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Avinash kommt auf bis zwei Schritte an Fenrir heran und mustert ihn und Media nun Nahem noch einmal ausgiebig. Platow hat sich derweil wie von selbst auf die andere Seite schräg hinter den König gestellt. Dort könnte er seiner Majestät jederzeit beratend zur Seite stehen.
Ihr müsst dieser Fenrir sein, von dem ich innerhalb so kurzer Zeit so vieles erfahren dürfte.
Seine Worte sind neutral gehalten, weder besonders ablehnend noch sehr zugetan.
Fenrir mustert Avinash erneut aus der Nähe.
Der bin ich wohl.
Er vollführt eine kleine Verbeugung.
Ich vermute Ihr möchtet erfahren, wie wir eure Nichte fanden?
Avinash verfolgt die Verbeugung und die Worte abschätzend. Er weiß also von Gwens Position zu ihm. Auf die Entfernung hätte er das niemals erraten können, nicht mit solch einer Sicherheit in der Stimme. Das heißt er muss es irgendwie zuvor heraus gefunden haben. Und hat sich trotzdem noch heute früh an sie heran gemacht.
Ihr vermutet richtig. Erzählt einmal von Eurer Heldentat, Fenrir... wie war noch gleich euer ganzer Name?
Fenrir Faeláréd.
Antwortet Fenrir knapp.
Da gibt es nicht viel zu erzählen.
Ich war mit Media unterwegs ins Landesinnere von Pretanz, als Gwen uns irgendwie...
Er stockt kurz.
kontaktierte.
Daraufhin begaben wir uns zu ihr und befreiten sie aus den Fängen der Banditen, die sie gefangen hielten.
Er hielt es für klüger, die versprochene Belohnung noch nicht zu erwähnen. Manch König könnte auf eine solche Bemerkung äußerst launisch reagieren.
Gwen erstarrt einen Moment, als ihr klar wird, dass es in Media und Fenrirs Händen liegt, darüber zu reden oder auch Schweigen zu bewahren, wie genau sie sie kontaktiert hat. Schnell wirft sie den beiden flehende Blicke zu, welche diese in ihrer Ehrfurcht vor ihrem Onkel jedoch nicht wahrzunehmen scheinen.
Ich... schrie um Hilfe.
fügt sie Fenrirs Erzählung schnell hinzu und hofft, dass er sie nicht verraten würde. Doch kann sie das von ihm oder auch Media erwarten? Immerhin hatte sie Avinash von dem, was zwischen ihr und Fenrir am Morgen war, oder auch nicht war, erzählt. Warun sollte er dann für sie lügen? Erneut wirft sie flehende Blicke von sich, aber sie weiß, dass sie viel zu viel riskiert hat. Vor allem aber die Beziehung zu ihrem Onkel, welche doch gerade erst beginnt.
Ich habe geschrien und sie... haben mich gerettet.
Media schaut Gwen schief an, weil sie ihr Gesicht so seltsam findet. Über ihre Falschaussage wundert sie sich noch mehr
Aber du hast doch gar nicht...
Allerdings bricht sie ab und wendet sich zu Fenrir, der aber anscheinend nichts dagegen zu sagen hat.
Avinash runzelt ein wenig die Stirn und blickt zu Gwen hinüber. Das sie ihn unterbricht, mit solch einer banal wirkenden Aussage ist höchst sonderbar. Bestimmt steckt etwas anderes dahinter. Dieser Fenrir hat sich auch sehr verdächtig ausgedrückt.
Nur ist er schon lange genug im Geschäft um solche Ungereimtheiten für die sich solche Leute verschwören durch direktes ansprechen zu lösen. Stattdessen belässt er es bei einem
Soso.
Könnt ihr mir nähere Auskunft über die Banditen geben?
Die sind tot.
Gibt Media trocken und knapp wieder.
Avinash wendet den Blick von Media ab zu Fenrir in erwartung einer etwas ausführlicheren Antwort.
Natürlich...
Fenrir räuspert sich auf ein Kratzen im Hals hin. Gwens Blicke bemerkt er nicht, da er sich immer noch nicht sicher ist, wie er Avinash einschätzen sollte.
Sie waren zu viert oder fünft und waren gut ausgerüstet. Sie trugen Lederrüstungen und hatten Pferde dabei. Außerdem waren sie mit Schwertern und Dolchen bewaffnet.
Fenrir glaubte alles, was er von den Banditen wusste, zusammengefasst zu haben. Er blickt noch kurz Media an.
Fällt dir noch etwas ein?
Pferde? Lederrüstungen?
Avinash fährt sich übers Kinn. Ein Pferd kostet im nicht geringem Maße Geld, nicht nur bei der Anschaffung. Entweder waren es recht erfolgreiche Banditen oder es waren keine...
Nicht gerade wenig Aufwand. Und ihr beide habt vier... oder fünf Bandidten zur Strecke gebracht? Gleich ob es jetzt vier oder fünf waren...
Das die beiden nicht wissen wie viele Banditen sie jetzt ausgeschaltet haben findet der König auch äußerst merkwürdig.
...sie waren doch anscheinend in der Überzahl.
Ein Lachen andeutend gibt Media wieder
Nun allerdings nur in einer Zahlenmäßigen Überzahl. Ihr Kampfgeist war mehr als unterlegen. Sie hatten desweiteren noch viel Gepäck bei sich.
Es waren vier, die Gwen gefangen hielten. Allerdings lag noch ein Toter bei dem Lager. Ob dieser ein Bandit war, weiß ich aber nicht.
