könnte man das sagen..
antwortet Miama und lächelt, während sie mit dem Zeigefinger über den Rand ihres Bechers fährt. Bei Rheas zweideutigem Satz muss sie allerdings unweigerlich kichern und auch ihr Blick huscht hinüber zum Mann hinter dem Tresen.
Nun, ich denke doch, es gibt wesentlich schlimmeres, was Ihr über Euren Sohn zu hören bekommen könntet, nicht wahr?
Der Mann murrt etwas Unverständliches und wendet sich ab, als würde er ihnen sagen wollen, dass sie ruhig weiter reden können, solange er nicht zuhören muss.
"Ihr seid also auch verliebt?"
fährt Rhea fort, als sie sich wieder beruhigt hat.
"Und warum seid Ihr eigentlich im Rosener?"