Kaiserreich Drachenstein

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Abenteuer in der Magierakademie

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Nya Lazal 01.03.2017, 11:17

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Und das... ist keine Magie?

zischt Nya möglichst leise in Lucias Richtung. Sie hat tatsächlich immer gedacht, Alchemisten würden nicht viel mehr tun als Tränke zu brauen.

Lucia Morgentau 01.03.2017, 19:17

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Das Elfenmädchen zuckt mit den Schultern um zu zeigen, dass sie auch nicht so recht eine Ahnung hat.

Ist komplitziert, nicht?

Saskian Charon 01.03.2017, 20:53

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Der Windstoß kam unerwartet und schreckt einige Schüler, inklusive Saskian auf. Seine Mundwinkel zucken einen Moment, beruhigen sich aber wieder. Immerhin scheint dieser Kerl nicht vor zu haben Flüssigkeiten ineinander zu schütten. Vielleicht wird es ja doch noch unterhaltsam.

Celina Volmar 01.03.2017, 21:41

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Derweil kommt es aus den Reihen der Schüler zu verschieden ernst gemeinten teils auch bloß geratenen Zurufen von den Schülern.

"Metall?"

"Leben?"

"Seele?"

"Liebe?"

Celina bleibt stumm und horcht Silas Vortrag weiterhin zu.

Uff, ich muss raten, das ist gemein :D

Silas da Rumata 02.03.2017, 08:43

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Wollte nur testen, wie gut du aufgepasst hast bei Mabs wilden Theorien. :D 

Ein siegessicheres Lächeln breitet sich auf dem Gesicht des Vampires aus. Immerhin ist die richtige Antwort doch noch gekommen. Dass es so lange gedauert hat, bestätigt nur, was er sich ohnehin schon dachte: Hier wird die Herstellung von Tränken unterrichtet. Nichts sonst. 

Zumindest jemand von euch ist auf der richtigen Spur.

Er greift in seine Tasche und zieht einen schimmernden, blass weissen Kristall daraus hervor. Kaum kann die Klasse einen Blick darauf werfen, als die anderen vier Steine zu zittern und beben beginnen und die Elemente, die sie umschwirren, noch intensiver und schliesslich für alle sichtbar werden. Affinität hin oder her.

Das hier ist das fünfte Element. Die Quintessenz. Die Ursubstanz allen Seins. Es hat viele Namen, den meisten hier ist es vermutlich als Prima Materia, Lapis Philosophorum oder «Stein der Weisen» bekannt. In seinem Namen wurde jahrhundertelang gemordet, geraubt und ganze Kriege geführt.

Der Stein glimmt zwischen Silas' Fingern. Für gewöhnlich trägt er keinen so grossen und machtvollen Lapis mit sich durch die Gegend. Besonders keinen geschliffenen, wie diesen hier. Aber diese Form wird den ganzen Mythen und Märchen ein wenig gerechter und schindet wesentlich mehr Eindruck als ein unscheinbarer Kiesel.

Auch wenn der Alchemist mit seinem Werk die Natur nachahmt, tritt in Form des Lapis doch ein in der Natur nicht vorhandener Stoff zutage. Wer zuvor aufgepasst hat, weiss, dass die ersten vier Elemente nur in der irdischen Sphäre existieren. Sie sind wandelbar und wie alles Irdische steten Veränderungen unterworfen. Das Kennzeichen des Lapis ist dagegen die Dauer, das Gleichmass und die Unveränderlichkeit, was bedeutet, dass dieses kleine Kerlchen hier über unendliche Kräfte verfügt. Nüchtern betrachtet ist er jedoch nichts weiter, als eine perfekte Vereinigung der vier irdenen Elemente.

Preston Regardez 02.03.2017, 21:11

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Ich kann doch nicht alles lesen :rofl:

Aber sonst schick mir mal den Link, ich hols gerne nach.

Übrigens: Du hast keine Auflösung gegeben, Gemeinheit :P

Preston hat instinktiv in die Magiesicht gewechselt. Das ganze ergiebt ein kleines Feuerwerk in den Händen des Vortragenden. Es sieht ganz anders aus als das wirken von Magie und doch hat es Ähnlichkeit damit.

Auch einige andere keuchen überrascht auf, es wird gemurmelt und Blicke ausgetauscht. Und als der Geheimniswahrer die zahlreichen Namen seines Steins aufzählt, kommt noch weiterer Gesprächsstoff hinzu.

Silas hat durchaus Interesse geweckt.

