Kaiserreich Drachenstein

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Schloss der Fürstin von Firent - Valya

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Ja; Vintor Südlese ist sehr berühmt. :)

Syrwanos 30.01.2010, 17:57

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Im Wartezimmer des Schlosses hat sich ein Gast eingefunden der höflich darum gebeten hat die Fürstin zu sprechen. Der kräftige Mann den man nicht ganz ansehen konnte wie alt er sei, trägt mit seiner ledernen Weste und schlichtem Leinenhemd nichts viel besseres als ein vielleicht etwas wohlhabender Handwerker. Was jedoch gewiss eine gewisse Ungewöhnlichkeit entspricht ist die silber-graue zottelige Haarpracht die Schulterlang von seinem Kopf hängt und ihn mit seinem schmalen Gesicht und den blitzenden Augen etwas fast schon Raubtierhaftes verleiht. Sibrand Drentos, so der Name des Gastes wartet geduldig, ein Fuß bequem auf das andere abgelegt, vorgellasen zu werden.

Nera Kohpardor 25.05.2013, 02:02

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Über dem kleinen Weiher am Südflügel schimmert ungewöhnlich kalte Luft im Nieselregen. Kein Lüftchen rührt sich, und nur die unendlichen Wassertropfen bringen die Wasseroberfläche zum Schwingen. Das Grau in Grau beginnt zu wabern und sich zu verziehen, verzerrt sich in verblasst leuchtende Farben und - platsch. Mitten aus dem Nichts fällt eine junge Frau in den Teich, aufkreischend.

EEEP! Was...?

Sie steht hastig auf und stellt sicher, dass niemand ihren undamenhaften Fall bemerkt hat. Erleichtert, sich allein zu finden, wringt sie ihr Kleid aus. Nach einem prüfenden Blick auf ihr im Weiher verschwommenes Spiegelbild seufzt sie laut auf, löst ihre vom Fall zerzauste Zopffrisur und frisirt sich mit flinken Fingern neu. Offensichtlich zufriedener blickt sie nun stirnrunzelnd um sich. War sie nicht eben noch auf Marktplatz gewesen? Sie war sich ziemlich sicher, dass sie eben noch NICHT neben einem nicht gerade kleinen Schloss gestanden hatte. Und dass sie auch nicht einfach so in der Luft geschwebt war. Eigentlich war sie sich auch ziemlich sicher, dass noch vor wenigen Sekunden die Sonne geschienen hatte. Und ...

Was im Namen Parns geht hier vor sich?

Irgendjemand musste sie entführt haben. Eindeutig. Aber wer auch immer das war, hatte die Rechnung ohne Nera Kohpardor gemacht. Sie würde ihren Entführer stellen, und sie würde sich freikaufen, und dann würde sie nach Hause zurückkehren. Ganz einfach. Und sie würde jetzt als allererstes dieses Schloss erkunden, denn wem auch immer es gehörte, war mit Sicherheit klug und gütig genug, ihr dabei zu helfen.

Erhobenen Hauptes marschiert Nera Richtung Schloss, die Arme cor ihrem nassen Körper verschränkt.

Cara d'Anjalia 25.05.2013, 02:09

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Ein elegant gekleideter Diener betritt das Wartezimmer.

Sibrand Drentos? Die Fürstin bittet, die lange Wartezeit zu entschuldigen, sie hat nun endlich Zeit für Euch. Wenn Ihr mir bitte folgen wollt?

Höflich lächelnd öffnet er die breiten Flügeltüren.

Nera Kohpardor 02.06.2013, 03:40

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Nach einem nasskalten Marsch durch den Regen, der sich scheinbar ewig hinzieht, erreicht Nera etwas, das aussieht wie ein seltsam unbewachter Dienstboteneingang. Eigentlich schickt es sich ja nicht für eine Dame, aber... ihr ist kalt. Und sie ist durchnässt. Und wenn niemand hier draußen ist, den sie ansprechen kann, dann vielleicht drinnen. Sie öffnet die Tür und betritt das Schloss, erneut erstaunt über seinen menschenleeren Zustand. Sie geht einen langen, hohen Gang entlang, ihre nassen Schuhe klatschen auf dem kalten Steinboden. Patsch, patsch. Es ist so still, dass sie jeden Tropfen Wasser hört, der aus ihrem klatschnassen Zopf fällt. Sie zittert. Seltsam. Lebt hier niemand? Arbeitet hier niemand? Endlich meint sie aus der Ferne eine Stimme zu hören, und die Flügeltür am Ende des Gangs schwingt auf, um zwei einfach aussehende Männer hindurchzulassen.