Eigentlich, so fällt Fenrir auf, weiß er überhaupt nicht, ob das überhaupt Banditen waren. Er ging bisher immer davon aus. Und Gwen hatte sie ja schließlich um Befreiung gebeten.
Sie waren zahlenmäßig tatsächlich in der Überzahl. Doch es ergab sich eine gute Gelegenheit, Gwen zu befreien.
Dass die Banditen, für ihre schlechte Kampfkunst, relativ gut ausgerüstet waren, fiel Fenrir jetzt erst auf.
Gwen mischt sich mit einem entschuldigenden an alle Beteiligten ein.
Ich schätze, der eine bereits Tote ging auf mich...
Ihr Blick fällt auf ihren Onkel.
Es tur mir leid. Ich wollte das nicht. Das war Notwehr! Sie waren in der Überzahl und ich hatte keine Chance. Aber ich wollte nicht aufgeben.
Ich glaube dir, und wo es keinen Kläger gibt, gibt es auch keinen Richter.
Insgeheim würdigt ihn das einen gewissen Respekt ab. Sie hat sich nicht einfach geschlagen gegeben.
Ich werde diesen Überfall persönlich untersuchen lassen. Es kann nicht sein, dass dieses Gesindel hier herumstreift und sich andere als die Milizen darum kümmern müssen. Ironischerweise hat dieses Pack auch noch Rechte...
Der König spricht dabei eine Tatsache an, die ihm schon lange ein Dorn in Auge ist. Im Grunde müssten die Verbrecher verhaftet werden, und dürften nicht einfach mal beseitigt werden. Selbst die angesprochene Notwehr schützt die Bürger sowie die Miliz nicht vollständig, sollte jemand klagen wollen. Den wo Notwehr anfängt kann auslegbar sein.
Leider sind fast überall die Milizen zu wenige um die weiten Gebiete in denen sich die Verbrecher verstecken können, vollständig kontrollieren zu können.
Jedenfalls verdient Ihr meinen aufrichtigen Dank für die Rettung dieser jungen Dame. Und meine Anerkennung für Eure Verdienste.
Auf eine weitere Reaktion von einer der umstehenden Personen, welche ihr ein Zeichen zum Handeln oder Reden geben könnte, starrte Media weiter den König an und begann aus ihrer Langeweile heraus an einige Male zu nicken, bis sie wieder auf eine Antwort seitens Fenrir wartete.
Nicht, dass noch mehr Bürger zu schaden kommen.
Wir taten nur unsere Pflicht als Bürger Drachensteins und bewahrten andere vor noch mehr Schaden.
Allerdings...
Er macht eine kurze Pause.
Verzeiht, dass ich Euch direkt darauf anspreche.
Wir wären einem handfesten Lohn nicht abgeneigt.
Fenrir hofft, dass dieser König nicht zu den Launischen gehört, über die so viele Geschichten existieren. Denn falls dem so wäre, hätte er sich bei einem solchen vermutlich das Geld schon verspielt.
Im Gegenteil, hat Avinash schon mit so etwas gerechnet. Er ist dazu übergegangen Leute die etwas von ihm wollen bitten zu lassen. Das verrät mehr über ihren Charakter. Dieser Fenrir bleibt höflich, als Diplomat hätte er aber versagt. Spricht immerhin nicht für einen Betrüger. Zumindest für keinen Guten.
Der König bleibt distanziert. Er will noch etwas genauer sehen was sich hinter diesem Mann verbirgt.
Ein Lohn wäre wohl angemessen.
Was habt Ihr Euch den vorgestellt?
Da ich erst vor wenigen Tagen in Drachenstein angekommen bin, wäre mir eine finanzielle Hilfe am Liebsten.
Allerdings... bin ich mit eurer Währung... Tuk heißt sie?
Er macht eine kurze Pause aus Verunsicherung.
...nicht wirklich vertraut.
Aber es wäre mir lieb, wenn ich die ersten Wochen hier überstehen könnte, ohne mich um Verpflegung oder ähnliches sorgen zu müssen.
Ein bescheidener Mann, wie?
Und doch sagen mir Eure Waffen und andere Ausrüstung, dass Ihr Euch nicht hinter Bescheidenheit zu verstecken braucht.
Avinash winkt den Verwalter mit den er zuvor gesprochen hat heran und beugt sich zu diesem um ihm genaue Anweisungen zu geben. Kurz darauf kommt der Verwalter mit vier Beuteln wieder, zwei große und zwei Kleine. Avinash quittert auf einem Papier und gibt Media und Fenrir jeweils einen großen und einen Kleinen Beutel. Zuerst verteilt er die großen Münzen, welche gefüllt sind mit Tens jeweils gesammt von 1.000 Ten (also wie Fenrir gewünscht, Finanziell unabhängig für einige Wochen).
Das hier ist für Euren finanziellen Ausgleich. Ihr werdet damit zurecht kommen, wie gewünscht.
Dann händigt er ihnen das kleine Säcken aus, gefüllt mit jeweils 5 Tuk (bzw. Gegenwert 50.000 Ten), Goldmünzen.
Und das hier seht als persönliche Belohnung von mir und als Anreiz, dass diese ganze Angelegenheit unter uns bleibt.
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Mhmm, ich muss Veuxin mal fragen wie aktuell das ist. Ich stelle es mir ziemlich schwierig vor einen Laib Brot mit bis zu 140 Münzen zu bezahlen...