Silas da Rumata 06.03.2017, 10:19

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Ich habe die Theorien im Kopf, ich werde die doch jetzt in der Masse aller Threads nicht raussuchen... :D

Silas ist überrascht. Nicht darüber, dass er nun die Aufmerksamkeit aller hat. Damit hat er gerechnet. Doch noch immer füllt Schweigen den Raum, sieht man vom überraschten Gemurmel einmal ab. Doch niemand erhebt die Stimme und löchert ihn mit Fragen, obwohl die meisten der Schüler hier drin vermutlich bis anhin noch nicht einmal in die Nähe eines Lapis gekommen sind.

Es ranken sich hunderte Mythen um den Lapis Philosophorum. Die meisten davon sind überraschenderweise wahr. Doch bislang hielt es die Gilde für sinnvoll, das ausführliche Wissen um die wahre Macht und Wirkung des Steines aus Sicherheitsgründen geheim zu halten.

Der Vampir steht auf und geht vor den Schülern auf und ab, während er spricht. Dabei lässt er den glimmenden Stein mit der Spitze nach unten auf seiner Zeigefingerkuppe kreiseln. Doch schliesslich bleibt er stehen und lächelt, während er seine Zuhörer erneut mustert. Diesmal bleibt sein Blick an Celina Volmar hängen. 

Doch um diese Stunde für alle von euch etwas interessanter zu machen, hat der Gildenrat gestern beschlossen, euch hier einen etwas tieferen Einblick zu erlauben, damit auch sicher jeder auf seine Kosten kommt.

Celina Volmar 07.03.2017, 21:45

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Die Schüler wagen es schlichtweg nicht das Wort zu erheben. Immerhin rechnen sie fest damit, dass der Geheimniswahrer selbst erzählt und ihre Fragen ihn nur aus dem Konzept bringen, oder seine Aussagen übertönen. Seine Verkündung das Wissen nun doch für sich zu behalten, ruft allgemeines Gemure hervor. Trotzdem folgen ihm die Blicke bei jeder Bewegung. Zwischen offener Neugier, Verwunderung, bis hin zu Begehrlichkeit ist alles darin zu lesen.

Saskian Charon 07.03.2017, 22:00

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Saskian reißt es vor Überraschung nach vorne. DAS ist der Stein der Weisen? Verdammt sollen sie sein, DAS ist wirklich eine Sache welche es sich lohnt an zu sehen. Er hat schon das ein oder andere darüber gelesen. Zumeist wilde Theorien deren Wahrheit er nicht ohne weiteres ergründen kann. Die Meisten Theorien gehen von Nicht-Alchemisten aus und sind höchst spekulativ. Das wäre was, dieses Ding in die Finger zu bekommen...

Silas da Rumata 08.03.2017, 09:18

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Nun denn, beginnen wir jetzt dort, wo der Alchemie-Unterricht ausserhalb der Gilde üblicherweise aufhört.

Silas deutet auf das junge Mädchen, welches seine Frage zuvor richtig beantwortet hat.

Sie ist die einzige unter euch, die bereits verstanden hat, welche Kraft die mächtigste von allen ist. Oder womöglich hat sie auch einfach nur gut geraten.

Er schmunzelt und zwinkert dem Mädchen zu, dann hebt er die Hand und über dem Kristall, der das Wasserelement beherbergt, steigt ein schmaler Wasserwirbel auf, zieht über den Alchemisten hinweg und verdichtet sich über den Köpfen der Zuhörenden zu einer grossen Wasserkugel, die sich langsam um die eigene Achse dreht.

Nehmen wir an, das hier ist Terra, auf welcher wir alle wandeln. Um zu verstehen, was der Lapis Philosophorum ist und woher er seine unerschöpfliche Macht zieht, ist es wichtig, dass man begreift, dass alles, was sich hier auf Terra befindet, eine Seele besitzt. Dabei ist es gleichgültig, ob es sich nun um einen Stein, einen Baum oder ein Tier handelt.

Diesmal tippt er den Kristall des Windes an und ein Dunstschleier steigt zur Wasserkugel auf und umkreist deren Oberfläche wie eine Schicht aus Wolken.

Es gibt eine grosse Wahrheit auf Terra: Wer immer du bist und was immer du tust, wenn du aus tiefster Seele etwas willst, dann wurde dieser Wunsch aus der Weltenseele oder auch Weltseele geboren. Sie umspannt Terra wie ein grosses Netz und wird gespeist von der Seele - vom Glück oder Unglück, von Erfahrungen, Gefühlen und Entscheidungen jedes Wesens.