Verzeihen Sie, meine Herren...

Der Hall lässt ihre Stimme noch höher erscheinen, und Nera wird unangenehm bewusst, wie heruntergekommen sie gerade aussieht. Die Männer blicken auch entsprechend pikiert. "Wer seid Ihr?"

Mein Name ist Nera Kohpardor, ich bin die Tochter des Erzbarons aus Pretannica. Ich habe Grund zu der Annahme, dass ich entführt wurde. Wäre es möglich, dass ich mit dem Besitzer dieses Schlosses spreche?

Die beiden Männer blicken sich verwundert an. Der elegantere von beiden kommt ein paar Schritte näher. "Wie seid Ihr hereingekommen? Ihr könnt nicht einfach in ein Schloss hineinspazieren! Herr Drentos, verzeiht, aber würdet Ihr mir helfen, diese junge Frau hinauszugeleiten? Die Wachen scheinen zurzeit ja unauffindbar zu sein."

Was? Ich sage die Wahrheit!

Nera würde sich gerne wiedersetzen, doch sie ist sich sicher, dass die ganze Situation sich aufklären wird. Gewissermaßen kann sie ja verstehen, dass ihr Auftreten gerade nicht sonderlich glaubwürdig ist. Dennoch!

Bitte, tut, was Ihr nicht lassen könnt... Aber ich habe nichts unrechtes getan.

Die beiden Männer treten neben sie, einer zu jeder Seite, und greifen jeder nach einem ihrer Arme. Der Mann namens Drentos berührt zuerst ihre Haut. Seine Hand zuckt zurück, dann fällt er zu Boden. Der andere keucht erschrocken auf und umfasst fest Neras anderen Arm, die schockgefroren beobachtet, wie auch er tot zu Boden sinkt. Die Welt steht still.

Cara d'Anjalia 02.06.2013, 23:54

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Darf Nera einfach meine Diener töten? Ich hab ja genug, aber mein armer Diener *sniff*

Die Fürstin kehrt gerade von einem ihrer Ausritte zurück, begleitet von Wachen, als ein aufgeregter und völlig atemloser Diener auf ihren Trupp zugerannt kommt und keuchend ausstößt: "Doppelmord im Schloss!"

Nur ihre Gedanken rasen schneller als ihr Pferd auf dem letzten Wegstück. Was war geschehen? Und vor allem, warum? Die Informationsfetzen, die der junge Morwinum noch hervorbringt, beantworten ihre Fragen nur bedingt - einer ihrer Diener ist tot, doch wer, weiß man nicht, und ein Bote! Ein Diplomatenmord auf ihrem Grund! Ein Mädchen soll am Tatort aufgefunden worden sein, offenbar geistig verwirrt, ob sie etwas gesehen hatte, wusste man nicht, und sie ließ sich nicht wegführen vom Ort des Verbrechens und verlange, mit der Fürstin zu sprechen.

Nach ewig scheinenden Minuten erreichen sie den Eingang, Cara springt vom Pferd und läuft so schnell es die Würde zulässt hinter Morwinum her, zum Tatort. Ein surreales Bild bietet sich.

Am Ende des hohen Steinganges, kurz vor einer noch immer leicht offenen Flügeltür, steht ein Mädchen, oder eine kleine junge Frau, von Kopf bis Fuß durchnässt, die Haare völlig aufgelöst, den Blick nach unten gerichtet. Regenwasser tropft noch immer auf den Boden, der sich um sie herum dunkel gefärbt hat. Links und rechts von ihr liegen die Toten. Zwei ausgewachsene Männer, die Augen leer an die Decke gerichtet, ohne sichtbare Verletzungen.

Grundgütiger Zerron, was ist hier geschehen?!

Das Mädchen hebt den Kopf.

