Kaiserreich Drachenstein

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Claire nickt und erwidert den sanften Händedruck mit einem Lächeln, bevor sie sich von ihm löst und in den Zuschauerraum geht. Sie kann es kaum erwarten, Samson spielen zu sehen. Dieses Mal hofft sie jedoch, nicht nach Eden zu fliegen, denn sie will es in vollen Zügen genießen, ihm auf der Bühne zu beobachten. Sie will jeden von ihm erzeugten Ton wahrnehmen und fühlen. Sich in ihnen verlieren, doch nicht ihn verlieren. Das will sie wirklich nicht. Und nach dem Konzert wird sie wieder bei ihm sein.

Claire sucht sich einen Platz am Rand, jedoch nicht abgetrennt. Sie will, dass er sie sieht. Sieht, dass sie hier ist und ihn beobachtet. Sie weiß nicht, wie es ihm geht, aber ihr würde es in einer solchen Situation vermutlich viel bedeuten.

Samson da Rumata 14.02.2017, 07:26

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Kaum hat Claire sich gesetzt, betritt Samson, zusammen mit einem schmächtigen jungen Mann mit Flöte und einem etwas dickeren Glatzkopf, der sich hinter den Kontrabass setzt, die Bühne. Es erklingt kein Applaus, die Zuhörer sind um diese Uhrzeit noch spärlich und in ihre eigenen Gespräche vertieft. Samson wechselt einen Blick mit dem anderen Flötenspieler und sie beide setzen ihre Instrumente an die Lippen und beginnen, eine klangvolle Melodie zu spielen, mal einstimmig, mal zweistimmig. Die Freude, die dieses Lied verströmt, ist ansteckend. Der Tiefe, naturgemäss nicht so agile Kontrabass, beginnt entgegen seines üblichen Spiels und dem, was man vermutlich von ihm erwarten würde, mit aufwendigen Koloraturen. Er lässt seine Finger über die Saiten Fliegen, während Samson und der andere Flötist sich scheinbar ein kleines, privates Duell liefern. Sie spielen abwechselnd, versuchen den anderen jeweils durch Fingerfertigkeit und Tonfolge zu übertrumpfen, bis sie schmunzelnd wieder gemeinsam spielen.

Immer wieder sucht Samson den Zuschauerraum nach Claire ab und es ist nicht schwer, sie zu entdecken. Sie ist ziemlich die einzige, die dem faszinierenden Spiel, das sich ihr darbietet, mit voller Aufmerksamkeit folgt. Und ihre Blicke hinterlassen ein angenehmes, warmes Gefühl in Samsons Bauch. Er will, dass ihr dieses Konzert hier gefällt, dass sein Spiel ihr gefällt.

Und es gefällt ihr über alle Maßen. Sie ist völlig auf das Bühnenspiel fixiert, winkt sogar eine Angestellte ab, als sie ihr etwas Zutrinken bringen will. Der Drang, ihren Kopf zurück zu lehnen, die Augen zu schließen und die Musik ihren ganzen Körper erfassen zu lassen, ist übermächtig, doch Samson zuliebe will sie alles ganz genau in sich aufsaugen. Vor allem diese kleinen, verstohlenen Blicke, die er ihr immer zuwirft, bei denen seine Augen, wenn sie es richtig erkennt, jedes Mal aufleuchten. Genau wie ihre eigenen.

Samson da Rumata 14.02.2017, 09:43

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Samsons Spiel nimmt, beflügelt durch Claires Faszination, noch etwas an Intensität zu. Die Melodie schaukelt sich nach einer guten halben Stunde ihrem Höhepunkt entgegen und verstummt dann schliesslich. Auch dieses mal gibt es keinen Applaus. Die einzige Reaktion der Zuschauer ist ein aufbranden der zuvor leise geführten Gespräche um Claire herum. Samson klopft seinen beiden Mitspielern mit einem breiten Grinsen anerkennend auf die Schulter, genauso, wie sie es auch bei ihm tun. Aber sein Blick sucht immer wieder nach dem des faszinierenden, dunkelhaarigen Menschenmädchens, das es ihm irgendwie ein wenig angetan hat.