Nicht so leicht, Platons Theorien in einigermassen verständliche Bahnen zu lenken.. :D

Celina Volmar 08.03.2017, 21:23

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Ich lese zur Zeit Platons - Der Staat. Woraus sind den deine Erkenntnisse? :)

Celina lauscht andächtig dem Vortrag des Geheimniswahrers und sieht ihm bei seinem Wirken zu. Sein Wirken über die Elemente sind von einer selten gesehenen Präzission. Er beherrscht die Alchemie durchaus meisterhaft. Er wäre wahrlich ein großer Gewinn. Huscht es ihr durch den Kopf, auch wenn sie mit Mab ebenso das große Los gezogen hat. Ihre Aufmerksamkeit schweift über die Schüler. Und doch würde er für ungemeinen Nachschub sorgen. Wenn auch sein Wirken nicht das einzige ist, was ihn für die Zuschauer interessant machen. Sie schmunzelt, den die Attraktivität von Vampiren ist berüchtigt und sie sieht einige schwärmerische Gesichter.

Preston Regardez 08.03.2017, 21:56

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Preston macht sich eiligst Notizen, während seine Hauptaufmerksamkeit beim Wirken des Geheimniswahrers verbleibt. Er zieht eine ganz schöne Show ab und das kann er mit dem Stein auch. Vampire sind auf natürliche Art eher minder magisch beagbt. Dieser Stein lässt selbst einem Vampir gewaltige Macht zu Teil werden. Langsam kann er verstehen warum die Direktorin so erpicht darauf ist auch einige gute Alchemisten an die Schule zu bringen. Welche Möglichkeiten sich darin ergeben? 

Saskian Charon 08.03.2017, 23:47

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Verdammt, ich muss ihn haben! Die Erkenntnis wird für Saskian immer deutlicher. Mit dem Stein der Weisen käme er ein gutes Stück weiter, dabei ist er sich sicher. Nervös knetet er sich die Finger. Nur wie rankommen? Hier und jetzt wäre unsinnig. Aber nachher ist der Alchemistentyp sicherlich fort. Und wenn der Stein fort ist, wird er es sicher bemerken.

Silas da Rumata 09.03.2017, 09:25

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Echt jetzt? Es gibt hier drin noch jemanden, der sich freiwillig mit Platon beschäftigt? Beeindruckend. :) Die Theorien über die Weltenseele stammen aus Timaios (und ein Stück weit auch aus "Der Alchimist" von Paulo Coelho, der das Thema sehr verständlich aufgegriffen hat), ich lese allerdings nicht das Original sondern eine Abhandlung darüber. 

Und so wird die Weltenseele niemals an Macht verlieren, genauso, wie auch der Lapis nicht an Macht verlieren kann. Denn er ist das Tor zur Weltenseele - aktiviert durch die Seele seines Besitzers. Das Verbindungsstück, das uns Dinge zu tun erlaubt, die mit mit magischer Kraft nicht oder nur schwer zu bewerkstelligen wären. Beispielsweise die Teleportation ohne Portale, um nur eine Möglichkeit zu nennen.

Der Vampir lächelt und wischt mit der flachen Hand aus der Ferne beiläufig die Kugel über den Köpfen der Schüler weg, die sofort in tausende, winzige Tröpfchen zerspringt und sanft auf die Zuhörenden hinunter rieselt.

Alles, was auf Terra existiert, verändert sich ständig, weil die Welt lebt und eine Seele besitzt. Wir - unsere Emotionen und sogar unsere Gedanken - sind Teil dieser Seele und selten wird uns bewusst, dass sie einen unser Tun begünstigenden Einfluss hat. Die Weltseele will, dass wir unsere Bestimmung finden. Denn so wird sie noch machtvoller. Sie hinterlässt Zeichen, die man sehen und denen man folgen sollte. Man muss also nur erkennen, welchen Weg die Weltenseele für einem vorgesehen hat.

Wer diesem kleinen Ausflug in die Theorie des "einen Ganzen" folgen konnte, den möchte ich beglückwünschen. Und allen anderen zumindest dafür danken, dass ihr wach geblieben seid.

Er schmunzelt und steckt den Lapis beiläufig in die Hosentasche. Dass zahlreiche Augenpaare dem Stein folgen, ist ihm bewusst. 

Sollten noch Fragen offen sein, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, um sie zu stellen. Um eines aber schon vorweg zu nehmen: was man mit dem Lapis noch alles tun kann und wie es sich anfühlt, unter seinem Einfluss zu stehen, überlasse ich vorerst eurer Fantasie. Zumindest bis zur nächsten Vorlesung.

Celina Volmar 09.03.2017, 22:08

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Nunja, nachdem ich Machiavellis "Der Fürst" und "Der Staat" durch hatte, dachte ich mir, ich gehe noch weiter zurück. ^^

Hab gerade wenig Zeit, ich schreib erst einmal eine offene Antwort, weitere Schüler melden sich.