Nera Kohpardor 03.06.2013, 00:14

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Weiß nicht, darf ich nicht? :S Gibts dagegen Regeln?

Mit zitternden Beinen versucht Nera einen Knicks.

Ihr seid die Fürstin, nicht wahr?

Ihre Stimme ist uncharakteristisch leise.

Ich habe nichts unrechtes getan, ich... Sie sind einfach umgefallen... Und eben war ich doch noch auf dem Marktplatz, aber dann bin ich in Euren Teich gefallen, und - irgendjemand muss mich entführt haben, mein Vater muss benachrichtigt werden, der Erzbaron von Pretannica, ich... NEIN RÜHRT MICH NICHT AN!

Die Arme eng an den Körper gepresst springt Nera nach hinten, um einer der Wachen auszuweichen, und stolpert beinahe über den toten Boten.

Cara d'Anjalia 03.06.2013, 01:11

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Mich störts eh nicht. :)

Das arme Kind. Cara geht langsam auf das Mädchen zu, ihre Stimme nun sanfter.

Bitte, beruhigt euch. Alles wird gut. Ihr seid in Sicherheit. Niemand wird euch etwas tun.

Sie streckt eine Hand aus.

Ich kann Euch helfen. Ich kann Euren Vater benachrichtigen. Kommt weg von hier, und wir können darüber sprechen, was vorgefallen ist.

Nera Kohpardor 03.06.2013, 01:17

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Neinneinnein, nicht anfassen!

Panisch macht Nera weitere Schritte nach hinten, sie steht nun mit dem Rücken an die Wand gepresst, die Hände hinter ihrem Körper verborgen.

Es wird wieder passieren!

Cara d'Anjalia 03.06.2013, 01:22

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Ich versichere euch, niemand hier wird Euch etwas tun. Und niemand wird euch berühren, wenn Ihr das nicht wünscht. Wollt ihr nicht mit mir diesen Gang verlassen? In dem Zimmer hinter diesen Türen ist es wärmer und trocken.

Cara deutet auf die Flügeltüren am Ende des Ganges.

Nera Kohpardor 03.06.2013, 01:27

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Zögerlich löst sich Nera von der Wand, verschränkt die Arme vor ihrem Körper und vergräbt ihre Hände in den Ärmeln ihres Kleides. Sie nickt stumm, kaum merklich, und betritt das fürstliche Wartezimmer hinter den großen Türen. Neben dem lodernden Kaminfeuer lässt sie sich auf den Boden fallen. Ihre Kleidung dampft.

Ich habe nichts unrechtes getant.

Ihre Stimme ist nicht mehr als ein heiseres Flüstern.

Cara d'Anjalia 03.06.2013, 01:51

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Cara lässt sich auf einem Sessel vor dem Kamin nieder und achtet darauf, dem Mädchen nicht zu nahe zu kommen. Den Wachen, die ihr gefolgt sind, bedeutet sie, an der Tür zu warten, bevor sie sich wieder dem Gast zuwendet.

Niemand macht Euch einen Vorwurf. Was ist denn geschehen? Was habt Ihr gesehen?

Nera Kohpardor 03.06.2013, 01:53

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Hoffnungslos und verloren schaut Nera der Fürstin in die Augen.

Ich habe nichts gesehen. Ich habe sie getötet. Sie haben mich berührt, und ich habe sie getötet.

Cara d'Anjalia 03.06.2013, 02:00

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Blitzschnell haben sich die Wachen zwischen Cara und dem Mädchen aufgebaut, und Cara kommt nicht umhin, Erleichterung darüber zu spüren. Sie bemüht sich, sich den Schauer, der ihr über den Rücken läuft, nicht anmerken zu lassen. Dieses Kind konnte nicht die Wahrheit sprechen. Das war unmöglich, sie hatte die Leichen gesehen. Keine junge Frau dieser Statur könnte ohne Spuren zu hinterlassen zwei erwachsene Männer töten. Sicherlich hatte sie jemand mit einem Zauber belegt, um von seiner eigenen Schuld abzulenken.

Wieso solltet Ihr das tun?