Claire lässt sich jedoch nicht davon abbringen zu klatschen, auch wenn dieses Geräusch unter den aufwallenden Gesprächen neben ihr unter gehen. Aber sie ist sich sicher, dass Samson es sieht und hoffentlich schätzt. Seine Musik ist einfach etwas besonders. Und egal wie gut dieser Mauro ist, Samsons Stücke sind es, die sie begeistern. Leicht unsicher bleibt sie noch sitzen, wartet auf ein weiteres Stück oder darauf, dass er die Bühne verlässt und sie ihm folgen kann.

Samson da Rumata 14.02.2017, 10:07

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Aber ein weiteres Stück folgt nicht. Samson steckt seine Flöte wieder ein und will gerade die Bühne verlassen. Doch als er Claires leises Klatschen hört, dreht er sich noch einmal um und verneigt sich grazil, einzig für sie alleine. Denn sie war es, für die er eben gespielt hat. Für sie und für niemanden sonst.

Er dreht sich um und verlässt gemeinsam mit den anderen die Bühne, während zwei neue Musiker mit Violine eben selbige nun betreten. Für gewöhnlich hält der Vampir gerne noch ein Schwätzchen nach seinen Auftritten. Doch heute verlässt er die Hinterbühne eilig, um Claire vorne an der Tür wieder abzuholen.

Claire wird leicht rot, als Samson sich einzig für sie verbeugt, was man in dem schwachen Licht jedoch hoffentlich nicht sieht. Als er die Bühne verlässt, springt sie auf und läuft möglichst ruhig zu ihrem Treffpunkt. Doch als sie vor der Tür steht, reißt sie sie schnell auf und grinst breit, als sie Samson dahinter entdeckt. Sie tritt in den Flur hinein, schließt die Tür hinter sich und lächelt ihn an, während sie sich sanft mit der Schulter gegen die Wand fallen lässt.

Ich wette, dieser Mauro kann dir gar nichts...

Samson da Rumata 14.02.2017, 10:55

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Samson will gerade die Tür öffnen, als sie auch schon aufgerissen wird und Claire zu ihm in den Korridor schlüpft. Er lacht und mustert sie einen Augenblick lang. Wie sie da an der Wand lehnt und ihn anlächelt.. es bringt ihn fast um den Verstand, selbst wenn er sich noch immer einreden will, Herr der Lage zu sein. 

Ich wette, du würdest anders von ihm sprechen, hättest du ihn und nicht mich spielen gehört..

entgegnet er schmunzelnd.

Hab dank, für den Applaus.

Claire grinst breit und stellt sich nah vor Silas.

Ja, vermutlich Dein Glück ist es jedoch, dass ich, wenn er spielt, nicht mehr hier sein werde...

Sie blickt zu ihm auf und lächelt herausfordernd.

Oder irre ich mich da?

Sie überlegt, ihm statt des Applauses nun einen Kuss zu schenken, wo seine Lippen doch gerade so ein Wunderwerk vollbracht haben, beschließt jedoch, noch seine Antwort abzuwarten.

Samson da Rumata 14.02.2017, 11:55

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Mein Glück... Mauros Pech.

antwortet Samson leise und streicht Claire mit dem Zeigefinger über die Wange.

Vielleicht auch dein Pech, wer weiss, an welch wundervolle Orte er dich mit seinem Spiel entführen könnte..

Claire stockt der Atem und ihre Stirn runzelt sich misstrauisch.

Wie meinst du das?

fragt sie, rückt jedoch nicht gleich von ihm ab, denn die Brührung seines Fingers tut ihr so unfassbar gut, dass sie beinahe seufzen würde.

Samson da Rumata 14.02.2017, 13:14

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Naja das sagt man ihm nach...

Er fährt mit dem Finger die Konturen ihres Kinns nach. Eigentlich weiss er selbst nicht so genau, weshalb er es tut. Aber es gefällt ihm, Claire einfach zu berühren und damit sie - und erstaunlicherweise auch sich selbst - ein wenig aus der Fassung zu bringen. 

Man sagt, wenn er spielt, dann nimmt er den Zuhörer mit auf eine Reise und entführt sie an Orte, wo zuvor noch niemand gewesen ist. Natürlich.. auf geistiger Ebene.

Claire schließt kurz die Augen bei diesen wunderbaren Liebkosungen, öffnet sie dann aber schnell wieder, um sich nicht allzu sehr von ihnen ablenken zu lassen. Hinter ihrer Stirn rattert es sichtlich.

Was ist... dieser Mauro denn... für einer?