Enttäuschung, Gemurmel, Aufregung, Euphorie, Celina kann mehrere Gefühle im Raum wahrnehmen welche sich mit Silas letzten Sätzen vermischen. Der Geheimnsiwahrer hat den Schülern einen Ausflug in seine Welt zu Teil werden lassen und das hat mächtig Eindruck hinterlassen. Wir sind uns so ähnlich. Stellt sie abermals fest, und meint damit nicht unbedingt sie und Silas, sondern auch die Magie und die Alchemie.

"Stimmt es, dass man durch den Stein ewige Jugend erlangen kann?"

Kommt es aus einer der Reihen. Und aus einer anderen:

"Ist Stein und Träger miteinander verbunden?"

Und dann kommt noch:

"Wie sehr steht diese Weltenseele mit den Göttern in Kontakt?"

Silas da Rumata 13.03.2017, 17:55

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Silas schmunzelt. Mit der Frage hatte er gerechnet. Dass sie aber ausgerechnet von einem dicklichen Jungen mit Bürstenschnitt kommen würde, hätte er nicht gedacht. 

Nun es wäre etwas vermessen, schon von ewigem oder endlosem Leben zu sprechen. So lange kennen wir die Kunst der Herstellung eines Lapis Philosophorum noch nicht. Was wir aber sagen können, ist, dass er das Leben verlängert, trägt man ihn stets dicht an seinem Körper. Seine Macht reicht aus, um einen Organismus weitaus langsamer und in etwa vergleichbar mit der Entwicklung eines Vampirs altern zu lassen. Was darüber hinaus geht, wird wohl vorerst ein Geheimnis bleiben. 

Er wendet seine Aufmerksamkeit dem Mädchen zu, das die zweite Frage gestellt hat und schüttelt den Kopf. 

Nein. Es ist nicht möglich, mit dem Lapis Philosophorum eine Verbindung einzugehen. Er ist nur ein Portal - eine Verbindung zur Weltenseele. Ein Werkzeug, wenn man so will. Allerdings heisst das nicht, dass jeder, der einen Stein in die Hände bekommt, auch etwas damit anfangen kann. Es erfordert viel Übung und Geschick, seine Kraft zunächst zu aktivieren und schliesslich in die gewollten Bahnen zu lenken und nicht davon in die Knie gezwungen zu werden. 

Silas kann sich noch lebhaft an seinen ersten Kontakt mit dem Lapis erinnern. Ihn hat der Stein in die Knie gezwungen und das wortwörtlich. Nachdem er ihn das erste mal berührt hatte, haben ihn die Elemente erst einmal auf den Boden verfrachtet. Er lächelt. 

Ihr alle stellt gute Fragen. Schwierige Fragen, die nicht leicht zu beantworten sind. Tatsache ist, dass wir noch längst nicht alle Geheimnisse des Steines der Weisen gelüftet haben. Ich weiss nur eines mit Sicherheit zu sagen: Alles, was hier existiert... war einst Urmaterie und entstammt der Weltenseele. Jener Kraft, die der Lapis übermitteln kann. Und stimmt es, was die Überlieferungen zur Entstehung von Terra berichten, so ist es mehr als wahrscheinlich dass auch die Götter einst aus dieser Urmaterie entstanden. Ihr alle kennt die Geschichte eines alleinigen Gottes, der sein Wesen schliesslich in vier Teile geteilt und so seine drei Geschwister erschaffen hat. War dieser Gott einst der Urgrund der Weltenseele? Vieles deutet darauf hin. Und ja - viele Alchemisten glauben, dass es sich bei den Elementkräften tatsächlich um die Macht der Götter selbst handelt.

31.03.2017, 20:56

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*Thema nach oben hievt, ehe es auf der zweiten Seite verschwindet. * :)

Celina Volmar 11.04.2017, 00:30

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Ermutigt von den Antworten, kommen noch weitere Fragen auf Silas zu. Nicht alle sind sooo intelligent, doch schließlich hat der Geheimniswahrer den Eindruck gemacht, einiges von seinem Wissen preis zu geben.

"Wie lange weiß man den von der Herstellung des Steins der Weisen?"

"Wie viele Exemplare gibt es den? Und wie schwierig ist die Herstellung von ihnen?"

"Gibt es die auch zu kaufen?"

"Wo liegen die Grenzend er Kraft des Steins?"