Nera Kohpardor 03.06.2013, 02:02

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Ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht, aber ich war es. Sie haben mich berührt und dann sind sie umgefallen. Ich weiß nicht einmal, wieso ich hier bin, woher soll ich wissen, wieso ich sie getötet habe? Ich habe doch nichts unrechtes getan...

Neras Worte werden zu Schluchzen.

Cara d'Anjalia 03.06.2013, 02:07

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Es musste ein Zauber sein. Irgendetwas stimmte hier nicht. Cara würde das Mädchen gerne trösten, doch sie wagt es nicht, sich ihm zu nähern. Stattdessen winkt sie einen Diener herbei und flüstert ihm zu:

Bringt mir etwas zu schreiben. Und sorgt dafür, dass die junge Dame ein heißes Getränk bekommt, sie scheint es zu brauchen.

Mit sanfter Stimme wendet sie sich wieder an ihre Besucherin.

Könnt Ihr mir erzählen, was geschehen ist? Der Reihe nach?

Nera Kohpardor 03.06.2013, 02:11

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Nera wischt sich die Tränen aus dem Gesicht und erählt mit monotoner Stimme.

Mein Name ist Nera Kohpardor. Ich komme aus Pretannica. Mein Vater ist Erzhändler, man kennt ihn als den Erzbaron. Ich war auf dem Marktplatz in Pretannica und habe mit einem Mädchen geredet. Sie hieß Kyra, wie eine Freundin von mir. Sie hatte einen Drachen. Dann bin ich plötzlich gefallen und in einem Teich gelandet. Ich habe Euer Schloss gesehen und bin dahin gegangen, weil ich Hilfe suchte. Es war leer hier. Die beiden Männer kamen mir entgegen. Ich habe sie um Hilfe gebeten. Sie haben mir nicht geglaubt und wollten mich abführen. Der eine hat mich am Arm gefasst, dann ist er auf den Boden gefallen. Der andere wollte mich festhalten und dann ist er auch umgekippt. Dann waren beide tot. Ich habe geschrien und es sind Leute gekommen. Dann seid Ihr gekommen.

Cara d'Anjalia 03.06.2013, 02:25

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Als Nera die Geschichte beendet, betritt der Diener wieder den Raum, Schreibmaterialien in der Hand. Ihm folgt eine Küchenmagd, die eine Tasse Tee vor Nera stellt und schnell wieder das Zimmer verlässt. Cara meint, ihren missbilligenden Blick spüren zu können.

Nun, Dame Kohpardor, Ihr könnt eine Weile in diesem Raum bleiben. Trinkt den Tee, er wird euch wärmen. Ich werde einen Brief schreiben, und meine Wachen werden solange sichergehen, dass niemand euch etwas antut, solange Ihr versprecht, diesen Raum nicht zu verlassen. Macht Euch keine Sorgen, ich bin sicher, es wird sich alles aufklären.

Mit einem freundlichen Lächeln verlässt Cara das Wartezimmer. Nachdenklich setzt sie sich an einen Schreibtisch im Nebenraum. Eine seltsame Geschichte. Offensichtlich steht das Kind unter irgendeinem Zauber, anders ist das nicht erklärlich. Doch wer würde einen Boten töten wollen? Und warum musste auch Draeghun sterben? Seufzend taucht Cara ihren Federhalter in die Tinte und setzt das erste Schreiben auf. Die Angelegenheit wird sich hoffentlich schnell klären.

Der Brief ist gerade fertig geschrieben, da hört sie Stimmengewirr vor ihren Türen, bevor diese aufgestoßen werden. Eine rotgesichtige Frau stürmt herein, ein kleines Kind im Arm, die Augen geschwollen vom Weinen.

"Was ist mit meinem Mann geschehen? Und wieso sitzt seine MÖRDERIN vorm Kamin und TRINKT TEE?!"

Caras Magen schlägt einen Purzelbaum. Draeghuns Familie. Ich habe sie völlig vergessen.

Eine Depeschenkutsche der kaiserlichen Post hält am Haupteingang des Schlosses. Der Kutscher bittet um Einlass.

Cara d'Anjalia 03.06.2013, 21:19

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Dem Kutscher wird von einem überaus freundlichen, wenn auch leicht zerzaust aussehenden Diener Einlass gewährt.