Da sie selbst einsieht, wie wage diese Frage klingt, setzt sie noch hinterher:

Ich meine... Ist er auch ein Vampir oder...

Sie hat von solchen Wesen gehört. Bereits mehrere Male, jedoch kann es auch sein, dass sie sich mit Gedanken gerade in etwas hineinsteigert.

Samson da Rumata 14.02.2017, 13:39

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Samson lässt den Arm sinken und sieht etwas verkniffen aus, obwohl er sich um ein Lächelnd bemüht. 

Nein, er ist kein Vampir. Soweit ich weiss, ist er ein Elb.

Er streicht sich das Haar zurück und streckt Claire auffordernd die Hand entgegen. 

Ich muss mich nur kurz umziehen, dann kannst du mit mir den ganzen Nachmittag über Mauro sprechen, wenn es das ist, was du jetzt gerne tun würdest.

Claire runzelt noch einen Moment lang die Stirn, blickt dann jedoch auf seine Hand hinunter und schiebt schnell alle Gedanken an diesen Mauro, Elb oder nicht, zur Seite. Das ist nicht mehr ihre Angelegenheit.

Nein, kein Bedürfnis.

sagt sie und nimmt seine Hand mit einem Lächeln auf den Lippen, damit er sie mit sich führen kann. Egal wohin es jetzt geht.

Lass uns über etwas anderes sprechen, sobald du dich umgezogen hast.

Gleichzeitig bezweifelt sie jedoch, dass sie viel sprechen werden, wenn Samson erst einmal wieder sein hemd ausgezogen hat.

Samson da Rumata 14.02.2017, 14:20

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Samson lächelt, was Claire allerdings nicht mehr sehen kann, da er sie bereits an der Hand hinter sich her in Richtung seiner Garderobe zieht. Als sie den langen Korridor mit den Garderoben erreichen, schallt Tinkas Stimme magisch verstärkt durch die Räume. 

"... gut angekommen, also herzlichen Dank, an euch drei, Erwartungen erfüllt. In einer Viertelstunde steht der nächste Höhepunkt an. Ich bitte alle Musiker des kleinen Orchesters, sich jetzt mit ihren Instrumenten unverzüglich in den Vorbereitungsraum zu begeben."

Aber Samson hat nach all den Jahren gelernt, weg zu hören, wenn ohnehin nichts wichtiges gesagt wird. Plötzlich kommt Leben in den Korridor und links und rechts gehen Türen auf und Musiker treten daraus hervor. Einige von ihnen werfen einen interessierten Blick auf Claire, aber den meisten ist es herzlich egal, wer sonst noch hier ist. Aber es wird langsam eng zwischen all den Türen und Samson ist froh, als sie endlich seine Garderobe erreichen.

Und Claire ist genauso erfreut, als sie endlich aus dem Flur heraus ist, in dem sie alle anzustarren scheinen. Erleichtert lehnt sie sich an die Tür, sobald sie hinter ihr geschlossen ist.

Warum... haben sie mich so... angesehen?

Samson da Rumata 15.02.2017, 07:21

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Sie kennen dich nur nicht. Es sind selten Gäste hier hinten.

antwortet Samson belanglos und greift nach dem hellen Leinenhemd, das er schon heute früh getragen hat. 

Nimm es ihnen nicht übel. Musiker sind manchmal wie scheue Pferde.. Was sie nicht kennen, beäugen sie erst mit Skepsis. 

Er lächelt und streift dann sein dunkles Bühnenhemd ab.

Da sind sie nicht die einzigen, denkt Claire insgeheim. Sie bleibt an der Tür stehen, während Samson sich umzieht, wendet dezent den Blick ab. Sie will nicht noch einmal über ihn herfallen wie vorhin. Deshalb bleibt sie im ihren Gedanken gefangen, bis sich eine Frage in den Vordergrund schiebt.

Aber du bist doch auch Musiker... Warum bist du nicht skeptisch? Ich meine, du kennst mich kaum.

Samson da Rumata 15.02.2017, 09:52

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Das Hemd ist schnell angezogen und Samson holt seine Jacke, während er antwortet. 

Du kennst mich doch auch kaum.. Und dennoch hast du mir vertraut und bei mir übernachtet.

Er steckt seine kleine Flöte in die Jackentasche und geht dann lächelnd hinüber zu Claire, die noch immer an der Tür lehnt.