Celina lehnt sich entspannt zurück und lässt die Schüler ihre Fragen stellen. Ja, auch das obliegt in den Aufgaben eines Lehrers. Sich zu erklären und notfalls zu wiederholen. Und der Herr Vampir darf die gesamte Verantwortung davon auskosten.

Silas da Rumata 11.04.2017, 13:21

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Womöglich hat der Vampir diese Aufgabe hier ein wenig unterschätzt. Einen Raum voller wissbegieriger Schüler vor sich zu haben, die ihn mit Fragen löchern, ist ihm aber allemal lieber, als das fast schon ehrfürchtige Schweigen, das zuvor über diesem Raum gehangen hat. Er zieht sich einen Stuhl heran, lässt sich bequem darauf nieder und erzählt weiter.

Darüber, wie bereits vor Jahrhunderten die ersten Alchemisten versuchten, Feuer, Wasser, Erde und Luft im perfekten Verhältnis zueinander zu verbinden und damit das zu schaffen, was er heute so locker in seinen Händen hält. 

Gelungen ist es erstmals vor vierzig Jahren.

erzählt er schliesslich, während er die Zuhörenden aufmerksam mustert. 

Der erste Stein besass natürlich nicht annähernd die Macht von diesem hier. Aber das aufwendige Verfahren, welches zu seiner Schaffung notwendig ist, wurde über die Jahrzehnte optimiert. Gewiss, es erfordert noch immer einige komplexe Schritte und die notwendigen Vorrichtungen, um eine perfekte Vereinigung der Elemente zu erreichen und diese dann auch dauerhaft zu verbinden. Aber es ist lernbar.

Er kann sich gut vorstellen, wie es in den Köpfen der Schüler jetzt vermutlich arbeitet. Wer würde nicht mit einem solch mächtigen Artefakt liebäugeln? Und dabei hat er noch nicht einmal angefangen die Möglichkeiten aufzuzählen, die ihnen durch den Lapis offen stehen.

Ihr könnt Steine der Weisen kaufen. Gerade kürzlich erst wurde mir einer von einem Kitaiischen Händler angeboten. Allerdings sollte man mit solchen Nachbildungen vorsichtig sein. Ausserhalb der Gilde vermag es bislang niemand, einen perfekten und stabilen Lapis zu schaffen. Auch nicht in Kitai. Ehe man einen Lapis also benutzt, sollte man nach den innenliegenden Initialen seines Schöpfers suchen. Findet ihr hingegen eingravierte Buchstaben, die ihr mit den Fingern ertasten könnt, so lasst besser eure Hände davon. Denn wahrhaft mächtige Steine lassen sich nicht bearbeiten und nicht gravieren. Genau das ist es ja, was einen weltlichen Stein von einem himmlischen unterscheidet.

Wie viele Steine es bis heute gibt, behält Silas für sich. Ebenso die Tatsache, dass jeder einzelne von der Gilde geschaffene Stein über die Weltenseele geortet werden kann oder dass es sogar denkbar wäre, mit Hilfe eines Lapis verschollene Geschöpfe über die Weltenseele aufzuspüren. Denn das alles sind Dinge, an welchen aktuell noch gefoscht wird. Schliesslich aber widmet er sich der letzten Frage.

Im Prinzip setzt lediglich die beschränkte Macht des Benutzers die Grenze.

Er schmunzelt und räuspert sich dann, um sich zu erklären.

Es gibt aber eine wichtige Regel, die man kennen sollte, ehe man einen Lapis benützt: die Macht des Geistelementes wirkt niemals destruktiv. Wo Chaos und Verwirrung herrscht, schafft der Geist Ordnung. Wo Aufruhr herrscht, beruhigt er die erhitzten Gemüter und gegenteilig kann er Wesen stärken, deren Geist schwach und gebrechlich ist.

Nun steht er auf, stellt den Stuhl zurück und legt den Lapis dann auf seine ausgestreckte, flache Hand.

Und genau deshalb habe ich mir das für den Schluss aufgehoben. Jeder von euch wird  die Macht des Lapis gleich anders spüren, sobald ich ihn aktiviere. Und manchen gibt es vermutlich zu denken, was er mit ihnen macht. Wir sind hier am Ende dieses ersten kleinen Referates. Wer sich vor der Macht des Steines fürchtet oder wen es schlicht nicht interessiert, wie er auf ihn wirkt, darf den Raum nun gerne verlassen.

Nya Lazal 11.04.2017, 13:49

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Nyas Blick schnellt hinüber zu Lucia. Was der Geheimniswahrer erzählt hat, hat sie schwer beeindruckt. Aber ein wenig Furcht kann man nun trotzdem in ihrem Blick lesen.

Bleiben wir?